Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh05: Unterschied zwischen den Versionen

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Kap. 5 ('''1''') Begriff des Glaubens, wie er [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|1Joh 3,23]]''] gegeben. Er ist Wirkung und darum Kennzeichen der Zeugung aus Gott, wie die Liebe Kennzeichen der Gottesgemeinschaft ist [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,16]]''], durch welche wir Kinder Gottes werden. Der Glaubensinhalt wird im Gegensatz zu der Leugnung der Antichristen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,22]]''] dahin angegeben, dass die Person Jesu, wie er als Mensch uns entgegentrat, die zweite Person der göttlichen Natur des Messias ist. Der erste Teil des Verses blickt auf das [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,7]]''] Gesagte zurück. - ('''2''') Der Apostel hat [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|1Joh 3,23]]''] neben dem Glauben die Bruderliebe als zweites Gebot genannt und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,21]]''] als Gebot Gottes hervorgeheben. Er hebt also noch einmal hervor, dass, wenn die Liebe sich auf den Vater richtet, sie sich auf dessen Kinder, die Mitchristen, erstrecken muss. Nach dem heil. Augustin und dem heil. Hilarius ist der, der aus Gott erzeugt ist, an dieser Stelle Christus. - ('''3''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,5]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|1Joh 3,10.19]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,17]]'']. - ('''4''') Wann tritt ein, was in V. 1 gesagt ist? Woran erkennen wir, dass wir die Kinder Gottes lieben? - ('''5''') Wenn wir Gott wahrhaft lieben (im Gegensatze zu [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,20]]'']), indem wir seine Gebote erfüllen. - ('''6''') Darin bewährt sich. - ('''7''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,5]]'']. Wie Christus seine Liebe durch seinen Gehorsam gegen den Vater bewies[''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh14|Joh 14,31]]''] , fordert er von uns die gleiche Bewährung der Liebe zu ihm. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh14|Joh 14,15.21]]''] - ('''8''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt11|Mt 11,30]]'']. In dem, was man liebt, hat man keine Mühe, oder hat man Mühe, so liebt man diese (Aug.), „Wenn jemand sagt, die Gebote Gottes seien unmöglich zu halten für den Menschen, selbst für den Gerechtfertigten und für den in der Gnade stehenden, der sei ausgeschlossen.“ (Konzil von Trient Sitz 6 Kan. 18) - ('''9''') Das Halten der Gebote ist für den, der Gott liebt, etwas Selbstverständliches [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,5]]'']. Aber sind nicht die Schwierigkeiten und Versuchungen, welche die Welt schafft, zu schwer? Nein, wer aus Gott geboren ist, besiegt sie: [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,4]]''] Der feste Glaube an Christus versichert ihn des Gnadenbeistandes, zeigt ihm die Krone, die seiner wartet, und verbindet ihn mit Gott. - ('''10''') Der den Lesern mit dem Apostel gemeinsame Glaube. Sieg: Urheber des Sieges. Als solcher hat der Glaube sich schon bewährt. - ('''11''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,22]]'']. Der Apostel kehrt vom Glauben zu dem zurück, der den Glauben hat, und damit zu V. 1: Der Gläubige überwindet, wie alles was aus Gott geboren ist, die Welt. - ('''12''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,15]]'']. Wie in V. 1 stellt sich der Apostel den Irrlehrern entgegen, welche den Sohn leugneten, indem sie bestritten, dass Jesus der Christ sei. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,22]]''] - ('''13''') Die Irrlehrer sahen in dem Heilande einen himmlischen Äon, der sich in der Taufe mit dem Menschen Jesus verband und vor dem Tode von ihm schied. Diesem Irrtume gegenüber bezeugt der Apostel die Glaubenswahrheit. Dieser ist es: Der Mensch Jesus, welcher der Sohn Gottes war. (V. 5) - ('''14''') Das Kommen ist bei dem heil. Johannes ein feierlicher Ausdruck, der das Erscheinen des Heilandes in der Welt bedeutet. Zunächst weist die Präposition „durch“ auf zwei Tatsachen hin, durch welche er gleichsam hindurchging. Die Propheten hatten vorausgesagt, dass der Her die Menschen mit seinem Blute erlösen und durch die Taufe reinigen werde [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez36|Ez 36,47]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Sach12|Sach 12,12]]''] und alle Opfer des A. B. wiesen darauf hin. Christus starb am Kreuze und ward im Jordan getauft, dem Wasser die Kraft der Heiligung verleihend. Wie ferner das Wasser die Taufe, so bedeutete das Blut die heil. Eucharistie, jenes die Grundbedingung zur Teilnahme an der Frucht der Erlösung, letztere den Höhepunkt aller Sakramente. Mit diesen Sakramenten gleichsam ausgerüstet ist Christus gekommen und hat sich dadurch als den Messias allen denen bewährt, welche das Zeugnis des Heil. Geistes in sich tragen, allen Gläubigen. Der heil. Augustin findet in den Worten eine Hindeutung auf die [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh19|Joh 19,34]]''] erzählte Tatsache, dass aus der Seitenwunde Jesu am Kreuze Blut und Wasser floss. An jener Stelle bereits weist der Apostel auf diesen Umstand als auf etwas Wunderbares, tief Bedeutsames hin. Das Wasser ist Symbol der Wiedergeburt, die uns in Christus zu Teil wird, das Blut Symbol der Versöhnung, da nur durch Blut die Versöhnung mit Gott vollbracht wird. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr09|Hebr 9,22]]''] Da nun das neue Leben aus Christus uns in der Taufe eingepflanzt wird und die Früchte seines Sühnopfers, das er am Kreuze dargebracht, uns vorzugsweise in der heil Eucharistie zugewendet werden, deutet der Apostel auch auf diese hin. Im Evangelium stellt er wegen der Rücksichtnahme auf die Sakramente das Wasser voran. - ('''15''') Die Negation zeigt, dass der Apostel sich gegen die Irrlehrer wendet. Diese ließen zu, dass Christus (der Äon) im Wasser, nicht aber, dass er im blutigen Tode gekommen sei. Der Apostel stellt im Gegenteile gerade den Tod Christi als die höchste Liebesoffenbarung Gottes, vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,10]]''], hin. Das am Kreuze geflossene Blut war das Blut des im Fleische gekommenen Gottessohnes. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,2]]''] - ('''16''') Der Heil. Geist, von dem Christus [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh15|Joh 15,26]]''] gesagt, dass er von ihm zeugen werde. Als Geist Gottes [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,13]]''] mit dem Sohne von Ewigkeit her in Lebensgemeinschaft stehend mit dem Vater [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh01|1Joh 1,2]]''], kennt er diesen und kann bezeugen, dass der durch Wasser und Blut gekommene eben dieser Gottessohn war. Nach dem Griech. lauten die letzten Worte des V. 6: weil der Geist die Wahrheit ist. - ('''17''') Was der Heil. Geist bezeugt, ist wahr, denn wie es [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos17|5Mos 17,6]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:5Mos19|5Mos 19,15]]''] verlangt wird, damit eine Tatsache endgültig verbürgt sei, sind drei übereinstimmende Zeugen da. - ('''18''') Im Griech. lautet nach den uns erhaltenen Handschriften der Text V. 7, V. 8: So sind es drei, die Zeugnis ablegen, der Geist, das Wasser und das Blut, und die drei sind einig (auf eines hin). Die beiden bereits V. 6 erwähnten Momente erscheinen hier als Zeugnis, dass der, den sie betreffen, Gottes Sohn ist. Bei der Taufe ward seine Gottessohnschaft durch die Mitteilung des Heil. Geistes schon erwiesen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh01|Joh 1,33ff]]'']; bei dem Tode dadurch, dass dem Herrn kein Bein gebrochen, sondern durch den Lanzenstich seine Seite so eröffnet ward, dass daraus die Messianität Christi [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh19|Joh 19,35ff]]''] d. i. seine ewige Gottessohnschaft bezeugt ward. (V. 5) Indes, wenn auch unsere griechischen Handschriften aus nicht sicher festzustellenden Ursachen die übrigen Worte nicht haben, welche die Vulgata bietet und unser Text in der Vulgataform bei den Vätern nur bei dem heil. Cyprian und alsdann erst bei dem Bischofe Vigilius am Ende des 5. Jahrhunderts erscheint, bleibt dem katholischen Dogmatiker das Recht, sich für das Dogma der göttlichen Trinität auf die Stelle der Vulgata zu berufen. Denn die Vulgata hat diesen Text, und diese ist auf dem Konzil von Trient (Sitz 4) in rebus fidei et morum, in den Dingen, welche Glauben und Sitten betreffen, für authentisch erklärt worden, mitsamt allen ihren Teilen. Allein lassen wir auch jene Worte V. 7 einmal außer Acht, so haben wir dennoch in unserem Abschnitte die göttliche Trinität genau in derselben Weise ausgedrückt, wie die heil. Schrift sonst von diesem Geheimnisse spricht: Der Vater, der bezeugt V. 9, der Sohn, der bezeugt wird V. 6ff, der Heil. Geist, durch welchen de Sohn vom Vater bezeugt wird V. 6b, somit eine ganz ähnliche Stelle wie bei der Taufe Christi. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt03|Mt 3,16ff]]''] - ('''19''') Das Zeugnis Gottes unterliegt nicht den Unvollkommenheiten, denen selbst ein dreifaches menschliches unterworfen ist. - ('''20''') Dieses Zeugnis der drei zeugen ist eben das Gotteszeugnis, das seiner Natur nach größer ist als jedes menschliche, weil in ihm Gott ein Zeugnis abgelegt, das dauernd (Perfekt) betreffs seines Sohnes gültig bleibt. Das Zeugnis des Geistes ist ein Gotteszeugnis, denn der Geist ist der Geist Gottes. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|1Joh 3,24]]''] Das Zeugnis des Wassers geht auf ein Wort Gottes an den Täufer zurück [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh01|Joh 1,33]]''], wie das Zeugnis des Blutes auf Gottesworte der heil. Schrift [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh19|Joh 19,36ff]]''], deren Erfüllung Gott selbst herbeigeführt hat, um durch dieselbe für die Gottessohnschaft Christi Zeugnis abzulegen. - ('''21''') Wenn jemand das Zeugnis, welches Gott von seinem Sohne gegeben hat, (V. 9) annimmt. - ('''22''') Ihm ist das Zeugnis nicht mehr ein rein äußeres, sondern ein innerliches, subjektives, indem er die Kraft der von Gott bezeugten Wahrheit in seiner Seele erfährt. Wer aber jenem Zeugnisse nicht glaubt, hat Gott durch diesen Unglauben zum Lügner [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh01|1Joh 1,10]]''] erklärt. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|Joh 3,33]]'']. - ('''23''') Griech.: Gott. Wer an den Sohn nicht glaubt, weigert Gottes Zeugnis den Glauben, und macht so diesen zum Lügner. - ('''24''') Den Sieg über Sünde und Tod hier, und dort als Vollendung das ewige Leben. So lange wir auf Erden als Pilger wallen, haben wir das ewige Leben in der Hoffnung; wenn wir in den Himmel zu Gott gelangen, erhalten wir es in sich selbst. (Beda) - ('''25''') Da jeder Gläubige in dem Sohne ewiges Leben hat [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh03|Joh 3,15]]''], so zeugt dieses ewige Leben uns dafür, dass Jesus der Sohn Gottes ist, weil er nur als der Sohn, der mit dem Vater ewiges Sein hat [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh01|1Joh 1,2]]''] uns jenes vermitteln konnte. - ('''26''') Wie der, welcher den Sohn leugnet, den Vater nicht hat [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,23]]''], so hat nur der den Sohn, der ihn in Jesus erkannt hat und an diesen als den Sohn Gottes glaubt. Wer ihn aber hat, schaut in ihm den Vater. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh14|Joh 14,9]]''] Da nun die Anschauung Gottes allein das wahre ewige Leben ist [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh17|Joh 17,3]]''], so  hat er bereits das Leben, das mit dem Glauben gegeben ist. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh05|Joh 5,24]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh06|Joh 6,47]]''] - ('''27''') Wer den nicht hat, in dem die volle Offenbarung Gottes ist, kann auch nicht das wahre Leben haben, das in der Anschauung Gottes besteht. Dies ist die Strafe dafür, das er Gott zum Lügner gemacht, indem er sein Zeugnis nicht annahm und so nicht zum Glauben an den Sohn kam. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|1Joh 3,14]]'']. – Hat nun der Gläubige das wahre Leben, so hat er auch ebenso die volle Heilsgewissheit, wie der, welcher die Liebe hat. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,16ff]]''] - ('''28''') Was er V. 11ff gesagt hat. - ('''29''') Damit es euch zum vollen Bewusstsein komme und ihr freudige Zuversicht zu Gott und festes Vertrauen im Gebete und in der Fürbitte für sündige Brüder gewinnet. Denn das Gebet ist gleichsam die Hand, welche der Glaube (und die Hoffnung) ausstreckt, um damit die Gnade Gottes zu ergreifen. - ('''30''') Euch habe ich in den V. 11 folg. gemeint. - ('''31''') Die Zuversicht, im Glauben bereits das ewige Leben zu besitzen, wie sie der Apostel hat und in den Lesern erwecken will und, wie er annimmt, erweckt hat. In der Gebetserhörung wir diese Zuversicht als eine wohlbegründete unmittelbar erprobt. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|1Joh 3,22]]''] - ('''32''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,17]]'']. Dieser Zusatz soll keine Einschränkung sein, sondern gibt die selbstverständliche Voraussetzung an, dass der, welcher im Glauben das ewige Leben hat, den Willen Gottes in allem, also auch im Beten, kennt und tut, wie ja [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|1Joh 3,22]]''] das Tun seiner Gebote die Voraussetzung der in der Gebetserhörung erprobten Heilsgewissheit ist. - ('''33''') Darin besteht die wahre Zuversicht zu Gott, dass wir wissen, dass wir kraft des Bewusstseins der Gebetserhörung das Erbetene stets unmittelbar haben. - ('''34''') Wir erbitten das, was wir noch nicht haben, was uns mangelt, doch in der wahren Zuversicht zu Gott wandelt sich durch das Gebet das Nichthaben in Empfangen, in inneren idealen Besitz und damit in die Sicherheit, dass es uns auch in der Sache zu Teil wird. Die Übersetzung kann auch lauten: Dass wir das Erbetene von ihm erlangen. - ('''35''') Wer sündigt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh01|1Joh 1,8]]''], aber die Sünde bekennt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh01|1Joh 1,9]]''], dem wird die Sünde getilgt auf Grund der Fürbitte unseres Erlösers [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,1ff]]''], aber wer als Christ in der Finsternis wandelt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh01|1Joh 1,6]]''],  für diesen soll die Fürbitte der frommen Christen eintreten, damit er zur Erkenntnis und zum Bekenntnisse komme. Der Tod ist der geistige Tod; eine Sünde zum Tod ist also eine Sünde, welche das wahre Leben, welches Gott uns in Christus verliehen hat, aus unserer Seele vertreibt. Nach einigen ist hier jede schwere Sünde verstanden im Sinne der alttestamentlichen Unterscheidung, nach der es für gewisse Sünden Vergebung auf Grund der Opfersühne gab [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos18|4Mos 18,22]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos15|4Mos 15,29-31]]''], während andere die Todesstrafe zur Folge hatten, vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr10|Hebr 10,28]]''], indes wohl nicht ganz mit Recht. Nach [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh08|Joh 8,24]]''] stirbt der Nichtchrist in seinen Sünden dahin, wenn er nicht zum Glauben kommt, so kann es also für den Christen nur eine Sünde geben, welche endgültig zum Tode führt: den Abfall vom Glauben, wie er für die Antichristen durch ihr Ausscheiden aus der kirchlichen Gemeinschaft [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,19]]''] konstatiert ist. Der Apostel spricht hier von einer Sünde, welche durch sich selbst in den Augen aller Mitchristen als Sünde zum Tode erscheint, also ist wohl die gleiche Sünde, von der [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr06|Hebr 6,4-6]]''] die Rede ist, gemeint. - ('''36''') Die griechische Negation zeigt, dass das Urteil, ob jemand noch nicht zum Tode gesündigt habe, also bereits völlig vom Glauben abgefallen sei, nicht immer sicher ist. Deshalb hebt der Apostel noch einmal hervor, dass es eine Sünde zum Tode gibt, von der er nicht rede. - ('''37''') Griech.: Er wird das Leben geben. (Der Bittende.) - ('''38''') Sollte man nicht das Gegenteil erwarten? Ist nicht, je verderblicher die Sünde, die Fürbitte um so dringlicher? Gewiss, aber im gegebenen Falle ist sie aussichtslos. Der Apostel nimmt an, wie der heil. Paulus [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr06|Hebr 6,4ff]]''], dass ein Zustand der Verstocktheit eingetreten ist, welcher für alle Einwirkungen der göttlichen Gnade unzugänglich macht. Der Apostel verbietet nicht, auch für solche zu beten, doch ist die Sünde, die nicht zum Toe führt, hier für ihn der Hauptgegenstand, gelegentlich dessen er die Todsünde erwähnt, damit die Christen nicht beirrt werden, wenn ihre Fürbitte unerhört bleibt. - ('''39''') Der Apostel kehrt noch einmal zu der Sünde zurück, die nicht zum Tode führt, um zu zeigen, wie viele andere Fälle der Fürbitte dem Christen noch bleiben. Jede Ungerechtigkeit: Bestimmung des Umfanges der Sünde, wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|1Joh 3,4]]''] ihres Wesens. Alles, was im Gegensatze steht zu der Gerechtigkeit, die der Apostel [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,29]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|1Joh 3,7]]''] charakterisiert hat, ist Ungerechtigkeit, also Sünde. - ('''40''') Der Schluss des Verses ist im Griech.: Und es gibt eine Sünde, die nicht zum Tode ist, wo also das V. 16 Gesagte keine Geltung hat. - ('''41''') Das dreimal wiederholte: „Wir wissen“ bedingt nicht eine einfache Koordination gleicher Sätze. - ('''42''') Zwischen dem aus Gott geboren sein und dem Sündigen besteht ein innerer Widerspruch. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|1Joh 3,6.9]]'']. Wenn sich also im Leben eines Christen noch Sünde findet, so ist diese etwas Fremdes, seinem inneren Wesen Entgegengesetztes, wovon er sich zu befreien bemüht ist. - ('''43''') Der Teufel und dessen von außen kommende Angriffe vermögen des Christen gottgezeugtes Wesen nicht zu schädigen. Griech.: sondern durch die Geburt aus Gott bewahrt er sich selbst usw. - ('''44''') Anwendung des B. 18 auf die Glieder der Christengemeinde. - ('''45''') Wie der Apostel bereits [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,4]]''] bezeugt hat. - ('''46''') Wie die erste Satzhälfte dem ersten Teile von V. 18, so entspricht die zweite Satzhälfte dem zweiten Teile des vorhergehenden Verses. Wenn der Teufel die aus Gott geborenen nicht zu schädigen vermag, so auch nicht die Welt. Die Welt „liegt im Argen“: ist vollständig und widerstandslos der Macht des Teufels dahingegeben. - ('''47''') Aber widerspricht nicht der V. 16 besprochene Fall der Anwendung von V. 18 auf die Christen? Nein, weil die letzte Gewissheit des Heiles, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in ihrer Glaubensüberzeugung unerschütterlich fest steht. - ('''48''') Ein dauerndes Geschenk. Der Sinn ist das übernatürliche Erkenntnisvermögen. Wie der natürliche Sinn uns das Mittel ist, die Außenwelt wahrzunehmen, und uns ihr Dasein verbürgt, so hat der Christ ein übernatürliches Vermögen, den wahrhaftigen Gott zu erkennen. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh17|Joh 17,3]]''] Wo aber anders als in dem Mensch gewordenen Sohne Gottes? - ('''49''') Griech.: dass wir den wahrhaftigen Gott erkennen, und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohne Jesus Christus. Dass wir in Christus wurzeln, dessen muss der Christ sich innerlich bewusst sein. Dass der Sohn Gottes, durch den das Wesen Gottes ganz erkannt werden soll, der Wahrhaftige genannt wird, geschieht, um die Gleichheit dessen, was wir erkennen, mit dem, worin wir sind, zu bezeichnen. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh17|Joh 17,3]]'']. Um die volle Berechtigung der Identifizierung noch klarer zu zeigen, fügt der heil. Johannes bei: Dieser, nämlich Jesus Christus, der Sohn Gottes. - ('''50''') So heißt im Evangelium [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh11|Joh 11,25]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh14|Joh 14,6]]''] Christus das Leben, d. i. der Vermittler, der Urheber des Lebens. Der Vater, die ursprüngliche Quelle des Lebens, hat dem Sohne gegeben, das Leben zu haben in sich selber [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh05|Joh 5,26]]''], damit dieser, wie der Mittler alles Heils, so der Vermittler des Lebens für die Welt werde. Mit dem Worte des Lebens, in dem sich das Leben offenbart hat [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh01|1Joh 1,1ff]]''], hat der Brief begonnen, mit dem Hinweise auf Jesus Christus als den gottgleichen Sohn, welcher der Vermittler des Lebens ist, schließt er. - ('''51''') Noch einmal zeigt der Apostel in der Anrede seine zärtliche Liebe. - ('''52''') Indem er von ihnen Abschied nimmt, bittet er die, welche er bisher ermahnt hat, sich nun selbst zu bewahren vor den Abgöttern, vor allen Wahngebilden, welche der Mensch sich von Gott macht im Gegensatze zu dem einen wahrhaften Gott, der in Christus offenbar geworden ist. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh17|Joh 17,3]]''] Hierher gehören die Mahnbilder der Gnostiker, wie der Antinomisten [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,4]]''], der Hasser der Brüder [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,9]]''], der weltlich Gesinnten. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,16]]''] Alle Mahnungen des Briefes in Gott zu bleiben, wie er in Christus offenbar geworden ist [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,28]]''], sich von der Sünde zu reinigen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|1Joh 3,3]]''], sich im Christenstande durch die Bruderliebe zu bewähren [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|1Joh 3,18]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,7.11]]''], werden in dieser letzten Mahnung zusammengefasst.  
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Kap. 5 ('''1''') Begriff des Glaubens, wie er [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|1Joh 3,23]]''] gegeben. Er ist Wirkung und darum Kennzeichen der Zeugung aus Gott, wie die Liebe Kennzeichen der Gottesgemeinschaft ist [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,16]]''], durch welche wir Kinder Gottes werden. Der Glaubensinhalt wird im Gegensatz zu der Leugnung der Antichristen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,22]]''] dahin angegeben, dass die Person Jesu, wie er als Mensch uns entgegentrat, die zweite Person der göttlichen Natur des Messias ist. Der erste Teil des Verses blickt auf das [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,7]]''] Gesagte zurück. - ('''2''') Der Apostel hat [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|1Joh 3,23]]''] neben dem Glauben die Bruderliebe als zweites Gebot genannt und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,21]]''] als Gebot Gottes hervorgehoben. Er hebt also noch einmal hervor, dass, wenn die Liebe sich auf den Vater richtet, sie sich auf dessen Kinder, die Mitchristen, erstrecken muss. Nach dem heil. Augustin und dem heil. Hilarius ist der, der aus Gott erzeugt ist, an dieser Stelle Christus. - ('''3''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,5]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|1Joh 3,10.19]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,17]]'']. - ('''4''') Wann tritt ein, was in V. 1 gesagt ist? Woran erkennen wir, dass wir die Kinder Gottes lieben? - ('''5''') Wenn wir Gott wahrhaft lieben (im Gegensatze zu [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,20]]'']), indem wir seine Gebote erfüllen. - ('''6''') Darin bewährt sich. - ('''7''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,5]]'']. Wie Christus seine Liebe durch seinen Gehorsam gegen den Vater bewies[''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh14|Joh 14,31]]''] , fordert er von uns die gleiche Bewährung der Liebe zu ihm. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh14|Joh 14,15.21]]''] - ('''8''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt11|Mt 11,30]]'']. In dem, was man liebt, hat man keine Mühe, oder hat man Mühe, so liebt man diese (Aug.), „Wenn jemand sagt, die Gebote Gottes seien unmöglich zu halten für den Menschen, selbst für den Gerechtfertigten und für den in der Gnade stehenden, der sei ausgeschlossen.“ (Konzil von Trient Sitz 6 Kan. 18) - ('''9''') Das Halten der Gebote ist für den, der Gott liebt, etwas Selbstverständliches [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,5]]'']. Aber sind nicht die Schwierigkeiten und Versuchungen, welche die Welt schafft, zu schwer? Nein, wer aus Gott geboren ist, besiegt sie: [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,4]]''] Der feste Glaube an Christus versichert ihn des Gnadenbeistandes, zeigt ihm die Krone, die seiner wartet, und verbindet ihn mit Gott. - ('''10''') Der den Lesern mit dem Apostel gemeinsame Glaube. Sieg: Urheber des Sieges. Als solcher hat der Glaube sich schon bewährt. - ('''11''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,22]]'']. Der Apostel kehrt vom Glauben zu dem zurück, der den Glauben hat, und damit zu V. 1: Der Gläubige überwindet, wie alles was aus Gott geboren ist, die Welt. - ('''12''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,15]]'']. Wie in V. 1 stellt sich der Apostel den Irrlehrern entgegen, welche den Sohn leugneten, indem sie bestritten, dass Jesus der Christ sei. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,22]]''] - ('''13''') Die Irrlehrer sahen in dem Heilande einen himmlischen Äon, der sich in der Taufe mit dem Menschen Jesus verband und vor dem Tode von ihm schied. Diesem Irrtume gegenüber bezeugt der Apostel die Glaubenswahrheit. Dieser ist es: Der Mensch Jesus, welcher der Sohn Gottes war. (V. 5) - ('''14''') Das Kommen ist bei dem heil. Johannes ein feierlicher Ausdruck, der das Erscheinen des Heilandes in der Welt bedeutet. Zunächst weist die Präposition „durch“ auf zwei Tatsachen hin, durch welche er gleichsam hindurchging. Die Propheten hatten vorausgesagt, dass der Herr die Menschen mit seinem Blute erlösen und durch die Taufe reinigen werde [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez36|Ez 36,47]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Sach12|Sach 12,12]]''] und alle Opfer des A. B. wiesen darauf hin. Christus starb am Kreuze und ward im Jordan getauft, dem Wasser die Kraft der Heiligung verleihend. Wie ferner das Wasser die Taufe, so bedeutete das Blut die heil. Eucharistie, jenes die Grundbedingung zur Teilnahme an der Frucht der Erlösung, letztere den Höhepunkt aller Sakramente. Mit diesen Sakramenten gleichsam ausgerüstet ist Christus gekommen und hat sich dadurch als den Messias allen denen bewährt, welche das Zeugnis des Heil. Geistes in sich tragen, allen Gläubigen. Der heil. Augustin findet in den Worten eine Hindeutung auf die [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh19|Joh 19,34]]''] erzählte Tatsache, dass aus der Seitenwunde Jesu am Kreuze Blut und Wasser floss. An jener Stelle bereits weist der Apostel auf diesen Umstand als auf etwas Wunderbares, tief Bedeutsames hin. Das Wasser ist Symbol der Wiedergeburt, die uns in Christus zu Teil wird, das Blut Symbol der Versöhnung, da nur durch Blut die Versöhnung mit Gott vollbracht wird. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr09|Hebr 9,22]]''] Da nun das neue Leben aus Christus uns in der Taufe eingepflanzt wird und die Früchte seines Sühnopfers, das er am Kreuze dargebracht, uns vorzugsweise in der heil Eucharistie zugewendet werden, deutet der Apostel auch auf diese hin. Im Evangelium stellt er wegen der Rücksichtnahme auf die Sakramente das Wasser voran. - ('''15''') Die Negation zeigt, dass der Apostel sich gegen die Irrlehrer wendet. Diese ließen zu, dass Christus (der Äon) im Wasser, nicht aber, dass er im blutigen Tode gekommen sei. Der Apostel stellt im Gegenteile gerade den Tod Christi als die höchste Liebesoffenbarung Gottes, vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,10]]''], hin. Das am Kreuze geflossene Blut war das Blut des im Fleische gekommenen Gottessohnes. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,2]]''] - ('''16''') Der Heil. Geist, von dem Christus [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh15|Joh 15,26]]''] gesagt, dass er von ihm zeugen werde. Als Geist Gottes [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,13]]''] mit dem Sohne von Ewigkeit her in Lebensgemeinschaft stehend mit dem Vater [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh01|1Joh 1,2]]''], kennt er diesen und kann bezeugen, dass der durch Wasser und Blut gekommene eben dieser Gottessohn war. Nach dem Griech. lauten die letzten Worte des V. 6: weil der Geist die Wahrheit ist. - ('''17''') Was der Heil. Geist bezeugt, ist wahr, denn wie es [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos17|5Mos 17,6]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:5Mos19|5Mos 19,15]]''] verlangt wird, damit eine Tatsache endgültig verbürgt sei, sind drei übereinstimmende Zeugen da. - ('''18''') Im Griech. lautet nach den uns erhaltenen Handschriften der Text V. 7, V. 8: So sind es drei, die Zeugnis ablegen, der Geist, das Wasser und das Blut, und die drei sind einig (auf eines hin). Die beiden bereits V. 6 erwähnten Momente erscheinen hier als Zeugnis, dass der, den sie betreffen, Gottes Sohn ist. Bei der Taufe ward seine Gottessohnschaft durch die Mitteilung des Heil. Geistes schon erwiesen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh01|Joh 1,33ff]]'']; bei dem Tode dadurch, dass dem Herrn kein Bein gebrochen, sondern durch den Lanzenstich seine Seite so eröffnet ward, dass daraus die Messianität Christi [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh19|Joh 19,35ff]]''] d. i. seine ewige Gottessohnschaft bezeugt ward. (V. 5) Indes, wenn auch unsere griechischen Handschriften aus nicht sicher festzustellenden Ursachen die übrigen Worte nicht haben, welche die Vulgata bietet und unser Text in der Vulgataform bei den Vätern nur bei dem heil. Cyprian und alsdann erst bei dem Bischofe Vigilius am Ende des 5. Jahrhunderts erscheint, bleibt dem katholischen Dogmatiker das Recht, sich für das Dogma der göttlichen Trinität auf die Stelle der Vulgata zu berufen. Denn die Vulgata hat diesen Text, und diese ist auf dem Konzil von Trient (Sitz 4) in rebus fidei et morum, in den Dingen, welche Glauben und Sitten betreffen, für authentisch erklärt worden, mitsamt allen ihren Teilen. Allein lassen wir auch jene Worte V. 7 einmal außer Acht, so haben wir dennoch in unserem Abschnitte die göttliche Trinität genau in derselben Weise ausgedrückt, wie die heil. Schrift sonst von diesem Geheimnisse spricht: Der Vater, der bezeugt V. 9, der Sohn, der bezeugt wird V. 6ff, der Heil. Geist, durch welchen der Sohn vom Vater bezeugt wird V. 6b, somit eine ganz ähnliche Stelle wie bei der Taufe Christi. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt03|Mt 3,16ff]]''] - ('''19''') Das Zeugnis Gottes unterliegt nicht den Unvollkommenheiten, denen selbst ein dreifaches menschliches unterworfen ist. - ('''20''') Dieses Zeugnis der drei zeugen ist eben das Gotteszeugnis, das seiner Natur nach größer ist als jedes menschliche, weil in ihm Gott ein Zeugnis abgelegt, das dauernd (Perfekt) betreffs seines Sohnes gültig bleibt. Das Zeugnis des Geistes ist ein Gotteszeugnis, denn der Geist ist der Geist Gottes. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|1Joh 3,24]]''] Das Zeugnis des Wassers geht auf ein Wort Gottes an den Täufer zurück [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh01|Joh 1,33]]''], wie das Zeugnis des Blutes auf Gottesworte der heil. Schrift [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh19|Joh 19,36ff]]''], deren Erfüllung Gott selbst herbeigeführt hat, um durch dieselbe für die Gottessohnschaft Christi Zeugnis abzulegen. - ('''21''') Wenn jemand das Zeugnis, welches Gott von seinem Sohne gegeben hat, (V. 9) annimmt. - ('''22''') Ihm ist das Zeugnis nicht mehr ein rein äußeres, sondern ein innerliches, subjektives, indem er die Kraft der von Gott bezeugten Wahrheit in seiner Seele erfährt. Wer aber jenem Zeugnisse nicht glaubt, hat Gott durch diesen Unglauben zum Lügner [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh01|1Joh 1,10]]''] erklärt. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|Joh 3,33]]'']. - ('''23''') Griech.: Gott. Wer an den Sohn nicht glaubt, weigert Gottes Zeugnis den Glauben, und macht so diesen zum Lügner. - ('''24''') Den Sieg über Sünde und Tod hier, und dort als Vollendung das ewige Leben. So lange wir auf Erden als Pilger wallen, haben wir das ewige Leben in der Hoffnung; wenn wir in den Himmel zu Gott gelangen, erhalten wir es in sich selbst. (Beda) - ('''25''') Da jeder Gläubige in dem Sohne ewiges Leben hat [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh03|Joh 3,15]]''], so zeugt dieses ewige Leben uns dafür, dass Jesus der Sohn Gottes ist, weil er nur als der Sohn, der mit dem Vater ewiges Sein hat [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh01|1Joh 1,2]]''] uns jenes vermitteln konnte. - ('''26''') Wie der, welcher den Sohn leugnet, den Vater nicht hat [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,23]]''], so hat nur der den Sohn, der ihn in Jesus erkannt hat und an diesen als den Sohn Gottes glaubt. Wer ihn aber hat, schaut in ihm den Vater. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh14|Joh 14,9]]''] Da nun die Anschauung Gottes allein das wahre ewige Leben ist [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh17|Joh 17,3]]''], so  hat er bereits das Leben, das mit dem Glauben gegeben ist. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh05|Joh 5,24]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh06|Joh 6,47]]''] - ('''27''') Wer den nicht hat, in dem die volle Offenbarung Gottes ist, kann auch nicht das wahre Leben haben, das in der Anschauung Gottes besteht. Dies ist die Strafe dafür, das er Gott zum Lügner gemacht, indem er sein Zeugnis nicht annahm und so nicht zum Glauben an den Sohn kam. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|1Joh 3,14]]'']. – Hat nun der Gläubige das wahre Leben, so hat er auch ebenso die volle Heilsgewissheit, wie der, welcher die Liebe hat. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,16ff]]''] - ('''28''') Was er V. 11ff gesagt hat. - ('''29''') Damit es euch zum vollen Bewusstsein komme und ihr freudige Zuversicht zu Gott und festes Vertrauen im Gebete und in der Fürbitte für sündige Brüder gewinnet. Denn das Gebet ist gleichsam die Hand, welche der Glaube (und die Hoffnung) ausstreckt, um damit die Gnade Gottes zu ergreifen. - ('''30''') Euch habe ich in den V. 11 folg. gemeint. - ('''31''') Die Zuversicht, im Glauben bereits das ewige Leben zu besitzen, wie sie der Apostel hat und in den Lesern erwecken will und, wie er annimmt, erweckt hat. In der Gebetserhörung wir diese Zuversicht als eine wohlbegründete unmittelbar erprobt. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|1Joh 3,22]]''] - ('''32''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,17]]'']. Dieser Zusatz soll keine Einschränkung sein, sondern gibt die selbstverständliche Voraussetzung an, dass der, welcher im Glauben das ewige Leben hat, den Willen Gottes in allem, also auch im Beten, kennt und tut, wie ja [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|1Joh 3,22]]''] das Tun seiner Gebote die Voraussetzung der in der Gebetserhörung erprobten Heilsgewissheit ist. - ('''33''') Darin besteht die wahre Zuversicht zu Gott, dass wir wissen, dass wir kraft des Bewusstseins der Gebetserhörung das Erbetene stets unmittelbar haben. - ('''34''') Wir erbitten das, was wir noch nicht haben, was uns mangelt, doch in der wahren Zuversicht zu Gott wandelt sich durch das Gebet das Nichthaben in Empfangen, in inneren idealen Besitz und damit in die Sicherheit, dass es uns auch in der Sache zu Teil wird. Die Übersetzung kann auch lauten: Dass wir das Erbetene von ihm erlangen. - ('''35''') Wer sündigt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh01|1Joh 1,8]]''], aber die Sünde bekennt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh01|1Joh 1,9]]''], dem wird die Sünde getilgt auf Grund der Fürbitte unseres Erlösers [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,1ff]]''], aber wer als Christ in der Finsternis wandelt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh01|1Joh 1,6]]''],  für diesen soll die Fürbitte der frommen Christen eintreten, damit er zur Erkenntnis und zum Bekenntnisse komme. Der Tod ist der geistige Tod; eine Sünde zum Tod ist also eine Sünde, welche das wahre Leben, welches Gott uns in Christus verliehen hat, aus unserer Seele vertreibt. Nach einigen ist hier jede schwere Sünde verstanden im Sinne der alttestamentlichen Unterscheidung, nach der es für gewisse Sünden Vergebung auf Grund der Opfersühne gab [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos18|4Mos 18,22]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos15|4Mos 15,29-31]]''], während andere die Todesstrafe zur Folge hatten, vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr10|Hebr 10,28]]''], indes wohl nicht ganz mit Recht. Nach [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh08|Joh 8,24]]''] stirbt der Nichtchrist in seinen Sünden dahin, wenn er nicht zum Glauben kommt, so kann es also für den Christen nur eine Sünde geben, welche endgültig zum Tode führt: den Abfall vom Glauben, wie er für die Antichristen durch ihr Ausscheiden aus der kirchlichen Gemeinschaft [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,19]]''] konstatiert ist. Der Apostel spricht hier von einer Sünde, welche durch sich selbst in den Augen aller Mitchristen als Sünde zum Tode erscheint, also ist wohl die gleiche Sünde, von der [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr06|Hebr 6,4-6]]''] die Rede ist, gemeint. - ('''36''') Die griechische Negation zeigt, dass das Urteil, ob jemand noch nicht zum Tode gesündigt habe, also bereits völlig vom Glauben abgefallen sei, nicht immer sicher ist. Deshalb hebt der Apostel noch einmal hervor, dass es eine Sünde zum Tode gibt, von der er nicht rede. - ('''37''') Griech.: Er wird das Leben geben. (Der Bittende.) - ('''38''') Sollte man nicht das Gegenteil erwarten? Ist nicht, je verderblicher die Sünde, die Fürbitte um so dringlicher? Gewiss, aber im gegebenen Falle ist sie aussichtslos. Der Apostel nimmt an, wie der heil. Paulus [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr06|Hebr 6,4ff]]''], dass ein Zustand der Verstocktheit eingetreten ist, welcher für alle Einwirkungen der göttlichen Gnade unzugänglich macht. Der Apostel verbietet nicht, auch für solche zu beten, doch ist die Sünde, die nicht zum Tode führt, hier für ihn der Hauptgegenstand, gelegentlich dessen er die Todsünde erwähnt, damit die Christen nicht beirrt werden, wenn ihre Fürbitte unerhört bleibt. - ('''39''') Der Apostel kehrt noch einmal zu der Sünde zurück, die nicht zum Tode führt, um zu zeigen, wie viele andere Fälle der Fürbitte dem Christen noch bleiben. Jede Ungerechtigkeit: Bestimmung des Umfanges der Sünde, wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|1Joh 3,4]]''] ihres Wesens. Alles, was im Gegensatze steht zu der Gerechtigkeit, die der Apostel [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,29]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|1Joh 3,7]]''] charakterisiert hat, ist Ungerechtigkeit, also Sünde. - ('''40''') Der Schluss des Verses ist im Griech.: Und es gibt eine Sünde, die nicht zum Tode ist, wo also das V. 16 Gesagte keine Geltung hat. - ('''41''') Das dreimal wiederholte: „Wir wissen“ bedingt nicht eine einfache Koordination gleicher Sätze. - ('''42''') Zwischen dem aus Gott geboren sein und dem Sündigen besteht ein innerer Widerspruch. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|1Joh 3,6.9]]'']. Wenn sich also im Leben eines Christen noch Sünde findet, so ist diese etwas Fremdes, seinem inneren Wesen Entgegengesetztes, wovon er sich zu befreien bemüht ist. - ('''43''') Der Teufel und dessen von außen kommende Angriffe vermögen des Christen gottgezeugtes Wesen nicht zu schädigen. Griech.: sondern durch die Geburt aus Gott bewahrt er sich selbst usw. - ('''44''') Anwendung des B. 18 auf die Glieder der Christengemeinde. - ('''45''') Wie der Apostel bereits [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,4]]''] bezeugt hat. - ('''46''') Wie die erste Satzhälfte dem ersten Teile von V. 18, so entspricht die zweite Satzhälfte dem zweiten Teile des vorhergehenden Verses. Wenn der Teufel die aus Gott geborenen nicht zu schädigen vermag, so auch nicht die Welt. Die Welt „liegt im Argen“: ist vollständig und widerstandslos der Macht des Teufels dahingegeben. - ('''47''') Aber widerspricht nicht der V. 16 besprochene Fall der Anwendung von V. 18 auf die Christen? Nein, weil die letzte Gewissheit des Heiles, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in ihrer Glaubensüberzeugung unerschütterlich fest steht. - ('''48''') Ein dauerndes Geschenk. Der Sinn ist das übernatürliche Erkenntnisvermögen. Wie der natürliche Sinn uns das Mittel ist, die Außenwelt wahrzunehmen, und uns ihr Dasein verbürgt, so hat der Christ ein übernatürliches Vermögen, den wahrhaftigen Gott zu erkennen. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh17|Joh 17,3]]''] Wo aber anders als in dem Mensch gewordenen Sohne Gottes? - ('''49''') Griech.: dass wir den wahrhaftigen Gott erkennen, und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohne Jesus Christus. Dass wir in Christus wurzeln, dessen muss der Christ sich innerlich bewusst sein. Dass der Sohn Gottes, durch den das Wesen Gottes ganz erkannt werden soll, der Wahrhaftige genannt wird, geschieht, um die Gleichheit dessen, was wir erkennen, mit dem, worin wir sind, zu bezeichnen. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh17|Joh 17,3]]'']. Um die volle Berechtigung der Identifizierung noch klarer zu zeigen, fügt der heil. Johannes bei: Dieser, nämlich Jesus Christus, der Sohn Gottes. - ('''50''') So heißt im Evangelium [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh11|Joh 11,25]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh14|Joh 14,6]]''] Christus das Leben, d. i. der Vermittler, der Urheber des Lebens. Der Vater, die ursprüngliche Quelle des Lebens, hat dem Sohne gegeben, das Leben zu haben in sich selber [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh05|Joh 5,26]]''], damit dieser, wie der Mittler alles Heils, so der Vermittler des Lebens für die Welt werde. Mit dem Worte des Lebens, in dem sich das Leben offenbart hat [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh01|1Joh 1,1ff]]''], hat der Brief begonnen, mit dem Hinweise auf Jesus Christus als den gottgleichen Sohn, welcher der Vermittler des Lebens ist, schließt er. - ('''51''') Noch einmal zeigt der Apostel in der Anrede seine zärtliche Liebe. - ('''52''') Indem er von ihnen Abschied nimmt, bittet er die, welche er bisher ermahnt hat, sich nun selbst zu bewahren vor den Abgöttern, vor allen Wahngebilden, welche der Mensch sich von Gott macht im Gegensatze zu dem einen wahrhaften Gott, der in Christus offenbar geworden ist. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh17|Joh 17,3]]''] Hierher gehören die Mahnbilder der Gnostiker, wie der Antinomisten [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,4]]''], der Hasser der Brüder [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,9]]''], der weltlich Gesinnten. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,16]]''] Alle Mahnungen des Briefes in Gott zu bleiben, wie er in Christus offenbar geworden ist [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh02|1Joh 2,28]]''], sich von der Sünde zu reinigen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|1Joh 3,3]]''], sich im Christenstande durch die Bruderliebe zu bewähren [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03|1Joh 3,18]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh04|1Joh 4,7.11]]''], werden in dieser letzten Mahnung zusammengefasst.  
  
 
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Version vom 3. August 2019, 14:11 Uhr

Epistola beati Joannis Apostoli prima.

Erster Brief des heiligen Apostels Johannes Kap. 5


2. Darlegung, dass der Glaube in Wahrheit die Wurzel der Liebe ist (V. 1 – 12): a. Der Glaube an Jesus Christus macht uns zu Kindern Gottes und bewirkt, dass wir Gott lieben und auch den Nächsten, die Liebe zu Gott aber wird aus der Beobachtung der Gebote erkannt, durch welche (und mittelbar also durch den Glauben) wir die Welt besiegen. (V. 5) b. Dass Jesus der Christus ist, steht aus göttlichem Zeugnisse fest, das jedes menschliche Zeugnis überragt und also angenommen werden muss, im Glauben aber angenommen, das ewige Leben gewährt. (V. 12) Epilog (V. 13 – 21): 1. Johannes hat diesen Brief geschrieben, damit die Gläubigen wissen, dass sie durch den Glauben an Jesus Christus das ewige Leben haben werden. (V. 13) Die nächste Frucht dieses Glaubens aber ist die Zuversicht, in der sie von Gott alles, auch das Leben eines nicht zum Tode sündigen Bruders, erlangen können. (V. 17) 2. Die aus Gott geboren sind, müssen sich der Sünde enthalten, die Welt verabscheuen und an Gott und seinen Sohn glauben, um das ewige Leben zu erlangen. (V. 20) 3. Mahnung, die Gläubigen möchten sich vor Götzendienst bewahren.

1. Omnis, qui credit, quoniam Jesus est Christus, ex Deo natus est. Et omnis, qui diligit eum qui genuit, diligit et eum qui natus est ex eo.
2. In hoc cognoscimus quoniam diligimus natos Dei, cum Deum diligamus, et mandata ejus faciamus.
3. Hæc est enim caritas Dei, ut mandata ejus custodiamus: et mandata ejus gravia non sunt.
4. Quoniam omne, quod natum est ex Deo, vincit mundum: et hæc est victoria, quæ vincit mundum, fides nostra.
5. Quis est, qui vincit mundum, nisi qui credit quoniam Jesus est Filius Dei?
6. Hic est, qui venit per aquam et sanguinem, Jesus Christus: non in aqua solum, sed in aqua et sanguine. Et spiritus est, qui testificatur, quoniam Christus est veritas.
7. Quoniam tres sunt, qui testimonium dant in cœlo: Pater, Verbum, et Spiritus sanctos: et hi tres unum sunt.
8. Et tres sunt, qui testimonium dant in terra: Spiritus, et aqua, et sanguis: et hi tres unum sunt.
9. Si testimonium hominum accipimus, testimonium Dei majus est: quoniam hoc est testimonium Dei, quod majus est, quoniam testificatus est de Filio suo.

10. Qui credit in Filium Dei, habet testimonium Dei in se. Qui non credit Filio, mendacem facit eum: quia non credit in testimonium quod testificatus est Deus de Filio suo.
11. Et hoc est testimonium, quoniam vitam æternam dedit nobis Deus. Et hæc vita in Filio ejus est.
12. Qui habet Filium, habet vitam: qui non habet Filium, vitam non habet.

13. Hæc scribo vobis: ut sciatis quoniam vitam habetis æternam, qui ceditis in nomine Filii Dei.
14. Et hæc est fiducia, quam habemus ad eum: Quia quodcumque petierimus: secundum voluntatem ejus, audit nos.

15. Et scimus quia audit nos quidquid petierimus: scimus quoniam habemus petitiones quas postulamus ab eo.
16. Qui scit fratrem suum peccare peccatum non ad mortem, petat, et dabitur ei vita peccanti non ad mortem. Est peccatum ad mortem: non pro illo dico ut roget quis.

17. Omnis iniquitas, peccatum est: et est peccatum ad mortem.
18. Scimus quia omnis, qui natus est ex Deo, non peccat: sed generatio Dei conservat eum, et malignus non tangit eum.
19. Scimus quoniam ex Deo sumus: et mundus totus in maligno positus est.
20. Et scimus quoniam Filius Dei venit, et dedit nobis sensum ut cognoscamus verum Deum, et simus in vero Filio ejus. Hic est verus Deus, et vita æterna.

21. Filioli, custodite vos a simulacris. Amen.

1. Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christ sei, ist aus Gott geboren;1 und jeder, welcher den Erzeuger liebt, liebt auch den, der von ihm erzeugt ist.2
2. Daran3 erkennen wir,4 dass wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten.5
3. Denn das ist6 die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten,7 und seine Gebote sind nicht schwer.8
4. Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt;9 und das ist der Sieg, welcher die Welt überwindet: der Glaube.10
5. Wer ist es, der die Welt überwindet,11 als nur wer glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?12
6. Dieser ist es,13 der durch Wasser und Blut gekommen ist,14 Jesus Christus, nicht in Wasser allein, sondern in Wasser und Blut.15 Und der Geist16 ist es, welcher Zeugnis gibt, dass Christus die Wahrheit ist.
7. Denn drei sind, welche Zeugnis geben17 im Himmel: Der Vater, das Wort und der Heilige Geist; und diese drei sind eines.
8. Und drei sind, welche Zeugnis geben auf Erden: Der Geist und das Wasser, und das Blut; und diese drei sind eines.18
9. Wenn wir das Zeugnis der Menschen annehmen, so ist das Zeugnis Gottes größer;19 denn dies20 ist das Zeugnis Gottes, welches größer ist, dass er Zeugnis gegeben hat von seinem Sohne.
10. Wer an den Sohn Gottes glaubt,21 hat das Zeugnis22 Gottes in sich. Wer dem Sohne23 nicht glaubt, macht ihn zum Lügner, weil er an das Zeugnis nicht glaubt, welches Gott über seinen Sohn gegeben hat.
11. Und dies ist das Zeugnis, dass uns Gott das ewige Leben24 gegeben hat;25 und dieses Leben ist in seinem Sohne.26
12. Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn nicht hat, hat das Leben nicht.27
13. Dieses28 schreibe ich euch, damit ihr wisset,29 dass ihr das ewige Leben habt, die ihr30 an den Namen des Sohnes Gottes glaubt.
14. Und dies ist die Zuversicht,31 welche wir zu ihm haben,32 dass er uns in allem, was wir nach seinem Willen begehren werden,33 erhört.34
15. Und wenn wir wissen, dass er uns erhört, um was wir immer bitten, so wissen wir, dass wir das von ihm Erbetene erlangen.
16. Wer weiß, dass sein Bruder sündigt, aber nicht zum Tode,35 der bitte, und es wird dem, der nicht36 zum Tode sündigt, das Leben gegeben werden.37 Es gibt eine Sünde zum Tode; nicht für diese, sage ich, dass jemand beten solle.38
17. Jede Ungerechtigkeit ist Sünde;39 so gibt es auch eine Sünde, die zum Tode ist.40
18. Wir wissen,41 dass jeder, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt,42 sondern die Geburt aus Gott bewahrt ihn, und der Arge tastet ihn nicht an.43
19. Wir wissen,44 dass wir aus Gott sind;45 und die ganze Welt in dem Argen liegt.46
20. Und wir wissen,47 dass der Sohn Gottes gekommen ist, und uns Einsicht verliehen hat,48 dass wir den wahren Gott erkennen und in seinem wahren Sohne seien.49 Dies ist der wahre Gott und das ewige Leben.50
21. Kindlein!51 hütet euch vor den Götzen.52 Amen.

Fußnote

Kap. 5 (1) Begriff des Glaubens, wie er [1Joh 3,23] gegeben. Er ist Wirkung und darum Kennzeichen der Zeugung aus Gott, wie die Liebe Kennzeichen der Gottesgemeinschaft ist [1Joh 4,16], durch welche wir Kinder Gottes werden. Der Glaubensinhalt wird im Gegensatz zu der Leugnung der Antichristen [1Joh 2,22] dahin angegeben, dass die Person Jesu, wie er als Mensch uns entgegentrat, die zweite Person der göttlichen Natur des Messias ist. Der erste Teil des Verses blickt auf das [1Joh 4,7] Gesagte zurück. - (2) Der Apostel hat [1Joh 3,23] neben dem Glauben die Bruderliebe als zweites Gebot genannt und [1Joh 4,21] als Gebot Gottes hervorgehoben. Er hebt also noch einmal hervor, dass, wenn die Liebe sich auf den Vater richtet, sie sich auf dessen Kinder, die Mitchristen, erstrecken muss. Nach dem heil. Augustin und dem heil. Hilarius ist der, der aus Gott erzeugt ist, an dieser Stelle Christus. - (3) Vergl. [1Joh 2,5, 1Joh 3,10.19, 1Joh 4,17]. - (4) Wann tritt ein, was in V. 1 gesagt ist? Woran erkennen wir, dass wir die Kinder Gottes lieben? - (5) Wenn wir Gott wahrhaft lieben (im Gegensatze zu [1Joh 4,20]), indem wir seine Gebote erfüllen. - (6) Darin bewährt sich. - (7) Vergl. [1Joh 2,5]. Wie Christus seine Liebe durch seinen Gehorsam gegen den Vater bewies[Joh 14,31] , fordert er von uns die gleiche Bewährung der Liebe zu ihm. [Joh 14,15.21] - (8) Vergl. [Mt 11,30]. In dem, was man liebt, hat man keine Mühe, oder hat man Mühe, so liebt man diese (Aug.), „Wenn jemand sagt, die Gebote Gottes seien unmöglich zu halten für den Menschen, selbst für den Gerechtfertigten und für den in der Gnade stehenden, der sei ausgeschlossen.“ (Konzil von Trient Sitz 6 Kan. 18) - (9) Das Halten der Gebote ist für den, der Gott liebt, etwas Selbstverständliches [1Joh 2,5]. Aber sind nicht die Schwierigkeiten und Versuchungen, welche die Welt schafft, zu schwer? Nein, wer aus Gott geboren ist, besiegt sie: [1Joh 4,4] Der feste Glaube an Christus versichert ihn des Gnadenbeistandes, zeigt ihm die Krone, die seiner wartet, und verbindet ihn mit Gott. - (10) Der den Lesern mit dem Apostel gemeinsame Glaube. Sieg: Urheber des Sieges. Als solcher hat der Glaube sich schon bewährt. - (11) Vergl. [1Joh 2,22]. Der Apostel kehrt vom Glauben zu dem zurück, der den Glauben hat, und damit zu V. 1: Der Gläubige überwindet, wie alles was aus Gott geboren ist, die Welt. - (12) Vergl. [1Joh 4,15]. Wie in V. 1 stellt sich der Apostel den Irrlehrern entgegen, welche den Sohn leugneten, indem sie bestritten, dass Jesus der Christ sei. [1Joh 2,22] - (13) Die Irrlehrer sahen in dem Heilande einen himmlischen Äon, der sich in der Taufe mit dem Menschen Jesus verband und vor dem Tode von ihm schied. Diesem Irrtume gegenüber bezeugt der Apostel die Glaubenswahrheit. Dieser ist es: Der Mensch Jesus, welcher der Sohn Gottes war. (V. 5) - (14) Das Kommen ist bei dem heil. Johannes ein feierlicher Ausdruck, der das Erscheinen des Heilandes in der Welt bedeutet. Zunächst weist die Präposition „durch“ auf zwei Tatsachen hin, durch welche er gleichsam hindurchging. Die Propheten hatten vorausgesagt, dass der Herr die Menschen mit seinem Blute erlösen und durch die Taufe reinigen werde [Ez 36,47, Sach 12,12] und alle Opfer des A. B. wiesen darauf hin. Christus starb am Kreuze und ward im Jordan getauft, dem Wasser die Kraft der Heiligung verleihend. Wie ferner das Wasser die Taufe, so bedeutete das Blut die heil. Eucharistie, jenes die Grundbedingung zur Teilnahme an der Frucht der Erlösung, letztere den Höhepunkt aller Sakramente. Mit diesen Sakramenten gleichsam ausgerüstet ist Christus gekommen und hat sich dadurch als den Messias allen denen bewährt, welche das Zeugnis des Heil. Geistes in sich tragen, allen Gläubigen. Der heil. Augustin findet in den Worten eine Hindeutung auf die [Joh 19,34] erzählte Tatsache, dass aus der Seitenwunde Jesu am Kreuze Blut und Wasser floss. An jener Stelle bereits weist der Apostel auf diesen Umstand als auf etwas Wunderbares, tief Bedeutsames hin. Das Wasser ist Symbol der Wiedergeburt, die uns in Christus zu Teil wird, das Blut Symbol der Versöhnung, da nur durch Blut die Versöhnung mit Gott vollbracht wird. [Hebr 9,22] Da nun das neue Leben aus Christus uns in der Taufe eingepflanzt wird und die Früchte seines Sühnopfers, das er am Kreuze dargebracht, uns vorzugsweise in der heil Eucharistie zugewendet werden, deutet der Apostel auch auf diese hin. Im Evangelium stellt er wegen der Rücksichtnahme auf die Sakramente das Wasser voran. - (15) Die Negation zeigt, dass der Apostel sich gegen die Irrlehrer wendet. Diese ließen zu, dass Christus (der Äon) im Wasser, nicht aber, dass er im blutigen Tode gekommen sei. Der Apostel stellt im Gegenteile gerade den Tod Christi als die höchste Liebesoffenbarung Gottes, vergl. [1Joh 4,10], hin. Das am Kreuze geflossene Blut war das Blut des im Fleische gekommenen Gottessohnes. [1Joh 4,2] - (16) Der Heil. Geist, von dem Christus [Joh 15,26] gesagt, dass er von ihm zeugen werde. Als Geist Gottes [1Joh 4,13] mit dem Sohne von Ewigkeit her in Lebensgemeinschaft stehend mit dem Vater [1Joh 1,2], kennt er diesen und kann bezeugen, dass der durch Wasser und Blut gekommene eben dieser Gottessohn war. Nach dem Griech. lauten die letzten Worte des V. 6: weil der Geist die Wahrheit ist. - (17) Was der Heil. Geist bezeugt, ist wahr, denn wie es [5Mos 17,6, 5Mos 19,15] verlangt wird, damit eine Tatsache endgültig verbürgt sei, sind drei übereinstimmende Zeugen da. - (18) Im Griech. lautet nach den uns erhaltenen Handschriften der Text V. 7, V. 8: So sind es drei, die Zeugnis ablegen, der Geist, das Wasser und das Blut, und die drei sind einig (auf eines hin). Die beiden bereits V. 6 erwähnten Momente erscheinen hier als Zeugnis, dass der, den sie betreffen, Gottes Sohn ist. Bei der Taufe ward seine Gottessohnschaft durch die Mitteilung des Heil. Geistes schon erwiesen [Joh 1,33ff]; bei dem Tode dadurch, dass dem Herrn kein Bein gebrochen, sondern durch den Lanzenstich seine Seite so eröffnet ward, dass daraus die Messianität Christi [Joh 19,35ff] d. i. seine ewige Gottessohnschaft bezeugt ward. (V. 5) Indes, wenn auch unsere griechischen Handschriften aus nicht sicher festzustellenden Ursachen die übrigen Worte nicht haben, welche die Vulgata bietet und unser Text in der Vulgataform bei den Vätern nur bei dem heil. Cyprian und alsdann erst bei dem Bischofe Vigilius am Ende des 5. Jahrhunderts erscheint, bleibt dem katholischen Dogmatiker das Recht, sich für das Dogma der göttlichen Trinität auf die Stelle der Vulgata zu berufen. Denn die Vulgata hat diesen Text, und diese ist auf dem Konzil von Trient (Sitz 4) in rebus fidei et morum, in den Dingen, welche Glauben und Sitten betreffen, für authentisch erklärt worden, mitsamt allen ihren Teilen. Allein lassen wir auch jene Worte V. 7 einmal außer Acht, so haben wir dennoch in unserem Abschnitte die göttliche Trinität genau in derselben Weise ausgedrückt, wie die heil. Schrift sonst von diesem Geheimnisse spricht: Der Vater, der bezeugt V. 9, der Sohn, der bezeugt wird V. 6ff, der Heil. Geist, durch welchen der Sohn vom Vater bezeugt wird V. 6b, somit eine ganz ähnliche Stelle wie bei der Taufe Christi. [Mt 3,16ff] - (19) Das Zeugnis Gottes unterliegt nicht den Unvollkommenheiten, denen selbst ein dreifaches menschliches unterworfen ist. - (20) Dieses Zeugnis der drei zeugen ist eben das Gotteszeugnis, das seiner Natur nach größer ist als jedes menschliche, weil in ihm Gott ein Zeugnis abgelegt, das dauernd (Perfekt) betreffs seines Sohnes gültig bleibt. Das Zeugnis des Geistes ist ein Gotteszeugnis, denn der Geist ist der Geist Gottes. [1Joh 3,24] Das Zeugnis des Wassers geht auf ein Wort Gottes an den Täufer zurück [Joh 1,33], wie das Zeugnis des Blutes auf Gottesworte der heil. Schrift [Joh 19,36ff], deren Erfüllung Gott selbst herbeigeführt hat, um durch dieselbe für die Gottessohnschaft Christi Zeugnis abzulegen. - (21) Wenn jemand das Zeugnis, welches Gott von seinem Sohne gegeben hat, (V. 9) annimmt. - (22) Ihm ist das Zeugnis nicht mehr ein rein äußeres, sondern ein innerliches, subjektives, indem er die Kraft der von Gott bezeugten Wahrheit in seiner Seele erfährt. Wer aber jenem Zeugnisse nicht glaubt, hat Gott durch diesen Unglauben zum Lügner [1Joh 1,10] erklärt. Vergl. [Joh 3,33]. - (23) Griech.: Gott. Wer an den Sohn nicht glaubt, weigert Gottes Zeugnis den Glauben, und macht so diesen zum Lügner. - (24) Den Sieg über Sünde und Tod hier, und dort als Vollendung das ewige Leben. So lange wir auf Erden als Pilger wallen, haben wir das ewige Leben in der Hoffnung; wenn wir in den Himmel zu Gott gelangen, erhalten wir es in sich selbst. (Beda) - (25) Da jeder Gläubige in dem Sohne ewiges Leben hat [Joh 3,15], so zeugt dieses ewige Leben uns dafür, dass Jesus der Sohn Gottes ist, weil er nur als der Sohn, der mit dem Vater ewiges Sein hat [1Joh 1,2] uns jenes vermitteln konnte. - (26) Wie der, welcher den Sohn leugnet, den Vater nicht hat [1Joh 2,23], so hat nur der den Sohn, der ihn in Jesus erkannt hat und an diesen als den Sohn Gottes glaubt. Wer ihn aber hat, schaut in ihm den Vater. [Joh 14,9] Da nun die Anschauung Gottes allein das wahre ewige Leben ist [Joh 17,3], so hat er bereits das Leben, das mit dem Glauben gegeben ist. [Joh 5,24, Joh 6,47] - (27) Wer den nicht hat, in dem die volle Offenbarung Gottes ist, kann auch nicht das wahre Leben haben, das in der Anschauung Gottes besteht. Dies ist die Strafe dafür, das er Gott zum Lügner gemacht, indem er sein Zeugnis nicht annahm und so nicht zum Glauben an den Sohn kam. Vergl. [1Joh 3,14]. – Hat nun der Gläubige das wahre Leben, so hat er auch ebenso die volle Heilsgewissheit, wie der, welcher die Liebe hat. [1Joh 4,16ff] - (28) Was er V. 11ff gesagt hat. - (29) Damit es euch zum vollen Bewusstsein komme und ihr freudige Zuversicht zu Gott und festes Vertrauen im Gebete und in der Fürbitte für sündige Brüder gewinnet. Denn das Gebet ist gleichsam die Hand, welche der Glaube (und die Hoffnung) ausstreckt, um damit die Gnade Gottes zu ergreifen. - (30) Euch habe ich in den V. 11 folg. gemeint. - (31) Die Zuversicht, im Glauben bereits das ewige Leben zu besitzen, wie sie der Apostel hat und in den Lesern erwecken will und, wie er annimmt, erweckt hat. In der Gebetserhörung wir diese Zuversicht als eine wohlbegründete unmittelbar erprobt. [1Joh 3,22] - (32) Vergl. [1Joh 2,17]. Dieser Zusatz soll keine Einschränkung sein, sondern gibt die selbstverständliche Voraussetzung an, dass der, welcher im Glauben das ewige Leben hat, den Willen Gottes in allem, also auch im Beten, kennt und tut, wie ja [1Joh 3,22] das Tun seiner Gebote die Voraussetzung der in der Gebetserhörung erprobten Heilsgewissheit ist. - (33) Darin besteht die wahre Zuversicht zu Gott, dass wir wissen, dass wir kraft des Bewusstseins der Gebetserhörung das Erbetene stets unmittelbar haben. - (34) Wir erbitten das, was wir noch nicht haben, was uns mangelt, doch in der wahren Zuversicht zu Gott wandelt sich durch das Gebet das Nichthaben in Empfangen, in inneren idealen Besitz und damit in die Sicherheit, dass es uns auch in der Sache zu Teil wird. Die Übersetzung kann auch lauten: Dass wir das Erbetene von ihm erlangen. - (35) Wer sündigt [1Joh 1,8], aber die Sünde bekennt [1Joh 1,9], dem wird die Sünde getilgt auf Grund der Fürbitte unseres Erlösers [1Joh 2,1ff], aber wer als Christ in der Finsternis wandelt [1Joh 1,6], für diesen soll die Fürbitte der frommen Christen eintreten, damit er zur Erkenntnis und zum Bekenntnisse komme. Der Tod ist der geistige Tod; eine Sünde zum Tod ist also eine Sünde, welche das wahre Leben, welches Gott uns in Christus verliehen hat, aus unserer Seele vertreibt. Nach einigen ist hier jede schwere Sünde verstanden im Sinne der alttestamentlichen Unterscheidung, nach der es für gewisse Sünden Vergebung auf Grund der Opfersühne gab [4Mos 18,22] und [4Mos 15,29-31], während andere die Todesstrafe zur Folge hatten, vergl. [Hebr 10,28], indes wohl nicht ganz mit Recht. Nach [Joh 8,24] stirbt der Nichtchrist in seinen Sünden dahin, wenn er nicht zum Glauben kommt, so kann es also für den Christen nur eine Sünde geben, welche endgültig zum Tode führt: den Abfall vom Glauben, wie er für die Antichristen durch ihr Ausscheiden aus der kirchlichen Gemeinschaft [1Joh 2,19] konstatiert ist. Der Apostel spricht hier von einer Sünde, welche durch sich selbst in den Augen aller Mitchristen als Sünde zum Tode erscheint, also ist wohl die gleiche Sünde, von der [Hebr 6,4-6] die Rede ist, gemeint. - (36) Die griechische Negation zeigt, dass das Urteil, ob jemand noch nicht zum Tode gesündigt habe, also bereits völlig vom Glauben abgefallen sei, nicht immer sicher ist. Deshalb hebt der Apostel noch einmal hervor, dass es eine Sünde zum Tode gibt, von der er nicht rede. - (37) Griech.: Er wird das Leben geben. (Der Bittende.) - (38) Sollte man nicht das Gegenteil erwarten? Ist nicht, je verderblicher die Sünde, die Fürbitte um so dringlicher? Gewiss, aber im gegebenen Falle ist sie aussichtslos. Der Apostel nimmt an, wie der heil. Paulus [Hebr 6,4ff], dass ein Zustand der Verstocktheit eingetreten ist, welcher für alle Einwirkungen der göttlichen Gnade unzugänglich macht. Der Apostel verbietet nicht, auch für solche zu beten, doch ist die Sünde, die nicht zum Tode führt, hier für ihn der Hauptgegenstand, gelegentlich dessen er die Todsünde erwähnt, damit die Christen nicht beirrt werden, wenn ihre Fürbitte unerhört bleibt. - (39) Der Apostel kehrt noch einmal zu der Sünde zurück, die nicht zum Tode führt, um zu zeigen, wie viele andere Fälle der Fürbitte dem Christen noch bleiben. Jede Ungerechtigkeit: Bestimmung des Umfanges der Sünde, wie [1Joh 3,4] ihres Wesens. Alles, was im Gegensatze steht zu der Gerechtigkeit, die der Apostel [1Joh 2,29] und [1Joh 3,7] charakterisiert hat, ist Ungerechtigkeit, also Sünde. - (40) Der Schluss des Verses ist im Griech.: Und es gibt eine Sünde, die nicht zum Tode ist, wo also das V. 16 Gesagte keine Geltung hat. - (41) Das dreimal wiederholte: „Wir wissen“ bedingt nicht eine einfache Koordination gleicher Sätze. - (42) Zwischen dem aus Gott geboren sein und dem Sündigen besteht ein innerer Widerspruch. Vergl. [1Joh 3,6.9]. Wenn sich also im Leben eines Christen noch Sünde findet, so ist diese etwas Fremdes, seinem inneren Wesen Entgegengesetztes, wovon er sich zu befreien bemüht ist. - (43) Der Teufel und dessen von außen kommende Angriffe vermögen des Christen gottgezeugtes Wesen nicht zu schädigen. Griech.: sondern durch die Geburt aus Gott bewahrt er sich selbst usw. - (44) Anwendung des B. 18 auf die Glieder der Christengemeinde. - (45) Wie der Apostel bereits [1Joh 4,4] bezeugt hat. - (46) Wie die erste Satzhälfte dem ersten Teile von V. 18, so entspricht die zweite Satzhälfte dem zweiten Teile des vorhergehenden Verses. Wenn der Teufel die aus Gott geborenen nicht zu schädigen vermag, so auch nicht die Welt. Die Welt „liegt im Argen“: ist vollständig und widerstandslos der Macht des Teufels dahingegeben. - (47) Aber widerspricht nicht der V. 16 besprochene Fall der Anwendung von V. 18 auf die Christen? Nein, weil die letzte Gewissheit des Heiles, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in ihrer Glaubensüberzeugung unerschütterlich fest steht. - (48) Ein dauerndes Geschenk. Der Sinn ist das übernatürliche Erkenntnisvermögen. Wie der natürliche Sinn uns das Mittel ist, die Außenwelt wahrzunehmen, und uns ihr Dasein verbürgt, so hat der Christ ein übernatürliches Vermögen, den wahrhaftigen Gott zu erkennen. [Joh 17,3] Wo aber anders als in dem Mensch gewordenen Sohne Gottes? - (49) Griech.: dass wir den wahrhaftigen Gott erkennen, und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohne Jesus Christus. Dass wir in Christus wurzeln, dessen muss der Christ sich innerlich bewusst sein. Dass der Sohn Gottes, durch den das Wesen Gottes ganz erkannt werden soll, der Wahrhaftige genannt wird, geschieht, um die Gleichheit dessen, was wir erkennen, mit dem, worin wir sind, zu bezeichnen. Vergl. [Joh 17,3]. Um die volle Berechtigung der Identifizierung noch klarer zu zeigen, fügt der heil. Johannes bei: Dieser, nämlich Jesus Christus, der Sohn Gottes. - (50) So heißt im Evangelium [Joh 11,25] und [Joh 14,6] Christus das Leben, d. i. der Vermittler, der Urheber des Lebens. Der Vater, die ursprüngliche Quelle des Lebens, hat dem Sohne gegeben, das Leben zu haben in sich selber [Joh 5,26], damit dieser, wie der Mittler alles Heils, so der Vermittler des Lebens für die Welt werde. Mit dem Worte des Lebens, in dem sich das Leben offenbart hat [1Joh 1,1ff], hat der Brief begonnen, mit dem Hinweise auf Jesus Christus als den gottgleichen Sohn, welcher der Vermittler des Lebens ist, schließt er. - (51) Noch einmal zeigt der Apostel in der Anrede seine zärtliche Liebe. - (52) Indem er von ihnen Abschied nimmt, bittet er die, welche er bisher ermahnt hat, sich nun selbst zu bewahren vor den Abgöttern, vor allen Wahngebilden, welche der Mensch sich von Gott macht im Gegensatze zu dem einen wahrhaften Gott, der in Christus offenbar geworden ist. [Joh 17,3] Hierher gehören die Mahnbilder der Gnostiker, wie der Antinomisten [1Joh 2,4], der Hasser der Brüder [1Joh 2,9], der weltlich Gesinnten. [1Joh 2,16] Alle Mahnungen des Briefes in Gott zu bleiben, wie er in Christus offenbar geworden ist [1Joh 2,28], sich von der Sünde zu reinigen [1Joh 3,3], sich im Christenstande durch die Bruderliebe zu bewähren [1Joh 3,18, 1Joh 4,7.11], werden in dieser letzten Mahnung zusammengefasst.

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