Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes27

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Prophetia Isaiiæ. Caput XXVII.

Prophezeiung des Isaias Kap. 27


Der Weg zum Heile. (V. 6) f. Gottes wohlwollende Absichten gegen sein Volk.

1. In die illa visitabit Dominus in gladio suo duro, et grandi, et forti, super Leviathan serpentem vectem, et cuper Leviathan serpentem tortuosum, et occidet cetum, qui in mari est.

2. In die illa vinea meri cantabit ei.

3. Ego Dominus, qui servo eam, repente propinabo ei: ne forte visitetur contra eam, nocte et die servo eam.

4. Indignatio non est mihi: quis dabit me spinam et veprem in prœlio: gradiar super eam, succendam eam pariter?
5. An potius tenebit fortitudinem mem, faciet pacem mihi, pacem faciet mihi?

6. Qui ingrediuntur impetu ad Jacob, florebit et germinabit Israel, et implebunt faciem orbis semine.
7. Numquid juxta plagam percutientis se percussit eum? aut sicut occidit interfectos ejus, sic occisus est?
8. In mensura contra mensuram, cum adjecta fuerit, judicabis eam: meditatus est in spiritu suo doro per diem æstus.

9. Idcirco super hoc dimittetur iniquitas domui Jacob: et iste omnis fructus ut auferatur peccatum ejus, cum posuerit omnes lapides altaris sicut lapides cineris allisos, non stabunt luci et delubra.

10. Civitas enimmunita desolata erit, speciosa relinquetur, et dimittetur quasi desertum: ibi pascetur vitulus, et ibi accubabit, et consumet summitates ejus.

11. In siccitate messes illius conterentur, mulieres venientes, et docentes eam: non est enim populus sapiens, propterea non miserebitur ejus, qui fecit eum: et qui formavit eum, non parcet ei.

12. Et erit: In die illa percutiet Dominus ab alveo fluminis usque ad torrentem Ægypti, et vos congregabimini unus et unus filii Israel.


13. Et erit: In die illa clangetur in tuba magna, et venient qui perditi fuerant de terra Assyriorum, et qui ejecti erant in terra Ægypti, et adorabunt Dominum in monte sancto in Jerusalem.


1. An jenem Tage wird der Herr mit seinem harten, großen und starken Schwerte1 den Leviathan heimsuchen, die Ringelschlange2 und den Leviathan,3 die gekrümmte Schlange,4 und wird das Ungetüm, das im Meere ist, töten.5
2. An jenem Tage: ein Weinberg edlen Weines, man singt ihm zu:6
3. „Ich, der Herr,7 bin sein Hüter, ich bewässere ihn unerwartet,8 damit kein Ungemach ihn treffe, ich behüte ihn Tag und Nacht.9
4. Ich zürne nicht mehr,10 wer wird mich zu Dornen und Disteln machen im Kampfe, ich werde über ihn dahinschreiten und ihn in Brand setzen zumal?
5. Oder wird man nicht vielmehr an meiner Kraft halten,11 mit mir Frieden schließen, ja Frieden mit mir schließen?“
6. Die sich mit Eifer an Jakob anschließen,12 werden blühen und sprossen als Israel und die Fläche des Erdkreises mit Samen erfüllen.13
7. Schlug er es wohl so, wie er seinen Bedränger geschlagen? Oder ward es getötet, wie er die Getöteten jenes tötete?14
8. Mit Maß gegen Maß15 wirst du es richten, nachdem es verstoßen; er hat es bemessen in seinem erbitterten Gemüte am Tage der Zornesglut.16
9. Deshalb17 wird dadurch18 dem Hause Jakob die Verschuldung nachgelassen und dies ist die volle Frucht,19 dass seine Versündigung weggenommen wird, indem es alle Altarsteine wie zu einem Staube zerstößt und Haine und Götzenheiligtümer nicht mehr stehen bleiben.
10. Denn die feste Stadt20 wird wüste stehen, die prunkvolle wird verlassen und aufgegeben werden wie die Wüste; daselbst wird das Kalb weiden, sich lagern und deren Höhen abweiden.21
11. In der Dürre sollen ihre Ernten zertreten werden,22 Weiber werden kommen, sie zu lehren,23 denn es ist ein unverständiges Volk; deswegen wird sich seiner sein Schöpfer nicht erbarmen, und der es gebildet, seiner nicht schonen.
12. Und es wird geschehen: An jenem Tage wird der Herr ein Ernteklopfen halten vom Rinnsal des Stromes bis an den Bach Ägyptens24 und ihr werdet versammelt werden, Söhne Israels! Einer zum andern.
13. Und es wird geschehen: An jenem Tage wird mit der großen Posaune geblasen werden,25 dann werden die Verlorenen aus dem Lande der Assyrier und die Verstoßenen im Lande Ägypten26 kommen und werden den Herrn anbeten auf dem heiligen Berge in Jerusalem.27


Fußnote

Kap. 27 (1) Das Schwert ist hart und stark, dass es dem Schuppenpanzer des Leviathan gewachsen ist; dazu groß. Das Schwert ist Sinnbild der Strafmacht Gottes. - (2) Hebr.: die flüchtige Schlange. - (3) Leviathan, eigentlich: in Windungen sich schlängelnd, ist das Krokodil [Job 40,20] und [Ps 73,14] symbolische Bezeichnung für Ägypten. Neben diesem sind wohl Assur und das Euphratsland gemeint, wie [Jes 19,23] anzeigt. - (4) Ninive lag am Tigris, der wegen seines raschen Laufes und seiner Stromschnellen Hiddakel heißt, Babel am in Schlangenlinien sich krümmenden Euphrat. - (5) Der Zusatz zu Leviathan: „die flüchtige Schlange, die gewundene Schlange“ führt ein neues Element ein. Die Bezeichnung lehnt sich wohl an [1Mos 3] und zielt somit auf den Satan, den Hauptfeind des Gottesreiches. - (6) Durch die Besiegung der feindlichen Weltmacht und ihres Fürsten wird das Volk Gottes geläutert und dem Herrn als heilig dargestellt. Hebr. lautet V. 2: Ein Weinberg edlen Weines (oder: der Lust Sept.) besinget ihn. – Judas Pflanzung ist jetzt eine herrliche geworden, die nicht mehr Herlinge, sondern edlen Wein liefert. - (7) Das Lied führt Gott selbst reden ein, um so die neue heilige Gottesgemeinde durch die innigste Liebe Gottes zu ihr besser in ihrer Würde zu schildern. - (8) Über alle rein menschliche Hoffnung hinaus. Hebr.: allaugenblicklich. - (9) Also wird auch das Messiasreich noch angefeindet. - (10) Mein Unwille ist gewichen und ein Strafgericht wie [Jes 5] ist nicht mehr nötig. Daher die Frage: Wer? D.i. niemand, wird bewirken, dass ich für meinen Weinberg werde, was Disteln und Dornen für einen solchen sind, dass ich ihn der Verwüstung überantworten und so einen Kampf gegen ihn führen sollte. Nachdrucksvoll wiederholt das zweite Glied denselben Gedanken in doppelter Weise. - (11) Grund, warum Gott nie gegen seinen Weinberg einzuschreiten braucht: Keine Macht wird imstande sein, das neue Gottesvolk von ihm loszureißen. Unterpfand dieser Treue ist Gottes Stärke, diese ist unerschütterlich, also auch jene. - (12) Rückschreitende Betrachtung: Er lädt seine Leser ein, sich gleichfalls Israels Bedeutung und seine geschichtliche Entwicklung nach Gottes Normen klarzumachen. Hebr.: In Zukunft wird Jakob Wurzel schlagen, blühen und knospen, Israel die Fläche der Erde mit Früchten füllen. - (13) Auch hier Hinweis auf Israels schließlichen Beruf, ein Segen der Völker zu sein. - (14) In dieser Führung bewundert der Prophet Gottes besondere Huld und Nachsicht mit Israel: er hat es nicht so geschlagen, wie die Feinde, welche Israel schlugen. - (15) Das Maß der Strafe und das Maß der Kräfte sorgfältig gegeneinander abwägend, mit Milde und Schonung verfahrend. - (16) Obwohl gereizt und erbittert durch die Bosheit des Volkes, hat er doch nur eine mäßige Züchtigung bestimmt. Hebräisch lautet das letzte Glied: Er sichtete (entfernte) es durch heftigen Sturm wie am Tage des Ostwindes. - (17) Weil Gott in Milde straft, sein Volk nicht wie dessen Feinde vertilgen will. - (18) Weist auf die folgende Bedingung hin. - (19) Darauf zielt alle Frucht, aller Nutzen der Strafheimsuchungen, die Israel treffen, dass das Brandmal der Sünde und des Götzendienstes aus Israel entfernt werde. Hebr.: Die ganze Frucht und Beseitigung seiner Sünde, d.i. die Frucht der Veranstaltungen, die Gott trifft, um durch Züchtigung die Sünde aus Israel wegzuschaffen. - (20) Bevor dieser Erfolg erzielt wird und damit er erreicht werde, muss Jerusalem fallen. Das Volk ist von Gott abgefallen und hat den Bund gebrochen, der Mittelpunkt der Theokratie soll zum sichtbaren Zeichen des verletzten Bundes zerstört werden. Die getäuschten Götzendiener selbst legen Hand an sie. – Hebr.: Die feste Stadt ist einsam, eine Trift. - (21) Jerusalem soll wie eine Steppe ein jedem Beliebigen preisgegebener Weideplatz werden. Den Grund gibt V. 11. - (22) Werden die Ernten der verschiedenen Getreidearten und Lebensmittel durch anhaltende Dürre vernichtet, so besagt das für die Stadt Hungersnot. - (23) Nach [Jer 9,20] von den Klageweibern zu fassen, die man bei der Größe des Unglückes dingen wird, selbst Klagelieder zu singen und solche zu lehren: Alles ruht, nur Klage wird geübt und gelehrt. Hebr.: Ist ihr Gestrüpp dürr geworden, so wird es abgebrochen, Weiber kommen und heizen damit. – Jerusalem ist zur armen Waldgegend geworden, wo arme Weiber sich ihren Holzbedarf holen. - (24) Der Strom ist der Euphrat; der Bach Ägyptens, der heutige Wady-el-Arisch, fließt auf der Südgrenze Palästinas bei Rhinokorua ins Mittelmeer. Innerhalb dieser Grenzen bestand das Reich zur Zeit seiner größten Blüte. [1Mos 15,18; 1Koe 8,65] Das Ernteklopfen deutet auf Einsammlung der Früchte oder auf Ausscheiden der Körner von der Spreu. Vom Euphrat an bis nach Ägypten nimmt Gott eine Auslesung und Sammlung der Israeliten vor. - (25) Gott selbst wird das Signal zur Heimkehr geben, hier mit der Posaune, sonst wird ein Panier aufgerichtet. - (26) Assur und Ägypten waren auch die beiden Mächte, zwischen denen das untheokratische Judäa hin und her schwankte, und die es daher züchtigten. - (27) Sion ist auch hier der Einigungspunkt wie [Jes 24,23]. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 40 | 41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50 | 51 | 52 | 53 | 54 | 55 | 56 | 57 | 58 | 59 | 60 | 61 | 62 | 63 | 64 | 65 | 66 |

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