Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos05

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Liber Deuteronomii, Hebraice elle Haddebarim. Caput V.

Das fünfte Buch Moses Deuteronomium Kap. 5


II. Zweite Rede an demselben Tage und demselben Orte: Wiederholung, Ergänzung und Einschärfung des am Berge Sinai und in der Wüste gegebenen Gesetzes. (Kap. 5 V. 1 – Kap. 26 V. 19) 1. Allgemeiner Teil: Gott allein ist zu verehren und sein Gesetz treu zu beobachten. (5,1 – 11,32) A. Einleitung (5,1-33) a. Mahnung, auf die Worte zu achten. (V. 5) b. Wiederholung der zehn Gebote, die Gott selbst verkündet hat. (V. 21) c. Ursachen, weshalb die Israeliten baten, dass nicht mehr Gott durch sich selbst zu ihnen reden, sondern durch seinen Gesandten die Gesetze kundtun wollte.

1. Vocavitque Moyses omnem Israelem, et dixit ad eum: Audi Israel ceremonias atque judicia, quæ ego loquor in auribus vestris hodie: discite ea, et opere complete.
2. Dominus Deus noster pepigit nobiscum fœdus in Horeb.
3. Non cum patribus nostris iniit pactum, sed nobiscum qui in præsentiarum sumus, et vivimus,
4. Facie ad faciem locutus est nobis in monte de medio ignis.
5. Ego sequester et medius fui inter Dominum et vos in tempore illo, ut annuntiarem vobis verba ejus: timuistis enim ignem, et non ascendistis in montem, et ait:
6. Ego Dominus Deus tuus, qui eduxi te de terra Ægypti, de domo servitutis.
7. Non habebis deos alienos in conspectu meo.
8. Non facies tibi sculptile, nec similitudinem omnium, quæ in cœlo sunt desuper, et quæ in terra deorsum, et quæ versantur in aquis sub terra.
9. Non adorabis ea, et non coles. Ego enim sum Dominus Deus tuus: Deus æmulator, reddens iniquitatem patrum super filios in tertiam et quartam generationem his qui oderunt me,
10. Et faciens misericordiam in multa millia diligentibus me, et custodientibus præcepta mea.
11. Non usurpabis nomen Domini Dei tui frustra: quia non erit impunitus qui super re vana nomen ejus assumpserit.
12. Observa diem sabbati, ut sanctifices eum, sicut præcepit tibi Dominus Deus tuus.
13. Sex diebus operaberis, et facies omnia opera tua.
14. Septimus dies sabbati est, id est, requies Domini Dei tui. Non facies in eo quidquam operis tu, et filius tuus, et filia, servus et ancilla, et bos, et asinus, et omne jumentum tuum, et peregrinus qui est intra portas tuas: ut requiescat servus tuus, et ancilla tua, sicut et tu.
15. Memento quod et ipse servieris in Ægypto, et eduxerit te inde Dominus Deus tuus in manu forti, et brachio extento. Idcirco præcepit tibi ut observares diem sabbati.
16. Honora patrem tuum et matrem, sicut præcepit tibi Dominus Deus tuus, ut longo vivas tempore, et bene sit tibi in terra, quam Dominus Deus tuus daturus est tibi.
17. Non occides,
18. Neque mœchaberis.
19. Furtumque non facies.
20. Nec loqueris contra proximum tuum falsum testimonium.
21. Non concupisces uxorem proximi tui: non domum, non agrum, non servum, non ancillam, non bovem, non asinum, et universa quæ illius sunt.
22. Hæc verba locutus est Dominus ad omnem multitudinem vestram in monte de medio ignis et nubis, et caliginis, voce magna, nihil addens amplius: et scripsit ea in duabus tabulis lapideis, quas tradidit mihi.
23. Vos autem postquam audistis vocem de medio tenebrarum, et montem ardere vidistis, accessistis ad me omnes principes tribuum et majores natu, atque dixistis:
24. Ecce ostendit nobis Dominus Deus noster majestatem et magnitudinem suam: vocem ejus audivimus de medio ignis, et probavimus hodie quod loquente Deo cum homine, vixerit homo.
25. Cur ergo moriemur, et devorabit nos ignis hic maximus? Si enim audierimus ultra vocem Domini Dei nostri, moriemur.
26. Quid est omnis caro, ut audiat vocem Dei viventis, qui de medio ignis loquitur sicut nos audivimus, et possit vivere?
27. Tu magis accede: et audi cuncta quæ dixerit Dominus Deus noster tibi: loquerisque ad nos, et nos audientes faciemus ea.
28. Quod cum audisset Dominus, ait ad me: Audivi vocem verborum populi hujus quæ locuti sunt tibi: bene omnia sunt locuti.
29. Quis det talem eos habere mentem, ut timeant me, et custodiant universa mandata mea in omni tempore, ut bene sit eis et filiis eorum in sempiternum?

30. Vade, et dic eis: Revertimini in tentoria vestra.
31. Tu vero hic sta mecum, et loquar tibi omnia mandata mea, et ceremonias atque judicia: quæ docebis eos, ut faciant ea in terra, quam dabo illis in possessionem.
32. Custodite igitur et facite quæ præcepit Dominus Deus vobis: non declinabitis neque ad dexteram, neque ad sinistram:
33. Sed per viam, quam præcepit Dominus Deus vester, ambulabitis, ut vivatis, et bene sit vobis, et protelentur dies in terra possessionis vestræ.

1. Und Moses berief ganz Israel und sprach zu ihm: Höre, Israel die Satzungen und Rechte, welche ich heute1 vor euren Ohren verkünde; lernet sie und erfüllet sie im Werke.
2. Der Herr, unser Gott, hat mit uns am Horeb einen Bund geschlossen.
3. Nicht mit unsern Vätern2 hat er den Bund geschlossen, sondern mit uns,3 die wir jetzt hier und noch am Leben sind.
4. Von Angesicht zu Angesicht redete er mit uns auf dem Berge mitten aus dem Feuer.
5. Ich stand damals als Sachwalter und Mittler zwischen dem Herrn und euch, um euch seine Worte kundzutun;4 denn ihr fürchtetet euch vor dem Feuer und betratet den Berg nicht; und er sprach:
6. Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft herausgeführt hat. [2Mos 20,2, 3Mos 26,1, Ps 80,11]
7. Du sollst keine andern Götter vor mir haben. [2Mos 20,3, Ps 80,10]
8. Du sollst dir kein geschnitztes Bild, noch ein Bild von irgend etwas machen, was im Himmel oben, oder auf Erden unten ist, oder was sich im Wasser unter der Erde aufhält. [2Mos 20,4, 3Mos 26,1, Ps 96,7]
9. Du sollst sie nicht anbeten, noch sie verehren; denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Verschuldung der Väter an den Söhnen bis in´s dritte und vierte Geschlecht derer straft, die mich hassen, [2Mos 34,14]
10. aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden bei denen, die mich lieben und meine Gebote halten.
11. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht vergeblich brauchen; denn der wird nicht ungestraft bleiben, der seinen Namen wegen einer nichtigen Sache gebraucht. [2Mos 20,7, 3Mos 19, Mt 5,33]
12. Du sollst den Sabbatstag halten, dass du ihn heiligest, wie der Herr, dein Gott, dir geboten hat.5
13. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Geschäfte verrichten;
14. aber der siebente ist der Sabbatstag, das ist die Ruhe des Herrn, deines Gottes. An demselben sollst du keinerlei Arbeit verrichten, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Ochs,6 noch dein Esel, noch all dein Vieh, noch der Fremdling, der innerhalb deiner Tore ist, damit dein Knecht und deine Magd Ruhe habe, wie auch du. [1Mos 2,2, 2Mos 20,10, Hebr 4,4]
15. Gedenke, dass auch du in Ägypten dienstbar gewesen bist, und dass dich der Herr, dein Gott, von da mit starker Hand und ausgestrecktem Arme herausgeführt hat. Darum hat er dir geboten, den Sabbatstag zu halten.7
16. Ehre deinen Vater und deine Mutter, wie8 dir der Herr, dein Gott, geboten hat, damit du lange lebest und9 es dir wohlgehe in dem Lande, das der Herr, dein Gott, dir geben wird. [2Mos 20,12, JSir 3,9, Mt 15,4, Mk 7,10, Eph 6,2]
17. Du sollst nicht töten.
18. Du sollst nicht ehebrechen.
19. Du sollst nicht stehlen.
20. Du sollst kein falsches Zeugnis wider deinen Nächsten reden.
21. Du sollst nicht das Weib deines Nächsten begehren, noch sein Haus, noch seinen Acker, noch seinen Knecht, noch seine Magd, noch seinen Ochsen, noch seinen Esel, noch irgendetwas von allem, was sein ist. [Mt 5,28, Roem 7,7]
22. Diese Worte redete der Herr zu eurer ganzen Gemeinde auf dem Berge, mitten aus dem Feuer und der Wolke und der Dunkelheit heraus, mit lauter Stimme, und weiter nichts; und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln, die er mir übergab.10
23. Als ihr aber die Stimme mitten aus der Finsternis heraus hörtet und den Berg brennen sahet, tratet ihr zu mir, alle Häupter der Stämme und Ältesten, und sprachet:
24. Siehe, der Herr, unser Gott, hat uns seine Herrlichkeit und Größe gezeigt; wir haben seine Stimme mitten aus dem Feuer gehört und haben heute erfahren, dass, wenn auch Gott mit dem Menschen redet, der Mensch am Leben bleibt.
25. Warum also sollen wir sterben und soll uns dieses gewaltige Feuer verzehren? Denn wenn wir noch weiter die Stimme des Herrn, unsers Gottes, hören, so werden wir sterben.
26. Was ist alles Fleisch, dass es die Stimme des lebendigen Gottes hören sollte, der mitten aus dem Feuer heraus redet, wie wir sie gehört haben, und dennoch am Leben bleiben könnte?11
27. Tritt du vielmehr hinzu und höre alles, was der Herr, unser Gott, dir sagen wird; und rede zu uns, so wollen wir es hören und tun.
28. Da dies der Herr hörte, sprach er zu mir: Ich habe die Stimme der Worte dieses Volkes gehört, die sie zu dir geredet haben; sie haben in allem recht geredet.
29. O möchten sie doch alle ein solches Herz haben,12 dass sie mich fürchten13 und alle meine Gebote allezeit halten, auf dass es ihnen und ihren Kindern immerdar wohlgehe.
30. Gehe und sage ihnen: Kehret in eure Zelte zurück!
31. Du aber bleibe hier bei mir, so will ich dir alle meine Gebote und Satzungen und Rechte mitteilen, welche du sie lehren sollst, dass sie dieselben in dem Lande üben, das ich ihnen zum Besitze geben werde.
32. Haltet also und tuet, was Gott, der Herr, euch geboten hat,14 weichet nicht davon ab, weder zur Rechten, noch zur Linken,

33. sondern wandelt auf dem Wege, den der Herr, euer Gott, euch geboten hat, damit ihr lebet,15 und es euch wohlgehe, und eure Tage im Lande, das ihr in Besitz nehmen werdet, lange währen.


Fußnote

Kap. 5 (1) Zu dieser Zeit, wo ihr bald den Jordan überschreiten sollt. Vergl. [5Mos 9,1.3]. Das Ziel der Rede ist es das Gesetz zu verkünden, das das Wort des Bundes, der im Lande Moab zu schließen ist [5Mos 29,1] und die Wiederherstellung des ersten Bundes bedeutet, so wie die Rede lange nachher die Urkunde des unter Josue erneuerten Bundes ward. - (2) Abraham usw. - (3) Besser nach dem Hebr. und nach einigen lateinischen Handschriften: euch. - (4) V. 5 ist offenbar nicht an seiner Stelle, denn wenn er sich auf [2Mos 19,18ff] beziehen sollte, vergl. [5Mos 4,12, 5Mos 5,24], widerspräche er dieser. Vielleicht auch ist er eine unglückliche Glosse. - (5) Moses kann diese Vorschrift kaum genug einschärfen. - (6) Die folgenden Teile der Aufzählung fehlen [2Mos 20,10]. - (7) Während [2Mos 20,11] einen aus [1Mos 1] genommenen Grund für die Heilighaltung des Sabbats bietet, ist hier ein anderer geboten, der auch die Knechte betrifft. - (8) Wie V. 12. - (9) Neuer Grund: Glück im verheißenen Lande. - (10) Die anderen habe ich geschrieben, doch haben dieselben die gleiche Autorität. - (11) Zwei Mal haben sie gesagt: Wer Gott sieht, müsse sterben, jetzt führen sie einen Grund dafür an. Das Volk hatte sich zwar gereinigt, aber es fühlte sich als Fleisch, weil es nach der Erscheinung Gottes gesündigt. Diese Sünde wird hier V. 24ff nur unklar angedeutet. - (12) Ihr waret nicht stets so. - (13) Sie sollen fürchten; doch wie? Mit Kindesfurcht, die fast der Liebe gleichkommt. Dies wird [5Mos 6,2] und [5Mos 13] gesagt. - (14) Wohl dasselbe, was [5Mos 4,2]. - (15) Nicht sterbet. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 |

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