Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe05

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Liber Regum quartus, secundum Hebræos primos Malachim secundos. Caput V.

Das vierte, nach dem Hebräischen das zweite Buch der Könige. Kap. 5


b. Naaman, den Oberbefehlshaber von Syrien, heilt Eliseus vom Aussatze (V. 19), mit dem er seinen Diener Giezi, der von Naaman Geschenke erbittet, belegt.

1. Naaman princeps militiæ regis Syriæ, erat vir magnus apud dominum suum, et honoratus: per illum enim dedit Dominus salutem Syriæ: erat autem vir fortis et dives, sed leprosus.
2. Porro de Syria egressi fuerant latrunculi, et captivam duxerant de terra Israel puelam parvulam, quæ erat in obsequio uxoris Naaman,

3. Quæ ait ad dominam suam: Utinam fuisset dominus meus ad prophetam, qui est in Samaria: profecto curasset eum a lepra, quam habet.

4. Ingressus est itaque Naaman ad dominum suum, et nuntiavit ei, dicens: Sic et sic locuta est puella de terra Israel.
5. Dixitque ei rex Syriæ: Vade, et mittam litteras ad regem Israel: Qui cum profectus esset, et tulisset secum decem talenta argenti, et sex millia aureos, et decem mutatoria vestimentorum,
6. Detulit litteras ad regem Israel, in hæc verba: Cum acceperis epistolam hanc, scito quod miserim ad te Naaman servum meum, ut cures eum a lepra sua.
7. Cumque legisset rex Israel litteras, scidit vestimenta sua, et ait: Numquid Deus ego sum, ut occidere possim, et vivificare, quia iste misit ad me, ut curem hominem a lepra sua? animadvertite, et videte quod occasiones quærat adversum me.
8. Quod cum audisset Eliseus vir Dei, scidisse videlicet regem Israel vestimenta sua, misit ad eum, dicens: Quare scidisti vestimenta tua? veniat ad me, et sciat esse prophetam in Israel.


9. Venit ergo Naaman cum equis, et curribus, et stetit ad ostium domus Elisei:
10. Misitque ad eum Eliseus nuntium, dicens: Vade, et lavare septies in Jordane, et recipiet sanitatem caro tua, atque mundaberis.

11. Iratus Naaman recedebat, dicens: Putabam quod egrederetur ad me, et stans invocaret nomen Domini Dei sui, et tangeret manu sua locum lepræ, et curare me.

12. Numquid non meliores sunt Abana, et Pharphar fluvii Damasci omnibus aquis Israel, ut laver in eis, et munder? Cum ergo vertiset se, et abiret indignans
13. Accesserunt ad eum servi sui, et locuti sunt ei: Pater, et si rem grandem dixisset tibi propheta, certe facere debueras: quanto magis quia nunc dixit tibi: Lavare, et mundaberis?

14. Descendit, et lavit in Jordane septies juxta sermonem viri Dei, et restitute est caro ejus, sicut caro pueri parvuli, et mundatus est.
15. Reversusque ad virum Dei cum universo comitatu suo, venit, et stetit coram eo, et ait: Vere scio quod non sit alius Deus in universa terra, nisi tantum in Israel. Obsecro itaque ut accipias benedictionem a servo tuo.

16. At ille respondit: Vivit Dominus, ante quem sto, quia non accipiam. Cumque vim faceret, penitus non acquievit.
17. Dixitque Naaman: Ut vis: sed, obsecro, concede mihi servo tuo ut tollam onus duorum burdonum de terra: non enim faciet ultra servus tuus holocaustum, aut victiamam diis alienis, nisi Domino.

18. Hoc autem solum est, de quo depreceris Dominum pro servo tuo, quando ingredietur dominus meus templum Remmon, ut adoret: et illo innitente super manum meam, si adoravero in templo Remmon, adorante eo in eodem loco, ut ignoscat mihi Dominus servo tuo pro hac re.

19. Qui dixit ei: Vade in pace. Abiit ergo ab eo electo terræ tempore.

20. Dixitque Giezi puer viri Dei: Pepercit dominus meus Naaman Syrio isti, ut non acciperet ab eo quæ attulit: vivit Dominus, quia curram post eum, et accipiam ab eo aliquid.

21. Et secutus est Giezi post tergum Naaman: quem cum viisset ille currentem ad se, desiliit de curru in occursum ejus, et ait: Rectene sunt omnia?
22. Et ille ait: Recte: dominus meus misit me ad te, dicens: Modo venerunt ad me duo adolescentes de monte Ephraim, ex filiis prophetarum: da eis talentum argenti, et vestes mutatorias duplices.
23. Dixitque Naaman: Melius est ut accipias duo talenta. Et coegit eum, ligavitque duo talenta argenti in duobus saccis, et duplicia vestimenta, et imposuit duobus pueris suis, qui et portaverunt coram eo.
24. Cumque venisset jam vesperi, tulit de manu eorum, et reposuit in domo, dimisitque viros, et abierunt.

25. Ipse autem ingressus, stetit coram domino suo. Et dixit Eliseus: Unde venis Giezi? Qui respondit: Non ivit servus tuus quoquam.
26. At ille ait: Nonne cor meum in præsenti erat, quando reversus est homo de curru suo in occursum tui? Nunc igitur accepisti argentum, et accepisti vestes ut emas oliveta, et vineas, et oves, et boves, et servos, et ancillas.

27. Sed et lepra Naaman adhærebit tibi, et semini tuo, usque in sempiternum. Et egressus est ab eo leprosus quasi nix.


1. Naaman, der Heerführer des Königs von Syrien, war ein angesehener Mann bei seinem Herrn und hoch geehrt, denn durch ihn wirkte der Herr in Syrien Heil;1 dieser Mann war tapfer und reich, aber aussätzig.2
2. Nun waren einst aus Syrien Streifscharen ausgezogen und hatten aus dem Lande Israel ein kleines Mädchen als Gefangene weggeführt; dasselbe war bei dem Weibe Naamans im Dienste
3. und sprach zu ihrer Herrin: Wenn doch mein Herr bei dem Propheten gewesen wäre, welcher in Samaria ist; gewiss würde dieser ihn von dem Aussatze, den er hat, geheilt haben.
4. Da ging Naaman zu seinem Herrn, berichtete es ihm und sprach: So und so hat das Mädchen aus dem Lande Israel geredet.
5. Der König von Syrien sprach zu ihm: Ziehe hin, ich werde an den König von Israel einen Brief senden. Er also zog hin und nahm zehn Talente Silbers und sechstausend Goldstücke3 und zehn Festkleider mit sich
6. und brachte einen Brief an den König von Israel,4 der also lautete: Wenn du diesen Brief erhältst, so wisse, dass ich meinen Diener Naaman zu dir sende, damit du ihn von seinem Aussatze heilest.5
7. Als der König von Israel den Brief gelesen hatte, zerriss er seine Kleider und sprach: Bin ich denn Gott, dass ich töten und lebendig machen kann,6 dass jener zu mir sendet, ich solle den Mann von seinem Aussatze heilen? Habet acht und sehet, wie er Händel mit mir sucht!
8. Als dies Eliseus, der Mann Gottes, hörte, nämlich, dass der König von Israel seine Kleider zerrissen habe, sandte er zu ihm und sprach: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Lass ihn zu mir kommen, damit er erfahre, dass ein Prophet in Israel ist.
9. Naaman also kam mit Rossen und Wagen zu ihm und hielt vor der Tür des Hauses des Eliseus.
10. Da sandte Eliseus einen Boten zu ihm7 und ließ ihm sagen: Gehe hin und bade dich siebenmal im Jordan, so wird dein Leib wieder gesund werden und du wirst rein sein.8
11. Da ward Naaman zornig und zog von dannen, indem er sprach: Ich meinte, er werde zu mir herauskommen und den Namen des Herrn, seines Gottes, anrufen und mit seiner Hand die Stelle des Aussatzes berühren und mich so heilen.
12. Sind etwa Adana und Pharphar,9 die Flüsse von Damaskus, nicht besser als alle Wasser Israels, dass ich mich in diesen baden und rein werden soll? Als er sich nun wandte und unwillig davonging,
13. traten seine Diener zu ihm heran und sprachen zu ihm: Vater!10 Auch wenn dich der Prophet etwas Großes geheißen hätte, hättest du es gewiss tun müssen; wie viel mehr, da er nun zu dir gesagt hat: Bade dich, so wirst du rein werden!
14. Er zog also hin und badete sich11 im Jordan siebenmal12 nach dem Befehle des Mannes Gottes und sein Fleisch ward wieder so hergestellt, als wäre es das Fleisch eines kleinen Knaben, und er wurde rein. [Lk 4,27]
15. Nun kehrte er mit seinem ganzen Gefolge zu dem Manne Gottes zurück und kam und trat vor ihn hin und sprach: Wahrlich, ich erkenne, dass kein anderer Gott auf der ganzen Erde ist als allein in Israel! Ich bitte dich also, nimm eine Segensgabe von deinem Diener an.
16. Jener aber antwortete: So wahr der Herr lebt, vor dem ich stehe, ich nehme sie nicht an!13 Und ob er gleich in ihn drang, tat jener dennoch nicht nach seinem Willen.
17. Da sprach Naaman: Wie du willst, aber erlaube mir, deinem Diener, so viel Erde mitzunehmen als zwei Maultiere zu tragen vermögen;14 denn dein Diener wird fortan fremden Göttern keine Brandopfer oder Schlachtopfer mehr darbringen, sondern einzig dem Herrn.
18. Nur in diesem einen Stücke mögest du den Herrn für deinen Diener um Nachsicht bitten: Wenn mein Gebieter15 in den Tempel Remmons16 geht, um daselbst anzubeten, und ich, wähend er sich auf meine Hand stützt,17 im Tempel Remmons mich zur Erde neige,18 wenn er sich an eben diesem Orte niederwirft, so wolle der Herr deinem Diener in diesem Stücke Verzeihung gewähren.19
19. Jener sprach zu ihm: Gehe hin in Frieden! So zog er denn hin in der auserlesenen Zeit des Landes.20
20. Doch Giezi, der Diener des Mannes Gottes, sprach: Mein Herr hat diesen Syrer Naaman geschont, dass er nicht von ihm annahm, was jener brachte; so wahr der Herr lebt, ich will ihm nacheilen und etwas von ihm annehmen.
21. Giezi also ging hinter Naaman her. Als dieser ihn in Eile herbeikommen sah, sprang er von dem Wagen herab, ging ihm entgegen und fragte: Steht alles wohl?21
22. Jener antwortete: Ja! Mein Herr sendet mich zu dir und lässt dir sagen: Soeben sind zwei Jünglinge vom Gebirge Ephraim zu mir gekommen, von den Söhnen der Propheten; gib ihnen ein Talent Silbers und zwei Feierkleider.22
23. Naaman sprach: Es ist besser, du nimmst zwei Talente. Und er drang in ihn und band zwei Talente Silbers23 in zwei Säcke, dazu zwei Kleider und legte es zwei von seinen eigenen Dienern auf und diese trugen es vor ihm her.
24. Als er nun, schon abends, ankam, nahm er es aus ihren Händen, verwahrte es im Hause und entließ die Männer, die von dannen gingen.
25. Alsdann ging er hinein und trat vor seinem Herrn. Da sprach Eliseus: Woher kommst du, Giezi? Dieser antwortete: Dein Diener ist nirgendshin gegangen.
26. Jener aber sprach: War mein Geist nicht dabei,24 als der Mann von seinem Wagen stieg und dir entgegenging? So hast du denn nun Silber empfangen und Kleider erhalten, um Ölgärten und Weinberge, Schafe, Rinder, Knechte und Mägde zu kaufen,25
27. aber auch der Aussatz Naamans wird dir und deinen Nachkommen immerdar anhaften. Jener ging von ihm hinaus aussätzig wie Schnee.26

Fußnote

Kap. 5 (1) Sieg, Rettung. - (2) Ein großer Kriegsheld war er durch den Aussatz für sein Amt untüchtig geworden. - (3) Sekel Goldes. Etwa 78,000 + 120,000 Mark. Das Geschenk entspricht seinem hohen Range. - (4) Das Verhältnis zu diesem war also damals kein feindliches. - (5) Lass ihn heilen. Nach heidnischer Weise nimmt er an, dass Joram mit absoluter Gewalt über die Propheten und deren Wunderkräfte verfügt. - (6) Bin ich allmächtig? Das Lebendigmachen eignet der göttlichen Allmacht zu: [5Mos 32,39, 1Sam 2,6] Der Aussätzige ist gleichsam ein dem Tode Verfallener. - (7) Wohl weil es verboten war, mit Aussätzigen zu verkehren. (Vergl. V. 15.) Naaman soll wohl auch erkennen, dass nicht magische Berührung, sondern die durch den Propheten wirkende Kraft Gottes Heilung gewährt. (Gegen dessen Meinung V. 11.) - (8) Ein Aussätziger musste sich, wenn er rein geworden, baden. [3Mos 14,8.9] Naaman soll sich im Jordan baden, weil dieser der Hauptfluss des gelobten Landes und seit dem Durchgange der Israeliten gleichsam ein Zeuge der Allmacht Gottes ist. So soll er Naaman darauf hinweisen, dass nur der Gott Israels helfen kann. - (9) Das Wasser dieser beiden Gebirgsströme war jedenfalls sehr rein. - (10) Dies Wort findet sich sonst nirgends als Anrede von Dienern an ihren Herrn. - (11) Das Baden hatte eine ähnliche sinnbildliche Bedeutung wie [Joh 9,7.11]. Die hl. Väter sehen darin ein Sinnbild der Taufe. - (12) Die siebenfache Wiederholung soll die Heilung als Werk Gottes kennzeichnen. - (13) Es ist die Gesinnung, welche Christus von seinen Jüngern [Mt 10,8] verlangt. (Theodor.) - (14) Um einen Altar auszufüllen. [2Mos 20,24, 1Koe 18,38] Die Erde aus dem Lande, in welchem Jahve sich offenbart und verehrt wird, soll inmitten des heidnischen Landes ein Zeichen und Denkmal der Macht und Gnade des Gottes Israels sein. Darum nimmt er die Erde nicht selbst, sondern bittet den darum, der ihn zur Erkenntnis des wahren Gottes geführt hat. - (15) Der König. - (16) Eines syrischen Götzen. - (17) Während ich ihn in meinem Amte begleiten muss. - (18) Für Naaman handelt es sich nicht um eine Dienstleistung (vergl. [2Koe 7,2.17]), bei welcher er an der Anbetung teilnähme. - (19) Es soll nicht so angesehen werden, als diente ich diesem Götzen noch. (Theodor.) - (20) Zur Frühlingszeit. Hebr.: Zog eine Strecke Weges von ihm fort. - (21) Ist Eliseus etwas Widriges begegnet? - (22) Die Kleider hat wohl ein Abschreiber wegen V. 26 hier beigefügt. - (23) Etwa 15.600 Mark. - (24) Du sagst: Ich bin nicht weggegangen, doch auch ich bin nicht weggegangen, sondern war dabei im prophetischen Geiste. - (25) Ist es jetzt, wo so viele Heuchler sich als Propheten ausgeben, für einen Diener des wahren Gottes geziemend, für das, was Gott getan, Geschenke zu nehmen, um sich irdisches Vermögen und Wohlleben zu verschaffen? - (26) Die Lüge Gliezis konnte Eliseus dem Verdachte aussetzen, als ob er selbst die Gaben Gottes verkaufte, und den Glauben des soeben erst bekehrten Heiden erschüttern. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 |

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