Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez03

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Prophetia Ezechielis. Caput III.

Prophezeiung des Ezechiel. Kap. 3


D. Der Prophet wird über seinen Beruf und sein Amt belehrt. (2,1 – 3,7) E. Belehrung über die Weise, wie der Prophet sein Amt üben soll. (V. 21) II. Die Gerichte Gottes. (Kap. 3,22 – Kap. 32,32) 1. Erste Reihe der Gerichte. (3,22 – 7,27) A. Prophezeiung durch Handlungen. (3,22 – 5,4) a. Die symbolische Handlung bedeutet jede Art von Unglück voraus. (V. 22 – 27)

1. Et dixit ad me: Fili hominis quodcumque inveneris comede: comede volumen istud, et vadens loquere ad filios Israel.
2. Et aperui os meum, et cibavit me volumine illo:
3. Et dixit ad me: Fili hominis venter tuus comedet, et viscera tua complebuntur volumine isto, quod ego do tibi. Et comedi illud: et factum est in ore meo sicut mel dulce.
4. Et dixit ad me: Fili hominis vade ad domum Israel, et loqueris verba mea ad eos.
5. Non enim ad populum profundi sermonis, et ignotæ linguæ tu mitteris, ad domum Israel:
6. Neque ad populos multos profundi sermonis, et ignotæ linguæ, quorum non possis audire sermones: et si ad illos mittereris, ipsi audirent te.

7. Domus autem Israel nolunt audire te: quia nolunt audire me: omnis quippe domus Israel attrita fronte est, et duro corde.
8. Ecce dedi faciem tuam valentiorem faciebus eorum, et frontem tuam duriorem frontibus eorum.
9. Ut adamantem, et ut silicem dedi faciem tuam: ne timeas eos, neque metuas a facie eorum: quia domus exasperans est.

10. Et dixit ad me: Fili hominis omnes sermones meos, quos ego loquor ad te, assume in corde tuo, et auribus tuis audi:
11. Et vade ingredere ad transmigrationem, ad filios populi tui, et loqueris ad eos, et dices eis: Hæc dicit Dominus Deus: si forte audiant, et quiescant.

12. Et assumpsit me spiritus, et audivi post me vocem commotionis magnæ: Benedicta gloria Domini de loco suo,

13. Et vocem alarum animalium percutientium alteram ad alteram, et vocem rotarum sequentium animalia, et vocem commotionis magnæ.

14. Spiritus quoque levavit me, et assumpsit me: et abii amarus in indignatione spiritus mei: manus enim Domini erat mecum, confortans me.
15. Et veni ad transmigrationem, ad acervum novarum frugum, ad eos, qui habitabant juxta flumen Chobar, et sedi ubi illi sedebant: et mansi ibi septem diebus mœrens in medio eorum.

16. Cum autem pertransissent septem dies, factum est verbum Domini ad me, dicens:
17. Fili hominis speculatorem dedi te domui Israel: et audies de ore meo verbum, et annuntiabis eis ex me.

18. Si dicente me ad impium: Morte morieris: non annuntiaveris ei, neque locutus fueris ut avertatur a via sua impia, et vivat: ipse impius in iniquitate sua morietur, sanguinem autem ejus de manu tua requiram.

19. Si autem tu annuntiaveris impio, et ille non fuerit conversus ab impietate sua, et a via sua impia: ipse quidem in iniquitate sua morietur, tu autem animam tuam liberasti.

20. Sed et si conversus justus a justitia sua fuerit, et fecerit iniquitatem: ponam offendiculum coram eo, ipse morietur, quia non annuntiasti ei: in peccato suo morietur, et non erunt in memoria justitiæ ejus, quas fecit: sanguinem vero ejus de manu tua requiram.


21. Si autem tu annuntiaveris justo ut non peccet justus, et ille non peccaverit: vivens vivet, quia annuntiasti ei, et tu animam tuam liberasti.

22. Et facta est super me manus Domini, et dixit ad me: Surgens egredere in campum, et ibi loquar tecum.
23. Et surgens egressus sum in campum: et ecce ibi gloria Domini stabat quasi gloria, quam vidi juxta fluvium Chobar: et cecidi in faciem meam.

24. Et ingressus est in me spiritus, et statuit me super pedes meos: et locutus est mihi, et dixit ad me: Ingredere, et includere in medio domus tuæ.
25. Et tu fili hominis, ecce data sunt super te vincula, et ligabunt te in eis: et non egredieris de medio eorum.

26. Et linguam tuam adhærere faciam palato tuo, et eris mutus, nec quasi vir objurgans: quia domus exasperans est.

27. Cum autem locutus fuero tibi, aperiam os tuum, et dices ad eos: Hæc dicit Dominus Deus: Qui audit, audiat: et qui quiescit, quiescat: quia domus exasperans est.



1. Und er sprach zu mir: Menschensohn! Alles, was du vorfindest, iss! Iss diese Rolle und alsdann gehe hin und rede zu den Söhnen Israels.1
2. Da öffnete ich meinen Mund und er gab mir jene Rolle zu essen
3. und sprach zu mir: Menschensohn! Dein Bauch esse und dein Inneres fülle sich mit dieser Rolle, die ich dir darreiche. Und ich aß und sie war in meinem Munde so süß wie Honig.2 [Offenb 10,9]
4. Hierauf sprach er zu mir: Menschensohn! Gehe hin zum Hause Israel und rede meine Worte zu ihnen.
5. Denn nicht zu einem Volke von unverständlicher Rede und unbekannter Sprache wirst du gesandt, sondern zum Hause Israel;3
6. und nicht zu vielen Völkern von unverständlicher Rede und unbekannter Sprache, deren Worte du nicht verstehen könntest; ja, wenn du zu solchen gesendet würdest, so würden sie auf dich hören.
7. Aber das Haus Israel will nicht auf dich hören, weil sie auch auf mich nicht hören wollen, denn das ganze Haus Israel hat eine eherne Stirn und ein verstocktes Herz.4
8. Doch siehe, ich will dein Angesicht stärker machen als ihr Angesicht und deine Stirne härter als ihre Stirn.
9. Wie Diamant und wie Kiesel5 mache ich dein Angesicht, fürchte dich nicht vor ihnen und erschrick nicht vor ihrem Angesichte; denn sie sind ein widerspenstiges Haus.
10. Weiter sprach er zu mir: Menschensohn! Alle meine Worte, die ich zu dir rede, nimm dir zu Herzen6 und höre sie mit deinen Ohren!
11. Und gehe hin, begib dich zu den Weggeführten, zu den Söhnen deines7 Volkes, und rede mit ihnen und sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Gott: Ob sie hören oder es lassen!
12. Da hob der Geist8 mich empor und ich vernahm hinter mir das Geräusch eines starken Getöses:9 Gepriesen sei die Herrlichkeit des Herrn von ihrer Stätte aus!
13. und das Rauschen des Flügelschlages der lebenden Wesen, deren Flügel aneinander schlugen und das Getöse der Räder bei den lebenden Wesen und das Geräusch eines starken Getöses.10
14. Der Geist also hob mich empor und führte mich fort und ich ging im Unmute meines Geistes11 dahin, aber die Hand des Herrn war mit mir und stärkte mich.
15. Und ich kam12 zu den Fortgeführten, zu dem Haufen der neuen Früchte,13 zu denen, welche am Flusse Chobar wohnten, und setzte mich dorthin, wo sie saßen, und blieb daselbst sieben Tage trauernd14 in ihrer Mitte.
16. Als aber sieben Tage um waren, erging das Wort des Herrn an mich also:

17. Menschensohn! Ich habe dich zum Wächter bestellt über das Haus Israel;15 wenn du aus meinem Munde ein Wort hörst, so verkünde es ihnen in meinem Namen. [Ez 33,7]
18. Wenn ich zum Gottlosen spreche: Du wirst des Todes sterben! und du verkündest es ihm nicht und sagst es ihm nicht, damit er sich von seinem bösen Wege bekehre und lebe, so soll er, der Gottlose, wegen seiner Verschuldung dahinsterben, sein Blut jedoch werde ich von deiner Hand fordern.16
19. Wenn du es aber dem Gottlosen verkündest und er hat sich nicht bekehrt von seinem Frevel und seinem gottlosen Wege, so wird er zwar durch seine Verschuldung dahinsterben, du aber hast deine Seele gerettet.
20. Aber auch wenn der gerechte sich von seiner Gerechtigkeit abwendet und Böses tut, so will ich ihm einen Anstoß vor ihm bereiten;17 er selbst soll sterben, weil du es ihm nicht verkündet hast; er wird in seiner Sünde dahinsterben und seiner Gerechtigkeit, die er geübt, soll nicht mehr gedacht werden, aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern.
21. Wenn du es aber dem Gerechten verkündet hast, dass der gerechte nicht sündigen soll, und dieser sündigt nicht, so wird er wahrlich leben; denn du hast es ihm verkündet und du hast deine Seele gerettet.
22. Und es kam über mich die Hand des Herrn und er sprach zu mir: Stehe auf und gehe hinaus in die Ebene,18 dort will ich mit dir reden.
23. Da machte ich mich auf und ging hinaus in die Ebene und siehe, dort stand die Herrlichkeit des Herrn, gleich jener Herrlichkeit, welche ich am Flusse Chobar gesehen, und ich fiel auf mein Angesicht nieder.
24. Doch der Geist kam über mich und stellte mich auf meine Füße und redete mit mir und sprach zu mir: Gehe in dein Haus und schließe dich darin ein!
25. Und du, Menschensohn! Siehe, Bande sind für dich bestimmt und man wird dich mit denselben binden und du sollst nicht aus19 ihrer Mitte frei hinweggehen.20
26. Und ich werde dir die Zunge an deinem Gaumen kleben lassen, dass du verstummest und nicht mehr zum Strafprediger werdest, denn es ist ein widerspenstiges Haus.21
27. Wenn ich aber zu dir reden werde, will ich deinen Mund öffnen und du sollst zu ihnen sprechen: So spricht der Herr, Gott: Wer hört, der höre: und wer es unterlässt, unterlasse es! denn es ist ein widerspenstiges Haus.22


Fußnote

Kap. 3 (1) Vergl. [Offenb 10,9]. Was der Prophet in sein Herz aufnimmt, soll er auch aus dem Herzen und mit Innigkeit reden. - (2) Er soll die Worte Gottes nicht allein hören und im Gedächtnis bewahren. Da er die schwierige Sendung annimmt, fühlt er die göttliche Tröstung. Vergl. [Jer 15,16]. - (3) Dies wird ihm vorausgesagt, damit er seine Bemühungen nicht für fruchtlos halte. Die Israeliten sind imstande Gottes Botschaft zu verstehen, denn sie kennen Gott und ihre Würde, ihren Beruf und ihre Hoffnung; doch sie sind schlimmer als andere Völker. - (4) Sie weigern Gott den Gehorsam, darum werden sie auch den Propheten nicht hören. - (5) Hebr.: Härter als Stein. Die Härte des Diamanten gilt als unüberwindlich. So kann also der Prophet sein Amt mit Mut antreten. - (6) Zuerst soll er Gottes Worte in sein Herz aufnehmen und erwägen. - (7) Nicht mehr meines. Ähnlich sprach Gott einst zu Moses. - (8) Die Macht Gottes oder ein Engel (Hieron., Theodor.) oder aber: Wind. - (9) Als Zeichen der göttlichen Kraft. - (10) Wo sich Gottes Herrlichkeit offenbart, dort wird sein Lob gesungen und verbreitet. Die Cherubim freuen sich über die Auserwählung des Propheten und darüber, dass aus derselben Gott neuer Ruhm zuteil werden wird. - (11) Voller Eifer gegen die Verstockung des Volkes. - (12) Leiblich. - (13) Telabib. - (14) Hebr. staunend: ganz ergriffen von dem Worte Gottes. So wird er gleichsam für sein Amt geweiht. - (15) Also muss der Prophet wachen und soll über die Menschen erhoben Gottes Worte vernehmen und verkünden. - (16) Vergleiche die Strafe für Mörder [1Mos 9,5]. Wie heilig ist die Pflicht der Hirten zu wachen und zu arbeiten! Wie groß ist Gottes Barmherzigkeit gegen die Sünder, deren Tod er so rächen will, als würde unschuldiges Blut vergossen! - (17) Wenn er den guten Weg verlässt und den bösen einschlägt. (Theodor.) Er geht alsdann nicht den Weg, den Gottes Vorsehung bestimmt hat, und setzt sich den größten Gefahren aus. - (18) Hebr.: In das Tal. Tel abib lag also auf einem Hügel. In der Einsamkeit soll dem Propheten wieder eine göttliche Offenbarung zuteil werden. - (19) Hebr.: unter sie, unter deine Mitgefangenen. - (20) Nachdem der Prophet durch sieben Tage (V. 15) ihre Aufmerksamkeit erregt, wird ihre Verwunderung größer sein, wenn jener plötzlich in seinem Hause bleibt (von Gott) mit fesseln gebunden. Dies soll nach [Ez 4,3] ein Zeichen sein für Israel: die Belagerung Jerusalems (Ephr., Hieron., Theodor.) - (21) Sie sind so halsstarrig, dass ihre Aufmerksamkeit nur durch symbolische Handlungen geweckt werden kann. Am Anfange soll der Prophet sie noch nicht schelten. - (22) Wie [Ez 2,5.7].

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