Kategorie:Stundenbuch:Lesung/LesehoreErscheinungdesHerrn

Aus Vulgata
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V. Die Himmel rühmen deine Gerechtigkeit.
R. Und alle Völker schauen dein Heil.


JAHRESREIHE I und II:

ERSTE LESUNG
Aus dem Buch Jesaja. 60,1-22


Das neue Jerusalem, die »Stadt des Herrn, Sion des Heiligen Israels.« Auf, werde hell, denn dein Licht ist da; die Herrlichkeit des Herrn strahlt über dir auf! Denn seht, die Erde bedeckt Finsternis und Wolkendunkel die Völker, doch über dir strahlt der Herr, und seine Herrlichkeit wird über dir sichtbar. Völker wallen zu deinem Licht und Könige zu deinem strahlenden Lichtglanz. Erhebe deine Augen ringsum und schau: Sie alle haben sich versammelt und kommen zu dir. Deine Söhne kommen von fern, und deine Töchter werden auf den Armen getragen. Dann wirst du schauen und strahlen, dein Herz wird beben und sich weiten; denn des Meeres Reichtum wendet sich dir zu, das Vermögen der Völker kommt zu dir. Die Flut der Kamele wird dich bedecken, Jungkamele von Midian und Epha; von Saba kommen sie alle, tragen Gold und Weihrauch mit sich und verkünden froh die Ruhmestaten des Herrn. Alles Kleinvieh von Kedar sammelt sich zu dir, die Widder von Nebajot stehen dir zur Verfügung, steigen als wohlgefälliges Opfer auf meinen Altar; mein prachtvolles Haus werde ich verherrlichen. Wer sind jene, die heranfliegen wie Wolken, wie Tauben zu ihren Schlägen? Ja, für mich sammeln die Schiffe sich, die Tarsisfahrzeuge allen voran, deine Söhne herzubringen von fern; ihr Silber und Gold bringen sie mit für den Namen des Herrn, deines Gottes, für den Heiligen Israels; denn er will dich zu Ehren bringen. Ausländer bauen deine Mauern auf, und ihre Könige weihen dir ihren Dienst; denn in meinem Grimme schlug ich dich ja, doch in meiner Huld erbarmte ich mich dein. Deine Tore hält man ständig geöffnet, Tag und Nacht bleiben sie unverschlossen, um zu dir den Reichtum der Völker zu bringen; auch ihre Könige werden herbeigeführt. Denn das Volk und das Reich, das dir nicht dient, geht unter; ja, die Heidenvölker werden gänzlich vertilgt. Es geht zu dir ein des Libanon Pracht, Zypressen, Eschen und Fichten zugleich, zu schmücken meine heilige Stätte; den Ort meiner Füße will ich ehren. Die Söhne deiner Unterdrücker kommen gebückt zu dir; alle deine Verächter fallen dir zu Füßen. Man nennt dich »Stadt des Herrn, Sion des Heiligen Israels.« 
Dafür, dass du eine Vereinsamte warst, eine Ungeliebte, die niemand besuchte, mache ich dich zur ewigen Pracht, zur Wonne für alle Geschlechter. Saugen wirst du der Völker Milch, saugen wirst du der Könige Brust, ja, erfahren sollst du, dass ich, der Herr, dein Heiland bin, und dass dein Erlöser der Starke Jakobs ist. Statt des Erzes bringe ich Gold herbei, statt des Eisens bringe ich Silber, statt des Holzes Erz und statt der Steine Eisen. Ich setze dir als Obrigkeit Frieden ein und als deine Regierung Gerechtigkeit. Nimmer hört man in deinem Land von Gewalt, von Zerstörung und Sturz in deinen Grenzen; »Heil« nennst du deine Mauern und deine Tore »Ruhm«.
Nicht mehr dient dir die Sonne als Licht am Tag, nicht leuchtet der Mond dir zur nächtlichen Helle, sondern der Herr ist dir ewiges Licht und dein Gott dein herrlicher Glanz. Nimmer geht deine Sonne dir unter, nicht wird dir der Mond verschwinden; denn der Herr dient dir zum ewigen Licht, und die Tage der Trauer sind für dich zu Ende.
Deine Bürger werden lauter Gerechte, sie besitzen auf ewig das Land. Der Herr ist der Wächter seiner Pflanzung, des Werkes seiner Hände zu seiner Verherrlichung. Aus dem Kleinsten wird eine Tausendschaft, aus dem Geringsten ein starkes Volk. Ich, der Herr, beschleunige es zu seiner Zeit.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Auf, werde licht, Jerusalem: es kommt dein Licht! * Die Herrlichkeit des Herrn erscheint über dir.
V. Völker wandern in deinem Licht, Könige pilgern zu deinem strahlenden Glanz. * Die Herrlichkeit des Herrn erscheint über dir.



ZWEITE LESUNG
Leo der Große (+461)

Eine Predigt an Erscheinung des Herrn.


Gott hat der ganzen Welt sein Heil kundgetan

Huldvoll gedachte die Vorsehung Gottes, der untergehenden Welt in der Endzeit zu Hilfe zu kommen, und bestimmte in Christus das Heil für alle Völker vorher. Aus allen Völkern hatte Gott dem Patriarchen Abraham Nachkommenschaft ohne Zahl versprochen, die nicht aus leiblicher Zeugung, sondern aus der Fruchtbarkeit des Glaubens stammen sollte. Er verglich sie mit der Menge der Sterne; denn man sollte von dem Vater aller Völker nicht irdische, sondern himmlische Nachkommen erwarten.
Eintreten, ja eintreten sollen alle Völker in die Familie der Patriarchen und als Kinder der Verheißung aus dem Nachkommen Abrahams den Segen des Stammvaters empfangen, von dem sich die leiblichen Kinder lossagen. In den drei Weisen sollen alle Völker den Schöpfer der ganzen Welt anbeten, und nicht bloß in Judäa soll Gott verkündet werden, sondern auf der ganzen Erde, damit überall „sein Name groß ist in Israel" (1).
In diese Geheimnisse der göttlichen Gnade eingeweiht, wollen wir mit geistlicher Freude den Tag feiern, an dem wir unsre Erstlingsgaben brachten und an dem die Berufung der Heiden begann. Wir wollen dem barmherzigen Gott danken, denn, wie der Apostel sagt, „hat er uns würdig gemacht, Anteil zu haben am Los der Heiligen, die im Licht sind. Er hat uns der Macht der Finsternis entrissen und aufgenommen in das Reich seines geliebten Sohnes." (2) So sagt ja der Prophet Jesaja:,Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht." (3) Von ihnen sagt er zu Gott: „Völker, die dich nicht kennen, werden zu dir rufen, und Völker, die dich nicht kennen, flüchten zu dir." (4) Diesen Tag sah Abraham und freute sich (5), als er die Kinder seines Glaubens erkannte, die in seinem Nachkommen, das heißt in Christus, gesegnet werden sollten, und als er voraussah, daß er durch den Glauben Vater aller Völker sein werde (6). „Er lobte Gott, fest überzeugt, daß Gott die Macht besitzt, zu tun, was er verheißen hat" (7). Diesen Tag besang David in den Psalmen: „Alle Völker kommen und beten dich an, sie geben,
Herr, deinem Namen die Ehre." (8) ,Der Herr hat sein Heil bekannt gemacht und sein gerechtes Wirken vor den Augen der Völker." (9) Wir wissen, was geschieht, seit die drei Weisen aus der Ferne gerufen wurden und der Stern sie zum König des Himmels und der Erde führte, ihn zu erkennen und anzubeten. Der Dienst des Sternes ruft auch uns zur Nachfolge: daß wir mit allen Kräften dieser Gnade dienen, die alle zu Christus einlädt.
In diesem Streben, Geliebte, sollt ihr alle euch gegenseitig helfen. Zum Gottesreich gelangt man durch den rechten Glauben und gute Taten. Ihr sollt in ihm leuchten als Kinder des Lichtes (10) durch unsern Herrn Jesus Christus, der mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.

1. Vgl.Ps.76,2. 2.Kol.1,12f. 3.Jes.9.1. 4.Jes.55,5 (Vg.) 5.Vgl.Joh. 8,56. 6.Vgl. Röm.4,18. 7.Röm.4,20f. 8.Ps.86,9. 9.Ps.98,2. 10.Vgl. Joh.12,36; Eph.3,9.



RESPONSORIUM
R. Das ist der herrliche Tag, an dem der Welterlöser erschienen ist. Propheten sagten ihn voraus, und Engel beteten ihn an. * Als die Weisen seinen Stern sahen, freuten sie sich und brachten ihre Gaben.
V. Ein heiliger Tag ist uns aufgestrahlt; kommt, ihr Völker, und betet den Herrn an. * Als die Weisen seinen Stern sahen, freuten sie sich und brachten ihre Gaben.


Te Deum


ORATION
Allherrschender Gott, durch den Stern, dem die Weisen gefolgt sind, hast du am heutigen Tag den Heidenvölkern deinen Sohn geoffenbart. Auch wir haben dich schon im Glauben erkannt. Führe uns vom Glauben zur unverhüllten Anschauung deiner Herrlichkeit. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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