Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe22

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Liber Regum quartus, secundum Hebræos primos Malachim secundos. Caput XXII.

Das vierte, nach dem Hebräischen das zweite Buch der Könige. Kap. 22


C. Herrschaft des frommen Königs Josias (22,1 – 23,30): a. Wiederherstellung des Tempels, Auffindung des Gesetzbuches, Erneuerung des Bundes (22,1 – 23,3): Josias besteigt im achten Lebensjahre den Thron in frommer Gesinnung (V. 2) und lässt im zehnten Jahre seiner Regierung die Wiederherstellung des Tempels beginnen. (V. 7) Das von Moses Hand geschriebene Gesetzbuch wird gefunden und vor dem König gelesen, der über dasselbe die Prophetin Holda befragen lässt. (V. 14) Diese bestätigt die Drohungen des Buches und sagt deren Erfüllung unter den Nachfolgern Josias voraus.

1. Octo annorum erat Josias cum regnare cœpisset, triginta et uno anno regnavit in Jerusalem: nomen matris ejus Idida, filia Hadaia de Besecath.

2. Fecitque quod placitum erat coram Domino, et ambulavit per omnes vias David patris sui: non declinavit ad dexteram, sive ad sinistram.
3. Anno autem octavo decimo regis Josiæ, misit rex Saphan filium Aslia, filii Messulam scribam templi Domini, dicens ei:

4. Vade ad Helciam sacerdotem magnum, ut confletur pecunia, quæ illata est in templum Domini, quam collegerunt janitores templi a populo,

5. Deturque fabris per præpositos domus Domini: qui et distribuant eam his qui operantur in templo Domini, ad instauranda sartatecta templi:

6. Tignariis videlicet et cæmentariis, et iis, qui interrupta componunt: et ut emantur ligna, et lapides de lapicidinis ad instaurandum templum Domini.

7. Verumtamen non supputetur eis argentum quod accipiunt, sed in potestate habeant, et in fide.
8. Dixit autem Helcias pontifex ad Saphan scribam: Librum Legis reperi in domo Domini: deditque Helcias volumen Saphan, qui et legit illud.

9. Venit quoque Saphan scriba ad regem, et renuntiavit ei quod præceperat, et ait: Conflaverunt servi tui pecuniam, quæ reperta est in domo Domini: et dederunt ut distribueretur fabris a præfectis operum templi Domini.


10. Narravit quoque Saphan scriba regi, dicens: Librum dedit mihi Helcias sacerdos. Quem cum legisset Saphan coram rege,
11. Et audisset rex verba Libri Legis Domini, scidit vestimenta sua.

12. Et præcepit Helciæ sacerdoti, et Ahicam filio Saphan, et Achobor filio Micha, et Saphan scribæ, et Asaiæ servo regis, dicens:

13. Ite et consulite Dominum super me, et super populo, et super omni Juda, de verbis voluminis istius, quod inventum est: magna enim ira Domini succensa est contra nos: quia non audierunt patres nostri verba Libri hujus, ut facerent omne quod scriptum est nobis.

14. Ierunt itaque Helcias sacerdos, et Ahicam, et Achobor, et Saphan, et Asaia ad Holdam prophetidem, uxorem Sellum filii Thecuæ, filii Araas custodis vestium, quæ habitabat in Jerusalem in Secunda: locutique sunt ad eam.

15. Et illa respondit eis: Hæc dicit Dominus Deus Israel: Dicite viro, qui misit vos ad me:
16. Hæc dicit Dominus: Ecce, ego adducam mala super locum istum, et super habitatores ejus, omnia verba legis quæ legit rex Juda:

17. Quia dereliquerunt me, et sacrificaverunt diis alienis, irritantes me in cunctis operibus manuum suarum: et succendetur indignatio mea in loco hoc, et non exstinguetur.
18. Regi autem Juda, qui misit vos ut consuleretis Dominum, sic dicetis: Hæc dicit Dominus Deus Israel: Pro eo quod audisti verba voluminis,

19. Et perterritum est cor tuum, et humiliatus es coram Domino, auditis sermonibus contra locum istum, et habitatores ejus, quod videlicet fierent in stuporem et in maledictum: et scidisti vestimenta tua, et flevisti coram me, et ego audivi, ait Dominus:

20. Idcirco colligam te ad patres tuos, et colligeres ad sepulcrum tuum in pace, ut non videant oculi tui omnia mala quæ inducturus sum super locum istum.


1. Acht Jahre war Josias alt, da er zu herrschen begann, und einunddreißig Jahre herrschte er zu Jerusalem; der Name seiner Mutter war Idida, eine Tochter Hadajas aus Besekath. [2Chr 34,1]
2. Er tat, was vor dem Herrn wohlgefällig war, und wandelte auf allen Wegen seines Vaters David und wich nicht ab, weder zur Rechten noch zur Linken.1
3. Aber im achtzehnten Jahre des Königs2 Josias sandte der König Saphan, den Sohn Aslias, der ein Sohn Messulams war, den Schreiber des Tempels des Herrn,3 und sprach zu ihm:
4. Gehe hin zu dem Hohenpriester Helkias, dass man das Geld, welches in den Tempel des Herrn gebracht worden ist, welches die Türhüter des Tempels von dem Volke gesammelt haben, zusammentue.
5. Diese sollen es durch die Vorsteher des Hauses des Herrn den Werkleuten4 geben, damit sie es denen verteilen, die im Tempel des Herrn arbeiten, um das, was am Tempel baufällig ist,5 auszubessern:
6. nämlich den Zimmerleuten und den Steinmetzen und denen, welche die Lücken ausfüllen;6 und um Holz und Steine aus den Steinbrüchen zu kaufen, damit der Tempel des Herrn wiederhergestellt werde.
7. Doch berechne man ihnen das Geld, das sie empfangen, nicht, sondern sie mögen auf Treu und Glauben damit schalten.
8. Da sprach der Hohepriester Helkias zu dem Schreiber Saphan: Das Gesetzbuch7 habe ich im Hause des Herrn gefunden; und Helkias gab das Buch Saphan und dieser las es. [2Chr 34,14]
9. Als nun der Schreiber Saphan zu dem Könige kam, gab er ihm über das Bericht, was jener befohlen hatte, und sprach: Deine Diener haben das Geld zusammengetan, welches sich im Hause des Herrn vorfand, und haben es zur Verteilung an die Werkleute den Leitern der Arbeiten am Tempel des Herrn übergeben.
10. Auch erzählte der Schreiber Saphan dem Könige und sprach: Der Priester Helkias hat mir ein Buch gegeben. Als nun Saphan es8 vor dem Könige las
11. und der König die Worte des Gesetzbuches des Herrn hörte,9 zerriss er seine Kleider10
12. und befahl Helkias, dem Priester, und Abikam, dem Sohne Saphans, und Achobor, dem Sohne Michas, und Saphan, dem Schreiber, und Asaja, dem Diener des Königs, und sprach:
13. Gehet hin und befraget den Herrn über mich und über das Volk und über ganz Juda inbetreff der Worte dieses Buches, welches aufgefunden worden ist;11 denn groß ist der Zorn des Herrn, der gegen uns entbrannt ist, weil unsere Väter nicht auf die Worte dieses Buches gehört haben, um alles zu tun, was uns vorgeschrieben ist.
14. Da gingen der Priester Helkias und Abikam12 und Achobor13 und Saphan und Asaja zu Holda, der Prophetin, dem Weibe Sellums, des Sohnes Thekuas, des Sohnes Araas, des Kleiderhüters,14 welche in Jerusalem im zweiten Teile wohnte,15 und sie redeten mit ihr.
15. Sie antwortete ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Saget dem Manne,16 der euch zu mir gesendet hat:
16. Also spricht der Herr: Siehe, ich werde über diesen Ort und über seine Bewohner Unglück kommen lassen, alle Worte des Gesetzes, welche der König von Juda gelesen hat;17
17. dafür dass sie mich verlassen und fremden Göttern geopfert und mich mit allen Werken ihrer Hände zum Zorne gereizt haben, und mein Zorn wird an diesem Ort entbrennen und wird nicht erlöschen.
18. Zu dem Könige von Juda aber, der euch gesandt hat, um den Herrn zu befragen,18 saget: So spricht der Herr, der Gott Israels: Weil du die Worte des Buches gehört hast
19. und dein Herz erschrocken ist und du dich vor dem Herrn verdemütigt hast, als du die Reden wider diesen Ort und seine Bewohner hörtest, dass sie nämlich zum Entsetzen19 und zum Fluche werden sollen und du deine Kleider zerrissen und vor mir geweint hast, so habe auch ich dich erhört, spricht der Herr.
20. Darum will ich dich zu deinen Vätern sammeln und du sollst in Frieden in dein Grab gesammelt werden,20 so dass deine Augen nicht all das Unglück sehen, das ich über diesen Ort kommen lassen werde.


Fußnote

Kap. 22 (1) Dieser Ausdruck kommt von diesem Könige in den Königsbüchern vor. - (2) Was Josias im 8. und 12. Jahre seiner Regierung getan [2Chr 34,3], waren Anfänge und Vorläufer dessen, was er im 18. Jahre tat. - (3) Hebr.: in das Haus Jahves. - (4) Hebr.: in die Hand der Werkmeister, die (zur Aufsicht) aufgestellt sind am Hause des Herrn. - (5) Die letzte Reparatur hatte unter Joas stattgefunden [2Koe 12,5ff] vor rund 250 Jahren. - (6) Den Maurern. - (7) Es handelt sich um etwas früher Bekanntes. Es war das Tempel-Exemplar [5Mos 31,12.26], das wohl in besonderer Weise kenntlich war. Vielleicht hat unter Manasses ein treuer Diener des Herrn die Urkunde beiseite geschafft und gerettet. Auf Grund dieses authentischen Gesetzbuches (private Abschriften waren wohl in Händen) konnte der Gottesdienst in rechter Weise wiederhergestellt werden. – Die Auffindung war ein Akt der besonderen Vorsehung Gottes, wie Josias dadurch entflammter Eifer zeigt. - (8) Richtiger wohl daraus; vergl. [2Chr 34,18] hebr. - (9) Es sind wohl besonders solche, welche den Gesetzesübertretern Strafe androhen, wie [5Mos 28]. - (10) Zum Zeichen der Bestürzung und des Entsetzens. - (11) Ob das Maß der Sünden schon voll oder noch Hoffnung auf Gnade ist. - (12) Vergl. [Jer 26,24] und [Jer 40,5]. - (13) [2Chr 34,20] durch Schreibfehler Abdon genannt. - (14) Im Tempel. - (15) In der Unterstadt. Der König hat keine bestimmte Person angegeben, an welche sie sich wenden sollen; vielleicht ist der Umstand, dass Holda in Jerusalem wohnt, Ursache, dass sie sich an diese wenden. Diese Prophetin wird nur hier erwähnt. Die Prophetie ist eine freie Gabe Gottes. Außer Holda werden nur Maria und Debbora als Prophetinnen genannt, doch nur Holda nennt ihre Worte einen Ausspruch des Herrn. (V. 16, V. 18) - (16) Und jedem, der gleiche Gesinnung hat und das Wort hören will. - (17) Die Fluchworte insbesonders. [2Chr 34,19] - (18) Die folgenden Worte gelten dem Könige ausschließlich. - (19) Verwüstung. - (20) Ohne die Verwüstung Jerusalems zu sehen, wie das folgende ausführt. Nach [2Chr 35,24ff] ward Josias ehrenvoll bestattet und von dem ganzen Volke beklagt. Dem „Frieden“ widerspricht es nicht, dass er in der Schlacht getötet ward, [2Koe 23,29] denn die letzten Worte des Verses erklären die Art des verheißenen Friedens. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 23 | 24 | 25 |

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