Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore3.Woche19.Dezember

Aus Vulgata
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V. Erweise uns, Herr, deine Huld.
R. Und gewähre uns dein Heil.


1. Jahresreihe

ERSTE LESUNG
Aus dem Buch Jesaja 41,8-20

Israel, der Knecht des Herrn
Du aber, Israel, mein Knecht, und Jakob, den ich erwählt, Sproß Abrahams, meines Freundes, den ich geholt von den Enden der Erde, von ihren entlegensten Teilen herbeirief, zu dem ich sprach: ›Mein Knecht bist du, den ich erwählte und nicht verwarf!‹ Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir; hab keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich stärke dich, ja, ich helfe dir; ich halte dich fest mit meiner heilbringenden Rechten! Erröten sollen und sich schämen alle, die dir zürnen; die wider dich streiten, werden zunichte und gehen zugrunde. Du suchst sie und findest sie nimmer, die Zänker wider dich; deine Bekämpfer sind null und nichtig geworden. Denn ich, der Herr, bin dein Gott, der deine Rechte festhält, der zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir! Hab keine Furcht, du Würmlein Jakob, ihr Leute von Israel! Ich helfe dir«, ist der Spruch des Herrn, »dein Erlöser ist der Heilige Israels! Siehe, zu deinem scharfen Dreschschlitten, zu einem neuen mit vielen Schneiden, mache ich dich; Berge sollst du dreschen und zermalmen und Hügel verwandeln in Spreu! Du worfelst sie; der Wind jagt sie fort, der Sturm zerstreut sie; du selbst aber freust dich im Herrn, rühmst dich im Heiligen Israels!
Die Armen und Elenden suchen nach Wasser, doch keines ist da; ihre Zunge ist vertrocknet vor Durst; ich, der Herr, erhöre sie, ich, Israels Gott, verlasse sie nicht! Auf kahlen Höhen will ich Ströme auftun, inmitten von Talgründen Quellen; Wüsten mache ich zu Teichen; zu sprudelnden Wassern das Dürrland. In der Wüste pflanze ich Zedern, Akazien, Myrten und Ölbäume; Zypressen setze ich in der Steppe, Eschen und Fichten beieinander. Sie sollen es schauen und erkennen, merken und einsehen alle, dass des Herrn Hand dies tat und der Heilige Israels es erschuf.« 


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Du, Israel, mein Knecht, Jakob, den ich erwählte, Sproß Abrahams, meines Freundes, * fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir.
V. Auf kahlen Höhen lasse ich Ströme entspringen, Quellen inmitten der Täler. * Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir.
Ehre sei...


ZWEITE LESUNG

Hieronymus

(+ 419/20)

Zum Buch Jesaja.


Gott hat nicht geduldet, daß die Heiden für immer untergehn

Das Volk der Heiden ist elend und arm. Es besitzt die Erkenntnis der Wahrheit nicht. Mit Hilfe verschiedener Lehrer und mancherlei philosophischer Lehrsätze sucht es heilbringendes Wasser und findet es riicht, weil keines da ist; ohne das Gesetz und die Propheten ist dem Volk der Heiden die Zunge vor Durst vertrocknet. Nach dem Zeugnis des Evangeliums haben sie ihr ganzes Vermögen an Ärzte verausgabt und konnten sich nicht vom Blut des Götzendienstes und der Opfer befreien (1). Deshalb hat sie der Herr, der Gott Israels, nicht ganz verlassen und nicht geduldet, daß sie für immer zugrunde gehen. Vielmehr hat er inmitten der Hügel und Berge Flüsse aufbrechen lassen und Quellen inmitten der Täler. Jene Flüsse nahmen von dem Fluß ihren Ausgang, über den wir im Psalm lesen: ,JJie Wasser eines Stromes erquicken die Gottesstadt" (2), und anderswo: ,Der Bach Gottes ist reichlich gefüllt" (3) Diese Wasser und Quellen entspringen dem Quell, der durch Jeremia spricht: „Mich haben sie verlassen, den Quell des lebendigen Wassers"(4), und bei unserem Propheten (Jesaja) heißt es weiter oben: „Sie werden Wasser trinken von den Quellen des Heilands" (5). Von diesem Wasser sagte der Erlöser in mystischer Rede im Evangelium: „Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben. Vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt" (6) und wiederum: „Wer Durst hat, komme zu mir und trinke; wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, aus dessen Innerem werden Ströme von lebendigem Wasser hervorströmen. Das sagte er aber, so bemerkt der Evangelist, von dem Heiligen Geist, den alle empfangen sollten, die an ihn glauben" (7)
1. Vgl. Mk.5,26; 2.Ps.46,5; 3.Ps.65,10; 4.Jer.2.13; 5. Vgl. 12.3 (Vg.); 6.Joh.4,14; 7.Vgl. Joh 7.37-39;


RESPONSORIUM
R Das Lamm wird deine Herde weiden und zu den Quellwassern des Lebens führen, * Wasser aus dem Felsen läßt du für sie sprudeln.
V Du spaltest den Felsen, da fließen die Wasser. * Wasser aus dem Felsen läßt du für sie sprudeln.
Ehre sei...


2. Jahresreihe
ERSTE LESUNG
Aus dem Buch Jesaja. 47,1.4-15

Spottlied auf die Jungfrau Babel
Ich steige herab, setz dich in den Staub, Jungfrau, Tochter Babel, setze dich zur Erde ohne Thron, Kaldäertochter! Fürderhin heißt man dich nicht mehr: »Du Zarte, Verwöhnte!« Ich nehme Rache, erbitten lass ich mich nicht, spricht unser Erlöser. Herr der Heere ist sein Name, Heiliger Israels. Sitze nur still, geh ein in die Finsternis, Kaldäertochter! Denn niemand mehr wird dich künftig nennen: »Herrin der Reiche«. Ich zürnte über mein Volk, entweihte mein Erbteil, gab sie in deine Gewalt; du hast ihnen kein Erbarmen gezeigt, Greise hast du belastet mit deinem schweren Joch. Du dachtest: »Ewig bin ich am Leben, Herrin für immer!« Du hast dieses nicht beherzigt, nicht daran gedacht, was dann folgt. Nun aber höre dies, du Üppige, die du in Sicherheit wohnst und in deinem Herzen denkst: »Ich und sonst niemand! Als Witwe bleibe ich nicht zurück, weiß nichts von Kinderlosigkeit!« Kommen wird über dich im Nu beides an einem Tage, Kinderverlust und Witwenschaft werden im Vollmaß über dich kommen, trotz der Menge deiner Zauberformeln, trotz der großen Stärke deiner Bannsprüche.
Du aber hast auf deine Bosheit vertraut und gesagt: »Niemand sieht mich!« Deine Weisheit und dein Wissen haben dich verführt, so daß du dachtest in deinem Herzen: »Ich und sonst niemand!« Doch über dich kommt Unheil, du weißt dagegen kein Zaubermittel; Verderben fällt über dich, das du nicht bannen kannst. Plötzlich bricht über dich ungeahntes Unheil herein.
Tritt mit deinen Bannsprüchen an, mit deinen vielfachen Zauberformeln, mit denen du dich bemühst von Jugend auf! Vielleicht hast du Nutzen daraus, vielleicht jagst du Schrecken ein! Du hast dich geplagt mit deiner Menge an Ratschlägen. Lass sie doch antreten und dich retten, die Himmelsbeschwörer, die Sternengucker, die dir ankünden jeden Neumond, was dir begegnen wird! Seht, sie werden wie Spreu Feuer verbrennt sie; sie retten ihr Leben nicht aus der Flammengewalt; es ist nicht Kohlenglut, die zur Erwärmung dient, kein Herdfeuer, davor man sitzt. So geht es dir mit deinen umworbenen Geschäftsfreunden von Jugend auf. Jeder macht sich seines Weges aus dem Staub, keiner kommt dir zu Hilfe.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R Jubelt, ihr Himmel, jauchze, o Erde, freut euch, ihr Berge; * denn der Herr erbarmt sich seiner Armen.
V Unser Befreier ist der Herr der Heere, der Heilige Israels. * Denn der Herr erbarmt sich seiner Armen.



ZWEITE LESUNG

Irenäus von Lyon (+ um 202)

Aus dem Buch gegen die Irrlehren.

Heilsordnung der Menschwerdung

Gott ist der Ruhm des Menschen, der Mensch aber ist das Gefäß der Schöpferkraft Gottes, all seiner Weisheit und Kraft. Wie der Arzt sich an den Kranken als Arzt erweist, so offenbart sich Gott an den Menschen. Deswegen schreibt Paulus: „Gott hat alle in den Ungehorsam eingeschlossen, um sich aller zu erbarmen." (1) Er sagt das vom Menschen, der Gott nicht gehorchte und deshalb die Unsterblichkeit verlor, dem dann aber durch den Sohn Gottes die Barmherzigkeit und die Gnade der Gotteskind-schaft zuteil wurde. Dieser neue Mensch hat ohne Prahlerei und Überheblichkeit die wahre Herrlichkeit der Schöpfung und des Schöpfers anerkannt, des Allherrschers, der allem das Dasein verleiht. Darum bleibt er in der Liebe, im Gehorsam und in der Danksagung. Er wird erhöht und empfängt größere Herrlichkeit, bis er schließlich dem ähnlich wird, der für ihn gestorben ist. „Er wurde in der Gestalt des Fleisches gesandt, das unter der Macht der Sünde steht" (2), gleichsam als wollte er die Sünde verurteilen und sie wie eine Verurteilte aus dem Fleisch verbannen; als wollte er den Menschen aufrufen, ihm ähnlich zu werden, bestimmte er ihn zum Nachahmer des Vaters (3), gab ihm die vom Vater gesetzte Ordnung der Gottschau (4) und verlieh ihm die Gnade, den Vater zu erkennen: Das Wort Gottes wohnt im Menschen und ist Menschensohn geworden, damit der Mensch fortan Gott aufnehme und nach dem gnädigen Willen des Vaters Gott fortan im Menschen wohne (5). Darum hat uns der Herr selbst als Zeichen des Heils den Immanuel gegeben, der von der Jungfrau geboren wurde (6). Denn der Herr war es, der die Menschen rettete, weil sie sich selbst nicht zu retten vermochten. Deshalb predigt Paulus die Schwachheit des Menschen und weist darauf hin, daß das Heil nicht von uns, sondern von Gott kommt: „Ich weiß, daß in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt" (7) und: „Ich unglücklicher Mensch! Wer wird mich aus diesem dem Tod verfallenen Leib erretten?" (8) Dann allerdings verkündet er den Befreier: die Gnade unseres Herrn Jesus Christus (9). „Macht die erschlafften Hände wieder stark und die wankenden Knie wieder fest! Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht! Seht, hier ist euer Gott! Die Rache Gottes wird kommen und seine Vergeltung; er selbst wird kommen und euch erretten" (10): Denn nicht aus uns selbst, sondern nur durch die Hilfe Gottes sind wir gerettet.
1.Röm.11,32; 2.Vgl. Röm. 8,3; 3.Vgl. Eph.5.1; 4.Vgl. Mt.5.8; 5.Vgl. Joh.1,12.14; 6. Vgl. Jes.7,14; 7.Röm.7,18; 8.Röm.7,24; 9.Vgl. Röm.7,25; 10. Jes.35,3-4.

RESPONSORIUM
R Hört das Wort Gottes, ihr Völker, und verkündet es bis an die Enden der Erde: Zu den fernen Inseln sprecht: * Unser Retter kommt.
V. Meldet es und bringt es zu Gehör, sprecht und ruft: * Unser Retter kommt.
Ehre sei...


ORATION
Ewiger Gott, durch die Geburt deines Sohnes aus der Jungfrau Maria hast du vor der Welt deine Herrlichkeit offenbar gemacht. Laß uns das unfaßbare Geheimnis der Menschwerdung in unverfälschtem Glauben bewahren und in liebender Hingabe feiern. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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