Kategorie:Stundenbuch:Lesung/LesehoreFronleichnam

Aus Vulgata
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Hochfest des Leibes und Blutes Christi Fronleichnam

JAHRESREIHE I und II:

V: Die Weisheit erbaut sich ein Haus. Halleluja.
R: Sie mischt den Wein und bereitet den Tisch. Halleluja.


ERSTE LESUNG


Aus dem Buch Exodus (24,1-11)

Verlesen des Bundesbuches
Er sprach sodann zu Moses: »Steigt hinauf zum Herrn, du und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels, und werft euch in gebührendem Abstand anbetend nieder! Moses aber soll allein zum Herrn herantreten, die anderen dürfen nicht herantreten, und das Volk soll nicht mit ihm hinaufsteigen!« Moses kam und erzählte dem Volk alle Worte des Herrn und alle Satzungen. Alles Volk antwortete wie mit einer Stimme und sprach: »Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun!« Moses schrieb alle Worte des Herrn auf. Am frühen Morgen des anderen Tages baute er einen Altar am Fuß des Berges und zwölf Gedenksteine für die zwölf Stämme Israels. Dann beauftragte er die Jungmannschaft der Israeliten, Brandopfer darzubringen und Stiere als Friedopfer für den Herrn zu schlachten. Dann nahm Moses die Hälfte des Blutes und goss es in Schalen; die andere Hälfte des Blutes sprengte er auf den Altar. Er nahm das Buch des Bundes und las es dem Volke vor. Es sagte: »Alles, was der Herr gesprochen, wollen wir gern befolgen!« Hierauf nahm Moses das Blut, besprengte damit das Volk und sprach: »Seht das Blut des Bundes, den der Herr mit euch auf Grund dieser Satzungen geschlossen hat!« 
Erscheinen Gottes
Dann stiegen Moses und Aaron, Nadab, Abihu und siebzig von den Ältesten Israels hinauf. Sie schauten den Gott Israels. Unter seinen Füßen war es wie Saphirplatten und wie der Himmel selber in seiner strahlenden Reinheit. Er aber streckte seine Hand nicht aus gegen die Edlen der Israeliten; sie durften Gott schauen und konnten danach unbehelligt essen und trinken.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Ich bin das Brot des Lebens: Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. * Wer das Brot isst, das vom Himmel kommt, der stirbt nicht.
V. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabkam. * Wer das Brot isst, das vom Himmel kommt, der stirbt nicht.



Zweite Lesung

Thomas von Aquin († 1274)

Aus dem Opusculum über das Fest des Leibes Christi.

Du kostbares, bestaunenswertes Gastmahl!

Weil uns der einziggeborene Sohn Gottes Anteil an seiner Gottheit geben wollte, nahm er unsere Natur an, wurde Mensch, um die Menschen göttlich zu machen.
Mehr als das: Was er von dem Unsrigen annahm, gab er ganz hin für unser Heil. Denn er brachte seinen Leib auf dem Altar des Kreuzes zu unserer Versöhnung Gott, dem Vater, als Opfergabe dar. Er vergoss sein Blut für uns als Lösepreis und als Bad zugleich. So sollten wir von elender Knechtschaft erlöst und von aller Sünde gereinigt werden.
Damit uns aber ein Gedächtnis dieser so großen Liebe bleibe, hinterließ er den Glaubenden seinen Leib zur Speise und sein Blut zum Trank unter der Gestalt von Brot und Wein.
Welch ein kostbares und bestaunenswertes Gastmahl, heilbringend und voll Wohlgeschmack! Denn was kann kostbarer sein als dieses Gastmahl? In ihm wird uns nicht das Fleisch von Kälbern und Böcken zur Speise gegeben wie einst unter dem Gesetz, sondern Christus, der wahre Gott. Gibt es etwas Bestaunenswerteres als dieses Sakrament?
Kein Sakrament hat eine heilsamere Wirkung als dieses: Es reinigt von Sünden, es mehrt die Tugenden und erfüllt den Geist mit dem Reichtum aller geistlichen Gaben. Es wird in der Kirche für die Lebenden und die Toten dargebracht, damit allen zugute komme, was zum Heil aller eingesetzt ist.
Niemand kann schließlich die Wonnen dieses Sakraments hinreichend ausdrücken, da in ihm die Süße des Geistes in ihrem Quell genossen und in ihm das Gedächtnis jener unübertrefflichen Liebe begangen wird, die Christus in seiner Passion bewiesen hat.
Um also die Unermesslichkeit seiner Liebe den Herzen der Gläubigen tiefer einzuprägen, stiftete er beim Letzten Abendmahl dieses Sakrament, nachdem er das Pascha mit seinen Jüngern gefeiert hatte und als er aus dieser Welt zum Vater hinübergehen sollte. Er stiftete es als immerwährendes Gedächtnis seiner Passion, als Erfüllung der alten Zeiten, als größtes seiner Wunder und als einzigartigen Trost für jene, die seine Abwesenheit mit Trauer erfüllt.


Oder
Thomas von Aquin († 1274)
Sequenz „Lauda, Sion“.

Lauda Sion Salvatorem,
lauda ducem et pastorem
in hymnis et canticis.
Quantum potes, tantum aude:
quia major omni laude,
nec laudare sufficis.

Laudis thema specialis
panis vivus et vitalis
hodie proponitur.
Quem in sacræ mensa cœnæ
turbæ fratrum duodenæ
datum non ambigitur.

Sit laus plena, sit sonora;
sit iucunda, sit decora
mentis jubilatio,
Dies enim solemnis agitur
in qua mensæ prima recolitur
hujus institutio.

In hac mensa novi Regis
novum Pascha novæ legis
Phase vetus terminat.
Vetustatem novitas,
umbram fugat veritas,
Noctem lux eliminat.

Quod in cœna Christus gessit,
faciendum hoc expressit
in sui memoriam:
Docti sacris institutis
panem, vinum in salutis
consecramus hostiam.

Dogma datur Christianis,
quod in carnem transit panis
et vinum in sanguinem.
Quod non capis, quod non vides,
animosa firmat fides
præter rerum ordinem.

Sub diversis speciebus,
signis tantum et non rebus,
latent res eximiæ:
Caro cibus, sanguis potus,
manet tamen Christus totus
sub utraque specie.

A sumente non concisus,
non confractus, non divisus
integer accipitur.
Sumit unus, sumunt mille,
quantum isti, tantum ille,
nec sumptus consumitur.

Sumunt boni, sumunt mali,
sorte tamen inæquali,
vitæ vel interitus.
Mors est malis, vita bonis,
vide paris sumptionis
Quam sit dispar exitus.

Fracto demum sacramento,
ne vacilles, sed memento
tantum esse sub fragmento,
quantum toto tegitur.
Nulla rei fit scissura,
signi tantum fit fractura,
qua nec status nec statura
signati minuitur

Ecce panis Angelorum,
factus cibus viatorum,
vere panis filiorum,
non mittendus canibus!
In figuris praesignatur,
cum Isaac immolatur:
agnus Paschæ deputatur:
Datur manna patribus.

Bone pastor, panis vere,
Jesu, nostri miserere,
tu nos pasce, nos tuere,
tu nos bona fac videre
in terra viventium.

Tu qui cuncta scis et vales:
qui nos pascis hic mortales:
tuos ibi commensales,
cohæredes et sodales
Fac sanctorum civium.
Amen. Alleluja.


RESPONSORIUM
R. Erkennt im Brot den Herrn, der am Kreuze hing, im Kelch das Blut, das aus seiner Seite strömte. * Nehmt und esst den Leib Christi! Nehmt und trinkt das Blut Christi!
V. Der Herr stiftete dieses Sakrament als Denkmal seines Leidens, als Erfüllung der alten Zeichen als größtes der von ihm gewirkten Wunder. * Nehmt und esst den Leib Christi! Nehmt und trinkt das Blut Christi!


ORATION
Herr, Jesus Christus, im wunderbaren Sakrament des Altares hast du uns das Gedächtnis deines Leidens und deiner Auferstehung hinterlassen. Gib uns die Gnade, die heiligen Geheimnisse deines Leibes und Blutes so zu verehren, dass uns die Frucht der Erlösung zuteil wird. Der du in der Einheit des Heiligen Geistes mit Gott dem Vater lebst und herrschest in alle Ewigkeit.

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