Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore26.November
26. November
Hl. Konrad und hl. Gebhard, Bischöfe
Paul VI. (+ 1978 )
Aus dem Brief an Erzbischof Hermann Schäufele zum tausendsten Todestag des heiligen Konrad.
Konrad, der Hohepriester, der in seinen Tagen Gott wohlgefiel
Aus dem adligen Geschlecht der Welfen hervorgegangen, hat Konrad in schwerer Zeit das Hirtenamt in dem ausgedehnten alemannischen Bistum Konstanz übernommen. In der Ausübung dieses Amtes hat er sich vor allem deshalb Ansehen erworben, weil er reiche geistliche Frucht hervorbrachte, so dass Stadt und Diözese Konstanz zu großer Kraft und zu großem Glanz gelangten. Nachdem er die Sorgen seines Dienstes durch mehr als vierzig Jahre hindurch mit Ausdauer und Stetigkeit getragen hatte, wurde er schließlich als der „treue und kluge Knecht“1 erfunden, der sein Leben zum Nutzen und zum Heil der ihm anvertrauten Herde eingesetzt und ihr ein einzigartiges Beispiel der Liebe hinterlassen hat.
Was Kirche und weltliche Macht in jener Zeit in heilsamer Absicht wieder aufzurichten suchten, förderte Konrad eifrigen Herzens, gewissermaßen als Vorkämpfer religiöser Erneuerung in seiner Diözese. Wie sehr das kirchliche Leben damals aufblühte, wird aus den vielen Pfarreien und Kirchen ersichtlich, die in der Zeit gegründet wurden, als er den Bischofssitz von Konstanz innehatte.
Sein so fruchtbarer seelsorglicher Dienst wurde aus zwei Quellen gespeist: aus der festen Verbundenheit mit dem apostolischen Stuhl sowie aus der Nachfolge Jesu im täglichen Leben und aus einem leidenschaftlichen Streben nach Frömmigkeit. Darin kann der heilige Konrad den Gliedern der Kirche, die sich auch in unserer Zeit um Erneuerung bemüht, geeignete Mahnung und sicheres Beispiel sein. Wie sehr er zu Rom und dem Stuhl des heiligen Petrus als dem Mittelpunkt und dem Fundament der katholischen Kirche hielt, zeigt sich nicht nur daran, dass er den neuerbauten Kirchen von Konstanz die Namen von Heiligen gab, nach denen die bedeutendsten Basiliken Roms benannt sind, sondern auch an mehreren Wallfahrten zu den Gräbern der Apostel. Von der Liebe Christi, seines Herrn, erfüllt, begab er sich dreimal an die Wiege des christlichen Glaubens, in das Land, das durch das Erdenleben unseres Erlösers geheiligt ist.
Wie eifrig Konrad versucht hat, Christus gleichförmig zu werden, wird auch daraus ersichtlich, dass er die Armut und die Armen überaus liebte. So heißt es in einer alten Lebensbeschreibung: „Die Armen bekannten, dass sie in ihm wahrhaft einen Vater gefunden hätten.“ Leuchtendes Zeugnis gibt davon auch das Haus, das er aus eigenen Mitteln in seiner Bischofsstadt für die Armen errichten ließ. Weil er ihnen solche Liebe erwies, verdiente er sich den Namen eines wahren Jüngers seines Meisters, der die Armen seliggepriesen und tätige Liebe ihnen gegenüber und gegenüber jedem Nächsten zum Zeichen seiner Jüngerschaft gemacht hatte
(1) Mt 24,45. (2) Vgl. Joh 33,35.
RESPONSORIUM
R. Komm, du guter und treuer Knecht, du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, darum will ich dir eine große Aufgabe übertragen. * Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn.
V. Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; siehe, ich habe noch fünf dazugewonnen. * Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn.
ORATION
Gott, du hast die heiligen Bischöfe Konrad und Gebhard mit dem Geist der Wahrheit und der Liebe erfüllt und ihnen die Sorge für dein Volk anvertraut. Lass uns aus ihrem Geist leben und ihre Hilfe erfahren. Darum bitten wir durch Jesus Christus.
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