Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps90

Aus Vulgata
Wechseln zu: Navigation, Suche

Liber Psalmorum. Psalmus XC.

Das Buch der Psalmen. Psalm 90 (91)


a. Wer stets bei Gott wohnt, ist sicher vor allen Gefahren. (V. 3) b. Weitere Ausführung: Gottes Treue macht mich frei von aller Furcht, ob ich auch die Sünder untergehen sehe. (V. 8) Dem Psalmisten kann kein Schaden geschehen, denn Gott hat seinen Engeln über ihn befohlen. (V. 13) c. Epilog: Verheißung des göttlichen Schutzes.

1. Laus Cantici David.
Qui habitat in adjutorio Altissimi, in protectione Dei cœli commorabitur.
2. Dicet Domino: Susceptor meus es tu, et refugium meum: Deus meus sperabo in eum.
3. Quoniam ipse liberavit me de laqueo venantium, et a verbo aspero.
4. Scapulis suis obumbrabit tibi: et sub pennis ejus sperabis.

5. Scuto circumdabit te veritas ejus: non timebis a timore nocturno,

6. A sagitta volante in die, a negotio perambulante in tenebris: ab incursu, et dæmonio meridiano.

7. Cadent a latere tuo mille, et decem millia a dextris tuis: ad te autem non appropinquabit.
8. Verumtamen oculis tuis considerabis: et retributionem peccatorum videbis.

9. Quoniam tu es Domine spes mea: Altissimum posuisti refugium tuum.

10. Non accedet ad te malum: et flagellum non appropinquabit tabernaculo tuo.
11. Quoniam Angelis suis mandavit de te: ut custodiant te in omnibus viis tuis.
12. In manibus portabunt te: ne forte offendas ad lapidem pedem tuum.

13. Super aspidem, et basiliscum ambulabis: et conculcabis leonem et draconem.
14. Quoniam in me speravit, liberabo eum: protegam eum, quoniam cognovit nomen meum.
15. Clamabit ad me, et ego exaudiam eum: cum ipso sum in tribulatione: eripiam eum et glorificabo eum.

16. Longitudine dierum replebo eum: et ostendam illi salutare meum.


1. Lobgesang Davids.1 Wer unter der Hilfe des Allerhöchsten wohnt,2 weilt3 unter dem Schirme des Gottes des Himmels.
2. Er kann4 zu dem Herrn sagen: Du bist mein Helfer und meine Zuflucht, mein Gott, auf den ich vertraue.
3. Denn er befreit mich aus der Schlinge der Vogelsteller,5 und von Ungemach.
4. Mit seinen Schultern6 wird er dich decken und unter seinen Flügeln wirst du Hoffnung schöpfen.
5. Mit einem Schild wird dich seine Treue umgeben; vor den Schrecken der Nacht darfst du dich nicht fürchten,
6. nicht vor dem Pfeile, der bei Tage fliegt, vor dem Unheil, das im Finstern wandelt,7 vor dem Überfalle und dem bösen Geiste am Mittag.8
7. Fallen auch tausend9 an deiner Seite10 und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dir nicht nahen.
8. Ja, mit eigenen Augen wirst du es schauen und die Vergeltung an den Sündern11 sehen.
9. Denn12 du, o Herr! bist meine Hoffnung, den Allerhöchsten hast du zu deiner Zuflucht gemacht.
10. Kein Unheil wird dir begegnen und keine Plage deinem Zelte nahen.

11. Denn er hat seinen Engeln für dich geboten, dass sie dich auf allen deinen Wegen behüten. [Mt 4,6, Lk 4,10]
12. Auf den Händen werden sie dich tragen, dass du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.13
13. Über Nattern und Ottern wirst du hinschreiten und Löwen und Drachen zertreten.14
14. Weil er auf mich vertraut,15 so will ich ihn befreien; ihn beschirmen, weil er meinen Namen kennt.
15. Er wird mich anrufen und ich werde ihn erhören, ich bin bei ihm in der Not, ich werde ihn retten und ihn zu Ehren bringen:
16. Mit langem Leben will ich ihn sättigen und ihn mein Heil schauen lassen.16


Fußnote

Psalm. 90 (1) Wohl in gleicher Bedeutung wie die Überschrift [Ps 47,1] u.a. - (2) Sich niederlässt. - (3) Wohnt sicher. Wer sich durch gläubiges Vertrauen auf Gottes Hilfe in ihm festgründet, hat nichts zu fürchten, wohnt unter dem Schutze des Hocherhabenen (Gott des Himmels) sicher. - (4) Hebr.: Ich spreche. - (5) Aus durch Nachstellung bereiteter Gefahr, aus Todesgefahr. - (6) Hebr.: Fittig. An der Schulter schließt sich dieser an. Das Bild der Vulgata lehnt sich wohl an [5Mos 32,11] an. - (7) Besonders Schrecken der Nacht. Unvermuteter Überfall, geheime Gefahren. Pfeile bei Tage: Offene Gefahr. Die gleichen Gefahren werden noch einmal unter anderen Bildern mit dem Nebenbegriffe des großen erwähnt. - (8) Hebr.: vor der Pest, die im Finstern schleicht vor der Seuche, die verheert am Mittag. Die Sept. dachte (etwa auf Grund von [2Sam 11,2]?) an einen Ausfall seitens böser Geister. - (9) Pfeile, dich unverletzt lassend; oder Feinde. - (10) Zur Linken. - (11) Ihre Bestrafung. - (12) Grund zu V. 7. - (13) Die beiden Verse 11, 12 führt der böse Feind, mit Auslassung von 12b, bei der Versuchung des Herrn an. - (14) Hebr.: Über Löwen und Ottern wirst du schreiten, zertreten den jungen Löwen und Drachen. – Diese Tiere sind Bilder für große Gefahren (feindliche Mächte), welche dem Wanderer offen oder heimlich drohen und die der Gerechte überwindet. - (15) Von hier ab spricht Gott. - (16) Täglich betet der Priester diesen Psalm im Nachtgebet (Kompletorium), Gott für allen Schutz während des Tages zu danken und solchen auch für die Nacht zu erflehen.

- Weitere Kapitel: 51 | 52 | 53 | 54 | 55 | 56 | 57 | 58 | 59 | 60 | 61 | 62 | 63 | 64 | 65 | 66 | 67 | 68 | 69 | 70 | 71 | 72 | 73 | 74 | 75 | 76 | 77 | 78 | 79 | 80 | 81 | 82 | 83 | 84 | 85 | 86 | 87 | 88 | 89 | 91 | 92 | 93 | 94 | 95 | 96 | 97 | 98 | 99 | 100 |

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.