Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps13

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Liber Psalmorum. Psalmus XIII.

Das Buch der Psalmen. Psalm 13 (14)


Die praktische Gottlosigkeit hat in dem Volke so überhand genommen, dass Gott kaum einen Gerechten mehr zu demselben zu finden vermag. (V. 3) Werden die Verführer des Volkes nie zu besserer Einsicht kommen? Ja, Gottes Gericht wird sie unerwartet ereilen inmitten der Gerechten. (V. 6) Flehen, dass der Herr seinem Volke Heil zuteil werden lasse.

1. In finem, Psalmus David. Dixit insipiens in corde suo: Non est Deus.
Corrupti sunt, et abominabiles facti sunt in studiis suis: non est qui faciat bonum, non est usque ad unum.

2. Dominus de cœlo prospexit super filios hominum, ut videat si est intelligens, aut requirens Deum.
3. Omnes declinaverunt, simul inutiles facti sunt: non est qui faciat bonum, non est usque ad unum.
Sepulchrum patens est guttur eorum: linguis suis dolose agebant, venenum aspidum sub labiis eorum.
Quorum os maledictione et amaritudine plenum est: veloces pedes eorum ad effundendum sanguinem.
Contritio et infelicitas in viis eorum, et viam pacis non cognoverunt: non est timor Dei ante oculos eorum.
4. Nonne cognoscent omnes qui operantur iniquitatem, qui devorant plebem meam sicut escam panis?
5. Dominum non invocaverunt, illic trepidaverunt timore, ubi non erat timor.
6. Quoniam Dominus in generatione justa est, consilium inopis confudistis: quoniam Dominus spes ejus est.

7. Quis dabit ex Sion salutare Israel? cum averterit Dominus captivitatem plebis suæ, exsultabit Jacob, et lætabitur Israel.


1. Zum Ende,1 ein Psalm Davids.2 Es spricht der Tor3 in seinem Herzen:4 „Es ist kein Gott!“5
Verderbt sind sie und verabscheuungswürdig sind sie geworden in ihren Anschlägen.6
Keiner ist, der Gutes tue, auch nicht ein einziger.7
2. Der Herr blickt vom Himmel8 auf die Menschenkinder, zu sehen,
ob einer einsichtig sei oder nach Gott frage.9
3. Alle10 sind abgewichen, insgesamt unnütz11 geworden; keiner ist, der Gutes tue, auch nicht ein einziger.12
Ein offenes Grab ist ihr Schlund; mit ihren Zungen handeln sie trüglich, Natterngift ist unter ihren Lippen.
Von Lästerung und Bitterkeit ist ihr Mund voll, behend sind ihre Füße zum Blutvergießen.13 Verderben und Unglück sind auf ihren Wegen
und den Weg des Friedens14 kennen sie nicht, die Furcht Gottes ist nicht vor ihren Augen.

4. Sind nicht ohne Einsicht alle, die Übles tun, die mein Volk verschlingen wie einen Bissen Brot?15
5. Den Herrn riefen sie nicht an;16 dort17 zitterten sie vor Furcht, wo nichts zu fürchten war.
6. Denn der Herr ist mit dem Geschlechte der Gerechten; den Ratschluss des Armen habt ihr verhöhnt, dass der Herr seine Hoffnung sei.18
7. O dass doch Israel Heil aus Sion19 käme! Wenn der Herr die Gefangenschaft seines Volkes20 abwendet, wird Jakob frohlocken und Israel21 sich freuen!


Fußnote

Psalm. 13 (1) Für den Vorsänger. - (2) Aus der Zeit der Empörung Absaloms, als das Volk den ihm von Gott gesetzten König und so auch etwa den Herrn verließ. Psalm 13 stimmt fast ganz mit [Ps 52] überein. Nur ist dort die Überschrift: Trauerlieder nach bekannter Melodie. Am bedeutendsten ist die Abweichung [Ps 52,6], wohl eine spätere Umgestaltung des Textes von 13,6, aber zugleich eine Begründung der Furcht derjenigen, die den Herrn nicht anrufen. - (3) Der der Weisheit und Tugend bare Mensch, der praktische und damit wohl auch theoretische Gottesleugner. - (4) Das Herz ist der Sitz des Denkens und Wollens. - (5) Elohim, keine Vorsehung, kein gerechter Richter. - (6) Offenbarungen des gottabgewandten Herzens. - (7) Unter den Menschen insgemein. Wie [1Mos 6,5.12] werden die verschwindenden Ausnahmen nicht beachtet. - (8) Wie von einer Warte. – Das Bild ist dem menschlichen Leben entlehnt und auf Gott übertragen. - (9) Ob einer Einsicht im Denken und Handeln bewährt, ob jemand Gott vor allem sucht. - (10) Mit Ausnahme eines kleinen Häufleins. - (11) Im moralischen Sinne: ohne die Frucht guter Werke. - (12) Hyperbolisch, denn Gott hatte zu allen Zeiten solche, die ihn verehrten und anriefen. [Eph 4,14] Die folgenden Worte dieses Verses fehlen im Hebr. und in der Septuag. in eine Abschrift der Septuag gelangt, gingen sie auch in die Itala über. Im Latein. stimmt die Übersetzung mit dem Texte der Vulgata [Roem 3,13-18] überein. In [Ps 52] fehlen auch im lat. Texte diese Worte, welche aus verschiedenen Psalmstellen zusammengewebt [Ps 5,11, Ps 139,4, Ps 9,7, Jes 59,7, Spr 1,16, Ps 35,2] und aus [Roem 3,13] in den Psalm geraten sind. (Hieron.) - (13) Ihr ganzes Streben geht dahin, die Menschen zu peinigen und zu quälen. - (14) Sie können nicht Frieden wahren. - (15) Mit vermeintlicher Berechtigung. - (16) Dieser Teil von V. 5 gehört im Hebr. noch zu V. 4. - (17) Zwar fragen sie jetzt nicht nach Gott, aber dort bei dem künftigen Strafgerichte, wo sonst niemand, d.i. kein Gerechter, zittert, wo diese vielmehr frohlocken werden, da Gott ihre Bedrückungen rächt, werden die Bösen zittern. – Der hebr. Text ist nicht ganz klar. - (18) Hebr.: Möget ihr zuschanden machen des Bedrängten Ratschlag (es tut nichts), denn der Herr ist seine Zuflucht. - (19) Wenn Gott in sein Heiligtum zurückkehrt, beginnt auch für Israel wieder das Heil. - (20) Dieser Zusatz ist dem Psalme wohl in der Babylonischen Gefangenschaft beigefügt worden. - (21) Die Namen des Stammvaters des Volkes stehen statt des Volkes selbst. – Der Psalm ist für uns eine Klage über die Folgen des Sündenfalls, dass die Menschheit ihrer größeren Mehrheit nach den wahren Gott verleugnete, und die Bitte an den Heiland, er wolle der aus dem Unglauben hervorgegangenen Bosheit mehr und mehr steuern, bis die Sünde mit ihren Folgen einst ganz überwunden ist.


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