Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer34

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Prophetia Jeremiæ. Caput XXXIV.

Die Prophezeiung des Jeremias Kap. 34


5. Fünfter Teil. (Kap. 34 – Kap. 45) 1. Erster Bericht. (Kap. 34. 35). Das Schicksal Sedekias wir vorausgesagt. (V. 7) B. Die Vorschriften über die Leibeigenen sind nicht beobachtet.

1. Verbum, quod factum est ad Jeremiam a Domino, quando Nabuchodonosor rex Babylonis, et omnis exercitus ejus, universaque regna terræ, quæ erant sub potestate manus ejus, et omnes populi bellabant contra Jerusalem, et contra omnes urbes ejus, dicens:

2. Hæc dicit Dominus Deus Israel: Vade, et loquere ad Sedeciam regem Juda: et dices ad eum: Hæc dicit Dominus: Ecce ego tradam civitatem hanc in manus regis Babylonis, et succendet eam igni.

3. Et tu non effugies de manu ejus: sed comprehensione capieris, et in manu ejus traderis: et oculi tui oculos regis Babylonis videbunt, et os ejus cum ore tuo loquetur, et Babylonem introibis.

4. Attamen audi verbum Domini Sedecia rex Juda: Hæc dicit Dominus ad te: Non morieris in gladio,

5. Sed in pace morieris, et secundum combustiones patrum tuorum regum priorum qui fuerunt ante te, sic comburent te: et væ domine, plangent te: quia verbum ego locutus sum, dicit Dominus.

6. Et locutus est Jeremias propheta ad Sedeciam regem Juda universa verba hæc in Jerusalem.
7. Et exercitus regis Babylonis pugnabat contra Jerusalem, et contra omnes civitates Juda, quæ reliquæ erant contra Lachis, et contra Azecha: hæ enim supererant de civitatibus Juda, urbes munitæ.
8. Verbum, quod factum est ad Jeremiam a Domino, postquam percussit rex Sedecias fœdus cum omni populo in Jerusalem, prædicans:
9. Ut dimitteret unusquisque servum suum, et unusquisque ancillam suam, Hebræum et Hebræam liberos: et nequaquam dominarentur eis, id est in Judæo et fratre suo.
10. Audierunt ergo omnes principes et universus populus, qui inierant pactum ut dimitteret unusquisque servum suum, et unusquisque ancillam suam liberos, et ultra non dominarentur eis: audierunt igitur, et dimiserunt.
11. Et conversi sunt deinceps: et retraxerunt servos et ancillas suas, quos dimiserant liberos, et subjugaverunt in famulos et famulas.

12. Et factum est verbum Domini ad Jeremiam a Domino, dicens:
13. Hæc dicit Dominus Deus Israel: Ego percussi fœdus cum patribus vestris in die, qua eduxi eos de terra Ægypti de domo servitutis, dicens:

14. Cum completi fuerint septem anni, dimittat unusquisque fratrem suum Hebræum, qui venditus est ei, et serviet tibi sex annis: et dimittes eum a te liberum: et non audierunt patres vestri me: nec inclinaverunt aurem suam.

15. Et conversi estis vos hodie, et fecistis quod rectum est in oculis meis, ut prædicaretis libertatem unusquisque ad amicum suum: et inistis pactum in conspectu meo in domo, in qua invocatum est nomen meum super eam.
16. Et reversi estis, et commaculastis nomen meum: et reduxistis unusquisque servum suum, et unusquisque ancillam suam, quos dimiseratis ut essent liberi et suæ potestatis: et subjugastis eos ut sint vobis servi et ancillæ.

17. Propterea hæc dicit Dominus: Vos non audistis me, ut prædicaretis libertatem unusquisque fratri suo, et unusquisque amico suo: ecce ego prædico vobis libertatem, ait Dominus, ad gladium, ad pestem, et ad famem: et dabo vos in commotionem cunctis regnis terræ.

18. Et dabo viros, qui prævaricantur fœdus meum, et non observaverunt verba fœderis, quibus assensi sunt in conspectu meo, vitulum quem conciderunt in duas partes, et transierunt inter divisiones ejus:

19. Principes Juda et principes Jerusalem, eunuchi et sacerdotes, et omnis populus terræ, qui transierunt inter divisiones vituli:

20. Et dabo eos in manus inimicorum suorum, et in manus quærentium animam eorum: et erit morticinum eorum in escam volatilibus cœli, et bestiis terræ.

21. Et Sedeciam regem Juda, et principes ejus dabo in manus inimicorum suorum, et in manus quærentium animas eorum et in manus exercituum regis Babylonis, qui recesserunt a vobis.


22. Ecce ego præcipio, dicit Dominus, et reducam eos in civitatem hanc, et prœliabuntur adversus eam, et capient eam, et incendent igni: et civitates Juda dabo in solitudinem, eo quod non sit habitator.



1. Wort, welches an Jeremias von dem Herrn erging, als Nabuchodonosor, der König von Babylon, und dessen ganzes Heer und alle Reiche der Erde, die seiner Herrschaft unterworfen waren, und alle Völker gegen Jerusalem und gegen alle dazu gehörigen Städte1 kämpften, also lautend:2
2. So spricht der Herr, der Gott Israels: Gehe hin und sprich zu Sedekias, dem Könige von Juda, und sage zu ihm: So spricht der Herr: Siehe, ich will diese Stadt in die Hand des Königs von Babylon überliefern, dass er sie mit Feuer niederbrenne.
3. Auch du sollst seiner Hand nicht entrinnen, sondern wirst ergriffen und in seine Hand überliefert werden und wirst den König von Babylon sehen Auge in Auge und von Mund zu Mund mit ihm reden und wirst nach Babylon kommen.3
4. Doch höre das Wort des Herrn, Sedekias, König von Juda! So spricht der Herr zu dir: Du sollst nicht durch das Schwert sterben,
5. sondern in Frieden wirst du sterben und so wie für deine Väter, die früheren Könige, die vor dir herrschten, Verbrennungen stattfanden, so werden sie auch für dich anzünden4 und werden um dich klagen „Ach Gebieter!“ denn ich habe dies Wort geredet, spricht der Herr!
6. Und Jeremias, der Prophet, redete zu Sedekias, dem Könige von Juda, alle diese Worte in Jerusalem.
7. Während das Heer des Königs von Babylon aber Jerusalem und alle Städte von Juda, die noch übrig waren, belagerte, Lachis und Azecha,5 denn diese waren unter den festen Städten Judas noch übrig,6
8. erging das Wort an Jeremias von dem Herrn, als Sedekias mit allem Volke zu Jerusalem eine Übereinkunft geschlossen und hatte ausrufen lassen, also lautend:
9. dass ein jeder seinen Knecht und ein jeder seine Magd, Hebräer und Hebräerin, freilassen und dass keiner sie mehr, als Juden und seine Brüder, dienstbar machen dürfe.7
10. Da gehorchten alle Fürsten und das gesamte Volk, welche das Versprechen eingegangen waren, dass jeder seinen Knecht und jeder seine Magd freiließ und ferner nicht mehr dienstbar machte; sie gehorchten und entließen sie.8
11. Darnach aber wurden sie anderen Sinnes und holten ihre Knechte und Mägde, die sie freigelassen hatten, wieder zurück und zwangen sie mit Gewalt, als Knechte und Mägde zu dienen.9
12. Da erging das Wort des Herrn an Jeremias von dem Herrn also:
13. So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe mit euern Vätern einen Bund geschlossen am Tage, da ich sie aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Dienstbarkeit herausführte,10 indem ich sprach:
14. Nach Ablauf von sieben Jahren11 soll ein jeder seinen Bruder, der ein Hebräer ist und sich ihm verkauft hat, freigeben; hat er dir sechs Jahre gedient, so sollst du ihn freilassen; aber eure Väter hörten nicht auf mich und neigten nicht ihr Ohr. [2Mos 21,2; 5Mos 15,12]
15. Da bekehrtet ihr euch12 jetzt13 und tatet, was recht in meinen Augen, indem ein jeder von euch für seinen Nächsten Freiheit ausrief14 und vor meinem Angesicht im Hause, über welches mein Name angerufen ist, eine Übereinkunft schloss.15
16. Jedoch ihr seid wieder abwendig geworden und habt meinen Namen entweiht und holtet ein jeder seinen Knecht zurück und ein jeder seine Magd, die ihr entlassen, dass sie frei und ihre eigenen Herren seien, und zwanget sie mit Gewalt, eure Knechte und Mägde zu sein.
17. Darum spricht der Herr also: Ihr habt nicht auf mich gehört, dass ihr Freiheit ausgerufen hättet ein jeder für seinen Bruder und ein jeder für seinen Nächsten; sehet, so rufe ich nun für euch Freiheit aus,16 spricht der Herr, Freiheit für das Schwert, für die Seuche und für den Hunger und gebe euch zur Misshandlung allen Reichen der Erde hin.
18. Und17 die Männer, welche meinen Bund übertreten und die Bestimmung der Übereinkunft, die sie vor meinem Angesichte geschlossen, nicht gehalten haben, will ich wie das Kalb machen, welches sie in zwei Stücke gehauen und zwischen dessen Teilen sie hindurchgegangen sind;18
19. die Fürsten von Juda und die Fürsten von Jerusalem, die Kämmerer und die Priester und das ganze Volk des Landes, welche zwischen den Teilen des Kalbes hindurchgegangen sind;
20. ja, ich will sie in die Hand ihrer Feinde und in die Hand derer überliefern, welche ihnen nach dem Leben trachten, und ihre Leichname sollen den Vögeln des Himmels und den Tieren auf Erden zum Fraße werden.
21. Auch Sedekias,19 den König von Juda, und seine Fürsten will ich in die Hand ihrer Feinde überliefern und in die Hand derer, die ihnen nach ihrem Leben trachten, und in die Hand der Heeresmacht des Königs von Babylon, die von euch abgezogen ist.
22. Sehet, ich befehle, spricht der Herr, und werde sie vor diese Stadt zurückbringen, dass sie wider dieselbe kämpfen und sie einnehmen und in Brand stecken; und ich werde die Städte von Juda zur Wüstenei machen, dass niemand darin wohnen soll.20


Fußnote

Kap. 34 (1) Besonders gegen Lachis und Azecha. (V. 7) - (2) Die [Jer 1,15] und [Jer 4,7ff] vorausgesagten Ereignisse nahen. - (3) Ähnliche Worte [Jer 32,3-5]. Aus V. 8 erhellt, dass der Prophet die gleichen Drohungen mehrfach ausgesprochen. (Vergl. V. 21, V. 22) Demnach ist hier nicht dasselbe Ereignis zu verstehen wie [Jer 32], zumal Jeremias nach [Jer 37,4.12] nicht in das Gefängnis geworfen ward. An dieser Stelle wird also berichtet, was geschah, als Jeremias zum ersten Male das Strafgericht verkündete, dessen wiederholte Ankündigung ihm die erwähnte Verfolgung zuzog. - (4) Verbrennungen von Räucherwerk. Vergl. [2Chr 16,14] und [2Chr 21,19]. - (5) Lachis und Azecha lagen südwestlich in der Ebene von Juda und waren von Roboam befestigt. [2Chr 11,9] - (6) Im Norden konnte Jerusalem nicht gut angegriffen werden, diese Städte konnten den Ägyptern als Stützpunkt dienen, wie sie Jerusalem noch schützten. - (7) Die gesetzlichen Vorschriften finden sich [2Mos 21,1-4; 3Mos 25,39-43; 5Mos 15,12-15] waren aber wohl arg vernachlässigt. Sedekias geht mit gutem Beispiele voran, indes schwach, vergl. [Jer 38,5], hindert er nachher nicht die Verletzung dieser mit dem Volke geschlossenen Übereinkunft. - (8) Um Gott zum Erbarmen zu bewegen, dass sie nicht selbst in die Knechtschaft der Chaldäer kamen, entließen sie ihre in Leibeigenschaft dienstbaren Mitbrüder, soweit diese über das sechste Jahr hinaus festgehalten waren. (V. 14ff) - (9) Als die Gefahr dem Anscheine nach gewichen ist, bereuen sie ihre Reue, und fern von der Furcht Gottes, führen sie ihre Mitbrüder mit Zwang in die Sklaverei zurück. - (10) Auf diese Befreiung weist Gott [5Mos 15,15] hin. Das Gesetz, welches Jeremias hier anführt, findet sich [Jer 15,12]. Diese Vorschrift war also als nach dem Auszug aus Ägypten erlassen allgemein bekannt. - (11) Richtiger: Im begonnenen siebenten Jahre. Die hebr. Redeweise ist der deutschen ähnlich, die gleichfalls nicht genau zählt: nach acht Tagen. - (12) Dasselbe Wort wird hier in gutem, V. 16 in schlechtem Sinne gebraucht. - (13) In dieser Zeit. - (14) Die [3Mos 25,10] gebotene Entlassung. - (15) Also mit feierlichem Eidschwur; doch sie haben denselben gebrochen. - (16) Gott erklärt sie von seinem Schutze gelöst und überlässt sie der Freiheit der Vernichtung durch Schwert, Seuche und Hunger. - (17) Eine Strafe, die Freiheit für das Schwert, wird weiter erklärt. - (18) Alte Weise der Bundesschließung. Siehe [1Mos 15,10.17]. - (19) Auch Sedekias soll der Strafe nicht entgehen, da er zwar gut begonnen, doch bald die Verletzung des Bundes zugelassen hat. - (20) Als die Ägypter nahten, unterbrachen die Chaldäer die Belagerung der Stadt und zogen gegen jene [Jer 37,5-8], indes hatten die Bewohner von Juda keinen Nutzen von Ägypten, die Chaldäer kamen wieder und eroberten die Stadt. Wie töricht also handelten die Einwohner von Jerusalem, dass sie, den Bund brechend, Gottes Strafgericht herausforderten, töricht wähnend, mit dem zeitweiligen Abzuge der Chaldäer habe alle Gefahr aufgehört und sie dürften ungestraft zu ihren Sünden zurückkehren.


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