Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Hos09

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Prophetia Osee. Caput IX.

Prophezeiung des Osee Kap. 9


c. Das Exil und seine Schrecken. (V. 9) III. Teil (Kap. 9,10 – 14,10) Aus der Züchtigung wird Heil entsprießen. 1. Erste Verkündigung. (9,10 – 10,15) a. Gutes vergelten sie mit Bösem.

1.Noli lætari Israel, noli exsultare sicut populi: quia fornicatus es a Deo tuo, dilexisti mercedem super omnes areas tritici.
2. Area et torcular non pascet eos, et vinum mentietur eis.
3. Non habitabunt in terra Domini: reversus est Ephraim in Ægyptum, et in Assyriis pollutum comedit.
4. Non libabunt Domino vinum, et non placebunt ei: sacrificia eorum quasi panis lugentium: omnes, qui comedent eum, contaminabuntur: quia panis eorum animæ ipsorum, non intrabit in domum Domini.

5. Quid facietis in die solemni, in die festivitatis Domini?
6. Ecce enim profecti sunt a vastitate: Ægyptus congregabit eos, Memphis sepeliet eos: desiderabile argentum eorum urtica hereditabit, lappa in tabernaculis eorum.
7. Venerunt dies visitationis, venerunt dies retributionis: scitote Israel stultum prophetam, insanum virum spiritualem, propter multitudinem iniquitatis tuæ, et multitudinem armentiæ.

8. Speculator Ephraim cum Deo meo: propheta laqueus ruinæ factus est super omnes vias ejus, insania in domo Dei ejus.
9. Profunde peccaverunt, sicut in diebus Gabaa: recordabitur iniquitatis eorum, et visitabit peccata eorum.

10. Quasi uvas in deserto inveni Israel: quasi prima poma ficulneæ in cacumine ejus vidi patres eorum: ipsi autem intraverunt ad Beelphegor, et abalienati sunt in confusionem, et facti sunt abominabiles sicut ea, quæ dilexerunt.
11. Ephraim quasi avis avolavit, gloria eorum a partu, et ab utero, et a conceptu.

12. Quod et si enutrierint filios suos, absque liberis eos faciam in hominibus: sed et væ eis cum recessero ab eis.


13. Ephraim, ut vidi, Tyrus erat fundata in pulchritudine: et Ephraim educet ad interfectorem filios suos.
14. Da eis Domine. Quid dabis eis? Da eis vulvam sine liberis, et ubera arentia.
15. Omnes nequitiæ eorum in Galgal, quia ibi exosos habui eos: propter malitiam adinventionum eorum de domo mea ejiciam eos: non addam ut diligam eos, omnes principes eorum recedentes.
16. Percussus est Ephraim, radix eorum exsiccata est: fructum nequaquam facient. Quod et si genuerint, interficiam amantissima uteri eorum.

17. Abjiciet eos Deus meus, quia non audierunt eum: et erunt vagi in nationibus.



1.Freue dich nicht, Israel1 frohlocke nicht gleich den Völkern;2 denn buhlend hast du deinen Gott verlassen, hast Buhllohn geliebt auf allen Weizentennen.3
2. Tenne und Keller sollen sie nicht nähren und der Wein wird sie trügen.4
3. Nicht5 sollen sie im Lande des Herrn wohnen bleiben,6 Ephraim muss wieder nach Ägypten zurückkehren7 und in Assyrien Unreines8 essen.
4. Nicht werden sie dem Herrn Wein spenden9 und nicht ihm wohlgefallen, ihre Schlachtopfer werden wie Trauerspeise10 sein; alle, die davon essen, werden sich verunreinigen, denn ihre Speise wird nur ihren Hunger stillen und nicht in das Haus des Herrn kommen.
5. Was werdet ihr am Tage des Festes tun, am Feiertage des Herrn?11
6. Denn sie sind fortgewandert12 ob der Verwüstung, Ägypten wird sie sammeln, Memphis13 sie begraben, ihr kostbares Silber14 wird der Nessel zuteil und ihre Hütten der Klette.15
7. Gekommen sind die Tage der Heimsuchung, gekommen die Tage der Vergeltung. Erkennet es, Israel! Ein Tor ist der Prophet, ein Wahnsinniger der Mann des Geistes,16 ob der Menge deiner Verschuldungen und der Größe deiner Torheit.17
8. Ephraim hatte Wächter von meinem Gott,18 der Prophet ist zum Fallstricke geworden auf allen seinen Wegen, Wahnwitz ist im Hause seines Gottes.19
9. In schwere Sünden sind sie versunken wie in den Tagen von Gabaa,20 darum wird er ihrer Schuld gedenken und ihre Sünden heimsuchen.
10. Gleich Trauben in der Wüste fand ich Israel,21 gleich Frühfeigen22 auf des Feigenbaumes Wipfel23 sah ich ihre Väter;24 sie aber gingen zu Beelphegor,25 wendeten sich ab der Schande zu und wurden zum Greuel wie das, was sie liebten.26
11. Ephraim, wie ein Vogel davonfliegt, so wird seine Herrlichkeit verschwinden27 von der Geburt an,28 aus dem Mutterschoße, ja von der Empfängnis an.
12. Und wenn sie auch ihre Söhne großziehen sollten, so werde ich sie kinderlos machen unter den Menschen;29 ja, wehe ihnen,30 wenn ich mich von ihnen wende.
13. Ephraim, wie ich es ersah, war in Pracht gegründet gleich Tyrus;31 Ephraim führt seine Kinder dem Würger zu.32
14. Gib ihnen, Herr!33 Was sollst du ihnen geben? Gib ihnen einen unfruchtbaren Mutterschoß und trockene Brüste!34
15. Voll ward ihre Bosheit in Galgal,35 denn daselbst ward ich ihnen feind. Um der Bosheit ihres Treibens willen will ich sie aus meinem Hause36 verstoßen, nicht will ich ihnen mehr Liebe zeigen, alle ihre Fürsten sind Abtrünnige.37
16. Gefällt ist Ephraim, seine Wurzel verdorrt,38 nimmermehr werden sie Frucht tragen. Denn wenn sie auch Kinder zeugen sollten, so werde ich die geliebteste Frucht ihres Leibes töten.
17. Verstoßen wird sie mein Gott, denn sie haben nicht auf ihn gehört,39 und sie werden unstet umherirren unter den Völkern.


Fußnote

Kap. 9 (1) Vielmehr trauern. - (2) Wie die Völker sich jubelnd freuen über die Ernte. (Cyr., Theod.) - (3) Du bist schlimmerer Sünde schuldig als die Heiden, da du den Göttern die Ernte zuschreibst. - (4) Sie sollen sie nicht genießen. Drei Erzeugnisse, an denen Palästina besonders reich war, werden genannt. - (5) Doch warum nenne ich die geringeren Übel? Dem Mangel wird die Wegführung aus dem Vaterlande folgen. - (6) Sie haben den Herrn verlassen, deshalb sollen sie auch aus dem Lande des Herrn vertrieben werden. - (7) In die Verbannung gehen, vergl. [Hos 8,13], wie einst Ägypten ihnen solche gewesen. Dass es nur vergleichsweise gesetzt wird, zeigt die Beifügung von Assyrien. - (8) Nicht nach dem levitischen Speisegesetze Zubereitetes oder Götzenopfer u. dgl. M. Durch die Verletzung des Bundes mit Gott sind sie verworfen, so sollen sie denn auch das verlieren, was sie in der äußeren Lebensweise als Volk Gottes kennzeichnete. - (9) Diese Weinspenden waren ein Teil des Brand- und Friedopfers. Sie werden keine Opfer haben, durch welche sie Gott besänftigen und Gutes erlangen können. Nur im Tempel durften Opfer dargebracht werden. Die Entbehrung derselben mahnt sie, dass sie von Gott verworfen sind. - (10) Die Speise wird die Wirkung der Verunreinigung wie die Trauermahlzeiten. Ihre Speise dient für sie ja nur zur Befriedigung ihrer Begierde und kommt nicht in das Heiligtum. - (11) In der Festversammlung und am Feiertage des Herrn. - (12) In die Verbannung. - (13) Ägypt.: Menneser. - (14) Alles, was man für Silber kaufen kann, Häuser und ihr Schmuck usw. - (15) Die in den verlassenen Behausungen sich ausbreitet. - (16) Der Prophet, hier also der falsche Prophet. Andere verstehen wahre Propheten, die vom Volke für töricht und wahnsinnig gehalten werden. - (17) Ist der Tag der Vergeltung gekommen. - (18) Der Sinn ist sehr unklar. Am besten: Ephraim hatte wahre Propheten in Kraft und im Namen Gottes und dennoch ließ es sich von falschen Propheten verführen. - (19) Den Wahnwitz über sie insbesondere im Hause ihres Gottes, d.i. des Kalbes. Das Schlimmste begünstigen die Propheten, den Götzendienst. - (20) [Rich 19] Sie begingen eine überaus böse Tat und einige verteidigten dieselbe und mehrten die Schuld, so halten die Israeliten jetzt fest an dem Götzendienst, und wie jene eine leibliche Schändung, so begehen die Israeliten eine geistige, so dass sie den Sodomiten nicht unähnlich sind. - (21) Mit solcher Begier und dem Wohlgefallen, mit dem der in der Wüste Verschmachtende nach einer taube greift, so hat Gott sie mit Liebe und Freude an sein Herz geschlossen (in der Wüste). - (22) Auch Frühfeigen sind eine kostbare Erquickung. - (23) Hebr.: In seiner Erstlingszeit. - (24) Hebr.: Eure Väter: Die Israeliten in der Wüste. - (25) nach Belphegor [4Mos 25,3ff]. - (26) Hebr.: und haben sich dem Schandgott (Schandbaal) geweiht und sind Abscheu geworden wie ihr Liebhaber. – In dem Wahne, sich mit dem Gott zu vereinigen, prostituierten sie sich dort aus Verehrung für denselben. So haben die früheren Geschlechter getan, doch die Nachkommen sind ihnen darin nachgefolgt, wie die Strafe zeigt, welche der Prophet dem gegenwärtigen Geschlecht verkündet. Auch das gegenwärtige Israel ist durch die Verehrung der Götzen selbst ein Abscheu geworden. - (27) Schnell und leicht. - (28) keine Geburt wird mehr sein, ja selbst keine Empfängnis. So wird der mächtigste Stamm schwach werden. - (29) Der vorhergehende Vers ist also etwas hyperbolisch ausgedrückt. Hebr.: kinderlos, dass keine Männer mehr. - (30) Ein Wehe aus dem Munde des Herrn ist der Gipfel des Unglücks, Gott weicht gänzlich von Israel. - (31) Tyrus war durch Macht und Schätze berühmt. So war Israel, von Gottes Schutz umgeben. Hebr.: Ephraim, wie ich ihn bestimmt habe, dass es ein Tyrus sei, gepflanzt in furchtbarem Gefilde. - (32) Es ist bemüht, seine Jugend auf das Feld des Todes zu liefern, nämlich durch seine Verbrechen. - (33) Der Prophet ruft, vom gerechten Zorne hingerissen, die Strafe Gottes herab; übersteigt doch die Schuld jede Strafe. - (34) Durch die Gefangenschaft gemindert, sollen sie an ihrer Wiederherstellung verzweifeln. - (35) Dort begann alsbald beim Einzuge in das gelobte Land der Götzendienst; nichts Neues ist es, was sie jetzt tun, in Bosheit verhärtet ihre Gottlosigkeit. - (36) Aus meiner Familie, sie sollen nicht mehr das Volk Gottes sein. - (37) Wie viel mehr also das Volk. - (38) Ephraim als Pflanzung Gottes. Alle Hoffnung, dass sie wieder aufwächst, ist menschlicherweise weggenommen. Andere verstehen darunter die Königswürde. - (39) Dies war die Bedingung des Bundes Gottes mit dem Volke, dass dies auf die Stimme Gottes hörte. [2Mos 19,6] Brachen sie diese, so mussten sie verworfen und ausgestoßen unter allen Völkern sein, so Gottes Strafgericht denselben offenbarend.

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