Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos15

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Liber Genesis, Hebraice Beresith. Caput XV.

Das erste Buch Moses Genesis Kap. 15


4.) Auf seine Klage, dass Gott ihm noch immer keinen Erben geschenkt, tröstet Gott Abraham, ihm von neuem einen Sohn verheißend. (V. 5) Da Abraham glaubt, geht Gott mit ihm einen Bund ein und bestätigt seine Verheißung von neuem, dass er ihm und seinen Nachkommen das Land Chanaan auf ewig geben wolle.

1. His itaque transactis, factus est sermo Domini ad Abram per visionem dicens: Noli timere Abram, ego protector tuus sum, et merces tua magna nimis.
2. Dixitque Abram: Domine Deus, quid dabis mihi? Ego vadam absque liberis: et filius procuratoris domus meæ iste Damascus Eliezer.
3. Addiditque Abram: Mihi autem non dedisti semen: et ecce vernaculus meus, heres meus erit.

4. Statimque sermo Domini factus est ad eum, dicens: Non erit hic heres tuus: sed qui egredietur de utero tuo, ipsum habebis heredem.
5. Eduxitque eum forus, et ait illi: Suspice cœlum, et numera stellas, si potes. Et dixit ei: Sic erit semen tuum.

6. Credidit Abram Deo, et reputatum est illi ad justitiam.

7. Dixitque ad eum: Ego Dominus qui eduxi te de Ur Chaldæorum ut darem tibi terram istam, et possideres eam.

8. At ille ait: Domine Deus, unde scire possum, quod possessurus sim eam?

9. Et respondens Dominus: Sume, inquit, mihi vaccam triennem, et capram trimam, et arietem annorum trium, turturem quoque, et columbam.

10. Qui tollens universa hæc, divisit ea per medium, et utrasque partes contra se altrinesecus posuit: aves autem non divisit.
11. Descenderuntque volucres super cadavera, et abigebat eas Abram.
12. Cumque sol occumberet, sopor irruit super Abram, et horror magnus et tenebrosus invasit eum.
13. Dictumque est ad eum: Scito prænoscens quod peregrinum futurum sit semen tuum in terra non sua, et subjicient eos servituti, et affligent quadringentis annis.

14. Verumtamen gentem, cui servituri sunt, ego judicabo: et post hæc egredientur cum magna substantia.
15. Tu autem ibis ad patris tuos in pace, sepultus in senectute bona.

16. Generatione autem quarta revertentur huc: necdum enim completæ sunt iniquitates Amorrhæorum usque ad præsens tempus.
17. Cum ergo occubuisset sol, facta est caligo tenebrosa, et apparuit clibanus fumans, et lampas ignis transiens inter divisiones illas.

18. In illo die pepigit Dominus fœdus cum Abram, dicens: Semini tuo dabo terram hanc a fluvio Ægypti usque ad fluvium magnum Euphraten,


19. Cinæos, et Cenezæos, Cedmonæos,

20. Et Hethæos, et Pherezæos, Raphaim quoque,
21. Et Amorrhæos, et Channanæos, et Gergesæos, et Jebusæos.

1. Nach diesen Begebenheiten erging das Wort des Herrn an Abram in einem Gesichte,1 und er sprach: Fürchte dich nicht, Abram! ich bin dein Beschirmer, und dein Lohn wird überaus groß sein.
2. Abram sprach: Herr, Gott! was willst du mir geben? Ich gehe kinderlos dahin, und der Sohn meines Hausverwalters, des Damasceners Eliezer ist es.2
3. Und Abram sprach: Mir aber hast du keine Nachkommen gegeben; so wird denn mein hausgeborener Knecht mein Erbe sein.
4. Alsbald erging das Wort des Herrn an ihn, also: Nicht dieser wird dein Erbe sein, sondern einer, der von deinem Leibe kommt, ihn wirst du zum Erben haben.
5. Und er führte ihn hinaus und sprach zu ihm: Blicke auf zum Himmel und zähle die Sterne, wenn du kannst! Und er sprach zu ihm: So wird deine Nachkommenschaft sein!3 [Roem 4,18]
6. Abram glaubte Gott,4 und dies ward ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.5 [Roem 4,3, Gal 3,6, Jak 2,23]
7. Und Gott sprach zu ihm: Ich bin der Herr, der dich aus Ur in Chaldäa geführt hat, um dir dieses Land zu geben, dass du es besitzest.
8. Er aber sprach: Herr, Gott! woran kann ich es erkennen, dass ich es besitzen werde?6
9. Und der Herr antwortete und sprach: Nimm mir7 eine dreijährige Kuh, und eine dreijährige Ziege, und einen dreijährigen Widder, auch eine Turteltaube und eine andere Taube.
10. Da nahm er dieses alles, und teilte jedes je in zwei gleiche Teile, und legte je die beiden Teile einander gegenüber; die Vögel aber zerteilte er nicht.8
11. Da stießen die Raubvögel auf die Leichname herab, Abram aber vertrieb sie.
12. Als nun die Sonne unterging, fiel ein tiefer Schlaf auf Abram, und großer Schrecken, tiefe Finsternis9 überfiel ihn.
13. Und es ward zu ihm gesagt: Wisse und erfahre zum voraus, dass deine Nachkommenschaft fremd sein wird in einem Lande, das ihnen nicht gehört, und man10 wird sie dienstbar machen und hart bedrücken, vierhundert Jahre lang.11 [Apg 7,6]
14. Aber das Volk, dem sie dienstbar sein werden, werde ich richten;12 und darnach werden sie ausziehen mit reicher Habe.
15. Du aber wirst in Frieden zu deinen Vätern eingehen13 und in hohem Alter begraben werden.
16. Im vierten Geschlechte14 aber werden sie hierher zurückkehren; denn bis zur Stunde haben die Sünden der Amorrhiter noch nicht ihr volles Maß erreicht.
17. Als nun die Sonne untergegangen war, entstand eine dichte Finsternis, und ein rauchender Ofen erschien, und eine Feuerflamme,15 welche zwischen jenen geteilten Stücken hindurch ging.
18. An diesem Tage schloss der Herr einen Bund mit Abram, und sprach: Deinen Nachkommen will ich dieses Land geben, vom Strome Ägyptens an bis zum großen Euphratstrome,16 [1Mos 12,7, 1Mos 13,15, 1Mos 26,4, 4Mos 34,4, 2Chr 9,26]
19. das Land der Riniter, Reneziter, Redmoniter,
20. Hethiter, Phereziter, Raphaiter,

21. Amorrhiter, Chananiter, Gergesiter, und Jebusiter.17

Fußnote

Kap. 15 (1) Wie [1Mos 12,7, 1Mos 17,1, 1Mos 16,1]. Die erste Anrede Gottes V. 1 – 5 fällt in die Nachtzeit. V. 7 – 9 folgt entweder unmittelbar darauf oder etwas später, V. 12 gegen Sonnenuntergang, ebenso V. 17. Vor der Sündflut gewährte Gott noch der Erde seine Gegenwart bis auf Noe. Als er aber nach derselben einen Bund mit diesem geschlossen, hörten die unmittelbaren Gottesoffenbarungen auf, so dass Gott vom Himmel herab das Urteil über den Turmbau zu Babel verhängte. Als aber Abraham auf Gottes Geheiß nach Chanaan gezogen war, erschien ihm Jahve dort. [1Mos 12,7] Diese Erscheinungen erfolgen vom Himmel herab, indem Jahve, nachdem er mit Abraham und den anderen Patriarchen gesprochen, nach dem heiligen Texte sich entfernt [1Mos 18,33], zur Höhe auffährt. [1Mos 17,22, 1Mos 35,13] Es werden dem Patriarchen teils im wachen Zustande, in einer für die Sinne erkennbaren Weise, teils in Visionen, mittelst geistiger Verzückung, teils endlich in der Form des Traumes [1Mos 28,12ff] diese Erscheinungen zu Teil. Über die Gestalt, in der Gott erscheint, wird nichts berichtet außer [1Mos 18,1ff]. Oftmals werden im Laufe des Alten Testamentes Erscheinungen des Engels Gottes oder des Herrn erwähnt, die wie [1Mos 48,15ff] denen Gottes gleichstehen. Der Engel Gottes identifiziert sich ja auch selbst mit Gott [1Mos 22,12], ebenso [1Mos 16,10, 1Mos 21,18] das wiederholend, was der Herr [1Mos 17,20] und Jahve [1Mos 13,16; 1Mos 15,4ff] gesprochen. Vergl. auch [2Mos 3,6ff]. Auch tut der Engel Gottes Wunder [Rich 6,21, Rich 13,19ff] und wird von denen, denen er erscheint, als Gott anerkannt, angebetet und mit Opfern geehrt; anders als der Engel [Offenb 22,6]. Aus diesem Grunde nennen ihn die heiligen Schriftsteller auch kurzweg Jahve. Vergl. [2Mos 3], V. 2 mit 4, [Rich 6] V. 12 mit 14 und 16; [2Mos 14,19] mit [2Mos 13,21].. Wohl wird der Engel Gottes auch an einigen Stellen von Jahve selbst persönlich unterschieden [1Mos 22,16, Rich 6,12, Rich 13,16] u. a., aber dennoch wird der Herr, der Engel des Bundes [Mal 3,1], der eingeborene Sohn Gottes,, der selbst Gott ist, im Alten Testamente mehr in seiner Wesensgleichheit mit dem Vater dargestellt. Was im Neuen Testamente durch die Menschwerdung des Sohnes Gottes in voller Klarheit sich zeigen soll, wird im Alten Testamente nur verhüllt dargestellt. - (2) Was nützt mir der Lohn, wenn ich kinderlos bin? - (3) Vergl. [1Mos 13,16]. Zunächst ist die leibliche Nachkommenschaft zu verstehen, um welche Abraham gebeten hat, doch durch Christus auch die geistige. Vergl. [Roem 4,18]. - (4) Er glaubte und vertraute Gott. Der Gegenstand des Glaubens ist das V. 1, 4, 5 von Gott Gesagte. - (5) So dass Abraham einen Zuwachs der Gerechtigkeit erhielt, wie er auch die Gerechtigkeit selbst zuvor durch den Glauben erlangt hatte. - (6) Unbeschadet seines Glaubens wünscht Abraham ein Zeichen. (Chrys., Theodor, Aug.) - (7) Zum Opfer. - (8) Die genannten fünf Tierarten sind die sich zu einem Opfer zunächst darbietenden Haustiere, welche auch später im levitischen Opferkultus allein zulässig waren. Die Zerteilung der Opfer und ihre Anordnung in zwei Reihen hatten symbolischen Sinn mit Rücksicht auf das Bündnis. [Jer 34,18] Abraham hat nun alles für die Gewährleistung Gottes vorbereitet. Er muss noch warten, bleibt aber standhaft. - (9) Ob der außergewöhnlichen Finsternis. - (10) Die Bewohner des fremden Landes. - (11) Nach [2Mos 12,40] genauer 430 Jahre. Es liegt in der Natur der Weissagungen des Alten Testamentes, dass ein gewisses Dunkel sie umgibt. Die Zahlen (auch V. 16: im vierten Geschlechte) sind deshalb abgerundet, da sie vor allem die Versicherung verbürgen, dass die Zukunft von Gottes Vorsehung behütet wird. - (12) Strafen. - (13) Wie der Wanderer in seine Heimat. Da Abraham nicht bei seinen leiblichen Vätern begraben wird, ist von der Unsterblichkeit der Seele die Rede. Diese soll dafür trösten, dass er die Befreiung seiner Nachkommen selbst nicht mehr sehen wird. - (14) Der in Ägypten Lebenden. Es ist dieselbe Zeitbestimmung wie in V. 13. - (15) Ein Vorbild der Rauch- und Feuersäule in der Wüste. Das Hindurchgehen zwischen dem geteilten Opfer war Zeichen der Bundesschließung. - (16) Der Fluß Ägyptens Wadi el Arisch, der bei dem Dorfe El Arisch, einst Rhinokolura, ins Mittelmeer mündet, nachdem er den nördlichen Teil der Halbinsel Sinai durchzogen. Der Euphrat war unter David die Grenze des Reiches. - (17) Zehn Namen, teilweise von Völkern nicht chanaanitischer Abstammung, werden aufgezählt, um die volle Überlieferung des Landes zu kennzeichnen. Die Kiniter scheinen nach [Rich 1,16, Rich 4,11] zur Zeit Moses unter den Madianitern gewohnt zu haben. Von Esaus Enkel [1Mos 36,1] können sie nicht wohl hergeleitet werden. Die Redmoniter werden nur hier erwähnt (etwa nahe bei Palästina wohnende Araber?) ebenso die Reneziter. Die Phereziter (siehe [1Mos 13,7]) wohnten in dem späteren Gebiete des Stammes Juda. Über die Chanaaniter vergl. [4Mos 13,30].

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