Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Spr22

Aus Vulgata
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Liber Proverbiorum.
Quem Hebræi Misle appellant. Caput XXII.

Die Sprüche Salomons. Kap. 22


Verschiedene Lehren. (V. 16) 3. Dritter Abschnitt. (22,17- 23,34) Wiederholte Einschärfung der gegebenen Vorschriften. 1. Mahnung, die Worte der Weisen zu hören und zu Herzen zu nehmen. (V. 21) 2. Lehrgedicht, das die Pflichten des Menschen gegen seinen Nächsten einprägt (22,22 – 23,14): Tue dem Armen kein Unrecht. (V. 23) b. Hüte dich vor der Gemeinschaft der Zornigen und derer, die leichtsinnig für andere Bürgschaft leisten. (V. 28)

1. Melius est nomen bonum, quam divitiæ multæ: super argentum et aurum, gratia bona.
2. Dives, et pauper obviaverunt sibi: utriusque operator est Dominus.

3. Callidus vidit malum, et abscondit se: innocens pertransiit, et afflictus est damno.
4. Finis modestiæ timor Domini, divitiæ et gloria et vita.

5. Arma et gladii in via perversi: custos autem animæ suæ longe recedit ab eis.
6. Proverbium est: Adolescens juxta viam suam, etiam cum senuerit, non recedet ab ea.

7. Dives pauperibus imperat: et qui accipit mutuum, servus est fœnerantis.

8. Qui seminat iniquitatem, metet mala, et virga iræ suæ consummabitur.

9. Qui pronus est ad misericordiam, benedicetur: de panibus enim suis dedit pauperi.
Victoriam et honorem acquiret qui dat munera: animam autem aufert accipientium.
10. Ejice derisorem, et exibit cum eo jurgium, cessabuntque causæ et contumeliæ.
11. Qui diligit cordis munditiam, propter gratiam labiorum suorum habebit amicum regem.
12. Oculi Domini custodiunt scientiam: et supplantantur verba iniqui.

13. Dicit piger: Leo est foris, in medio platearum occidendus sum.

14. Fovea profunda, os alienæ: cui iratus est Dominus, incidet in eam.

15. Stultitia colligata est in corde pueri, et virga disciplinæ fugabit eam.
16. Qui calumniatur pauperem, ut augeat divitias suas, dabit ipse ditiori, et egebit.
17. Inclina aurem tuam, et audi verba sapientium: appone autem cor ad doctrinam meam:
18. Quæ pulchra erit tibi, cum servaveris eam in ventre tuo, et redundabit in labiis tuis:
19. Ut sit in Domino fiducia tua, unde et ostendi eam tibi hodie.
20. Ecce descripsi eam tibi tripliciter, in cogitationibus et scientia:
21. Ut ostenderem tibi firmitatem, et eloquia veritatis, respondere ex his illis, qui miserunt te.

22. Non facias violentiam pauperi, quia pauper est: neque conteras egenum in porta:
23. Quia judicabit Dominus causam ejus, et configet eos, qui confixerunt animam ejus.
24. Noli esse amicus homini iracundo, neque ambules cum viro furioso:

25. Ne forte discas semitas ejus, et sumas scandalum animæ tuæ.
26. Noli esse cum his, qui defigunt manus suas, et qui vades se offerunt pro debitis:
27. Si enim non habes unde restituas, quid causæ est ut tollat operimentum de cubili tuo?

28. Ne transgrediaris terminos antiquos, quos posuerunt patres tui.
29. Vidisti virum velocem in opere suo? coram regibus stabit, nec erit ante ignobiles.


1. Ein guter Name ist besser als vieler Reichtum,
über Silber und Gold geht rechtliche Gunst. [Koh 7,2]
2. Der Reiche und der Arme begegnen einander,
der Herr ist beider Schöpfer.1 [Spr 29,13]
3. Der Kluge sieht das Unheil und verbirgt sich,
der Einfältige geht weiter und wird von Schaden betroffen.2
4. Die Frucht der Bescheidenheit ist die Furcht des Herrn;
sie ist Reichtum, Ehre und Leben.3
5. Waffen und Schwerter4 liegen auf dem Wege des Verkehrten;
wer aber seine Seele behütet, hält sich fern von ihnen.
6. Es ist ein Sprichwort:5 Hat ein Jüngling sich an seinen Weg6 gewöhnt,7
so wird er nicht davon lassen, auch wenn er alt geworden.
7. Der Reiche herrscht über die Armen, und wer Geld aufnimmt, wird der Knecht dessen, der ihm leiht.8
8. Wer Unrecht sät, wird Unglück ernten und durch die Rute seines Zornes vernichtet werden.9
9. Wer zur Barmherzigkeit geneigt ist, wird gesegnet werden,10 denn er gibt von seinem Brote den Armen. Sieg und Ehre erlangt, wer Geschenke gibt; aber er nimmt die Seele derer, die sie annehmen. [JSir 31,28]
10. Treibe den Spötter hinaus,11 so geht mit ihm der Zank fort und Händel und Schmähungen hören auf.
11. Wer Herzensreinheit liebt,12 wird um der Anmut seiner Lippen willen den König zum Freunde haben.
12. Die Augen des Herrn haben acht auf Erkenntnis,13 aber die Worte des Frevlers kommen zu Falle.
13. Der Faule spricht: Ein Löwe ist draußen, ich könnte mitten auf der Straße getötet werden.14
14. Eine tiefe15 Grube ist der Mund des fremden Weibes;16 über wen der Herr zürnt, der fällt in dieselbe.17
15. Torheit haftet im Herzen des Knaben,18 die Zuchtrute treibt sie hinaus.
16. Wer den Armen bedrückt, um seinen Reichtum zu mehren,
wird selbst einem Reicheren geben müssen und darben.19
17. Neige dein Ohr und höre die Worte der Weisen und nimm meine Lehre zu Herzen.
18. Sie wird dir angenehm sein, wenn du sie in deinem Innern bewahrst,
und wird von deinen Lippen reichlich fließen;20
19. dass dein Vertrauen der Herr sei, denn darum tue ich sie dir21 heute kund.
20. Siehe, ich habe sie dir dreifach22 beschrieben durch Gedanken und Erkenntnis,
21. damit ich dir23 den festen Grund und die Aussprüche der Wahrheit zeigte,
dass du darnach denen Rede stehen kannst, die dich gesandt haben.
22. Tue dem Armen nicht Gewalt an, weil er arm24 ist, und bedrücke den Dürftigen nicht in der Torhalle,25
23. denn der Herr wird der Richter seiner Sache sein und wird die betrüben, welche seine Seele betrübt haben.26
24. Schließe nicht Freundschaft mit einem zornigen Menschen27 und mit einem wütigen Manne gehe nicht um,
25. dass du nicht etwa seinen Wandel lernest und für deine Seele Ärgernis nehmest.
26. Halte nicht zu denen, welche ihren Handschlag28 geben und welche sich als Bürgen für Schulden stellen;
27. denn wenn du nichts hast, womit du bezahlen kannst,
warum solltest du dir die Decke aus deiner Kammer29 wegnehmen lassen?
28. Überschreite30 nicht die alten Grenzen, welche deine Väter gesetzt haben.
29. Siehst du einen Mann geschickt in seinem Tun?
Er möge vor Könige treten31 und nicht bei Unedlen weilen!


Fußnote

Kap. 22 (1) Gott nimmt sich beider an, darum soll der Reiche den Armen nicht bedrücken, dieser nicht gewaltsam jenem die Habe entreißen wollen. - (2) Die Menschen sollen die Verschiedenheit ihrer Stellung als von Gott gesetzt erkennen und zur Tugend benutzen. Arm und Reich sind einander entgegengesetzt, aber einander notwendig, einer ist für den andern erschaffen. Der Herr hat den Reichen gemacht, damit er dem Armen helfe, den Armen, um den Reichen zu erproben. (Aug.) - (3) Die Demut ist die Wurzel und Erzeugerin der Furcht des Herrn und aller Tugenden. Weitere Folgen der Demut sind Reichtum, Leben, Ehre. - (4) Hebr.: Dornen und Schlingen. Die Bösen ziehen sich dieselben zu. - (5) Fehlt im heutigen hebräischen Text. - (6) Der Weg der Tugend. - (7) Hebr.: Gewöhne. - (8) Muss sich von ihm viel gefallen lasen. - (9) Hebr.: Und der Stab seines Übermutes schwinde hin. – In der Septuag. folgt hier eine Variante von 9a, 8b (oder von [Spr 19,6b] und [Spr 1,19b]). - (10) Von Gott. (Septuag.) - (11) Septuag.: Aus der Versammlung. - (12) Septuag.: Jahve liebt den, der reinen Herzens ist, oder wessen Lippen usw. - (13) Über Menschen von Erkenntnis, Weisheit, Tugend wacht schirmend Gottes Auge, der des Falschen Rede, die jene verderben will, unwirksam macht. - (14) Die lächerlichsten Vorwände bringt der Faule vor, um träge zu Hause zu bleiben. Löwen können nicht bis in die bewohnten Städte und Mörder sind inmitten der Stadt ungewöhnlich. - (15) Aus einer tiefen Grube kommt man schwer heraus. - (16) Ehebrecherin. - (17) Die Sünde wird von Gott bisweilen durch Zulassung neuer Sünden gestraft. - (18) Ähnlich das deutsche Sprichwort: Jugend kennt keine Tugend. - (19) Hebr.: Werden Arme bedrückt, (so geschieht es nur), um sich zu bereichern, gib dem Reichen (so gereicht es ihm) nur zu Verlust. – „Dem Reichen geben“ schließt wohl den Gedanken ein: den Armen beraubend. - (20) Septuag.: Zu erkennen, dass sie lieblich sind. Wenn du sie im Innern bewahrst, so wird sie festhalten usw. Der Text in Septuag. in V. 17b, 19, 20 ist dem hebräischen vorzuziehen, da er nur Ermahnungen zur Aufnahme und zum Bewahren der folgenden Worte der Weise enthält. - (21) Das Hebr. fügt bei: Ja dir. - (22) Vielfach. Hebr. etwa: Kernsprüche. - (23) Das Folgende hebr.: Die Richtigkeit von Wahrheitsworten zeige, damit du die Worte, die Wahrheit sind, heimbringest dem, der dich gesandt (dem Vater). Vulg.: Wahrheitssprüche und die durch sie gegebene Richtschnur des Handelns. - (24) Hilflos. - (25) Dem Orte des Gerichtes. - (26) Hebr.: Und er raubt den sie Beraubenden das Leben. - (27) Sei Zorn würde dir eine Schlinge des Verderbens. Grund: [Spr 15,18, Spr 29,22]. - (28) Leichtsinnig. - (29) Hebr.: Das Bett unter dir. - (30) Hebr.: Verrücke nicht – ohne Rücksicht auf fremde rechte. Dies geschieht auf anderem gebiete auch, wenn die Wahrheit in Lüge verkehrt und anders verkündet wird, als was von den Aposteln überliefert. (Hieronymus) - (31) In des Königs Dienst treten.

- Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 |

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.