Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos24: Unterschied zwischen den Versionen

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Kap. 24 ('''1''') Nach dem ersten Segen über Israel hatte Balaam wohl gehofft, einen solchen auch für Balak zu erlangen. Doch nach dem zweiten Segen erkennt er, dass Gott nur Israel segnen will, und folgt dessen Antriebe. - ('''2''') Dahin, wo Israel lagerte [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos21|4Mos 21,20]]''], um diesen Anblick, ohne durch etwas anderes abgezogen zu werden, auf sich wirken zu lassen. - ('''3''') D. i. wohl geordnet. Dass er das ganze Lager überblickt habe, ist damit nicht gesagt. - ('''4''') Der in Ekstase ist. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos15|1Mos 15-12]]'']. Nachdem Balaam die Vision empfangen, stürzte er nieder wie Saul und die Propheten mit ihm [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam19|1Sam 19,24]]''], doch bald kehrte er mit geöffnetem Auge zum gewöhnlichen Leben zurück und verkündete, was er geschaut. - ('''5''') El - ('''6''') Schaddai - ('''7''') Hebr.: Wie bewässerte Täler, die sich weithin ausdehnen. - ('''8''') Wie Kardamonen (oder Aloe). - ('''9''') Der Anblick des Lagers Israels ruft den Gedanken an die künftige dauernde Wohnstätte dieses Volkes hervor, das Land, das von Milch und Honig fließt. Vier Vergleiche: Ausdehnung, Schönheit, Festigkeit (durch Jahve gegründet), Höhe. - ('''10''') Israel hat Wasser, die Grundbedingung alles Gedeihens, in Fülle. Dies war Joseph von Jakob [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos49|1Mos 49,25]]''] und von Moses [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos33|5Mos 33,13]]''] gewünscht. - ('''11''') Hebr.: Mächtiger als Agag ist sein König, und seine Herrschaft erhaben. – Agag ist wohl dynastischer Eigenname für die Herrscher Amaleks, wie Abimelech für die der Philister. Wenn aber Agag auf [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam15|1Sam 15]]''] bezogen werden soll, so ist der Name erst später in den Text eingetragen, um diese Beziehung zu gewinnen. - ('''12''') Wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos23|4Mos 23,22]]'']. - ('''13''') So das ihnen keine Hoffnung auf Rettung bleibt. - ('''14''') So wünscht Balaam sich selbst Gutes wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos23|4Mos 23,10]]'']. - ('''15''') [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos27|1Mos 27,29]]''] - ('''16''') In Verachtung und zum Zeichen der Verspottung: Bei Jahve mag Balaam sich den Lohn suchen, für den er, statt für Balak, geweissagt. Doch Balak will den Seher nicht veranlassen, ihm zu fluchen, und entlässt denselben, überzeugt, dass der dreifache Segen nicht mehr gemindert werden kann. - ('''17''') Balaam weist Balak selbst die Schuld zu, dass dessen Wunsch nicht durch ihn in Erfüllung gegangen ist. Jetzt lässt Balaam alle Ehrerbietung gegen den König außer Acht. - ('''18''') Ironische Antwort auf V. 11. - ('''19''') Sollst du auch gegen deinen Willen hören, was ich noch zu sagen habe. - ('''20''') Hebr.: Was dieses Volk deinem Volke am Ende der tage tun wird. Dies allein entspricht auch V. 17. Wenn Balak alles dies vorher weiß, werden die Moabiter das Unheil möglichst zurückhalten können. Balaam redet ironisch. Da er geht, bietet er dem für die Gegenwart Hilfe suchenden einen Auschluß für die letzten Zeiten. Nun segnet Balaam nicht nur Israel, sondern flucht selbst Moab. So muss Balak seinen Hohn schwer büßen. Ohne Opfer erlangt er diesen Ausschluß umsonst. - ('''21''') El. - ('''22''') Elion. Vergl. 3ff. - ('''23''') Ich sehe prophetisch den, der noch nicht da ist. Oder besser: Ich sehe Israel, doch in seiner Lage in letzter Zeit. - ('''24''') Die Erklärung siehe Anm. 31. - ('''25''') Hebr.: Beide Seiten, ganz Moab vollständig.  - ('''26''') Hebr.: Er reißt alle Söhne Seths (nach anderen: des Getümmels, des Übermutes) nieder; entweder Moab oder ein ihm verbündetes Volk, die Ammoniter, deren Namen in dieser Erzählung beständig unterdrückt wird. - ('''27''') Die Edomiter sind Urheber dieser Feindschaft, da Gott den Israeliten Schonung derselben geboten. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos02|5Mos 2,5]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos23|5Mos 23,7]]''] - ('''28''') Wird Stärke erwerben durch wiederholte Siege. - ('''29''') Es ist von Jahve bestimmt, dass der, welcher aus Jakob kommt (Stern, Zepter), herrsche und zerstreue die Übriggelassenen von Ar (der Hauptstadt der Moabiter). Ar war als erste Stadt genannt, die zu unterwerfen ist, es schließt auch die Weissagung. Balak soll erkennen: Die Moabiter haben gegen die Israeliten durchaus keine Hoffnung. - ('''30''') Weiter hebr.: Und er wird die Entronnenen hinwegtilgen (sogar) aus den befestigten Städten. - ('''31''') Alle Weissagungen Balaams nehmen von dem ihren Ausgang, was er sieht. Der, den er [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos24|4Mos 24,17]]''] sieht, ist der gleiche wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos23|4Mos 23,9]]''], der gleiche durch die ersten drei Weissagungen: Israel. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos24|4Mos 24,14]]'']. Diese drei Weissagungen verkünden den gegenwärtigen und den in Kürze zukünftigen Stand Israels, die vierte den letzten. Beziehen sich die ersten drei also auf die Zeit Davids, so muss das vierte über diese hinausgehen. Die Weissagungen zerfallen in zwei Doppelsprüche. Die beiden ersten sind an Balak gerichtet und strafen ihn, weil er diejenigen hatte wollen verfluchen lassen, welche Gott segnete, und gehen dann zum Preise Israels über. Die beiden anderen erwähnen Balaks nicht, sondern enthalten nach der Nennung der Titel des Lehrers nur Weissagungen. Derselbe Gedanke wird in den vier Weissagungen stufenweise entwickelt. Die erste verkündet kurz die zukünftige Vermehrung des Volkes und seine ruhmreiche Bestimmung. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos23|4Mos 23,10]]''] Die zweite erklärt und begründet diese Bestimmung: da es Jahve als Führer und bessere mit Prophezeiung Begabte hat als die anderen Völker, wird es wie in Löwe auftreten und siegen. Die dritte preist die Zunahme des Volkes in dem herrlichen Lande, doch mit weit erhabneren Bildern als [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos23|4Mos 23,10]]'']; wohl wird das Bild des Löwen wiederholt, doch wird dieser als König Löwe dargestellt. Die vierte Weissagung bietet statt des Löwen einen Stern und ein Zepter, statt der Beute des Löwen die Niederlage von vier einzeln genannten Völkern. Die vier Weissagungen bilden also ein großes Ganze. Wenngleich in früheren Weissagungen manches an diese Anklingende vorkommt, lässt sich doch nicht behaupten, dass Balaam jene gekannt. Die drei ersten Weissagungen enthalten Nichts, was auf eine besondere Balaam zu Teil gewordene Offenbarung schließen ließe. Balaam wusste, dass Jahve beschlossen, Israel zu segnen, zum Segen aber gehörte Wachstum an Zahl, an Wohlstand, an Überlegenheit über die Feinde. Diese feiert Balaam mit seinen Worten und Bildern, die er nicht notwendig von Gott eingegeben erhielt. Außer dem allgemeinen Willen zu segnen ist in diesen drei Weissagungen nichts Besonderes zu finden. Balaam kannte ferner die Wunder des Auszuges und weist kurz auf dieselben hin, hatten doch alle Völker mit Staunen von denselben gehört. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos15|2Mos 15,15]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos18|2Mos 18,1]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jos03|Jos 3,9ff]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jos09|Jos 9,9]]''] Den Namen Jahve hatte er mit jenen Wundern kennen gelernt, deren Urheber der Gott gewesen, den er ja auch als El, Elion, Schaddai anruft. Auch dass Moses ein Prophet war, größer als andere israelitische, demgemäß auch als die heidnischen Propheten, war ihm nicht unbekannt. Die vierte Prophezeiung ist indes eine Prophezeiung im strengen Sinne, aus einer Offenbarung Gottes hervorgehend. Die erhabenen Bilder Stern und Zepter (statt des Löwen) weisen auf ein erhabeneres Los Israels in der letzten als in der nächst zukünftigen Zeit; der Sieg wird nicht mehr unbestimmt gelassen, sondern ist über bestimmte Völker davonzutragen; ein dauernder Triumph wird Israel verheißen. Die vier Weissagungen bedeuten also ein Reich vor, das einst unter den Israeliten Festigkeit gewinnen soll. Die höchste Gewalt sahen die alten Völker in der königlichen dargestellt, weshalb sie auch die Götter bisweilen als Könige auffassen, vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos23|4Mos 23,21]]''], deren Stellvertreter die irdischen Könige sind. Indem Balaam also den zukünftigen Stand des israelitischen Reiches beschreibt, lässt er Jahve als dessen König in seiner Mitte thronen und die Herrschaft als einst fest zu begründen erkennen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos23|4Mos 23,24]]''], stellt er das Volk als Löwen dar; aber indem er es [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos24|4Mos 24,7]]''] als einen König (Löwen) beschreibt, weist er auf die künftige königliche Würde in diesem Volke. Diese Würde bedeutet ein Zepter in dem damals 13 Zepter zählenden Volke. Mehr als der Löwe bietet das Bild des Sternes den Gedanken an einen über alles herrschenden König dar. Der König war ehemals zugleich Anführer im Kriege, die Siege [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos23|4Mos 23,24]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos24|4Mos 24,8ff]]''] setzen ein vollkommenes Heer voraus, das dem Könige folgt. Soll nun der Stern aus Jakob hervorgehen, das Zepter sich aus Israel erheben, so weist auch dies auf eine bestimmte Person oder Personenreihe. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos24|4Mos 24,19]]'']. Es wäre indes falsch, anzunehmen, dass nur das politische Reich Davids vorbedeutet werde. Wohl siegte David über Moab wahrhaft, aber sein Sieg war kein bleibender. Nicht vernichtete David die Überbleibsel Ars, die unter dem König Mesa wieder aufblühten. Mögen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos23|4Mos 23,24]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos24|4Mos 24,7]]''] Siege der Könige von Juda vorbedeutet werden, so waren diese doch weder in später Zukunft liegend, noch volle, wie der [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos24|4Mos 24,17ff]]''] vorbedeutete. Es wird also außer dem politischen Reiche auch das geistige und messianische Davidsreich vorbedeutet, das allein beständigen Sieg, einen ewig herrschenden König hat. Edom und Moab sind die Repräsentanten der heidnischen Völker. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes11|Jes 11,14]]'']. Der Messias ist der aus Jakob hervorgehende Stern , das aus Israel aufsteigende Zepter, der Herrscher der Völker, der alle seiner Gewalt unterworfen hält. – Doch wenn dies von den vier Weissagungen als Ganzes gilt, ist doch die vierte besonders zu betrachten, ist die doch direkt und ausschließlich im Listeralsinne messianisch: Stern und Zepter bedeuten Christus. Aus dem in den ersten drei Weissagungen beschriebenen israelitischen Reiche wird Christus hervorgehen. So verstehen diese Stelle die Septuag, die syrische Übersetzung, Justin, Irenäus, und nach ihnen fast alle heiligen Väter. Wenn aber der Stern aus Jakob in Christus der Welt aufgegangen ist, so steht auch der Stern, welcher den Weisen aus dem Morgenlande den Weg zu dem neugebornen König der Juden wies und vor ihnen herging [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt02|Mt 2]]''], insofern in Beziehung zu dieser Weissagung, als er ein sichtbares von Gott den Weisen gegebenes Zeichen war, das ihnen offenbarte, dass die Erscheinung des von Balaam in ferner Zukunft geschauten Sternes in der Geburt Christi zu Betlehem verwirklicht sei. - ('''32''') Ob V. 20-24 ebenfalls göttliche Offenbarungen enthalten, ist nicht ganz klar, da darauf hindeutende Worte, wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos24|4Mos 24,4.16]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos24|4Mos 24,1.3ff.15ff]]''], hier fehlen. - ('''33''') Moses hatte wohl, nachdem die Wolkensäule ihn verlassen, Amalekiter als Führer genommen. Zu diesen gehörten die Kiniter. - ('''34''') Als sein Auge diese traf. - ('''35''') Das beste derjenigen, welche um das Land Moab herumwohnen und nicht zu den Semiten gehören. - ('''36''') Diese lagerten von Israel gesondert, vielleicht auf einem Felsen. - Im Unterschiede von Amalek erscheinen die Kiniter stets den Israeliten befreundet. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam15|1Sam 15,6]], [[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam27|1Sam 27,10]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam30|1Sam 30,29]]''] - ('''37''') Hebr.: Ist nicht dein Wohnsitz dauerhaft, und auf einen Felsen gegründet dein Nest? Dennoch wird Kin der Vertilgung anheimfallen. - ('''38''') Siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer25|Jer 25,24]]'']. - ('''39''') Wenn der Herr tun wird, was V. 24 beschrieben wird. Assur ist der Orient, die Kiniter der Westen, Palästina die Mitte. Balaam sieht vieles Zukünftige zugleich. Der Orient stürzt über Palästina her, über jenen der Occident, Griechen und Römer, doch auch diese werden von anderen niedergeworfen. - ('''40''') Richtiger: Und Schiffe kommen von der Seite von Kitthim her: von Zypern und den westlichen Ländern. - ('''41''') Hebr.: „Eber“, das Jenseitsland, die Länder jenseits des Euphrat außer Assur. Die Hebräer (Israeliten) sind nicht gemeint, da sie in diesen Sprüchen stets Israel und Jakob genannt werden. - ('''42''') Die Kitthim.  
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Kap. 24 ('''1''') Nach dem ersten Segen über Israel hatte Balaam wohl gehofft, einen solchen auch für Balak zu erlangen. Doch nach dem zweiten Segen erkennt er, dass Gott nur Israel segnen will, und folgt dessen Antriebe. - ('''2''') Dahin, wo Israel lagerte [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos21|4Mos 21,20]]''], um diesen Anblick, ohne durch etwas anderes abgezogen zu werden, auf sich wirken zu lassen. - ('''3''') D. i. wohl geordnet. Dass er das ganze Lager überblickt habe, ist damit nicht gesagt. - ('''4''') Der in Ekstase ist. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos15|1Mos 15-12]]'']. Nachdem Balaam die Vision empfangen, stürzte er nieder wie Saul und die Propheten mit ihm [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam19|1Sam 19,24]]''], doch bald kehrte er mit geöffnetem Auge zum gewöhnlichen Leben zurück und verkündete, was er geschaut. - ('''5''') El - ('''6''') Schaddai - ('''7''') Hebr.: Wie bewässerte Täler, die sich weithin ausdehnen. - ('''8''') Wie Kardamonen (oder Aloe). - ('''9''') Der Anblick des Lagers Israels ruft den Gedanken an die künftige dauernde Wohnstätte dieses Volkes hervor, das Land, das von Milch und Honig fließt. Vier Vergleiche: Ausdehnung, Schönheit, Festigkeit (durch Jahve gegründet), Höhe. - ('''10''') Israel hat Wasser, die Grundbedingung alles Gedeihens, in Fülle. Dies war Joseph von Jakob [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos49|1Mos 49,25]]''] und von Moses [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos33|5Mos 33,13]]''] gewünscht. - ('''11''') Hebr.: Mächtiger als Agag ist sein König, und seine Herrschaft erhaben. – Agag ist wohl dynastischer Eigenname für die Herrscher Amaleks, wie Abimelech für die der Philister. Wenn aber Agag auf [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam15|1Sam 15]]''] bezogen werden soll, so ist der Name erst später in den Text eingetragen, um diese Beziehung zu gewinnen. - ('''12''') Wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos23|4Mos 23,22]]'']. - ('''13''') So das ihnen keine Hoffnung auf Rettung bleibt. - ('''14''') So wünscht Balaam sich selbst Gutes wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos23|4Mos 23,10]]'']. - ('''15''') [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos27|1Mos 27,29]]''] - ('''16''') In Verachtung und zum Zeichen der Verspottung: Bei Jahve mag Balaam sich den Lohn suchen, für den er, statt für Balak, geweissagt. Doch Balak will den Seher nicht veranlassen, ihm zu fluchen, und entlässt denselben, überzeugt, dass der dreifache Segen nicht mehr gemindert werden kann. - ('''17''') Balaam weist Balak selbst die Schuld zu, dass dessen Wunsch nicht durch ihn in Erfüllung gegangen ist. Jetzt lässt Balaam alle Ehrerbietung gegen den König außer Acht. - ('''18''') Ironische Antwort auf V. 11. - ('''19''') Sollst du auch gegen deinen Willen hören, was ich noch zu sagen habe. - ('''20''') Hebr.: Was dieses Volk deinem Volke am Ende der tage tun wird. Dies allein entspricht auch V. 17. Wenn Balak alles dies vorher weiß, werden die Moabiter das Unheil möglichst zurückhalten können. Balaam redet ironisch. Da er geht, bietet er dem für die Gegenwart Hilfe suchenden einen Auschluß für die letzten Zeiten. Nun segnet Balaam nicht nur Israel, sondern flucht selbst Moab. So muss Balak seinen Hohn schwer büßen. Ohne Opfer erlangt er diesen Ausschluß umsonst. - ('''21''') El. - ('''22''') Elion. Vergl. 3ff. - ('''23''') Ich sehe prophetisch den, der noch nicht da ist. Oder besser: Ich sehe Israel, doch in seiner Lage in letzter Zeit. - ('''24''') Die Erklärung siehe Anm. 31. - ('''25''') Hebr.: Beide Seiten, ganz Moab vollständig.  - ('''26''') Hebr.: Er reißt alle Söhne Seths (nach anderen: des Getümmels, des Übermutes) nieder; entweder Moab oder ein ihm verbündetes Volk, die Ammoniter, deren Namen in dieser Erzählung beständig unterdrückt wird. - ('''27''') Die Edomiter sind Urheber dieser Feindschaft, da Gott den Israeliten Schonung derselben geboten. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos02|5Mos 2,5]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos23|5Mos 23,7]]''] - ('''28''') Wird Stärke erwerben durch wiederholte Siege. - ('''29''') Es ist von Jahve bestimmt, dass der, welcher aus Jakob kommt (Stern, Zepter), herrsche und zerstreue die Übriggelassenen von Ar (der Hauptstadt der Moabiter). Ar war als erste Stadt genannt, die zu unterwerfen ist, es schließt auch die Weissagung. Balak soll erkennen: Die Moabiter haben gegen die Israeliten durchaus keine Hoffnung. - ('''30''') Weiter hebr.: Und er wird die Entronnenen hinwegtilgen (sogar) aus den befestigten Städten. - ('''31''') Alle Weissagungen Balaams nehmen von dem ihren Ausgang, was er sieht. Der, den er [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos24|4Mos 24,17]]''] sieht, ist der gleiche wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos23|4Mos 23,9]]''], der gleiche durch die ersten drei Weissagungen: Israel. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos24|4Mos 24,14]]'']. Diese drei Weissagungen verkünden den gegenwärtigen und den in Kürze zukünftigen Stand Israels, die vierte den letzten. Beziehen sich die ersten drei also auf die Zeit Davids, so muss das vierte über diese hinausgehen. Die Weissagungen zerfallen in zwei Doppelsprüche. Die beiden ersten sind an Balak gerichtet und strafen ihn, weil er diejenigen hatte wollen verfluchen lassen, welche Gott segnete, und gehen dann zum Preise Israels über. Die beiden anderen erwähnen Balaks nicht, sondern enthalten nach der Nennung der Titel des Lehrers nur Weissagungen. Derselbe Gedanke wird in den vier Weissagungen stufenweise entwickelt. Die erste verkündet kurz die zukünftige Vermehrung des Volkes und seine ruhmreiche Bestimmung. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos23|4Mos 23,10]]''] Die zweite erklärt und begründet diese Bestimmung: da es Jahve als Führer und bessere mit Prophezeiung Begabte hat als die anderen Völker, wird es wie in Löwe auftreten und siegen. Die dritte preist die Zunahme des Volkes in dem herrlichen Lande, doch mit weit erhabneren Bildern als [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos23|4Mos 23,10]]'']; wohl wird das Bild des Löwen wiederholt, doch wird dieser als König Löwe dargestellt. Die vierte Weissagung bietet statt des Löwen einen Stern und ein Zepter, statt der Beute des Löwen die Niederlage von vier einzeln genannten Völkern. Die vier Weissagungen bilden also ein großes Ganze. Wenngleich in früheren Weissagungen manches an diese Anklingende vorkommt, lässt sich doch nicht behaupten, dass Balaam jene gekannt. Die drei ersten Weissagungen enthalten Nichts, was auf eine besondere Balaam zu Teil gewordene Offenbarung schließen ließe. Balaam wusste, dass Jahve beschlossen, Israel zu segnen, zum Segen aber gehörte Wachstum an Zahl, an Wohlstand, an Überlegenheit über die Feinde. Diese feiert Balaam mit seinen Worten und Bildern, die er nicht notwendig von Gott eingegeben erhielt. Außer dem allgemeinen Willen zu segnen ist in diesen drei Weissagungen nichts Besonderes zu finden. Balaam kannte ferner die Wunder des Auszuges und weist kurz auf dieselben hin, hatten doch alle Völker mit Staunen von denselben gehört. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos15|2Mos 15,15]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos18|2Mos 18,1]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jos03|Jos 3,9ff]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jos09|Jos 9,9]]''] Den Namen Jahve hatte er mit jenen Wundern kennen gelernt, deren Urheber der Gott gewesen, den er ja auch als El, Elion, Schaddai anruft. Auch dass Moses ein Prophet war, größer als andere israelitische, demgemäß auch als die heidnischen Propheten, war ihm nicht unbekannt. Die vierte Prophezeiung ist indes eine Prophezeiung im strengen Sinne, aus einer Offenbarung Gottes hervorgehend. Die erhabenen Bilder Stern und Zepter (statt des Löwen) weisen auf ein erhabeneres Los Israels in der letzten als in der nächst zukünftigen Zeit; der Sieg wird nicht mehr unbestimmt gelassen, sondern ist über bestimmte Völker davonzutragen; ein dauernder Triumph wird Israel verheißen. Die vier Weissagungen bedeuten also ein Reich vor, das einst unter den Israeliten Festigkeit gewinnen soll. Die höchste Gewalt sahen die alten Völker in der königlichen dargestellt, weshalb sie auch die Götter bisweilen als Könige auffassen, vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos23|4Mos 23,21]]''], deren Stellvertreter die irdischen Könige sind. Indem Balaam also den zukünftigen Stand des israelitischen Reiches beschreibt, lässt er Jahve als dessen König in seiner Mitte thronen und die Herrschaft als einst fest zu begründen erkennen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos23|4Mos 23,24]]''], stellt er das Volk als Löwen dar; aber indem er es [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos24|4Mos 24,7]]''] als einen König (Löwen) beschreibt, weist er auf die künftige königliche Würde in diesem Volke. Diese Würde bedeutet ein Zepter in dem damals 13 Zepter zählenden Volke. Mehr als der Löwe bietet das Bild des Sternes den Gedanken an einen über alles herrschenden König dar. Der König war ehemals zugleich Anführer im Kriege, die Siege [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos23|4Mos 23,24]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos24|4Mos 24,8ff]]''] setzen ein vollkommenes Heer voraus, das dem Könige folgt. Soll nun der Stern aus Jakob hervorgehen, das Zepter sich aus Israel erheben, so weist auch dies auf eine bestimmte Person oder Personenreihe. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos24|4Mos 24,19]]'']. Es wäre indes falsch, anzunehmen, dass nur das politische Reich Davids vorbedeutet werde. Wohl siegte David über Moab wahrhaft, aber sein Sieg war kein bleibender. Nicht vernichtete David die Überbleibsel Ars, die unter dem König Mesa wieder aufblühten. Mögen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos23|4Mos 23,24]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos24|4Mos 24,7]]''] Siege der Könige von Juda vorbedeutet werden, so waren diese doch weder in später Zukunft liegend, noch volle, wie der [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos24|4Mos 24,17ff]]''] vorbedeutete. Es wird also außer dem politischen Reiche auch das geistige und messianische Davidsreich vorbedeutet, das allein beständigen Sieg, einen ewig herrschenden König hat. Edom und Moab sind die Repräsentanten der heidnischen Völker. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes11|Jes 11,14]]'']. Der Messias ist der aus Jakob hervorgehende Stern , das aus Israel aufsteigende Zepter, der Herrscher der Völker, der alle seiner Gewalt unterworfen hält. – Doch wenn dies von den vier Weissagungen als Ganzes gilt, ist doch die vierte besonders zu betrachten, ist die doch direkt und ausschließlich im Listeralsinne messianisch: Stern und Zepter bedeuten Christus. Aus dem in den ersten drei Weissagungen beschriebenen israelitischen Reiche wird Christus hervorgehen. So verstehen diese Stelle die Septuag, die syrische Übersetzung, Justin, Irenäus, und nach ihnen fast alle heiligen Väter. Wenn aber der Stern aus Jakob in Christus der Welt aufgegangen ist, so steht auch der Stern, welcher den Weisen aus dem Morgenlande den Weg zu dem neugebornen König der Juden wies und vor ihnen herging [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt02|Mt 2]]''], insofern in Beziehung zu dieser Weissagung, als er ein sichtbares von Gott den Weisen gegebenes Zeichen war, das ihnen offenbarte, dass die Erscheinung des von Balaam in ferner Zukunft geschauten Sternes in der Geburt Christi zu Betlehem verwirklicht sei. - ('''32''') Ob V. 20-24 ebenfalls göttliche Offenbarungen enthalten, ist nicht ganz klar, da darauf hindeutende Worte, wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos24|4Mos 24,4.16]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos24|4Mos 24,1.3ff.15ff]]''], hier fehlen. - ('''33''') Moses hatte wohl, nachdem die Wolkensäule ihn verlassen, Amalekiter als Führer genommen. Zu diesen gehörten die Kiniter. - ('''34''') Als sein Auge diese traf. - ('''35''') Das beste derjenigen, welche um das Land Moab herumwohnen und nicht zu den Semiten gehören. - ('''36''') Diese lagerten von Israel gesondert, vielleicht auf einem Felsen. - Im Unterschiede von Amalek erscheinen die Kiniter stets den Israeliten befreundet. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam15|1Sam 15,6]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam27|1Sam 27,10]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam30|1Sam 30,29]]''] - ('''37''') Hebr.: Ist nicht dein Wohnsitz dauerhaft, und auf einen Felsen gegründet dein Nest? Dennoch wird Kin der Vertilgung anheimfallen. - ('''38''') Siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer25|Jer 25,24]]'']. - ('''39''') Wenn der Herr tun wird, was V. 24 beschrieben wird. Assur ist der Orient, die Kiniter der Westen, Palästina die Mitte. Balaam sieht vieles Zukünftige zugleich. Der Orient stürzt über Palästina her, über jenen der Occident, Griechen und Römer, doch auch diese werden von anderen niedergeworfen. - ('''40''') Richtiger: Und Schiffe kommen von der Seite von Kitthim her: von Zypern und den westlichen Ländern. - ('''41''') Hebr.: „Eber“, das Jenseitsland, die Länder jenseits des Euphrat außer Assur. Die Hebräer (Israeliten) sind nicht gemeint, da sie in diesen Sprüchen stets Israel und Jakob genannt werden. - ('''42''') Die Kitthim.  
 
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Version vom 2. September 2019, 11:43 Uhr

Liber Numeri, Hebraice Vaiedabber. Caput XXIV.

Das vierte Buch Moses Numeri Kap. 24


Anstatt Israel zu verfluchen, muss Balaam es segnen. (Das dritte Mal V. 1-14, das vierte Mal 15-25) Drei kleinere Weissagungen Balaams.

1. Cumque vidisset Balaam quod placeret Domino ut benediceret Israeli, nequaquam abiit ut ante perrexerat, ut augurium quæreret: sed dirigens contra desertum vultum suum,
2. Et elevans oculos, vidit Israel in tentoriis commorantem per tribus suas: et irruente in se spiritu Dei,
3. Assumpta parabola ait: Dixit Balaam filius Beor: dixit homo, cujus obturatus est oculus:
4. Dixit auditor sermonum Dei, qui visionem Omnipotentis intuitus est, qui cadit, et sic aperiuntur oculi ejus:
5. Quam pulchra tabernacula tua Jacob, et tentoria tua Israel!
6. Ut valles nemorosæ, ut horti juxta fluvios irrigui, ut tabernacula quæ fixit Dominus, quasi cedri prope aquas.
7. Fluet aqua de situla ejus, et semen illius erit in aquas multas. Tolletur propter Agag, rex ejus, et auferetur regnum illius.
8. Deum eduxit illum de Ægypto, cujus fortitudo similis est rhinocerotis. Devorabunt gentes hostes illius, ossaque eorum confringent, et perforabunt sagittis.
9. Accubans dormivit ut leo, et quasi læna, quam suscitare nullus audebit. Qui benedixerit tibi, erit et ipse benedictus: qui maledixerit, in maledictione reputabitur.
10. Iratusque Balac contra Balaam, complosis manibus ait: Ad maledicendum inimicis meis vocavi te, quibus e contrario tertio benedixisti:
11. Revertere ad locum tuum. Decreveram quidem magnifice honorare te, sed Dominus privavit te honore disposito.
12. Respondit Balaam ad Balac: Nonne nuntiis tuis, quos misisti ad me, dixi:
13. Si dederit mihi Balac plenam domum suam argenti et auri, non potero præterire sermonem Domini Dei mei, ut vel boni quid, vel mali proferam ex corde meo: sed quidquid Dominus dixerit, hoc loquar?
14. Verumtamen pergens ad populum meum, dabo consilium, quid populus tuus populo huic faciat extremo tempore.
15. Sumpta igitur parabola, rursum ait: Dixit Balaam filius Beor: dixit homo, cujus obturatus est oculus:
16. Dixit auditor sermonum Dei, qui novit doctrinam Altissimi, et visiones Omnipotentis videt, qui cadens apertos habet oculos.
17. Videbo eum, sed non modo: intuebor illum, sed non prope. ORIETUR STELLA ex Jacob, et consurget virga de Israel: et percutiet duces Moab, vastabitque omnes filios Seth.

18. Et erit Idumæa possessio ejus: hereditas Seir cedet inimicis suis: Israel vero fortiter aget.

19. De Jacob erit qui dominetur, et perdat reliquias civitatis.

20. Cumque vidisset Amalec, assumens parabola, ait: Principium gentium Amalec, cujus extrema perdentur.

21. Vidit quoque Cinæum: et assumpta parabola, ait: Robustum quidem est habitaculum tuum: sed si in petra posueris nidum tuum,
22. Et fueris electus de stirpe Cin, quamdiu poteris permanere? Assur enim capiet te.
23. Assumptaque parabola iterum locutus est: Heu, quis victurus est, quando ista faciet Deus?
24. Venient in trieribus de Italia, superabunt Assyrios, vastabuntque Hebræos, et ad extremum etiam ipsi peribunt.
25. Surrexitque Balaam, et reversus est in locum suum: Balac quoque via, qua venerat, rediit.


1. Und da Balaam sah, dass es dem Herrn gefiel, Israel zu segnen, ging er nicht mehr, wie er zuvor getan, hinweg, um Weissagung zu suchen,1 sondern wandte sein Angesicht gegen die Wüste,2
2. und erhob seine Augen, und sah Israel in seinen Zelten nach seinen Stämmen lagernd;3 und der Geist Gottes kam über ihn.
3. Und er begann seine Gleichnisrede und sagte: Es spricht Balaam der Sohn Beors; es spricht der Mann, dessen Auge geschlossen ist;4
4. es spricht der, welcher Gottes5 Reden hört, der ein Gesicht von dem Allmächtigen6 schaut, dessen Augen sich auftun, wenn er hinsinkt:
5. Wie schön sind deine Zelte, o Jakob, und deine Wohnungen, o Israel!
6. wie waldige Täler,7 wie wohlbewässerte Gärten an Strömen, wie Zelte,8 die der Herr errichtet hat, wie Zedern am Wasser!9
7. Es wird Wasser aus seinem Eimer strömen,10 und seine Saat wird zu vielen Wassern werden. Um Agags willen wird sein König hinweggenommen und sein Reich ihm entrissen werden.11
8. Gott hat es aus Ägypten geführt, seine Stärke gleicht der des Nashorns.12 Es wird die Völker, die ihm feind sind, verzehren, und ihre Gebeine zermalmen, und sie mit seinen Pfeilen durchbohren.13 [4Mos 23,22]
9. Es hat sich gelagert und schläft wie ein Löwe, wie eine Löwin, die niemand aufzustören wagt. Wer dich segnet, wird selbst gesegnet sein;14 wer dir flucht, wird dem Fluche geweiht sein.15
10. Da ergrimmte Balak über Balaam, und schlug die Hände zusammen,16 und sprach: Meinen Feinden zu fluchen habe ich dich gerufen, und du hast sie im Gegenteil zum dritten Male gesegnet.
11. Kehre zurück in deine Heimat. Ich hatte wohl beschlossen, dich hoch zu ehren; aber der Herr hat dich der dir bestimmten Ehre beraubt.
12. Balaam antwortete dem Balak: habe ich nicht deinen Boten, die du zu mir gesandt hast, gesagt:
13. Wenn Balak mir Silber und Gold gäbe, so viel sein Haus zu fassen vermag, so könnte ich den Befehl des Herrn, meines Gottes, nicht übertreten, dass ich etwas Gutes oder Böses aus meinem Herzen vorbrächte, sondern alles, was der Herr spricht, das werde ich sagen?17 [4Mos 22,18]
14. Nun aber zu meinem Volke ziehend18 will ich dir Aufschluss geben,19 was dein Volk diesem Volke am Ende der Tage tun wird.20
15. Seine Gleichnisrede also beginnend redete er abermals: es spricht Balaam, der Sohn Beors; es spricht der Mann, dessen Auge geschlossen ist;
16. es spricht, der die Rede Gottes21 hört, der die Lehre des Höchsten22 kennt, der Gesichte des Allmächtigen schaut, der niedersinkt und dessen Augen sich dann auftun:
17. Ich werde ihn sehen,23 doch nicht jetzt; ich werde ihn schauen, aber nicht nahe. Es wird ein Stern aufgehen aus Jakob, ein Zepter sich erheben aus Israel,24 und wird die Fürsten25 Moabs zerschmettern und alle Söhne Seths vernichten.26
18. Und Edom27 wird sein Besitztum sein; Seir wird der Anteil seiner Feinde werden; und Israel wird große Taten tun.28
19. Aus Jakob wird der Herrscher29 kommen,30 und wird die Überreste der Stadt vernichten.31
20. Und32 als er Amalek33 sah,34 begann er eine Gleichnisrede und sprach: Das erste unter den Völkern ist Amalek,35 doch sein Ende ist Vernichtung.
21. Dann schaute er der Kiniter,36 und begann eine Gleichnisrede, und sprach: Wohl ist dein Wohnsitz fest; aber wenn du auch dein Nest auf den Felsen gebaut hast
22. und auserkoren bist vom Stamme Kin,37 wie lange kannst du bestehen? Denn Assur führt dich gefangen fort!38
23. Und er begann von neuem eine Gleichnisrede und fuhr fort: Wehe, wer wird leben, wenn Gott dies tun wird?39
24. Sie werden in Schiffen von Italien40 kommen, und die Assyrer überwinden, und die Hebräer41 schlagen, und zuletzt werden sie42 selbst auch zu Grunde gehen. [Dan 11,30]
25. Und Balaam machte sich auf und kehrte in seine Heimat zurück; und auch Balak zog des Weges, den er hergekommen war, heim.

Fußnote

Kap. 24 (1) Nach dem ersten Segen über Israel hatte Balaam wohl gehofft, einen solchen auch für Balak zu erlangen. Doch nach dem zweiten Segen erkennt er, dass Gott nur Israel segnen will, und folgt dessen Antriebe. - (2) Dahin, wo Israel lagerte [4Mos 21,20], um diesen Anblick, ohne durch etwas anderes abgezogen zu werden, auf sich wirken zu lassen. - (3) D. i. wohl geordnet. Dass er das ganze Lager überblickt habe, ist damit nicht gesagt. - (4) Der in Ekstase ist. Vergl. [1Mos 15-12]. Nachdem Balaam die Vision empfangen, stürzte er nieder wie Saul und die Propheten mit ihm [1Sam 19,24], doch bald kehrte er mit geöffnetem Auge zum gewöhnlichen Leben zurück und verkündete, was er geschaut. - (5) El - (6) Schaddai - (7) Hebr.: Wie bewässerte Täler, die sich weithin ausdehnen. - (8) Wie Kardamonen (oder Aloe). - (9) Der Anblick des Lagers Israels ruft den Gedanken an die künftige dauernde Wohnstätte dieses Volkes hervor, das Land, das von Milch und Honig fließt. Vier Vergleiche: Ausdehnung, Schönheit, Festigkeit (durch Jahve gegründet), Höhe. - (10) Israel hat Wasser, die Grundbedingung alles Gedeihens, in Fülle. Dies war Joseph von Jakob [1Mos 49,25] und von Moses [5Mos 33,13] gewünscht. - (11) Hebr.: Mächtiger als Agag ist sein König, und seine Herrschaft erhaben. – Agag ist wohl dynastischer Eigenname für die Herrscher Amaleks, wie Abimelech für die der Philister. Wenn aber Agag auf [1Sam 15] bezogen werden soll, so ist der Name erst später in den Text eingetragen, um diese Beziehung zu gewinnen. - (12) Wie [4Mos 23,22]. - (13) So das ihnen keine Hoffnung auf Rettung bleibt. - (14) So wünscht Balaam sich selbst Gutes wie [4Mos 23,10]. - (15) [1Mos 27,29] - (16) In Verachtung und zum Zeichen der Verspottung: Bei Jahve mag Balaam sich den Lohn suchen, für den er, statt für Balak, geweissagt. Doch Balak will den Seher nicht veranlassen, ihm zu fluchen, und entlässt denselben, überzeugt, dass der dreifache Segen nicht mehr gemindert werden kann. - (17) Balaam weist Balak selbst die Schuld zu, dass dessen Wunsch nicht durch ihn in Erfüllung gegangen ist. Jetzt lässt Balaam alle Ehrerbietung gegen den König außer Acht. - (18) Ironische Antwort auf V. 11. - (19) Sollst du auch gegen deinen Willen hören, was ich noch zu sagen habe. - (20) Hebr.: Was dieses Volk deinem Volke am Ende der tage tun wird. Dies allein entspricht auch V. 17. Wenn Balak alles dies vorher weiß, werden die Moabiter das Unheil möglichst zurückhalten können. Balaam redet ironisch. Da er geht, bietet er dem für die Gegenwart Hilfe suchenden einen Auschluß für die letzten Zeiten. Nun segnet Balaam nicht nur Israel, sondern flucht selbst Moab. So muss Balak seinen Hohn schwer büßen. Ohne Opfer erlangt er diesen Ausschluß umsonst. - (21) El. - (22) Elion. Vergl. 3ff. - (23) Ich sehe prophetisch den, der noch nicht da ist. Oder besser: Ich sehe Israel, doch in seiner Lage in letzter Zeit. - (24) Die Erklärung siehe Anm. 31. - (25) Hebr.: Beide Seiten, ganz Moab vollständig. - (26) Hebr.: Er reißt alle Söhne Seths (nach anderen: des Getümmels, des Übermutes) nieder; entweder Moab oder ein ihm verbündetes Volk, die Ammoniter, deren Namen in dieser Erzählung beständig unterdrückt wird. - (27) Die Edomiter sind Urheber dieser Feindschaft, da Gott den Israeliten Schonung derselben geboten. [5Mos 2,5, 5Mos 23,7] - (28) Wird Stärke erwerben durch wiederholte Siege. - (29) Es ist von Jahve bestimmt, dass der, welcher aus Jakob kommt (Stern, Zepter), herrsche und zerstreue die Übriggelassenen von Ar (der Hauptstadt der Moabiter). Ar war als erste Stadt genannt, die zu unterwerfen ist, es schließt auch die Weissagung. Balak soll erkennen: Die Moabiter haben gegen die Israeliten durchaus keine Hoffnung. - (30) Weiter hebr.: Und er wird die Entronnenen hinwegtilgen (sogar) aus den befestigten Städten. - (31) Alle Weissagungen Balaams nehmen von dem ihren Ausgang, was er sieht. Der, den er [4Mos 24,17] sieht, ist der gleiche wie [4Mos 23,9], der gleiche durch die ersten drei Weissagungen: Israel. Vergl. [4Mos 24,14]. Diese drei Weissagungen verkünden den gegenwärtigen und den in Kürze zukünftigen Stand Israels, die vierte den letzten. Beziehen sich die ersten drei also auf die Zeit Davids, so muss das vierte über diese hinausgehen. Die Weissagungen zerfallen in zwei Doppelsprüche. Die beiden ersten sind an Balak gerichtet und strafen ihn, weil er diejenigen hatte wollen verfluchen lassen, welche Gott segnete, und gehen dann zum Preise Israels über. Die beiden anderen erwähnen Balaks nicht, sondern enthalten nach der Nennung der Titel des Lehrers nur Weissagungen. Derselbe Gedanke wird in den vier Weissagungen stufenweise entwickelt. Die erste verkündet kurz die zukünftige Vermehrung des Volkes und seine ruhmreiche Bestimmung. [4Mos 23,10] Die zweite erklärt und begründet diese Bestimmung: da es Jahve als Führer und bessere mit Prophezeiung Begabte hat als die anderen Völker, wird es wie in Löwe auftreten und siegen. Die dritte preist die Zunahme des Volkes in dem herrlichen Lande, doch mit weit erhabneren Bildern als [4Mos 23,10]; wohl wird das Bild des Löwen wiederholt, doch wird dieser als König Löwe dargestellt. Die vierte Weissagung bietet statt des Löwen einen Stern und ein Zepter, statt der Beute des Löwen die Niederlage von vier einzeln genannten Völkern. Die vier Weissagungen bilden also ein großes Ganze. Wenngleich in früheren Weissagungen manches an diese Anklingende vorkommt, lässt sich doch nicht behaupten, dass Balaam jene gekannt. Die drei ersten Weissagungen enthalten Nichts, was auf eine besondere Balaam zu Teil gewordene Offenbarung schließen ließe. Balaam wusste, dass Jahve beschlossen, Israel zu segnen, zum Segen aber gehörte Wachstum an Zahl, an Wohlstand, an Überlegenheit über die Feinde. Diese feiert Balaam mit seinen Worten und Bildern, die er nicht notwendig von Gott eingegeben erhielt. Außer dem allgemeinen Willen zu segnen ist in diesen drei Weissagungen nichts Besonderes zu finden. Balaam kannte ferner die Wunder des Auszuges und weist kurz auf dieselben hin, hatten doch alle Völker mit Staunen von denselben gehört. [2Mos 15,15, 2Mos 18,1, Jos 3,9ff, Jos 9,9] Den Namen Jahve hatte er mit jenen Wundern kennen gelernt, deren Urheber der Gott gewesen, den er ja auch als El, Elion, Schaddai anruft. Auch dass Moses ein Prophet war, größer als andere israelitische, demgemäß auch als die heidnischen Propheten, war ihm nicht unbekannt. Die vierte Prophezeiung ist indes eine Prophezeiung im strengen Sinne, aus einer Offenbarung Gottes hervorgehend. Die erhabenen Bilder Stern und Zepter (statt des Löwen) weisen auf ein erhabeneres Los Israels in der letzten als in der nächst zukünftigen Zeit; der Sieg wird nicht mehr unbestimmt gelassen, sondern ist über bestimmte Völker davonzutragen; ein dauernder Triumph wird Israel verheißen. Die vier Weissagungen bedeuten also ein Reich vor, das einst unter den Israeliten Festigkeit gewinnen soll. Die höchste Gewalt sahen die alten Völker in der königlichen dargestellt, weshalb sie auch die Götter bisweilen als Könige auffassen, vergl. [4Mos 23,21], deren Stellvertreter die irdischen Könige sind. Indem Balaam also den zukünftigen Stand des israelitischen Reiches beschreibt, lässt er Jahve als dessen König in seiner Mitte thronen und die Herrschaft als einst fest zu begründen erkennen [4Mos 23,24], stellt er das Volk als Löwen dar; aber indem er es [4Mos 24,7] als einen König (Löwen) beschreibt, weist er auf die künftige königliche Würde in diesem Volke. Diese Würde bedeutet ein Zepter in dem damals 13 Zepter zählenden Volke. Mehr als der Löwe bietet das Bild des Sternes den Gedanken an einen über alles herrschenden König dar. Der König war ehemals zugleich Anführer im Kriege, die Siege [4Mos 23,24, 4Mos 24,8ff] setzen ein vollkommenes Heer voraus, das dem Könige folgt. Soll nun der Stern aus Jakob hervorgehen, das Zepter sich aus Israel erheben, so weist auch dies auf eine bestimmte Person oder Personenreihe. Vergl. [4Mos 24,19]. Es wäre indes falsch, anzunehmen, dass nur das politische Reich Davids vorbedeutet werde. Wohl siegte David über Moab wahrhaft, aber sein Sieg war kein bleibender. Nicht vernichtete David die Überbleibsel Ars, die unter dem König Mesa wieder aufblühten. Mögen [4Mos 23,24, 4Mos 24,7] Siege der Könige von Juda vorbedeutet werden, so waren diese doch weder in später Zukunft liegend, noch volle, wie der [4Mos 24,17ff] vorbedeutete. Es wird also außer dem politischen Reiche auch das geistige und messianische Davidsreich vorbedeutet, das allein beständigen Sieg, einen ewig herrschenden König hat. Edom und Moab sind die Repräsentanten der heidnischen Völker. Vergl. [Jes 11,14]. Der Messias ist der aus Jakob hervorgehende Stern , das aus Israel aufsteigende Zepter, der Herrscher der Völker, der alle seiner Gewalt unterworfen hält. – Doch wenn dies von den vier Weissagungen als Ganzes gilt, ist doch die vierte besonders zu betrachten, ist die doch direkt und ausschließlich im Listeralsinne messianisch: Stern und Zepter bedeuten Christus. Aus dem in den ersten drei Weissagungen beschriebenen israelitischen Reiche wird Christus hervorgehen. So verstehen diese Stelle die Septuag, die syrische Übersetzung, Justin, Irenäus, und nach ihnen fast alle heiligen Väter. Wenn aber der Stern aus Jakob in Christus der Welt aufgegangen ist, so steht auch der Stern, welcher den Weisen aus dem Morgenlande den Weg zu dem neugebornen König der Juden wies und vor ihnen herging [Mt 2], insofern in Beziehung zu dieser Weissagung, als er ein sichtbares von Gott den Weisen gegebenes Zeichen war, das ihnen offenbarte, dass die Erscheinung des von Balaam in ferner Zukunft geschauten Sternes in der Geburt Christi zu Betlehem verwirklicht sei. - (32) Ob V. 20-24 ebenfalls göttliche Offenbarungen enthalten, ist nicht ganz klar, da darauf hindeutende Worte, wie [4Mos 24,4.16, 4Mos 24,1.3ff.15ff], hier fehlen. - (33) Moses hatte wohl, nachdem die Wolkensäule ihn verlassen, Amalekiter als Führer genommen. Zu diesen gehörten die Kiniter. - (34) Als sein Auge diese traf. - (35) Das beste derjenigen, welche um das Land Moab herumwohnen und nicht zu den Semiten gehören. - (36) Diese lagerten von Israel gesondert, vielleicht auf einem Felsen. - Im Unterschiede von Amalek erscheinen die Kiniter stets den Israeliten befreundet. [1Sam 15,6, 1Sam 27,10, 1Sam 30,29] - (37) Hebr.: Ist nicht dein Wohnsitz dauerhaft, und auf einen Felsen gegründet dein Nest? Dennoch wird Kin der Vertilgung anheimfallen. - (38) Siehe [Jer 25,24]. - (39) Wenn der Herr tun wird, was V. 24 beschrieben wird. Assur ist der Orient, die Kiniter der Westen, Palästina die Mitte. Balaam sieht vieles Zukünftige zugleich. Der Orient stürzt über Palästina her, über jenen der Occident, Griechen und Römer, doch auch diese werden von anderen niedergeworfen. - (40) Richtiger: Und Schiffe kommen von der Seite von Kitthim her: von Zypern und den westlichen Ländern. - (41) Hebr.: „Eber“, das Jenseitsland, die Länder jenseits des Euphrat außer Assur. Die Hebräer (Israeliten) sind nicht gemeint, da sie in diesen Sprüchen stets Israel und Jakob genannt werden. - (42) Die Kitthim. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 |

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