Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr05

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Epistola beati Pauli Apostoli ad Hebræos.

Der Brief des heiligen Apostels Paulus an die Hebräer Kap. 5


Beweis, dass Jesus ein Hoherpriester ist, aus dem, was von einem Hohenpriester erfordert wird (B. 4), was alles in Christus vorhanden ist. (B. 10) 2. Mahnung, am Glauben festzuhalten und in demselben fortzuschreiten (5,11 – 6,19): Klage, dass die Hebräer im Glauben noch schwach sind und festere Speise nicht zu ertragen vermögen.

1.Omnis namque pontifex ex hominibus assumptus, pro hominibus constituitur in iis, quæ sunt ad Deum, ut offerat dona, et sacrificial pro peccatis:

2. Qui condolere possit iis, qui ignorant, et errant: quoniam et ipse circumdatus est infirmitate:
3. Et propterea debet, quemadmodum pro populo, ita etiam et pro semetipso offerre pro peccatis.
4. Nec quisquam sumit sibi honorem, sed qui vocatur a Deo, tamquam Aaron.
5. Sic et Christus non semetipsum clarificavit ut pontifex fieret: sed qui locutus est ad eum: Filius meus es tu, ego hodie genui te.
6. Quemadmodum et inn alio loco dicit: Tu es sacerdos in æternum secundum ordinem Melchisedech.
7. Qui in diebus carnis suæ preces, supplicationesque ad eum, qui possit illum salvum facere a morte, cum clamore valido, et lacrimis offerens, exauditus est pro sua reverential:
8. Et quidem cum esset Filius Dei, didicit ex iis, quæ passus est, obedientiam:
9. Et consummates, factus est omnibus obtemperantibus sibi, causa salutis æternæ,
10. Appellatus a Deo pontifex juxta ordinem Melchisedech.
11. De quo nobis grandis sermo, et ininterpretabilis ad dicendum: quoniam imbecilles facti estis ad audiendum.
12. Etenim cum deberetis magistri esse propter tempus: rursum indigetis ut vos doceamini quæ sint elementa exordii sermonum Dei: et facti estis quibus lacte opus sit, non solido cibo.

13. Omnis enim, qui lactis est particeps expers est sermonis justitiæ: parvulus enim est.
14. Perfectorum autem est solidus cibus: eorum, qui pro consuetudine exercitatos habent sensus ad discretionem boni ac mali.


1.Denn1 jeder Hoherpriester2 wird al seiner, der aus den Menschen3 genommen, für Menschen bestellt in ihren Angelegenheiten bei Gott,4 damit er Gaben und Opfer darbringe für die Sünden,5
2. als einer der Mitleid zu haben vermag mit den Unwissenden und Irrenden,6 da er ja auch selbst mit Schwachheit umgeben ist;7
3. und darum muss er, wie für das Volk, so auch für sich selbst Opfer darbringen für die Sünden.8
4. Und niemand maßt sich selbst die Würde an, sondern wer von Gott berufen wird, wie Aaron.9
5. So hat auch Christus nicht sich selbst verherrlicht,10 dass er Hoherpriester würde,11 sondern12 der, welcher zu ihm sprach: “Mein Sohn13 bist du, heute habe ich dich gezeugt!”14
6. Wie er auch an einem anderen Orte sagt: “Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedechs.“15
7. Er, der in den Tagen seines Fleisches16 Gebet und Flehen17 mit starkem Geschrei und Tränen dem darbrachte, der ihn von dem Tode erretten konnte,18 ist erhört worden wegen seiner Ehrfurcht.19
8. Und obwohl er der Sohn Gottes war, hat er aus dem, was er litt, Gehorsam gelernt,20
9. und, zur Vollendung gebracht,21 ist er allen, die ihm gehorsam sind,22 Urheber des ewigen Heiles23 geworden,
10. von Gott Hoherpriester benannt nach der Ordnung Melchisedechs.24
11. Hierüber25 haben wir große Dinge zu sagen, die schwer zu erklären sind, weil ihr schwach geworden seid im Hören.26
12. Denn während ihr der Zeit nach27 Lehrer sein solltet, habt ihr abermals nötig, dass euch gelehrt werde, welches die Anfangsgründe28 des Wortes Gottes29 seien; und ihr seid zu solchen geworden,30 die der Milch31 bedürfen, nicht fester Speise.32
13. Denn jeder, der Milch erhält,33 ist unerfahren in der Lehre von der Gerechtigkeit,33 ist er doch unmündig.34
14. Für Vollkommene35 aber ist die feste Speise,36 für die, welche durch die Gewöhnung geübte Sinne haben, Gutes und Böses37 zu unterscheiden.

Fußnote

Kap. 5 (1) Fortsetzung des Beweises, dass Christus der wahre Hohepriester ist, welcher die jüdischen an Würde weit übertrifft. - (2) Der Apostel denkt besonders an die levitischen Hohenpriester. - (3) Dass Christus aus den Menschen genommen ist, hat der Apostel bereits oben [Hebr 2,11] gesagt; dass er für die Menschen bestellt ist, weist der Verfasser im Folgenden nach. - (4) Der Priester soll ein Mittler sein zwischen Gott und den Menschen, diese soll er entsündigen und sühnen und Gott ihr Opfer darbringen, hinwiederum auch ihnen die von Gott mitgeteilten Gnaden ausspenden und so die Gemeinde heiligen. So ist der Priester ein Mittelglied zwischen Gott und Menschen, der einerseits mit den Menschen als Glied der Menschheit verbunden sein, andererseits höher stehen muss als diese. Denn, um Träger und Leiter der göttlichen Gnade zu sein, muss er von Gott berufen und bestellt sein. Der Priester kann nicht von den Menschen bestellt werden, denn diese können nicht über sich hinausgehen und nicht eine Würde verleihen, die selbst Gott gegenüber gilt. - (5) Wäre der erste Mensch nicht gefallen, so hätte für ihn keines solchen Opfers und keines Priesters bedurft; er wäre selbst Priester und Opfer zugleich gewesen, indem er sich in jedem Augenblicke seines Daseins Gott hingab. Als aber der Mensch sich weigerte, Gott dieses Selbstopfer darzubringen und so die Verbindung mit Gott abbrach, bedurfte es eines Vermittlers, und zwar eines von Gott gesetzten, um diese Gemeinschaft wiederherzustellen, und eines Verbindungsmittels, und zwar eines von Gott angeordneten, damit dies den Menschen sühne und heilige, und selbstvertretend als Selbstopfer ersetzte, welches der Mensch nach dem Falle Gott nicht mehr rein darbringen konnte. Dieser Vermittler war im A. T. das levitische Priestertum, insbesondere der Hohepriester, das Verbindungsmittel die von Gott angeordneten unblutigen und blutigen Opfer. - (6) Die den rechten Weg nicht erkennen oder von demselben in ihren Taten abweichen. Jede Sünde entspringt aus beiden Unvollkommenheiten, denn wenn es auch scheinen sollte, dass jemand wusste, was böse ist, war er doch zur Zeit, wo er die Sünde beging, über deren wahres Wesen verblendet und durch die Begierde fortgerissen. - (7) Von sittlicher Schwachheit, wie von einem Kleide. - (8) Vergl. [3Mos 4,3, 3Mos 9,7]. Der Apostel führt dies nicht an, um es auf Christus anzuwenden, sondern weil er dies B. 2 unter den Eigenschaften eines Hohenpriesters genannt. Was aber von Christus zu sagen, hat er bereits [Hebr 4,15] verkündet. - (9) Vergl. [2Mos 28,1ff, 2Mos 29,4ff, 3Mos 3,10]. - (10) Sich die hohepriesterliche Würde zugeeignet. - (11) Auf Erden war Christus in seiner leidenden Menschheit Hoherpriester und Opfer, welches der Welt Sünden trug; im Himmel ist er in seiner verklärten Menschheit der ewige Hohepriester, der sein Volk, die Gläubigen, bei dem Vater vertritt. - (12) Vergleich der Eigenschaften der jüdischen Priester mit Christus; an erster Stelle der zuletzt genannten. Da Christus nicht aus der Familie Aarons war, aus welcher der Priesterstand hervorgegangen, ja, nicht einmal aus dem Stamme Levi, welcher allein vor dem Herrn diente, musste die göttliche Berufung des Heilandes festgestellt werden. Christus hat sich die Würde eines Hohenpriesters nicht angemaßt, sondern ist von Gott als solcher bestellt worden. [Ps 2,7, Ps 110,4] Beide Psalmen wurden von den Juden vom Messias verstanden. - (13) Die Gottessohnschaft ist gleichsam das Fundament, wie aller Auszeichnungen Christi, so des Hohenpriestertums. - (14) Vergl. [Hebr 1,Anm.23]. - (15) Die Patriarchen waren bei den Hebräern ebenso die Träger der priesterlichen wie der höchsten bürgerlichen Gewalt gewesen. Das mosaische Gesetz schied beide Gewalten voneinander, doch verband David sie in gewisser Weise. Vergl. [2Koe 6, 3Koe 8]. Die vollständige Vereinigung beider und eine Vereinigung auf immer traf erst in Christus ein, dessen Vorbilder David und Melchisedech waren. Christus ist ein Hoherpriester nach der Ähnlichkeit (Ordnung) Melchisedechs. Der Apostel weist dies im 7. Kapitel weiter nach. - (16) Vergl. [Hebr 2,14]. Das Wort Fleisch bedeutet im N. T. die Gebrechlichkeit, das Elend und die Sterblichkeit der menschlichen Natur, weshalb Theodoretus mit Recht übersetzt: Sterblichkeit. Bei seiner Erhöhung legte Christus die Leiblichkeit nicht ab, aber verklärte sie. - (17) Flehentliches Gebet. Wann hat der Herr dies dargebracht? Entweder im Garten Gethsemane [Mt 26,36], wo der Heiland wohl auch Tränen vergoss, vergl. [Lk 22,24], oder wahrscheinlicher am Kreuze, als er rief: Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? [Mt 27,46] und so laut rufend seinen Geist aufgab. [Lk 23,46] (Thom.) Vielleicht auch beziehen die Worte des Apostels sich auf beide Zeiten. - (18) Dem bibl. Sprachgebrauch gemäß kann dies ebenso bedeuten: Vor dem Tode bewahren, wie: aus dem wirklich eingetretenen Tode dem Leben zurückgeben. Es ist wahrscheinlicher, dass der Apostel die Befreiung durch die Auferstehung im Sinne hat, da er alsbald beifügt, dass Christus erhört worden ist. - (19) Christus ist als Mensch wegen seiner Frömmigkeit gegen Gott erhört, insofern er zum Leben wiedererweckt, in den Himmel erhoben, zur Rechten Gottes erhöht und der göttlichen Herrschaft teilhaftig geworden ist. (Ökum., Primas.) - (20) Er, der auch als Mensch alle Tugenden besaß und bereits vor dem Leiden dasselbe mit vollkommenem Gehorsam angenommen. Er übte den gehorsam und lernte aus der Erfahrung, wie schwer es ist, in den höchsten Schwierigkeiten gehorsam zu sein. (Thom.) Den Gehorsam erwähnt der Apostel wohl besonders mit Rücksicht auf B. 9. - (21) Doppelte Frucht des Leidens Christi: Seine Verklärung und unser Heil. Jene verdiente er seiner menschlichen Natur [Hebr 1,3], dies uns. [Hebr 2,10] - (22) Unser Gehorsam, unsere Mitwirkung mit der Gnade, um das Gesetz Christi zu erfüllen, ist die notwendig zu erfüllende Bedingung, um das Heil zu erlangen. [Mt 19,17] Für dieses ist der verklärte Christus die vorbildliche Ursache. [1Kor 15] - (23) Da der Heiland auf ewig Hoherpriester ist, vermag er uns das Heil unverlierbar zu verleihen. Die hohepriesterliche Heilswirksamkeit des Herrn im Himmel hat das auf Erden vollbrachte Opfer, seinen Kreuzestod, zur Voraussetzung und objektiven Grundlage, denn im Himmel wendet er den Gläubigen ohne Unterlass die Gnadenwohltaten zu, welche er den Menschen durch seinen Tod erworben hat. - (24) Christus ist der Urheber unseres Heiles, weil er von Gott Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedechs benannt ward, also eine viel erhabenere Stellung bei Gott einnimmt als die jüdischen Priester. - (25) Über Melchisedech (Peschit.) oder über die Ähnlichkeit zwischen Christus und Melchisedech. - (26) Zuvor waret ihr mehr bemüht, die Wahrheiten des Glaubens zu durchdringen. Die Ursache des Nachlassens im Eifer lag ebenso in den Verfolgungen (Chrys., Theoph.), wie in ihrer zu großen Anhänglichkeit an den Mosaischen Kultus. - (27) Der Zeit eures Christenstandes nach. - (28) Nach anderen: einige Anfangsgründe. - (29) Der göttlichen Lehre Christi. - (30) Der Unterricht wird in der heil. Schrift und bei den jüdischen Schriftstellern oft mit der leiblichen Ernährung verglichen. - (31) Was der Apostel zur festen Speise rechnet, erklärt er [Hebr 6,1ff], und aus B. 11 vergl. mit [Hebr 7,1ff] ergibt sich, dass er vornehmlich an das vorbildliche Priestertum des Melchisedech, bezüglich an das Hohepriestertum Christi denkt, mit dem auch die Lehre von der Rechtfertigung B. 13 zusammenhängt. - (32) Wer noch die ersten Anfangsgründe der Religion lernen muss. - (33) Der Unterricht, der alles umfasst, was zur vollkommenen Erkenntnis der christlichen Religion gehört. Vergl. [Hebr 6,1]. Den Gegensatz bilden die Anfangsgründe (B. 12) und die Milch. - (34) Noch nicht vorbereitet zum Erfassen höherer Wahrheiten. - (35) Für die in der christlichen Erkenntnis Fortgeschrittenen. - (36) Die schwierigeren Lehren des Christentums. - (37) Wahres und Falsches. Dem Apostel schwebt wohl [5Mos 6,16] vor. Das Falsche sind die judaisierenden Lehren.

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