Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore24.Februar

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24. Februar
HL. MATTHIAS, APOSTEL
Fest


V. Sie priesen den Herrn und erzählten von den Erweisen seiner Macht.
R. Von den Wundertaten, die er vollbracht.



ERSTE LESUNG

Aus dem ersten Brief an die Korinther 4,1-16

Diener Christi und Verwalter von Geheimnissen Gottes

Als Diener Christi soll man uns betrachten und als Verwalter von Geheimnissen Gottes. Von Verwaltern aber verlangt man, daß sie sich treu erweisen. Mir macht es allerdings nichts aus, wenn ihr oder ein menschliches Gericht mich zur Verantwortung zieht; ich urteile auch nicht über mich selbst. Ich bin mir zwar keiner Schuld bewußt, doch bin ich dadurch noch nicht gerecht gesprochen; der Herr ist es, der mich zur Rechenschaft zieht. Richtet also nicht vor der Zeit; wartet, bis der Herr kommt, der das im Dunkeln Verborgene ans Licht bringen und die Absichten der Herzen aufdecken wird. Dann wird jeder sein Lob von Gott erhalten. Brüder, ich habe das auf mich und Apollos bezogen, und zwar euretwegen, damit ihr an uns lernt, daß der Grundsatz gilt: „Nicht über das hinaus, was in der Schrift steht", daß also keiner zugunsten des einen und zum Nachteil des anderen sich wichtig machen darf. Denn wer räumt dir einen Vorrang ein? Und was hast du, das du nicht empfangen hättest? Wenn du es aber empfangen hast, warum rühmst du dich, als hättest du es nicht empfangen? Ihr seid schon satt, ihr seid schon reich geworden, ohne uns seid ihr zur Herrschaft gelangt! Wäret ihr doch nur zur Herrschaft gelangt; dann könnten wir auch mit euch zusammen herrschen. Ich glaube nämlich, Gott hat uns Apostel auf den letzten Platz gestellt, wie Todgeweihte; denn wir sind zum Schauspiel geworden für die Welt, für Engel und Menschen. Wir stehen als Toren da um Christi willen, ihr dagegen seid kluge Leute in Christus. Wir sind schwach, ihr seid stark; ihr seid angesehen, wir sind verachtet. Bis zur Stunde hungern und dürsten wir, gehen in Lumpen, werden mit Fäusten geschlagen und sind heimatlos. Wir plagen uns ab und arbeiten mit eigenen Händen; wir werden beschimpft und segnen; wir werden verfolgt und halten stand; wir werden geschmäht und trösten. Wir sind sozusagen der Abschaum der Welt geworden, verstoßen von allen bis heute. Nicht um euch bloßzustellen, schreibe ich das, sondern um euch als meine geliebten Kinder zu ermahnen. Hättet ihr nämlich auch ungezählte Erzieher in Christus, so doch nicht viele Väter. Denn in Christus Jesus bin ich durch das Evangelium euer Vater geworden. Darum ermahne ich euch: Haltet euch an mein Vorbild!



RESPONSORIUM
R. Wenn ihr vor Statthalter und Könige geführt werdet, macht euch keine Sorge, was ihr reden sollt. * Es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt.
V. Denn nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden. * Es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt.



ZWEITE LESUNG

Johannes Chrysostomus (+ 407)

Zur Apostelgeschichte.


Herr, zeige, wen du erwählt hast

„Damals erhob sich Petrus im Kreis der Brüder“ (1). Voll Eifer, weil Christus ihm die Herde anvertraut hat, ergreift der Sprecher der Apostel immer zuerst das Wort: Brüder, einer von uns muß gewählt werden. Er läßt die Menge entscheiden. Dadurch stärkt er das Ansehen des zu Erwählenden und entzieht sich selbst der Anfeindung durch die andern; so etwas ist nämlich immer die Quelle großen Übels ... Konnte Petrus nicht selbst die Wahl treffen? Aber durchaus! Doch tut er es nicht, um den Anschein der Begünstigung zu vermeiden. Andererseits hatte er auch den Heiligen Geist noch nicht. Weiter heißt es: „Sie stellten zwei Männer auf: Josef, genannt Barsabbas, mit dem Beinamen Justus, und Matthias“ (2). Nicht Petrus stellte sie auf, sondern alle zusammen. Den Vorschlag brachte er selbst ein, zeigte aber, daß es nicht sein Einfall war, sondern von oben kam und auf einem Prophetenwort beruhte. So war er nur dessen Dolmetscher, nicht Lehrer in eigener Vollmacht ... „Einer von den Männern, die mit uns zusammen waren", muß es sein, sagt er. Achte darauf: Er will, daß es Augenzeugen sind. Zwar stand die Ankunft des Heiligen Geistes bevor. Es war ihm aber immer an der Augenzeugenschaft gelegen.
Er sagt: „Einer von den Männern, die die ganze Zeit mit uns zusammen waren, als Jesus, der Herr, bei uns ein und aus ging." Er weist darauf hin, daß sie mit ihm zusammen gewohnt haben und nicht nur einfach als Jünger bei ihm waren. Denn anfangs folgten ihm viele. Beachte, wie Johannes das mit Worten klarmacht: „Er (Andreas) war einer der beiden, die das Wort des Johannes gehört hatten und Jesus gefolgt waren“ (3).
Er sagt: „Die ganze Zeit, als Jesus, der Herr, bei uns ein und aus ging, angefangen von der Taufe durch Johannes". Denn was davorlag, wußte niemand aus Erfahrung; sie wurden darüber vielmehr durch den Heiligen Geist belehrt.
Er fährt fort: „Bis zu dem Tag, an dem er von uns ging und (in den Himmel) aufgenommen wurde", muß einer von diesen zusammen mit uns Zeuge seiner Auferstehung sein. Er sagt nicht: Zeuge von diesem oder jenem, sondern: „Zeuge seiner Auferstehung". Glaubwürdig war nur, wer sagen konnte: Er, der gegessen und getrunken hat und der gekreuzigt wurde, derselbe ist auferstanden. So brauchte er weder ein Zeuge für die vorhergehende noch für die folgende Zeit zu sein und auch nicht für die Zeichen Jesu. Es ging nur um die Auferstehung. Denn die andern Ereignisse waren offenkundig und wurden anerkannt. Die Auferstehung dagegen war im Verborgenen vor sich gegangen und nur ihnen bekannt.

1. Apg.1,15. 2. Apg.1,23. 3. Joh.1,40.



RESPONSORIUM
R. Herr, du kennst die Herzen aller; zeige, wen du erwählt hast, * daß er die Stelle dieses Apostelamtes erhalte.
V. Sie gaben ihnen Lose; das Los fiel auf Matthias. * Daß er die Stelle dieses Apostelamtes erhalte.



Te Deum


ORATION
Gott, du kennst die Herzen aller Menschen ; du hast es gefügt, daß der heilige Matthias zum Kollegium der Apostel hinzugewählt wurde. Deine Liebe lenke auch unseren Weg und reihe uns ein in die Schar deiner Auserwählten. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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