Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt20: Unterschied zwischen den Versionen

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<center> Die göttliche Gnade, Ursache der Verdienste: Gleichnis von den Arbeitern im Weinberge. (V. 16) Christus sagt sein Leiden voraus und empfiehlt die Demut. (V. 28) IV. 20,29 – 28,20.  1. Heilung zweier Blinden (V. 29 – 34) </center>  
<center> Die göttliche Gnade, Ursache der Verdienste: Gleichnis von den Arbeitern im Weinberge. (V. 16) Christus sagt sein Leiden voraus und empfiehlt die Demut. (V. 28) '''IV. 20,29 – 28,20.''' 1. Heilung zweier Blinden (V. 29 – 34) </center>  


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Version vom 13. Juli 2019, 10:46 Uhr

Sanctum Jesu Christi Evangelium secundum Mattæum

Das heilige Evangelium Jesu Christi nach Matthäus - Kap. 20

Die göttliche Gnade, Ursache der Verdienste: Gleichnis von den Arbeitern im Weinberge. (V. 16) Christus sagt sein Leiden voraus und empfiehlt die Demut. (V. 28) IV. 20,29 – 28,20. 1. Heilung zweier Blinden (V. 29 – 34)

1. Simile est regnum cœlorum homini patrifamilias, qui exiit primo mane conducere operarios in vineam suam.
2. Conventione autem facta cum operariis ex denario diurno, misit eos in vineam suam.
3. Et egressus circa horam tertiam, vidit alios stantes in foro otiosos,

4. Et dixit illis: Ite et vos in vineam meam, et quod justum fuerit dabo vobis.
5. Illi autem abierunt. Iterum autem exiit circa sextam, et nonam horam: et fecit similiter.
6. Circa undecimam vero exiit, et invenit alios stantes, et dicit illis: Quid hic statis tota die otiosi.
7. Dicunt ei: Quia nemo nos conduxit. Dicit illis: Ite et vos in vineam meam.
8. Cum sero autem factum esset, dicit dominus vineæ procuratori suo: Voca operarios, et redde illis mercedem incipiens a novissimis usque ad primos.
9. Cum venissent ergo qui circa undecimam horam venerant, acceperunt singulos denarios.
10. Venientes autem et primi, arbitrati sunt quod plus essent accepturi: acceperunt autem et ipsi singulos denarios.
11. Et accipientes murmurabant adversus patremfamilias,
12. Dicentes: Hi novissimi una hora fecerunt, et pares illos nobis fecisti, qui portavimus pondus diei, et æstus.

13. At ille respondens uni eorum, dixit: Amice non facio tibi injuriam: nonne ex denario convenisti mecum?

14. Tolle quod tuum est, et vade: volo autem et huic novissimo dare sicut et tibi.
15. Aut non licet mihi quod volo, facere? an oculus tuus nequam est, quia ego bonus sum?
16. Sic erunt novissimi primi, et primi novissimi: multi enim sunt vocati, pauci vero electi.
17. Et ascendens Jesus Jerosolymam, assumpsit duodecim discipulos secreto, et ait illis:
18. Ecce ascendimus Jerosolymam, et Filius hominis tradetur principibus sacerdotum, et Scribis, et condemnabunt eum morte.

19. Et tradent eum Gentibus ad illudendum, et flagellandum. Et crucifigendum, et tertia die resurget

20. Tunc accessit ad eum mater filiorum Zebedæi cum filiis suis, adorans et petens aliquid ab eo.

21. Qui dixit ei: Quid vis? Ait illi: Dic ut sedeant hi duo filii mei, unus ad dexteram tuam, et unus ad sinistram in regno tuo.

22. Respondens autem Jesus, dixit: Nescitis quid petatis. Potestis bibere calicem, quem ego bibiturus sum? Dicunt ei: Possumus.
23. Ait illis: Calicem quidem meum bibetis: sedere autem ad dexteram meam vel sinistram non est meum dare vobis, sed quibus paratum est a Patre meo.
24. Et audientes decem, indignati sunt de duobus fratribus.
25. Jesus autem vocavit eos ad se, et ait: Scitis quia principes gentium dominantur eorum: et qui majores sunt, potestatem exercent in eos.
26. Non ita erit inter vos: sed quicumque voluerit inter vos major fieri, sit vester minister:
27. Et qui voluerit inter vos primus esse, erit vester servus.
28. Sicut filius hominis non venit ministrari, sed ministrare, et dare animan suam, redemptionem pro multis.

29. Et egredientibus illis ab Jericho, secuta est eum turba multa,
30. Et ecce duo cæci sedentes secus viam, audierunt, quia Jesus transiret: et clamaverunt, dicentes: Domine miserere nostri, fili David.
31. Turba autem increpabat eos ut tacerent. At illi magis clamabant, dicentes: Domine, misere nostri, fili David.
32. Et stetit Jesus, et vocavit eos, et ait: Quid vultis ut faciam vobis?

33. Dicunt illi: Domine, ut aperiantur oculi nostri.
34. Misertus autem eorum Jesus, tetigit oculos eorum. Et confestim viderunt, et secuti sunt eum.


1. Das Himmelreich ist gleich einem Hausvater,1 der am frühen Morgen ausging, um Arbeiter in seinen Weinberg zu dingen.
2. Nachdem er nun mit den Arbeitern um einen Denar:2 für den Tag übereingekommen war, sandte er sie in seinen Weinberg.
3. Und als er um die dritte Stunde3 ausging, sah er andere auf dem Markte müßig stehen,
4. und sprach zu ihnen: Gehet auch ihr in meinen Weinberg, und was recht ist, werde ich euch geben.
5. Sie aber gingen hin. Abermals ging er um die sechste und neunte Stunde aus, und tat ebenso.
6. Um die elfte Stunde aber ging er aus, und fand andere stehen, und sprach zu ihnen: Was stehet ihr hier den ganzen Tag müßig?
7. Sie antworteten ihm: Weil uns niemand gedungen hat. Da sprach er zu ihnen: gehet auch ihr in meinen Weinberg.
8. Als es nun Abend geworden, sagte der Herr des Weinberges zu seinem Verwalter: Rufe die Arbeiter, und gib ihnen den Lohn, von den letzten anfangend, bis zu den ersten.
9. Da nun die kamen, welche um die elfte Stunde eingetreten waren, empfingen sie jeder einen Denar.
10. Wie aber auch die ersten kamen, meinten sie, dass sie mehr empfangen würden, aber auch sie empfingen jeder einen Denar.
11. Und da sie ihn empfingen, murrten sie wider den Hausvater,
12. und sprachen: Diese letzten haben eine einzige Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleich gehalten, die wir die Last und Hitze des Tages getragen haben.
13. Er aber antwortete einem aus ihnen, und sprach: Freund! Ich tue dir nicht Unrecht; bist du nicht auf einen Denar mit mir eins geworden?
14. Nimm, was dein ist, und gehe hin; ich will aber auch diesem letzten geben, wie dir.
15. Oder ist es mir nicht erlaubt zu tun, was ich will? Ist etwa dein Auge darum böse, weil ich gut bin?4
16. So werden die Letzten die Ersten, und die Ersten die Letzten sein;5 denn viele sind berufen, aber wenige auserwählt! :6 [Mt 19,30, Mk 10,31, Lk 13,30]
17. Als nun Jesus nach Jerusalem hinaufzog,7 nahm er die zwölf Jünger zu sich beiseits,8 und sprach zu ihnen:9
18. Sehet, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und der Menschensohn wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten übergeben werden, und sie werden ihn zum Tode verurteilen,10 [Mk 10,32, Lk 18,31]
19. und werden ihn den Heiden11 überliefern zur Verhöhnung und Geißelung und Kreuzigung,12 und am dritten Tage wird er auferstehen.13
20. Da trat die Mutter der Söhne des Zebedäus14 mit ihren Söhnen zu ihm, vor ihm niederfallend, und ihn um etwas bittend. [Mk 10,35]
21. Er aber sprach zu ihr: Was willst du?15 Sie antwortete ihm: Sprich, dass diese meine zwei Söhne in deinem Reiche, einer zu deiner Rechten, und der andere zu deiner Linken, sitzen sollen!16
22. Jesus aber antwortete, und sprach: Ihr wisset nicht, um was ihr bittet.17 Könnet ihr den Kelch trinken, welchen ich trinken werde?18 Sie sprachen zu ihm: Wir können es.19
23. Da sprach er zu ihnen: Meinen Kelch zwar werdet ihr trinken; das Sitzen aber zu meiner Rechten oder Linken steht nicht bei mir euch20 zu geben, sondern denen, welchen es bereitet ist von meinem Vater.21
24. Als das die zehn hörten, wurden sie unwillig über die zwei Brüder.22 [Mk 10,41]
25. Jesus aber rief sie zu sich, und sprach: Ihr wisset, dass die Fürsten der Völker über dieselben herrschen,23 und die Großen Gewalt über sie ausüben.24 [Lk 22,25]
26. Nicht so wird es unter euch sein; sondern wer immer unter euch ein Großer werden will, der sei euer Diener;
27. und wer unter euch der Erste sein will, sei euer Knecht;
28. gleichwie des Menschen Sohn nicht gekommen ist,25 bedient zu werden, sondern zu dienen, und sein Leben als Lösegeld26 für viele27 hinzugeben. [Phil 2,7]
29. Als sie nun von Jericho weggingen, folgte ihm viel Volk; [Mk 10,46, Lk 18,35]
30. und siehe, zwei Blinde,28 die am Wege saßen, hörten, dass Jesus vorüberkomme; und sie riefen laut, und sprachen: Herr, erbarme dich unser, du Sohn Davids!
31. Das Volk aber fuhr sie an, dass sie schweigen sollten.29 Sie aber schrieen noch lauter, und sprachen: Herr, erbarme dich unser, du Sohn Davids!30
32. Und Jesus stand still, rief sie zu sich, und sprach: Was wollt ihr, dass ich euch tue?31
33.Sie sprachen zu ihm: Herr! Dass unsere Augen geöffnet werden.32
34. Jesus aber erbarmte sich über sie, und berührte ihre Augen, und sogleich sahen sie, und folgten ihm nach.



Fußnote

Kap. 20 (1) Damit ein gutes Werk bei Gott Anerkennung finde und auf Belohnung Anspruch habe, muss es durch die Gnade geadelt sein. Das Gleichnis ist eine Erklärung zu [Mt 19,30]. - (2) Ein Denar (siehe 17, Anm. 33) war damals der gewöhnliche Tageslohn. - (3) Der Familienvater geht zur dritten, sechsten, neunten, elften Stunde nach Sonnenaufgang aus. – (4) Der Hausvater ist Gott, der Weinberg das Reich Gottes. Der alte Bund wird bereits [5Mos 32,32, Jes 5,2, Jer 2,21, Ez 15,2, Hos 10,1] mit einem Weinberge verglichen. Die verschiedenen Stunden bedeuten das verschiedene Alter, in welchem die einzelnen Menschen berufen werden. (Chry., Basil., Euth., Aug.) Kein Sünder darf verzweifeln, noch im letzten Augenblicke gewann der gute Schächer den Himmel. Der Denar ist das ewige Leben. Der Abend ist also das Ende des Lebens. Diejenigen, welche nur eine Stunde gearbeitet haben, haben auf den gleichen Lohn Anspruch wie die, welche die Last und Hitze des Tages getragen haben, da nicht die Zeitdauer der Arbeit über ihren Wert entscheidet, sondern die von Gott frei in größerem oder geringerem Maße verliehene Gnade und die Mitwirkung mit derselben (Hier., Pasch.). Das Murren ist im Gleichnisse eingefügt, um zur Antwort des Hausvaters Gelegenheit zu bieten (Chrys., Theoph.). - (5) Sie werden gleich im Lohne, ob sie auch zu verschiedenen Zeiten berufen wurden. Auch können die ersten in der Erlangung der Seligkeit die letzten werden; so ging der bußfertige Schächer vor Petrus in den Himmel ein. (Greg.) - (6) Viele erhalten die gewöhnlichen Gnaden, mit denen sie nicht gebührend mitwirken, wenige außergewöhnliche, mit denen sie treu mitwirken. Bei den Berufenen waltet die Gerechtigkeit, bei den Auserwählten die Gnade vor. - (7) Die Stadt lag höher. - (8) Der Heiland wollte nicht, dass seine Worte dem Volke kund wurden, denn wenn sie schon die Apostel in Verwirrung bringen, wie viel mehr hätten sie diese Wirkung auf das Volk ausgeübt. - (9) Der Heiland spricht wieder von seinem Leiden, wie [Mt 16,21, Mt 17,21]. - (10) Dies ist die zeit, die ich vorausgesagt habe. Der Heiland zeigt, dass er sein Leiden vollkommen frei erwählt und bereitet seine Jünger auf die bevorstehende Prüfung vor. (Chrys.) - (11) Wer nicht Jude war, wurde Heide genannt. - (12) Vorher hatte der Heiland nur allgemein gesagt, dass er leiden werde. - (13) Der Ankündigung seines Leidens fügt der Heiland stets die Voraussagung seiner Verherrlichung bei. - (14) Salome [Mt 27,56, Mk 15,40]. Sie gehörte zu den Frauen, welche dem Heiland dienten. Sie naht dem Herrn mit größter Ehrfurcht. - (15) Sie soll offenbaren, was sie will. - (16) Die beiden Jünger waren schon vielfach den anderen vorgezogen worden. So waren sie mit Petrus bei der Auferweckung der Tochter des Jairus zugegen gewesen [Mk 5,37], ebenso bei der Verklärung des Herrn. Sie fürchten vielleicht, dass ihnen der heil. Petrus vorgezogen wird (Pasch., Thom.). Der Heiland hatte diese Reise als seine letzte nach Jerusalem bezeichnet (V. 18); dort musste sein Reich aufgerichtet werden und so schien es hohe Zeit, sich einen hohen Platz zu sichern. Die beiden Apostel haben noch nicht die rechte Erkenntnis von der Beschaffenheit dieses Reiches (Chrys., Theoph.) und lassen ihre Mutter für sich eintreten (Hier., Aug., Greg.). - (17) Der Heiland trägt die Unvollkommenheit seiner Jünger mit Geduld und rügt nur ihren Mangel an Erkenntnis, dass sie nicht wissen, dass Christi Reich kein irdisches ist und dass die Würden in demselben nicht anders als nach Anordnung Gottes verteilt werden. - (18) Mein Leiden. Das Bild des Kelches ist in der heil. Schrift sehr häufig. Der Familienvater pflegte bei Tische einem jeden seinen Teil zuzuweisen. Wer im Reiche Christi zu Ehren gelangen will, muss zuvor sich selbst prüfen, ob er bereit ist, Kreuz und Schmach auf sich zu nehmen, ja selbst den Tod für den Herrn zu leiden. Da der Mensch dies aber aus eigenen Kräften nicht vermag, muss Gottes Gnade ihn unterstützen, damit er Anteil an der Herrlichkeit des Heilandes erhalte. - (19) Aus übergroßer Begier, ihr Ziel zu erreichen, erklären sie sich bereit in der Hoffnung, die nötigsten Kräfte zu besitzen. Jesus lobt ihre Bereitwilligkeit und verheißt ihnen das Martyrium (Orig., Chrys., Hier.). In der Tat ward Jakobus von Herodes mit dem Schwerte getötet [Apg 12,2], der heil. Johannes von den Juden gegeißelt [Apg 5,40.41] und in Rom in siedenes Öl geworfen. Wenn aber die Apostel auch an dem Leiden Christi ihren Anteil erhalten sollen, werden sie deshalb noch nicht die ersten Sitze einnehmen. Wie der Heiland im vorhergehenden Gleichnisse gezeigt hat, dass der Lohn besonders von der Gnade abhängt, so deutet er hier an, dass Gott die vorzüglicheren Gnaden nach seiner freien Wahl verleiht. - (20) Dies Wort fehlt im Griech. Und in der Tat ist der Ausspruch ein ganz allgemeiner. - (21) Die Werke der Macht und Vorsehung pflegen dem Vater zugeschrieben zu werden. Vergl. [Mt 6,44, Mt 17,11.16]. So hatte der Herr auch die Offenbarung der Wahrheit dem Vater zugeschrieben [Mt 11,25, Mt 16,17], Christus redet hier von sich, so weit er in seiner menschlichen Natur das ihm vom Vater aufgetragene Werk vollbringt (Aug.). Anders [Joh 17,10, Lk 22,29.30]. Der Gegensatz im Texte bezieht sich also in seiner strengsten Fassung nicht auf die Geber, sondern auf die Empfänger. Vergl. [Lk 22,29] - (22) Die anderen Jünger fürchten wohl, dass Jakobus und Johannes das zuteil werde, was sie für sich selbst erhoffen (Chrys., Theoph.). So hat also die [Mt 18,2] ihnen zuteil gewordene Belehrung ihr Herz noch nicht durchdrungen! Christus zeigt ihnen, dass Bitte und Streit nutzlos sind, da zu höherem Range im Himmel nur die Demut führt (Hier.). Damit sie nun diesen Weg wirklich beschreiten, stellt er ihnen sein Vorbild vor Augen. (V. 28) - (23) Mit Härte. - (24) Ihre Gewalt missbrauchend. - (25) In die Welt, zur öffentlichen Lehrtätigkeit, zu Kreuz und Leiden. - (26) Christus hat uns von dem göttlichen Zorne und dem ewigen Tode losgekauft[1Petr 1,18.19]. - (27) Genügend für alle, fruchtreich für viele (Thom.). Nicht alle, für die Christus gestorben, erlangen die Seligkeit in der Tat. - (28) Die Blinden erkennen und bekennen den Herrn als Messias und geben dem Volke gleichsam das Beispiel, wie es den Heiland bei seinem Einzuge in Jerusalem ehren und begrüßen soll. Ob die hier erzählte Heilung dieselbe ist, von der [Lk 18,35 und Mk 10,46] berichtet wird, steht unter den Auslegern nicht fest. Christus kommt auf der [Mt 19,1] erwähnten Reise in die Stadt Jericho, 60 Stadien (4 Stunden) von Jerusalem. Die Osterzeit war nahe und alle zu der Hauptstadt führenden Wege voller Pilger. Zudem reist Jesus von zahlreichem Gefolge begleitet. - (29) Ihr Eifer soll allen kund werden, deshalb gestattet Jesus, dass ihnen Stillschweigen geboten wird (Chrys.). Manche vermeinten wohl, es sei gegen die Ehre des Herrn, wenn Bettler ihm lästig fielen, andere geboten ihnen aus anderen Gründen Stillschweigen. - (30) Weder ihre Armut noch ihre Blindheit noch auch der Tadel der Menschen hemmt ihren Eifer, sie rufen noch lauter. Ihr Beispiel lehrt uns, nicht abzulassen vom Gebete, wenn Gott die Erhörung desselben verschiebt. (Chrys,) - (31) Wenn die Blinden ihr Gebrechen kundtun und um Heilung bitten, vermag niemand das Wunder in Zweifel zu ziehen oder die Absicht des Heilandes zu verdächtigen. - (32) Auch unser Gebet soll die Kundgebung unseres Begehrens und unserer Bedürftigkeit vor Gott sein. Dass der Heiland die Blinden berührte, war das Werk seiner heiligen Menschheit, dass sie sehend wurden, der Gottheit (Thom.). Vergl.[Mt 8,3]. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 |

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