Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps82

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Liber Psalmorum. Psalmus LXXXII.

Das Buch der Psalmen. Psalm 82 (83)


1. Der Sänger trägt dem Allmächtigen die Anschläge der Feinde vor (V. 5), zählt dieselben auf und beschreibt die drohende Gefahr. (V. 9) 2. Bitte an Gott, er wolle sie vernichten, wie einst die Madianiter und Kanaaniter, und ihre Fürsten umkommen lassen, wie einst die Fürsten der Madianiter (V. 13), und das Feuer seines Zornes über sie kommen lassen, damit sie zur Erkenntnis seines Namens geführt werden. (V. 17) 3. Epilog. Erneute Bitte um die Vernichtung der Feinde, damit der Herr auf der ganzen Erde als der Höchste anerkannt werde.

1. Canticum Psalmi Asaph.
2. Deus, quis similis erit tibi? ne taceas, neque compescaris Deus:
3. Quoniam ecce inimici tui sonuerunt et qui oderunt te, extulerunt caput.
4. Super populum tuum malignaverunt consilium: et cogitaverunt adversus sanctos tuos.
5. Dixerunt: Venite, et disperdamus eos de gente: et non memoretur nomen Israel ultra.
6. Quoniam cogitaverunt unanimiter: simul adversum te testamentum disposuerunt,
7. Tabernacula Idumæorum et Ismahelitæ:
Moab, et Agareni,
8. Gebal, et Ammon, et Amalec: alienigenæ cum habitantibus Tyrum.
9. Etenim Assur venit cum illis: facti sunt in adjutorium filiis Lot.
10. Fac illis sicut Madian, et Sisaræ: sicut Jabin in torrente Cison.
11. Disperierunt in Endor: facti sunt ut stercus terræ.
12. Pone principes eorum sicut Oreb, et Zeb, et Zebee, et Salmana:
Omnes principes eorum:
13. Qui dixerunt: Hereditate possideamus Sanctuarium Dei.

14. Deus meus pone illos ut rotam: et sicut stipulam ante faciem venti.
15. Sicut ignis, qui comburit silvam: et sicut flamma comburens montes:

16. Ita persequeris illos in tempestate tua: et in ira tua turbabis eos.
17. Imple facies eorum ignominia: et quærent nomen tuum, Domine.
18. Erubescant, et conturbentur in sæculum sæculi: et confundantur, et pereant.
19. Et cognoscant quia nomen tibi Dominus: tu solus Altissimus in omni terra.


1. Ein Psalmlied Asaphs.1
2. Gott! wer ist dir gleich?2 o schweige nicht und halte nicht ein, o Gott!
3. denn siehe, deine3 Feinde toben, und die dich hassen, erheben das Haupt.
4. Wider dein Volk fassen sie bösen Ratschlag, machen Anschläge wider deine Heiligen.4
5. Sie sprechen: Kommet, lasset uns sie vertilgen, dass sie kein Volk mehr seien, dass Israels Name nicht mehr genannt werde!
6. Denn sie haben sich einmütig beraten, allzumal wider dich5 einen Bund geschlossen,
7. die Gezelte der Edomiter und die Ismaheliter, Moab und die Agarener,

8. Gebal, Ammon und Amalek, die Fremden mit den Bewohnern von Tyrus.6
9. Auch Assur kommt mit ihnen, sie kommen den Söhnen Lots zu Hilfe.7
10. Tue ihnen wie Madian8 und Sisara, wie Jabin9 am Bache Kison.
11. Sie kamen um bei Endor,10 wurden wie Dünger für das Land.
12. Mache ihre Fürsten wie Oreb und Zeb,11 wie Zebee und Salmana12 alle ihr Fürsten,
13. sie, die da sprachen: Lasset uns das Heiligtum Gottes13 als Erbe14 in Besitz nehmen!
14. Mein Gott! mache sie einem Wirbel15 gleich und wie Spreu vor dem Winde.16
15. Wie Feuer, das den Wald entzündet, und wie eine Flamme,17 die Berge verbrennt,
16. so verfolge sie mit deinem Sturme und schrecke sie mit deinem Zorne!
17. Erfülle ihr Angesicht mit Schmach, dass sie deinen Namen suchen, o Herr!18
18. Sie sollen beschämt und verwirrt werden auf immer und zuschanden werden und zugrunde gehen.
19. Und sie sollen erkennen, dass Herr dein Name ist, dass du der Höchste allein bist auf der ganzen Erde.19


Fußnote

Psalm. 82 (1) Vergl. [2Chr 20,1-29]. - (2) Die folgende Bitte richtet sich an Gott, den allmächtigen Helfer. Hebr.: Gott sei nicht still (nicht untätig), nicht schweige und nicht ruhe, Gott. - (3) Die Feinde Israels sind auch Gottes Feinde. - (4) Hebr.: Wider dein Volk sinnen sie schlauen Plan und ratschlagen wider deine Schützlinge. - (5) Da du der König des auserwählten Volkes bist. - (6) Die feindlichen Völker werden ihrer geographischen Lage nach geordnet: die in Gezelten wohnenden Idumäer kommen vom Südosten des Toten Meeres, Ismael vom Sinai und aus Nordarabien bis zum Libanon, die Moabiter und Ammoniter von der Westseite des Toten Meeres, Amalek von der sinaitischen Halbinsel südlich vom Lande der Philister. Die Agarener sind ein Volk Arabiens, die zur Zeit Sauls von der Ostseite des Toten Meeres verdrängt waren. Gebal ist ein nördlicher Teil des Seirgebirges, nicht weit von der Südküste des Toten Meeres. Die Fremden sind die Philister. - (7) Die Söhne Lots waren die erbittertsten Feinde. Sie sind geworden ein Beistand der Söhne Lots. - (8) [Rich 7] - (9) [Rich 4] - (10) Endor lag in der Nähe des Thabor, nicht weit vom Kison. - (11) [Rich 7,25] - (12) [Rich 8,21] - (13) Das Israel von Gott zugewiesene Land oder auch den Tempel. - (14) Auf immer. - (15) Einer vom Wirbel ergriffenen Sache gleich. - (16) Des Zornes. Wenn Gott zum Strafgericht kommt, naht er im Sturmwind. - (17) Die verbrennt, was auf den Bergen steht, die Wälder. Oder: die die Berge zerschmilzt. [Mic 1,4] - (18) Der Vernichtung heischende richtet sich gegen die Pläne der Frevler, nicht gegen ihre Person, wie die Zweckangabe V. 17b und V. 19 zeigt. - (19) Hebr.: und sie erkennen, dass du, dein Name Jahve allein erhaben (der höchste bist) über die ganze Erde. – Der Psalmist wünscht, dass die Feinde zwar zunichte werden, aber, damit sie nicht völlig vernichtet werden, Jahve die Ehre geben. – Der hl. Gregor ließ diesen Psalm zur Zeit großer Drangsale der Kirche öffentlich beten. Auch der hl. Augustin wendet ihn auf die Feinde der Kirche an, die nur im Hasse gegen Christus und die Kirche einig sind, deren schlimmster der Antichrist [Offenb 13] sein wird.

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