Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez13

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Prophetia Ezechielis. Caput XIII.

Prophezeiung des Ezechiel. Kap. 13


B. Weissagungen gegen die falschen Propheten. (V. 16) C. Weissagungen gegen die falschen Wahrsagerinnen.

1. Et factus est sermo Domini ad me, dicens:
2. Fili hominis, vaticinare ad prophetas Israel, qui prophetant: et dices prophetantibus de corde suo: Audite verbum Domini:
3. Hæc dicit Dominus Deus: Væ prophetis insipientibus, qui sequuntur spiritum suum, et nihil vident.

4. Quasi vulpes in desertis, prophetæ tui Israel erant.
5. Non ascendistis ex adverso, neque opposuistis murum pro domo Israel, ut staretis in prœlio in die Domini.

6. Vident vana, et divinant mendacium, dicentes: Ait Dominus: cum Dominus non miserit eos: et perseveraverunt confirmare sermonem.

7. Numquid non visionem cassam vidistis, et divinationem mendacem locuti estis? Et dicitis, ait Dominus: cum ego non sim locutus.

8. Propterea hæc dicit Dominus Deus: Qui locuti estis vana, et vidistis mendacium: ideo ecce ego ad vos, dicit Dominus Deus:
9. Et erit manus mea super prophetas, qui vident vana, et divinant mendacium: in consilio populi mei non erunt, et in scriptura domus Israel non scribentur, nec in terram Israel ingredientur: et scietis quia ego Dominus Deus:


10. Eo quod deceperint populum meum, dicentes: Pax, et non est pax: et ipse ædificabat parietem, illi autem liniebant eum luto absque paleis.

11. Dic ad eos, qui liniunt absque temperatura, quod casurus sit: erit enim imber inundans, et dabo lapides prægrandes desuper irruentes, et ventum procellæ dissipantem.

12. Siquidem ecce cecidit paries: numquid non dicetur vobis: Ubi est litura, quam linistis?

13. Propterea hæc dicit Dominus Deus: Et erumpere faciam spiritum tempestatum in indignatione mea, et imber inundans in furore meo erit: et lapides grandes in ira in consumptionem.

14. Et destruam parietem, quem linistis absque temperamento: et adæquabo eum terræ, et revelabitur fundamentum ejus: et cadet, et consumetur in medio ejus: et scietis quia ego sum Dominus.
15. Et complebo indignationem meam in pariete, et in his, qui liniunt eum absque temperamento, dicamque vobis: Non est paries, et non sunt qui liniunt eum.
16. Prophetæ Israel, qui prophetant ad Jerusalem, et vident ei visionem pacis: et non est pax, ait Dominus Deus.

17. Et tu fili hominis, pone faciem tuam contra filias populi tui, quæ prophetant de corde suo: et vaticinare super eas,
18. Et dic: Hæc dicit Dominus Deus: Væ quæ consuunt pulvillos sub omni cubito manus: et faciunt cervicalia sub capite universæ ætatis ad capiendas animas: et cum caperent animas populi mei, vivificabant animas eorum.

19. Et violabant me ad populum meum propter pugillum hordei, et fragmen panis, ut interficerent animas, quæ non moriuntur, et vivificarent animas, quæ non vivunt, mentientes populo meo credenti mendaciis.

20. Propter hoc hæc dicit Dominus Deus: Ecce ego ad pulvillos vestros, quibus vos capitis animas volantes: et dirumpam eos de brachiis vestris: et dimittam animas, quas vos capitis, animas ad volandum.

21. Et dirumpam cervicalia vestra, et liberabo populum meum de manu vestra, neque erunt ultra in manibus vestris ad prædandum: et scietis quia ego Dominus.

22. Pro eo quod mœrere fecistis cor justi mendaciter, quem ego non contristavi: et confortastis manus impii, ut non reverteretur a via sua mala, et viveret:
23. Propterea vana non videbitis, et divinationes non divinabitis amplius, et eruam populum meum de manu vestra: et scietis quia ego Dominus.



1. Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
2. Menschensohn! weissage wider die Propheten Israels, die da weissagen, und sprich zu denen, welche aus ihrem eigenen Herzen weissagen: Höret das Wort des Herrn!
3. So spricht der Herr, Gott: Wehe über die törichten Propheten, welche ihrem eigenen Geiste folgen1 und nichts schauen! [Jer 23,1; Ez 14,9]
4. Gleich Füchsen in der Wüste2 sind deine Propheten, o Israel!
5. Ihr habt euch nicht zum Widerstand3 erhoben und euch nicht zur Mauer4 für das Haus Israel entgegengestellt, um standzuhalten im Kampfe am Tage des Herrn.
6. Sie schauen Nichtiges und weissagen Lüge, sie, die da sagen: Es spricht der Herr! während doch der Herr sie nicht gesandt hat; und sie beharren darauf, dass die Rede in Erfüllung gehe.
7. Sind es nicht nichtige Gesichte, die ihr geschaut habt, nicht lügenhafte Weissagungen, die ihr ausgesprochen habt?5 Ihr sagt: Es spricht der Herr! während ich doch nicht geredet habe.6
8. Deshalb spricht der Herr, Gott, also: Weil ihr Nichtiges gesprochen und Lüge geschaut habt, darum sehet, stehe ich wider euch, spricht der Herr, Gott,
9. und meine Hand soll über die Propheten kommen, welche Nichtiges schauen und Lüge weissagen;7 im Rate meines Volkes sollen sie sich nicht finden und in das Verzeichnis des Hauses Israel nicht eingeschrieben werden und in das Land Israel nicht gelangen,8 und ihr sollt erkennen, dass ich, der Herr, Gott bin:
10. deshalb, weil sie mein Volk9 betrogen haben, indem sie sprachen: Friede, während doch kein Friede ist, und wenn es eine Wand baute, tünchten sie mit Lehm ohne Stroh.10
11. Sprich zu denen, die mit Lehm ohne Beimischung tünchen,11 dass es abfallen wird; denn es wird ein starker Platzregen kommen und ich werde sehr große Hagelsteine darauf fallen lassen und einen Sturmwind senden, der es niederreißt.12
12. Sehet, wenn nun die Wand eingefallen, wird man dann nicht zu euch sagen: Wo ist denn der Anwurf, mit dem ihr getüncht habt?13
13. Darum spricht der Herr, Gott, also: Ich werde in meinem Unwillen einen Sturmwind losbrechen lassen und ein wegschwemmender Regen soll kommen durch meinen Grimm und Hagelsteine infolge meines Zornes zur Vernichtung.14
14. Und ich werde die Wand niederreißen, die ihr ohne Beimischung getüncht habt, und sie der Erde gleich machen, dass ihr Grund bloßgelegt werde; sie wird einfallen und er wird von ihr vernichtet werden15 und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr bin.
15. Ich will meinen Unwillen bis zur Vollendung an der Wand und an denen ausüben, die sie ohne Beimischung tünchen, und will zu euch sagen: Es ist keine Wand mehr, es sind keine Tüncher mehr da,16
16. die Propheten Israels, welche über Jerusalem weissagen und Gesichte des Friedens für dasselbe schauen,17 während doch kein Friede ist, spricht der Herr, Gott.
17. Und du, Menschensohn! richte dein Angesicht wider18 die Töchter deines Volkes, die aus ihrem eigenen Herzen als Propheten auftreten,19 und weissage über sie
18. und sprich: So spricht der Herr, Gott: Wehe denen, die Polster zusammennähen unter jedes Handgelenk und Kissen unter das Haupt des Menschen jeden Alters fertigen,20 um Seelen zu fangen, und die den Seelen meines Volkes, wenn sie sie gefangen, das Leben verheißen!21
19. Sie entweihen mich bei meinem Volk22 für eine Hand voll Gerste und für ein Stück Brot, um Seelen zu töten, welche nicht sterben sollen, und Seelen am Leben zu erhalten, welche nicht leben sollen,23 indem sie meinem Volke vorlügen, das Lügen glaubt.
20. Darum spricht der Herr, Gott, also:24 Sehet, ich komme über eure Polster, mit denen25 ihr die Seelen wie Vögel fangt, und ich werde euch dieselben von den Armen reißen und die Seelen freilassen, welche ihr gefangen habt, die Seelen, dass sie davonfliegen.26
21. Auch werde ich eure Kopfkissen zerreißen und werde mein Volk aus eurer Hand befreien und es wird nicht mehr in euren Händen zur Beute preisgegeben sein;27 dann sollt ihr erkennen, dass ich der Herr bin.
22. Weil ihr das Herz des Gerechten, dem ich nicht weh tue,28 betrüglich bekümmert und den Gottlosen in seinem Tun bestärkt, so dass er nicht von seinem bösen Wege umkehrt, um zu leben;
23. darum sollt ihr nicht ferner Nichtiges schauen und eure Wahrsagerei soll ein Ende haben; denn ich will mein Volk aus eurer Hand retten29 und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr bin.


Fußnote

Kap. 13 (1) Das erste Erfordernis eines Propheten ist es, dass Gott ihn sendet und seine Worte in seinen Mund legt [5Mos 18,18], sodann dass der Prophet nur das redet, was Gott ihm vorschreibt. Das Gegenteil hiervon ist aus eigenem Herzen weissagen, ohne von Gott auserwählt und gesendet zu sein, im Namen Gottes das verkünden, was jeder in seinem eigenen Herzen ersinnt. Sie sind töricht, insofern ihnen alle wahre Gottesfurcht abgeht. Vergl. [Ps 13,1]. - (2) Wie Füchse in Ruinen, so untergraben sie listig und heimlich Haus und Mauer, bis diese einstürzen. - (3) Hebr.: Auf die Breschen, nämlich zum Widerstande. - (4) Hebr.: und nicht mit einer Hecke (das Haus Israel) schützend umgeben. Wenn die Mauer durch die Kriegsgeräte durchbrochen ist und bereits ein Einfall bevorsteht und nicht mehr die Zeit gewährt ist, durch einen Wall die Lücke zu schließen, beruht das ganze Heil der Stadt auf der Stärke seiner Führer, welche in der Bresche dem Feinde Widerstand leisten. So müssen auch die Propheten allen Schaden, der dem einzelnen oder dem ganzen Reiche zugefügt wurde, dort wieder bessern, also die Sitten reformieren, die Gottlosigkeit rügen, die Frömmigkeit befördern. Durch Tugenden wird ja die Stadt wie durch eine feste Mauer umgeben und verteidigt. Als Mauer hatte sich auch einst Aaron dem Feuer entgegengestellt, tritt Jeremias dem Zorne Gottes entgegen, sucht Moses das Volk zu retten. [2Mos 32,11; 4Mos 16,48; Jer 7,16] - (5) Er ruft sie selbst zu zeugen an, dass er die Wahrheit sage, dass sie wirklich nur Lügen vorbringen - (6) Der Prophet hingegen redet im göttlichen Auftrage. - (7) Eine schwere Strafe soll über die falschen Propheten kommen. In anderer Weise waltete die Hand des Herrn über die wahren Propheten. - (8) Eine besondere Strafe für die falschen Propheten soll darin bestehen, dass das Volk sich von ihnen nicht weiter täuschen lässt und sie selbst nicht mehr in seine Versammlung zulässt; ja noch mehr, sie sollen selbst nicht mehr zum Volke Gottes gehören. Zum Zeichen dessen sollen sie nicht zurückkehren, wenngleich sie baldige Rückkehr eifrig in Aussicht stellten. Vergl. [Jer 29,32]. - (9) Diese Bezeichnung zeigt Gottes erbarmende Liebe gegen das Volk und seinen Zorn über dessen Verführer, die es durch solche Versprechungen von aller Besserung fernhielten. Vergl. [Jer 6,14; Jer 8,11; Mic 3,11]. - (10) Hebr.: Wenn das Volk eine Wand baute, bewarfen jene sie mit Mörtel. – Was das Volk tat, billigten und lobten jene. Der heil. Hieronymus wollte durch seine Übersetzung die Schwäche und Vergeblichkeit des Baues bezeichnen, da Lehm ohne Stroh keine Festigkeit gewährt. - (11) Hebr.: die mit Mörtel bewerfen; die Wand (Mauer) wird fallen. - (12) Die Vergleiche weisen auf schlimme Feinde hin (Hieron.) und auf mannigfache Unglücksfälle, welche das Reich von Grund auf erschüttern. - (13) Hebr.: Und siehe, es fällt die Mauer – d.i.: wenn die Mauer gefallen ist, wird man nicht sagen: Wo ist die Hilfe, die ihr versprochen habt? Was hat es genützt, dass ihr das, was dem Volke gefiel, guthießet und lobtet? - (14) In ähnlichem Bilde erklärt der Heiland den Untergang des törichten Mannes, der seine Worte zwar hört, aber nicht tut. [Mt 7,26.27] Dreimal weist Gott auf seinen Zorn und seinen Unwillen hin, so sehr ist ihm der Trug der falschen Propheten missfällig. - (15) Hebr.: Und ihr werdet in ihrer Mitte umkommen – inmitten der Stadt unter den Ruinen begraben werden. - (16) Vorüber ist es mit der Wand, erschlagen sind, die sie bewarfen! - (17) Auch im Exile konnten falsche Propheten über Jerusalem eigenmächtig prophezeien, sowie andere in der Stadt selbst. Alle diese Vorwürfe passen auch auf die Irrlehrer, die nicht von Gott gesendet, das reden, was ihr Herz ihnen eingibt, und doch ihre eigenen Erfindungen als Gottes Wort bezeichnen: auch ihre Werke werden durch Gottes Rache untergehen. - (18) Mit fester und drohender Miene. - (19) Da es wahre, von Gott gesandte Prophetinnen gegeben, wollt auch Frauen das abergläubische Volk durch falsche Prophezeiungen betören. - (20) Die Prophetinnen fertigten für die Häupter Großer und Kleiner, nach der Statur eines jeden, Polster und Kissen, in demselben Sinne, in welchem zuvor die Propheten eine Mauer übertünchen: sie reden so, dass es jedem gefällt, an den ihre Worte sich richten, Angenehmes, worauf jeder gleichsam sicher und ohne Sorge ruhen kann. (Hieron., Orig.) - (21) Hebr.: Werdet ihr etwa Seelen von meinem Volke fangen und eure Seelen dem Leben erhalten? – meint ihr, ich werde es ungestraft lassen, wenn ihr die Seelen meines Volkes wie Vögel fangt, und euch am Leben lassen? - (22) Sie machen meinen Namen bei dem Volke verächtlich, da sie für eine geringfügige Sache Weissagungen Gottes zu verkaufen, Gottes Namen nennend, den Frevlern zu schmeicheln, den Lasterhaften Glück zu verheißen wagen. Welch schlimmeres Verbrechen könnte in der Tat sein als dass sie Gott als Genossen und Helfer ihrer Frevel hinstellen? - (23) Sie sagen: Wer sich dem Könige von Babel unterwirft, wird sterben, wer ihm widersteht, leben. Da sie so das Gegenteil von dem verkünden, was Gott will, töten sie die Seelen, die nach Gottes Beschluss leben sollen, verheißen denen hingegen das Leben, welche wegen ihrer Auflehnung gegen Gott den Tod finden sollen. Vergl. [Jer 29,7ff]. - (24) Gott wacht über die Seinen und wendet das Verderben ab, das jene bemüht sind über sein Volk zu bringen. - (25) Wie mit Netzen. - (26) Bildliche Redeweise: Gott wird ihren Trug zerstören und die Getäuschten von ihren Nachstellungen befreien. Dies geschah zum Teil dadurch schon, dass Gott wahre Propheten sandte, welche jene des Truges und der Lüge überführten und dass er selbst die falschen Propheten mit Strafen heimsuchte, z.B. [Jer 28,16; Jer 29,21]. - (27) Sie sollen nicht ferner eure Beute werden. Durch die Zerstörung des Reiches und der Stadt werden auch ihre Weissagungen vernichtet werden. - (28) Nicht allein der Tod, sondern auch Tränen, Seufzen und Betrübnis der heiligen werden von Gott hochgeachtet; nicht allein für das Leben, selbst für die Betrübnis, welche der Gottlose dem Gerechten ohne Ursache zugefügt, fordert Gott Rechenschaft von jenem. - (29) Indem ich euch mit dem Tode strafe.

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