Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez26

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Prophetia Ezechielis. Caput XXVI.

Prophezeiung des Ezechiel. Kap. 26


B. Weissagungen gegen die Phönizier. (Kap. 26 – 28) a. Der Untergang von Tyrus. (V. 15) b. Der durch den Untergang von Tyrus verursachte Schrecken.

1. Et factum est in undecimo anno, prima mensis, factus est sermo Domini ad me, dicens:
2. Fili hominis, pro eo quod dixit Tyrus de Jerusalem: Euge confractæ sunt portæ populorum, conversa est ad me: implebor, deserta est.

3. Propterea hæc dicit Dominus Deus: Ecce ego super te Tyre, et ascendere faciam ad te gentes multas, sicut ascendit mare fluctuans.

4. Et dissipabunt muros Tyri, et destruent turres ejus: et radam pulverem ejus de ea, et dabo eam in limpidissimam petram.
5. Siccatio sagenarum erit in medio maris, quia ego locutus sum, ait Dominus Deus: et erit in direptionem gentibus.
6. Filiæ quoque ejus, quæ sunt in agro, gladio interficientur: et scient quia ego Dominus.

7. Quia hæc dicit Dominus Deus: Ecce ego adducam ad Tyrum Nabuchodonosor regem Babylonis ab aquilone regem regum, cum equis, et curribus, et equitibus, et cœtu, populoque magno.

8. Filias tuas, quæ sunt in agro, gladio interficiet: et circumdabit te munitionibus, et comportabit aggerem in gyro: et elevabit contra te clypeum.

9. Et vineas, et arietes temperabit in muros tuos, et turres tuas destruet in armatura sua.
10. Inundatione equorum ejus operiet te pulvis eorum: a sonitu equitum, et rotarum, et curruum movebuntur muri tui, cum ingressus fuerit portas tuas quasi per introitum urbis dissipatæ.

11. Ungulis equorum suorum conculcabit omnes plateas tuas: populum tuum gladio cædet, et statuæ tuæ nobiles in terram corruent.

12. Vastabunt opes tuas, diripient negotiationes tuas: et destruent muros tuos, et domos tuas præclaras subvertent: et lapides tuos, et ligna tua, et pulverem tuum in medio aquarum ponent.
13. Et quiescere faciam multitudinem canticorum tuorum, et sonitus cithararum tuarum non audietur amplius.

14. Et dabo te in limpidissimam petram, siccatio sagenarum eris, nec ædificaberis ultra: quia ego locutus sum, ait Dominus Deus.

15. Hæc dicit Dominus Deus Tyro: Numquid non a sonitu ruinæ tuæ et, gemitu interfectorum tuorum cum occisi fuerint, in medio tui commovebuntur insulæ?
16. Et descendent de sedibus suis omnes principes maris: et auferent exuvias suas, et vestimenta sua varia abjicient, et induentur stupore: in terra sedebunt, et attoniti super repentino casu tuo admirabuntur.
17. Et assumentes super te lamentum, dicent tibi: Quomodo peristi, quæ habitas in mari, urbs inclyta, quæ fuisti fortis in mari cum habitatoribus tuis, quos formidabant universi?


18. Nunc stupebunt naves in die pavoris tui: et turbabuntur insulæ in mari, eo quod nullus egrediatur ex te.

19. Quia hæc dicit Dominus Deus: Cum dedero te urbem desolatam sicut civitates, quæ non habitantur: et adduxero super te abyssum, et operuerint te aquæ multæ:
20. Et detraxero te cum his, qui descendunt in lacum ad populum sempiternum, et collocavero te in terra novissima sicut solitudines veteres cum his, qui deducuntur in lacum, ut non habiteris: porro cum dedero gloriam in terra viventium,

21. In nihilum redigam te, et non eris, et requisita non invenieris ultra in sempiternum, dicit Dominus Deus.



1. Und es geschah im elften Jahre,1 am ersten des Monats, erging das Wort des Herrn an mich also:
2. Menschensohn! dafür, dass Tyrus2 über Jerusalem gerufen: „Ha, zerbrochen ist die Pforte der Völker,3 es4 wendet sich mir zu; ich werde mächtig werden, jenes ist verödet,“
3. darum spricht der Herr, Gott, also: Siehe, ich will an dich, Tyrus; ich werde viele Völker gegen dich heranführen, wie wenn das Meer seine Wellen heranfluten lässt.5
4. Sie sollen die Mauern von Tyrus zerstören und dessen Türme niederreißen und ich werde sein Erdreich von ihm wegfegen und es zum nackten Felsen machen.6
5. Ein Trockenplatz für Fischernetze soll es werden inmitten des Meeres, denn ich habe es geredet, spricht der Herr, Gott, und es soll den Völkern zum Raube werden.
6. Auch seine Töchter,7 die auf dem festen Lande liegen, sollen mit dem Schwerte getötet werden und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin!8
7. Denn also spricht der Herr, Gott: Siehe, ich werde gegen Tyrus Nabuchodonosor herbeiführen, den König von Babylon, von Mitternacht her,9 den König der Könige,10 mit Rossen und Wagen, mit Reitern und Tross und vielem Volke.
8. Deine Töchter, welche auf dem festen Lande liegen, wird er mit dem Schwerte töten; um dich her wird er Bollwerke bauen, einen Wall ringsherum11 aufwerfen und das Schilddach wider dich erheben.
9. Schutzdächer und Mauerbrecher wird er gegen deine Mauern richten und deine Türme mit seinen Kriegswerken zerstören.
10. Ob der Menge seiner Rosse wird ihr Staub dich einhüllen, vor dem Getümmel der Reiter, der Räder und Wagen werden deine Mauern erbeben, wenn er durch deine Tore eindringt, wie man durch die Tore einer erbrochenen Stadt einzudringen pflegt.
11. Mit den Hufen seiner Rosse wird er alle deine Straßen zerstampfen, dein Volk wird er mit dem Schwerte erschlagen und deine herrlichen Bildsäulen12 werden zu Boden sinken.
12. Sie werden deine Reichtümer als Beute davontragen, deine Handelsgüter rauben, deine Mauern zerstören, deine prächtigen Häuser niederreißen und deine Steine, deine Balken und dein Erdreich in das Wasser werfen.13
13. Dann will ich der Menge deiner Gesänge ein Ende machen und der Klang deiner Zithern soll nicht mehr gehört werden. [Jer 7,34]
14. Und ich werde dich zum nackten Felsen machen, ein Trockenplatz für Fischernetze sollst du werden, nicht sollst du mehr aufgebaut werden;14 denn ich habe es geredet, spricht der Herr, Gott.
15. So spricht der Herr, Gott, zu Tyrus: Werden nicht von dem Getöse deines Falles, von dem Ächzen deiner Erschlagenen, wenn sie in deiner Mitte getötet werden, die Inseln15 erbeben?
16. Ja, alle Fürsten des Meeres werden von ihren Thronen herabsteigen, ihre Mäntel ablegen, ihre buntgewirkten Kleider abwerfen und sich in Schrecken hüllen,16 sie werden auf der Erde sitzen17 und über deinen plötzlichen Fall sich verwundern und entsetzen.18
17. Und sie werden ein Klagelied über dich anheben und dir zurufen: Wie bist du zugrunde gegangen, die du im Meere wohntest, du hochberühmte Stadt, die mächtig war auf dem Meere, du und deine Bewohner, vor denen alle in Furcht waren?
18. Nun werden die Schiffe sich entsetzen am Tage deines Schreckens und die Inseln im Meere zagen, weil keiner aus dir entkommt.19
19. Denn also spricht der Herr, Gott: Wenn ich dich zu einer wüsten Stadt mache, gleich den Städten, die nicht mehr bewohnt sind, und die Flut20 über dich heraufführe, dass der Wasser Menge dich bedeckt,
20. so werde ich dich hinunterfahren lassen mit denen, welche in die Grube hinabsteigen, zum Volke der Urzeit,21 und dich in den Tiefen der Erde bei denen wohnen lassen, die in die Grube fahren, dass du nimmer bewohnt werdest gleich den Wüsten der Vorzeit, wenn ich mich herrlich erweise im Lande der Lebenden:22
21. dann werde ich dich vernichten23 und du wirst nicht mehr sein; man wird dich suchen, aber du wirst in Ewigkeit nicht mehr gefunden, spricht der Herr, Gott.


Fußnote

Kap. 26 (1) Im elften Jahre nach der Wegführung des Jechonias, das zugleich das elfte des Königs Sedekias ist. Die Zahl des Monats ist in den Handschriften ausgefallen. - (2) Beide Städte, die auf dem Festlande, wie die auf der Insel gelegene werden mit diesem gemeinsamen Namen bezeichnet. - (3) Nach einigen: Stadt des Handels. Nach anderen: Hindernis des Handels für Tyrus. Jerusalem war wie ein verschlossenes Tor, das den freien Handel der Völker mit Tyrus hinderte; jetzt ist der Zugang offen. Griech.: Siehe, Jerusalem ist vernichtet. - (4) Handel und Wandel und Macht. - (5) Freilich werden die Völker nach Tyrus zusammenströmen, indes nicht um ihm Vorteil zu bringen, sondern um es zu zerstören. - (6) Wie Babylon nicht sofort nach seiner Einnahme durch Cyrus jene Einöde ward, die Isaias beschreibt, so wird auch Tyrus nicht alsbald zum kahlen Felsen, sondern erst nach 1900 Jahren, etwa 1300 n. Chr. Die Prophezeiung sieht also von einem Zeitmaße der Erfüllung ab, indem sie alsbald das Ende vor Augen stellt, um einen desto größeren Eindruck hervorzubringen. Vergl. [Jes 23]. - (7) Mit der Inselstadt werden die Städte am Gestade des Meere leiden. - (8) Durch den Ausgang sollen sie erkennen, dass ich der Herr bin, der all dies herbeigeführt hat. - (9) Ezechiel verkündet zunächst die Weise, wie die von Jeremias gegebene Weissagung [Ez 25,22] und [Ez 27,3] in Erfüllung gehen soll. - (10) Vergl. [Jes 10,9; Dan 2,37] - (11) Dieser Beisatz fehlt im Hebräischen und mit Recht, da Tyrus während der dreizehnjährigen Belagerung stets den Zugang zum Meere frei behielt. - (12) Hebr.: deine herrlichen Säulen, oder: die Säulen deines Hortes. Gemeint sind die zwei prächtigen, von Gold und Smaragd leuchtenden Säulen des Baal, der auf der Insel sein berühmtes Heiligtum hatte. Wenn jene sinken, ist die Gottheit der Tyrier besiegt. - (13) Dies geschah bei der Unterwerfung von Tyrus durch Alexander. - (14) Wiederum stellt der Prophet das Endschicksal von Tyrus vor Augen. Nach [Ez 29,18] wurde Tyrus zwar durch Nabuchodonosor belagert, ohne dass er indes Beute machte, während die Tyrier seine Herrschaft unter gewissen Bedingungen anerkannten. - (15) So heißen auch die Gestade des Meeres. - (16) Sie werden durch ihre Trauerkleidung die Betrübnis des Herzens kundgeben. - (17) Zeichen der Trauer. - (18) Für sich das Gleiche fürchtend. Hebr.: Sie zittern allaugenblicklich und entsetzen sich deinethalben. - (19) Hebr.: und erschrecken werden die Inseln, die im Meere sind, ob deines Ausganges. - (20) Die Fluten des Meeres sollen die Stadt begraben. - (21) Dem längst verschollenen Volke, das nur noch in der vom übermütigen Kampfe gegen die Gottheit erzählenden Sage fortlebt. Von der Urzeit an warf Gott den Stolz der Menschen nieder und zeigte durch seine Gerichte, wie eitel das Rühmen der Menschen ist. So viel Geschlechter hat die Unterwelt bereits so aufgenommen, dass nicht einmal der Ruf von ihrem Ruhme mehr übrig ist. - (22) Während aber der Pomp der Stadt Tyrus in Dunkelheit versinkt, offenbart Gott seine Herrlichkeit im Lande der Lebenden, spendet seine Wohltaten und breitet seine Herrschaft aus. Was den Menschen erhaben erscheint, verdemütigt Gott, nur was bei ihm hoch steht, die ewigen Gaben, die er den Menschen verleiht, sind wahre Güter. - (23) Hebr.: Ein jähes Ende will ich mit dir machen.

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