Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore25.Juli

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25. Juli
HL. Johannes Chrysostomus (+ 407)


Aus einer Homilie zum Markusevangelium

Die Leidensgefährten Christi

Die Söhne des Zebedäus bedrängten Jesus mit den folgenden Worten: „Lass in deinem Reich den einen von uns rechts und den andern links neben dir sitzen.“1 Was antwortet Jesus? Er weist darauf hin, dass sie etwas Ungeistliches erbeten haben und dass sie es nicht gewagt hätten zu bitten, hätten sie gewusst, um was sie bitten. Er sagt: „Ihr wisst nicht, um was ihr bittet“2, wie groß und wunderbar das ist und wie sehr es selbst die Kraft der Mächte im Himmel übersteigt. Dann fährt er fort: „Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, und die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde?“3 Er will damit sagen: Ihr sprecht von Ehren und Kränzen, ich aber rede von Kampf und Schweiß, Denn noch ist nicht die Zeit für den Siegerpreis, noch erscheint meine Herrlichkeit nicht. Die Gegenwart ist eine Zeit von Mord, Kampf und Gefahr.

Beachte auch, wie er sie durch die Art seines Fragens behutsam in die von ihm gewollte Richtung lenkt! Er sagt nicht: „Könnt ihr den gewaltsamen Tod auf euch nehmen? Könnt ihr euer Blut vergießen?“, sondern er fragt: „Könnt ihr den Kelch trinken?“, und um sie an sich zu ziehen fügt er hinzu: „den ich trinke“, damit sie durch die Gemeinschaft mit seiner Person bereitwilliger werden. Dann nennt er das Trinken des Bechers eine Taufe, um zu zeigen, dass der Erdkreis die große Läuterung erfahren soll. Sie antworteten ihm: ´Wir können es.´

In der Bereitwilligkeit ihres Herzens versprechen sie es sogleich, ohne zu wissen, was sie da sagen, und erwarten die Gewährung ihrer Bitte. Und was sagt Jesus? „Ihr werden den Kelch trinken, den ich trinke, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde.“4 Eine große und schöne Verheißung gibt er ihnen, nämlich, ihr werdet des Martyriums gewürdigt und müsst ebenso leiden wie ich. Mit einem gewaltsamen Tod werdet ihr euer Leben beschließen, und darin werdet ihr meine Gefährten sein. „Doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe ich nicht zu vergeben, dort werden die sitzen, die für diese Plätze bestimmt sind.“5

Erst erhebt er ihren Geist auf eine höhere Ebene und wappnet sie gegen Traurigkeit, dann erst rückt er ihre Bitte zurecht.

„Die zehn andern Jünger wurden sehr ärgerlich über Jakobus und Johannes.“6 Sieh, wie unvollkommen sie alle waren, die einen, weil sie Vorrang vor den zehn haben wollten, die anderen, weil sie die beiden beneideten. Doch zeige mir, was dann aus ihnen geworden ist, und du wirst sehen, dass sie von all diesen Leidenschaften frei geworden sind. Höre, wie derselbe Johannes, der jetzt mit dieser Bitte an den Herrn herangetreten ist, überall dem Petrus den Vortritt lässt, sowohl in den Reden zum Volk als auch bei den Wundertaten in der Apostelgeschichte. Und was Jakobus anbelangt: er lebte nicht mehr lange. Von Anfang an erfüllte ihn eine solche Glut, dass er alles Menschliche hinter sich ließ, zu unsagbarer Höhe emporstieg und schon bald den Tod erlitt.

(1) Mk 10,37. (2) Mk 10,38. (3) Ebd. (4) Mk 10,39. (5) Mk 10,40. (6) Mk 10,41.



RESPONSORIUM
R. Sie hielten ihr Leben nicht fest, sondern gaben es in den Tod; * sie tranken den Kelch des Herrn und wurden Gottes Freunde.
V. Ihre Botschaft ging in die ganze Welt hinaus, ihre Kunde bis zu den Enden der Erde. * Sie tranken den Kelch des Herrn und wurden Gottes Freunde.


ORATION
Allmächtiger, ewiger Gott, als erster der Apostel hat der heilige Jakobus das Zeugnis für Christus mit seinem Blut besiegelt. Sein Bekennermut stärke uns, seine Fürbitte erwirke deiner Kirche Schutz und Sicherheit. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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