Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Mal03

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Prophetia Malachiæ. Caput III.

Prophezeiung des Malachias Kap. 3


Der Messias als Richter. (V. 6) D. Wegen ihrer Nachlässigkeit kommt Heimsuchung über sie. (V. 12) E. Verschiedenes Los der Bösen und der Guten. [Mal 4,3]

1. Ecce ego mitto angelum meum, et præparabit viam ante faciem meam: et statim veniet ad templum suum Dominator quem vos quæritis, et angelus testamenti quem vos vultis. Ecce venit, dicit Dominus exercituum.

2. Et quis poterit cogitare diem adventus ejus, et quis stabit ad videndum eum? Ipse enim quasi ignis conflans, et quasi herba fullonum:

3. Et sedebit conflans, et emundans argentum, et purgabit filios Levi, et colabit eos quasi aurum, et quasi argentum, et erunt Domino offerentes sacrificia in justitia.
4. Et placebit Domino sacrificium Juda, et Jerusalem sicut dies sæculi, et sicut anni antiqui.

5. Et accedam ad vos in judicio, et ero testis velox maleficis, et adulteris, et perjuris, et qui calumniantur mercedem mercenarii, viduas, et pupillos, et opprimunt peregrinum, nec timuerunt me, dicit Dominus exercituum.


6. Ego enim Dominus, et non mutor: et vos filii Jacob non estis consumpti.

7. A diebus enim patrum vestrorum recessistis a legitimis meis, et non custodistis. Revertimini ad me, et revertar ad vos, dicit Dominus exercituum. Et dixistis: In quo revertemur?


8. Si affliget homo Deum, quia vos configitis me? Et dixistis: In quo configimus te? In decimis, et in primitiis.

9. Et in penuria vos maledicti estis, et me vos configitis gens tota.

10. Inferte omnem decimam in horreum, et sit cibus in domo mea, et probate me super hoc, dicit Dominus: si non aperuero vobis cataractas cœli, et effudero vobis benedictionem usque ad abundantiam,
11. Et increpabo pro vobis devorantem, et non corrumpet fructum terræ vestræ: nec erit sterilis vinea in agro, dicit Dominus exercituum.

12. Et beatos vos dicent omnes gentes: eritis enim vos terra desiderabilis, dicit Dominus exercituum.

13. Invaluerunt super me verba vestra, dicit Dominus.
14. Et dixistis: Quid locuti sumus contra te? Dixistis: Vanus est, qui servit Deo: et quod emolumentum quia custodivimus præcepta ejus, et quia ambulavimus tristes coram Domino exercituum?

15. Ergo nunc beatos dicimus arrogantes: siquidem ædificati sunt facientes impietatem, et tentaverunt Deum, et salvi facti sunt.
16. Tunc locuti sunt timentes Dominum, unusquisque cum proximo suo: Et attendit Dominus, et audivit: et scriptus est liber monumenti coram eo timentibus Dominum, et cogitantibus nomen ejus.
17. Et erunt mihi ait Dominus exercituum, in die, qua ego facio, in peculium: et parcam eis, sicut parcit vir filio suo servienti sibi.

18. Et convertemini, et videbitis quid sit inter justum, et impium: et inter servientem Deo, et non servientem ei.




1. Sehet, ich sende meinen Boten, dass er den Weg vor mir her bereite.1 Und alsbald2 wird zu seinem Tempel der Herrscher3 kommen, den ihr suchet, und der Engel des Bundes,4 nach dem ihr verlangt. Sehet, er kommt, spricht der Herr der Heerscharen.
2. Wer aber wird den Tag seiner Ankunft erfassen können5 und wer wird bestehen bei seinem Erscheinen? Denn er gleicht schmelzendem Feuer und dem Kraut der Walker.
3. Und er wird sich setzen, das Silber zu schmelzen und zu läutern, und wird die Söhne Levis reinigen und sie läutern, wie Gold und wie Silber,6 dass sie dem Herrn Opfer in Gerechtigkeit darbringen.7
4. Dann wird dem Herrn die Opfergabe Judas und Jerusalems gefallen, wie in den Tagen der Vorzeit und wie in den längst vergangenen Jahren.8
5. Dann werde ich zu euch herantreten zum Gericht und werde ein schneller Zeuge sein wider die Zauberer, die Ehebrecher und die Meineidigen und wider die, welche den Taglöhnern den Lohn verkürzen oder Witwen, Waisen und Fremdlinge bedrücken und mich nicht fürchten, spricht der Herr der Heerscharen.9
6. Denn ich bin der Herr und ändere mich nicht,10 darum seid ihr, Söhne Jakobs, nicht vollends umgekommen.11
7. Seit den Tagen eurer Väter12 seid ihr ja13 von meinen Satzungen abgewichen und habt sie nicht gehalten. Kehret zu mir zurück, so will ich mich zu euch kehren, spricht der Herr der Heerscharen. Doch ihr sprecht: Worin sollen wir umkehren?14 [Sach 1,3]
8. Darf der Mensch Gott schwer verletzen,15 dass ihr mich beleidigt? Ihr sprecht: Worin haben wir dich beleidigt? In den Zehnten und Erstlingen.16
9. Darum trifft euch der Fluch der Armut, denn ihr beleidigt mich, ihr, das ganze Volk.
10. Bringet alle Zehnten17 in die Vorratskammern, Speise finde ich in meinem Haus18 und prüfet mich daraufhin, spricht der Herr, ob ich euch dann nicht die Schleusen des Himmels auftue19 und euch mit Segen bis zum Überfluss überschütte?
11. Dann20 werde ich für euch den Fresser21 bedräuen und er wird die Frucht eures Landes nicht verderben noch wird der Weinstock im Gefilde unfruchtbar sein, spricht der Herr der Heerscharen.
12. Dann werden euch alle Völker selig preisen, denn ihr werdet ein Land der Wonne sein,22 spricht der Herr der Heerscharen.
13. Ihr nehmet euch viel heraus in euren Reden wider mich, spricht der Herr.
14. Und ihr sprecht noch:23 Was haben wir wider dich geredet? Sagt ihr doch: Eitel ist, wer Gott dient,24 und welchen Vorteil haben wir davon, dass wir seine Gebote beobachtet haben und dass wir in Trauer25 gewandelt sind vor dem Herrn der Heerscharen?26
15. Darum lasset uns nun die Übermütigen selig preisen; denn die, welche Übles tun, werden erbaut,27 und die Gott versuchen,28 denen wird Rettung.29
16. Damals30 sprachen die, welche den Herrn fürchten,31 einer zum andern:32 Der Herr merkte auf und hörte; und vor ihm ward für die, welche den Herrn fürchten und die seines Namens gedenken, eine Gedenkschrift aufgezeichnet.33
17. Diese sollen, spricht der Herr der Heerscharen, an dem Tage, da ich handle,34 mein Eigentum sein, und ich werde ihrer schonen, wie ein Mann seines Sohnes schont, der ihm folgsam ist.35
18. Dann werdet ihr wiederum sehen,36 was für ein Unterschied ist zwischen dem Gerechten und dem Ungerechten, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient.


Fußnote

Kap. 3 (1) Der Prophet ruft zuerst die Weissagung Isaias [Jes 40,3] ins Gedächtnis zurück. Gott wird einen Vorläufer senden. Dieser ist der heilige Johannes der Täufer, wie die Evangelien bezeugen. - (2) Hebr.: Gar plötzlich. - (3) Mit diesem Namen wird Jahve an sieben anderen Stellen bezeichnet. Dass auch hier Gott zu verstehen ist, sagt der Schluss des Verses: der Herr der Heerscharen. Der Bote soll ja dem den Weg bereiten, der hier redet. Ferner will ja der Herrscher zu seinem Tempel kommen, der Tempel aber ist einzig Gottes Tempel. (Vergl. auch V. 3, 4.) - (4) Er wird als Engel des Bundes kommen, als Gesandter, Vermittler des verheißenen Bundes. Im Messias werden in der Tat alle den Patriarchen gegebenen Verheißungen erfüllt und der mit jenen geschlossene Bund zur Vollendung gebracht, er bringt allen Segen und die reichste Fülle des Segens. Die Propheten bezeichnen die Ankunft des Messias als einen neuen Bund, dessen Mittler er ist, ebenso wie der heilige Paulus ihn den Mittler des neuen Testamentes nennt. [Hebr 9,15] So legt der letzte der Propheten ein herrliches Zeugnis von der Gottheit Christi ab. Denn der Herrscher und der Engel des Bundes sind die gleiche Person, wie der Parallelismus zeigt und die Frage, welche die Juden [Mal 2,17] gestellt. Im Tempel pflegte einst die Herrlichkeit des Herrn im Schatten und Sinnbild zu erscheinen, so war es geziemend, dass der Messias sich im Tempel seinem Volke offenbarte. Wie Christus dies getan, siehe [Joh 2,4]. - (5) Wehe denen, welche der Richter in Sünden versunken findet, von denen sie sich nicht zu befreien bemüht sind! Jene, welche ungeduldig nach seinem Erscheinen rufen [Mal 2,17], mögen wohl erwähnen, ob sie bereit sind, ihm entgegenzutreten. Vergl. [Amos 5,18]. Wenn der Messias kommt, wird er die Bösen und Verworfenen von Israel scheiden. Vergl. [Jes 1,25; Mt 3,10.12] - (6) Das Gericht fängt beim Hause Gottes an, bei denen, welche anderen ein Vorbild sein sollen. Durch das Bild zeigt Gott auch, wie beschaffen die Diener seines Heiligtums sein sollen. - (7) Hebr.: Und Jahve wird wieder solche haben, welche in Gerechtigkeit die Minchah darbringen. Die Minchah wird genannt, weil nach [Mal 1,11] zur Zeit des Messias nur noch eine reine Opfergabe da sein wird. Wie die Gläubigen Nachkommen Abrahams und Erben nach der Verheißung sind [Gal 3,29], so werden sie, welche in das Amt der Leviten nachfolgen, mit Recht Söhne Levis genannt. Übrigens ging die Verheißung auch an eigentlichen Kindern Levis in Erfüllung. [Apg 6,7] - (8) Auch hier heißt die Opfergabe hebräisch Minchah. Von Jerusalem und Juda nimmt das Messianische Reich seinen Ursprung: An die Stelle von Palästina (Juda und Jerusalem) als des Erbes Gottes tritt die ganze Welt. Zu den letzten Worten des Verses vergl. [Jes 1,26]. In der heiligen Messe wird gebetet: Wie du gnädig annehmen wolltest die Gaben deines gerechten Kindes Abel und das Opfer unseres Patriarchen Abraham. - (9) Von den Leviten geht das Gericht auf das ganze Volk über. Vers 5 enthält die Antwort auf [Mal 2,17], eine scharfe Bedrohung des Volkes zur Zeit Malachias. Gott will ein schneller zeuge sein, der alsbald des Vergehens überführt, so dass kein Mittel bleibt, es zu verheimlichen oder der alsbald folgenden Strafe zu entgehen. Über Zauberer und Beschwörer siehe [2Mos 7,11; 2Mos 22,17; 5Mos 18,10; Dan 2,2] An letzter Stelle wird die Quelle und Ursache aller Verbrechen genannt: sie fürchten Gott nicht. - (10) Ich Jahve, der die Vollkommenheit des Seins hat, setze meine Wesenheit zum Pfande, dass mein Wort in Erfüllung geht. – Hebr.: denn ich Jahve ändere mich nicht. - (11) Sondern seid in euer Vaterland zurückgeführt, während ich andere Völker vernichtet habe. - (12) Der Prophet beginnt die Zurechtweisung mit dem Hinweis auf die schon seit Geschlechtern eingewurzelte Bosheit. Nicht einmal, sondern oft habt ihr gefehlt. - (13) Fehlt im Hebräischen. - (14) Wenn das Volk sich von Gott abwendet, sendet dieser Züchtigungen. Doch sie sind so verhärtet, dass sie die Mahnungen des Herrn nicht einmal mehr verstehen oder sich einreden, sie hätten in Gottes Dienst nichts vernachlässigt. - (15) Septuag.: betrügen. - (16) Sie geben keine Zehnten und Hebeopfer. (Hebr.) Darüber klagt auch Nehemias [Neh 13,10] entgegen den Versprechungen des Volkes [Neh 10,37]. - (17) Ohne solche betrügerisch zurückzubehalten. - (18) Es wäre ungehörig, müssten die Priester und Leviten den heiligen Dienst vernachlässigen, um Brot zu erwerben. - (19) Alle Fruchtbarkeit hängt im Morgenlande vom Regen ab. - (20) Dann werde ich die Saat vor jedem Schaden behüten und unversehrt bewahren. - (21) Die Heuschrecke. - (22) Wie Gott durch Moses verheißen [5Mos 33,29] und [Jes 62,4] geweissagt – Hebr.: Land des Wohlgefallens; anders als Edom [Mal 1,4]. - (23) Das Folgende ist wohl nach einem gewissen Zeitraum gesprochen. Die Israeliten haben sich äußerlich gebessert, doch die Furcht des Herrn ist nicht in ihr Herz gekommen. - (24) Eitel ist es, Gott zu dienen. - (25) Wie die Fastenden zu tun pflegten. - (26) Aus Ehrfurcht gegen ihn. So wähnten sie. Sie haben also wohl einige Fasten freiwillig auf sich genommen, Zehnten gezahlt, Opfer dargebracht. Doch wie sehr ihr Herz von wahrer Frömmigkeit fernblieb, zeigt ihr Murren. - (27) Haben zahlreiche und wohlhabende Familien, blühen. - (28) Ihn durch ihre Sünden herausfordern. - (29) Sie erfahren Gottes Gericht nicht, sondern bleiben unversehrt. Sie denken wohl besonders an Persien. So zweifeln sie an Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit. - (30) Als die Gottlosen lästerten und tobten. - (31) Den Gottlosen werden die gegenübergestellt, welche den Herrn fürchten. - (32) Etwa wie [Jer 12,1]. Es war eine für die Frommen des Alten Testamentes umso härtere Prüfung, wenn sie die Gottlosen glücklich sahen, als im Alten Testamente einst der Tugend zeitliche Belohnungen verheißen, dem Laster ebensolche Strafen angedroht wurden. - (33) Alle, welche Gottes Treue, Unveränderlichkeit, Majestät usw. anerkennen und verehren, sind in das Buch der göttlichen Vorsehung und Allwissenheit eingeschrieben. Nichts ist Gott verborgen, nichts vergisst, nichts vernachlässigt er. Das Bild ist von der Gewohnheit hergenommen, alle denkwürdigen Ereignisse aufzuzeichnen. - (34) Hebr.: den ich veranstalte, der Tag des Gerichtes. - (35) Zwei Gründe sichern ihnen am Tage des Gerichtes Gottes Barmherzigkeit: dass sie Gottes Söhne sind und dass sie ihm gehorsam und treu gedient haben. - (36) Nicht immer lässt Gott hier auf Erden durch die äußeren Lebensschicksale und Wechselfälle erkennen, wie verschieden das Los der Guten und der Bösen ist, doch bisweilen zeigt er den Unterschied offenbar, wie die Geschichte der Israeliten zeigt. Vergl. [2Mos 11,7]. Welches aber der Unterschied einst sein wird, zeigt der Prophet noch mehr in [Mal 4,1-3].

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