Kategorie:Das goldene Buch:Gebetsuebungen-7

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Kommunionandacht

Übung des hl. Grignion von Montfort, um in Vereinigung mit Maria die heilige Kommunion zu empfangen (Siehe Belehrung: Abhandlung von der Wahren Andacht zur allerseligsten Jungfrau Maria / Zweiter Teil / Sechstes Kapitel)

Vor der heiligen Kommunion

O Wunder der Liebe! Auf das Wort des Priesters ist das Lamm Gottes, der anbetungswürdige Jesus, der Sohn der Jungfrau Maria, von seinem himmlischen Thron herabgestiegen, um sich uns zu schenken, ganz und gar. Der Glaube zeigt mir Tausende von Engeln, welche in seine Gegenwart versunken, sich bald auch mir zuwenden werden, um ihn in meinem Herzen anzubeten.

Gebet zu Maria um Demut, Reinheit, Liebe und Vertrauen

O mein süßer Erlöser, wie ist es möglich, dass Du Dich mit einem so geringen und armseligen Geschöpfe, wie ich bin, vereinigen willst! Gab es je eine Verbindung zwischen zwei so ungleichen Personen? Du bist alles, und ich bin nichts; Du bist der Reichtum und ich die Armut; Du bist die Heiligkeit und ich ein Sünder; Du bist die Güte, die Sanftmut, Liebe, Reinheit, und ich bin Kälte, Härte, Bosheit und mit so vielen Sünden befleckt… Wie war mein Leben bis jetzt? Wie kalt, lau und undankbar!… Ach, die Sünde hat in mir alles verdorben und angesteckt. O mein Gott, welch einen Abgrund von Elend sehe ich in meinem Herzen! Wie ohnmächtig bin ich, Dir in meiner Seele eine würdige Wohnung zu bereiten! Ach, ich besitze nichts und kann aus mir selbst den Glauben, die Demut, das Vertrauen, die Liebe, die inbrünstige Sehnsucht, welche Du mit Recht von mir erwarten kannst, nicht darbringen. Wie unvollkommen und Deiner unwürdig ist meine Vorbereitung! Verlass mich gleichwohl nicht, o liebenswürdigster Jesus! Siehe, ich entsage mir selbst und allem, was Böses in mir ist, und es reut mich von Herzen, Dich, das höchste Gut, je beleidigt zu haben. Ich nehme aber die Zuflucht zu derjenigen, welche Du immer geliebt hast und welche Du immer lieben wirst: Maria, Deine Mutter, welche Du auch mir zur Mutter gegeben hast, wird Dich selbst in meinem Herzen mit einer Deiner würdigen Gesinnung empfangen. O himmlische Jungfrau, Herrin meines Herzens, ich wiederhole in diesem Augenblick aus dem tiefsten Grunde meiner Seele die volle Hingabe, mit welcher ich mich Dir mit allem, was ich bin und habe, geweiht habe. Ja, ich gehöre Dir ganz an, aber auch Du gehörst mir an. Jesus, Dein Sohn, den ich empfangen werde, hat Dich mir zur Mutter gegeben, und ich habe Dich zu meiner Mutter und Herrin erwählt. Nun siehe, ich soll das Heiligtum Jesu werden! Aber welch traurige Wohnung muss ich dem König des Himmels bieten! Ach, ich wage nicht, ihm die Türe meines so sündhaften, unbeständigen, liebelauen Herzens zu öffnen. Deswegen musst Du, o gute Mutter, ihn in mir empfangen und ihm zur Wohnung dienen; denn in Dir gefällt er sich über alles und findet seine Wonne bei Dir überall, wo Du bist, sogar im Stalle zu Bethlehem. Obgleich meine Seele noch armseliger ist, als dieser Ort, so wird es ihm dort doch vorzüglich gefallen, wenn er daselbst seine geliebte Mutter findet. Komme also, und setze Dein reines, heiliges, liebebrennendes Herz an die Stelle meines eisigen, schuldigen Herzens; schmücke mich mit Deinen Tugenden und Verdiensten. Jesus wird dann meine Seele so vorbereitet finden, wie Dich im Augenblick seiner Menschwerdung, und als Du ihn nach der Himmelfahrt in der heiligen Kommunion empfingst. Wie wird Jesus gerne seine Wohnung nehmen inmitten der Lilien Deiner jungfräulichen Reinheit! Wie wird er geehrt und verherrlicht werden von Deiner demutsvollen Anbetung, von Deinem Preis und Lob! Welches Glück auch für mich, Dein Kind, dass ich Dir Jesus geben kann, das nämliche Geschenk, welches Dir der ewige Vater am Tage der Menschwerdung gemacht hat! O hätte ich alle Herzen und Seelen, um sie Dir zu geben! Doch ich habe mehr, ich habe den König der Engel und Menschen und will ihn Dir darbieten. In ihm und durch ihn werde ich Dich würdig ehren, loben und Dir danken können für so viele Gnaden und all die Barmherzigkeit, die Du mir in meinem Leben erwiesen hast. Komm also Maria, leihe mir Dein Herz!


Kurz vor der heiligen Kommunion

Ganz gesammelt in Maria und geschmückt mit ihren Tugenden und Verdiensten wende dich mit Vertrauen an die drei Personen der anbetungswürdigen Dreieinigkeit.


Gebet zur Heiligen Dreifaltigkeit vor der hl. Kommunion

An Gott den Vater. Ist es zu glauben, dass Du, o mein Gott, in diesem Augenblick mir dieselbe Gnade gewährst, die Du der allerseligsten Jungfrau gewährt hast? Ist es möglich, dass Du gestattest, dass Dein Sohn, der wesenseins mit Dir ist, in meine Seele herabsteigt, um sich mit mir so innigst zu vereinigen? O wer bin ich, mein Gott, um so dem zu nahen, an dem du Dein Wohlgefallen hast, ich, der ich mich so undankbar für deine Wohltaten erwies und mit Gedanken beschäftigt bin, die Deiner Liebe so entgegen sind! Doch mit Vertrauen erhebe ich mich und komme, o mein Gott, um Jesus, Deinen Sohn, zu empfangen; denn siehe, hier ist Maria, deren Tugenden Dich entzückt haben, hier Deine vielgeliebte Tochter, welche selbst Deinen Sohn in mir empfangen und ihm an meiner Stelle die schuldige Danksagung und Liebe erstatten will, deren ich unfähig bin. Ich kleide mich mit ihrer Demut, ihrer Reinheit, ihrer Liebe und mit all ihren Tugenden; sie ist nach Jesus meine ganze Hoffnung bei Dir. Siehe nicht auf mich, sondern auf sie, die gesagt hat: „Ich bin eine Magd des Herrn, mir geschehe nach Deinem Worte.“ An Gott den Sohn. Wer bin ich, o Jesus! Du bist die ewige Weisheit, der Abglanz des Vaters, das Wort Gottes, durch welches alles erschaffen worden ist! – Und Du kommst zu mir, der ich Staub und Asche, ein aufrührerisches Geschöpf, ein Sünder bin? Ach, mit Petrus möchte ich ausrufen: „Gehe hinweg von mir, o Herr, denn ich bin ein sündiger Mensch!“ Doch nein, gehe nicht hinweg von mir, o süßester Jesus, komme vielmehr; denn siehe, hier ist Deine Mutter! Sie hat mein Inneres geschmückt mit ihren Tugenden und Verdiensten. Erhebe Dich, o Herr, und nimm Wohnung im Herzen Mariä, mit dem das meinige ganz vereint ist; das ist Dein Paradies der Wonne, die heilige Bundeslade, wo du die Seelen heiligst. Ins heilige Herz Mariä will ich Dich führen, o Herr, wenn du zu mir kommst; dort will ich dich als meinen geliebten Bruder in den Armen meiner Mutter betrachten und Deine weisen Lehren hören; dort will ich Dir den Wein der reinsten Liebe und die Blumen der höchsten Tugenden reichen. An Gott den Heiligen Geist. Gott der Liebe, Kraft des Allerhöchsten, Heiliger Geist, ich bin nicht würdig, das Meisterwerk Deiner allmächtigen Liebe zu besitzen, den Gottmenschen, für den Du Maria, Deine Braut, so rein und unbefleckt geschaffen und mit den höchsten Tugenden geziert hast. Diese himmlische Jungfrau hat in der Stunde, wo Du sie überschattest, mit göttlichem Glanz gestrahlt, und ich sollte nicht zittern, wo derselbe Jesus mir naht, ich, der ich so oft Deiner Gnade widerstrebt und ein so träges und schuldbares Leben geführt habe? Aber siehe, o Heiliger Geist, hier ist Deine treue Braut, durch welche und in welcher Du abermals Jesus in meinem Herzen bilden willst; in sie habe ich mein ganzes Vertrauen gesetzt. Sie ist mit mir, und sie wird das Meisterwerk Deiner Liebe empfangen. O Heiliger Geist, siehe nicht auf meine Unwürdigkeit, sondern auf die Tugenden Mariä! Komme also, Heiliger Geist, dorthin, wo Du deine Braut findest, in mein Herz! Komm, Heiligmacher, in meine Seele, um daselbst das Reich Mariä zu begründen, und um durch die dort Jesus zu bilden, so dass ich sagen kann „Nicht mehr ich lebe, sondern Jesus lebt in mir.“


Nach der heiligen Kommunion Danksagungsgebet im Verein mit Maria

„Nach der heiligen Kommunion sollst du dich innerlich sammeln, die Augen schließen und Jesus ganz dem Herzen Mariä überlassen. Schenke ihn seiner Mutter, die ihn liebreich empfangen, ihm einen ehrenvollen Platz anweisen, ihn demütig anbeten, ihn vollkommen lieben, ihn innig umfangen und ihm im Geiste und in der Wahrheit Huldigungen erweisen wird, die uns in unserer dichten Finsternis unbekannt sind.“ (Hl. Grignion von Montfort) Welch ein Schauspiel enthüllt mir der Glaube! Ich sehe die Engel anbetend mir zugewandt. Ich bin der Tabernakel Gottes geworden, den sie anbeten… O Jesus, menschgewordene Weisheit, mein Herz ist jetzt ein Thron, vor dem der Himmel Dir die Huldigung darbringt! Doch mein Herz, o König der Engel, ist deiner ganz und gar unwürdig: aber siehe, das Herz Mariä ist da, Dich zu empfangen. Siehe da, der goldene Thron Deiner Liebe, der Ort Deines größten Wohlgefallens! Tritt ein, o göttlicher Erlöser! Da du Dich mir schenkst und ich so über Dich verfügen darf, übergebe ich Dich Maria. Empfange, o guter Meister, ihre Anbetung und die Huldigung Deiner Engel und Heiligen! Was mich anbelangt, o kann ich mich nur erniedrigen im Andenken an meine Treulosigkeit und mich beschämt versenken in mein Nichts. Da ich nichts zu sagen und zu tun vermag, was Deines Sohnes würdig wäre, so überlasse ich Dir alles, o himmlische und seligste Mutter Maria! Ich habe Dir Deinen Sohn geschenkt, erweise ihm meine schuldigen Dienste, lobe, bete an, danke für mich, wie Du es zu tun weißt. Erbitte für mich alle Gnaden, welche mir am meisten notwendig sind, um Dein wahres Kind zu werden. Ich bitte Dich auch, ihm die Anliegen der Kirche und ihres Oberhauptes, die Anliegen meiner Verwandten und Wohltäter, die Not der armen Seelen im Fegfeuer und aller Leidenden auf Erden vorzustellen, – ich überlasse alles Deiner liebreichen Fürsorge, o meine gute Mutter! (Vorsatz. Denke mit Maria oft an das Glück dieser heiligen Kommunion, z.B. wenn die Stunde schlägt. – Bete das Magnifikat.)


Danksagungsgebet im Verein mit den Geschöpfen

„Durcheile im Geiste den Himmel und die ganze Erde, um die Geschöpfe zu bitten, an deiner Stelle Jesus und Maria zu danken, sie zu verehren und zu lieben.“ (Hl. Grignion von Montfort) Wer wird mir Flügel geben, um mich bis zum Himmel zu erheben und alle Welten zu durcheilen? Ich will alle Geister und alle Herzen des Himmels und der Erde anrufen und versammeln, um Dir, o Gott, eine Dankes- und Lobeshymne zu singen. Himmel der Himmel, erhabene Cherubim, brennende Seraphim, Throne, Gewalten, Fürstentümer, Herrschaften, Mächte, treue Engel, glänzende Erzengel, kommet herab, … in meinem Herzen ist euer König, in meinem Herzen, eure Königin! ... Eilet herbei, werfen wir uns miteinander nieder, um Jesus, die Weisheit des Vaters, anzubeten und Maria zu ehren! Kommet, lasset uns niederfallen vor Gott und anbeten! – Selige Bewohner des Himmels, Auserwählte der Erde, fromme Seelen aus allen Ständen und von allen Orten, kommet und betet an mit mir! Heilige Kinder, die ihr noch das Kleid der Unschuld tragt, kommet, erfreuet euch und singet mit mir das Lied der Liebe und des Dankes! O ihr Geschöpfe meines Gottes, die ihr wie ich, das Dasein nur seiner unendlichen Güte verdanket, preist Jesus und Maria, jeder in seiner Weise und in der Sprache, die euch eigen ist. Die ganze Natur möge ihren Feiergesang von Lobpreisung und Danksagung anstimmen! Unendlich bist Du alles dessen würdig, o Herr, der Du über die Völker herrschest und durch Deine Herrlichkeit die Himmel erleuchtest.


Bittgebet nach der heiligen Kommunion

„Gott wird nicht geliebt, weil er nicht gekannt wird. Bitte Jesus in Vereinigung mit Maria um die Ankunft seines Reiches auf Erden durch seine heilige Mutter.“ (Hl. Grignion von Montfort) Warum, o liebenswürdigster Jesus, wirst Du nicht besser gekannt, geliebt und angebetet? Ach, ganze Völker leben noch in Finsternis und Todesschatten! O Gott, es komme Dein Reich! Erwähle, o Herr, mehr Apostel! Entzünde in ihnen doch das Feuer Deiner Liebe! Lege ihnen in ihren Mund jene Worte, welchen die härtesten Herzen nicht widerstehen können! Sende sie aus in alle Welt, um die Völker zur Erkenntnis der Wahrheit zu führen! O Jesus, Dein Vater hat Dir alle Nationen der Erde zum Erbe gegeben; er hat Dir alle Völker und Könige der Welt unterworfen; Du hast durch Dein Blut das gesamte Reich erworben. Ich bitte und beschwöre Dich durch und mit Maria: es komme Dein Reich überallhin und zu allen! Wie wird aber Dein Name, o Herr, von jenen geehrt und geheiligt, die Dich kennen? Ach, ich sehe Deinen heiligen Namen verachtet und gelästert. Wann wird diese Störung aller Ordnung ein Ende nehmen? Wann wird Deine Barmherzigkeit zu allen Herzen sprechen? Ich verstehe Dich: Du willst von Deinen treuen Dienern glühende und beharrliche Gebete, damit alle beitragen zur Ankunft Deines Reiches. Deswegen, o göttlicher Heiland, bitte ich Dich in Vereinigung mit allen Heiligen, sende aus jenes verzehrende Feuer, welches die Herzen entzünden soll! Weil aber Dein Reich besonders durch Maria wiederhergestellt werden und wachsen soll, so gib Deinen Kindern eine innigere und tiefere Erkenntnis Deiner heiligen Mutter. O Herr, wann wird doch jene von Dir verheißene Zeit kommen, in der die hehre Jungfrau Maria die Herrin aller Herzen sein wird, um die ganze Menschheit Deiner himmlischen Herrschaft zu unterwerfen? Wann wird jenes Jahrhundert Mariä kommen, in dem die Seelen in ihr sich verlierend lebendige Abbilder dieser liebenswürdigen Herrin sein werden, um Dich, o mein Jesus, vollkommen zu ehren und zu lieben?
Herr Jesus, der Du alles vermagst, versage mir die Bitte nicht: Es komme das Reich Mariä, damit zu uns komme Dein Reich! Mache, dass von nun an Deine Mutter mehr erkannt, geehrt und geliebt werde. Amen.


Sühnegebet als Danksagung

„Bitte Jesus in Vereinigung mit Maria um Vergebung deiner Sünden.“ (Hl. Grignion von Montfort) Unendlich heiliger Gott, der Du den Anblick der Sünde nicht ertragen kannst, zugleich unendlich guter Gott, der Du allzeit bereit bist, den Bußfertigen zu verzeihen, ich bete Dich an mit den Engeln im Herzen Mariä. Dein Apostel fordert mich auf, mich dem Throne der Gnade zu nahen, um Barmherzigkeit zu erlangen. Hier bin ich also, ich schuldbares Kind, niedergeworfen zu den Füßen Mariä, dem wahren Throne Deiner Barmherzigkeit, wo Du Dich niedergelassen hast, um den Himmel mit der Erde zu versöhnen, um den Sündern zu verzeihen und alles durch Milde und Güte an Dich zu ziehen. Du hast mich nur für Dich erschaffen, o mein Gott; ich sollte daher auch alles Glück nur in Deinem Dienste finden, habe mich aber gegen Dich empört. Wie viele Sünden habe ich begangen mit den Sinnen meines Leibes und den Fähigkeiten meiner Seele! Wie viele Mahnungen des Gewissens in den Wind geschlagen! Wie viele Gnaden und Erleuchtungen zurückgewiesen! O guter Jesus, befreie mich von mir selbst, entreiße mich dieser verderbten Natur, deren treulose Versuchungen mir keine Ruhe lassen. Vom ungerechten und arglistigen Menschen befreie mich! Gott der Barmherzigkeit, gedenke nicht mehr der traurigen Tage, deren Andenken mich niederdrückt! Siehe nicht mehr auf die Sünden, mit denen sie erfüllt sind, siehe einzig auf die kostbaren Verdienste Mariä in mir, der ich mich ganz ergeben und geweiht habe, und die, vereinigt mit mir, Deine göttliche Gnade anfleht. Deine Augen mögen schauen auf die Gerechtigkeit Mariä. In Maria und durch Maria biete ich Dir Ehrenersatz an für mein ganzes Leben bis auf diesen Tag; für alle Gedanken meines Geistes, die der unendlichen Reinheit und der endlosen Liebe Deines göttlichen Geistes entgegen waren; für alle Gefühle meines Herzens, welche den Gefühlen der Liebe, der Unterwerfung und Hingebung Deines göttlichen Herzens widerstrebten; für alle Feigheit meiner Seele, wenn es sich um Opfer und Verdemütigungen handelte, trotz des Beispiels, das Du mir gegeben hast. O mein Gott, ändere mein Herz, gib mir jene lebendige Reue, jene glühende Liebe, welche Magdalena besaß, als Du von ihr sagtest: „Ihre Sünden sind nachgelassen, weil sie viel geliebt hat.“ Gib mir ein edles, heldenmütiges Herz, das zu allen Opfern bereit ist, um Sühne für die begangenen Sünden zu leisten und den heiligen Versprechungen, die ich Dir gemacht habe, nachzukommen. Ich erkenne, was mir fehlte, seitdem ich das Glück habe, ein Kind Mariä zu sein: es war die Großmut in Deinem Dienste. Wie sehr habe ich mich geschont, wie oft mich selbst gesucht…; aber von nun an überlasse ich mich Dir ganz, wie eine lebendige Hostie… Brenne, schneide in diesem Herzen, das Dir so oft untreu war, wenn Du nur, o Herr, mir Deine Liebe gibst, und ich Dich durch Maria für immer in Deinem Reiche besitzen kann! (Opfere alle Leiden des Tages auf zur Sühne für aller Beleidigungen gegen Jesus und Maria. (Gebet zu Maria vom hl. Grignion – Geheimnis Mariä / Drittes Kapitel / Gebet zu Maria)


Magnifikat

Hoch + preiset meine Seele den Herrn. Und mein Geist frohlockt in Gott, meinem Heilande. Denn er hat angesehen die Niedrigkeit seiner Magd: siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter. Denn Großes hat an mir getan, der da mächtig, und dessen Namen heilig ist. Er ist barmherzig von Geschlecht zu Geschlecht denen, die ihn fürchten. Er übet Macht mit seinem Arme, zerstreut die da stolz sind in ihres Herzens Sinne. Die Gewaltigen stürzt er vom Throne, und erhöhet die Niedrigen. Die Hungrigen erfüllt er mit Gütern, die Reichen lässt er leer ausgehen. Er nimmt sich Israels an, seines Knechtes, eingedenk seiner Barmherzigkeit. Wie er zu unseren Vätern gesprochen hat, zu Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. Ehre sei dem Vater… (Teilablass)


Gebet zur Ausbreitung der täglichen hl. Kommunion

O süßester Jesus, der Du in die Welt kamst, um allen Seelen das Leben Deiner Gnade zu geben, und zur Bewahrung und Stärkung desselben Tag für Tag die Arznei ihrer Leiden und die Stütze ihrer Schwäche sein wolltest, wir bitten Dich demütig durch Dein von Liebe zu uns brennendes Herz, Deinen Heiligen Geist über alle auszugießen, auf dass jene, welche so unglücklich sind, in der Todsünde sich zu befinden, zu Dir sich bekehren und das Leben der verlorenen Gnade zurückerlangen. Gib dass jene, welche sich durch Deine Gnade schon in diesem übernatürlichen Leben befinden, wenn möglich alle Tage zu Deinem heiligen Tische hinzutreten, damit sie, durch das Mittel der täglichen heiligen Kommunion, alle Tage ein Gegengift gegen ihre lässlichen Sünden erhalten und täglich das Leben der Gnade in sich nähren und erhalten, um so sich immer mehr zu reinigen und endlich zum glücklichen Leben gelangen. Amen. (Teilablass)


Ablassgebet nach der heiligen Kommunion

Maria ist die Königin des Fegefeuers und die Befreierin der armen Seelen; sie ist für sie die Mutter der Barmherzigkeit, die Süßigkeit und die Hoffnung ihrer Erlösung. Maria ist aber auf die Gebete, die guten Werke und besonders auf die Ablässe der Gläubigen der Kirche auf Erden angewiesen, um die armen Seelen zu befreien. Wie sehr liebt sie ihre leidenden Kinder im Fegefeuer, wie gern möchte sie ihnen ihren Eintritt in den Himmel erwirken, und mit welcher Sehnsucht schaut sie deswegen auf ihre Kinder in der streitenden Kirche herab und erwartet deren Mitwirkung durch Gewinnung von Ablässen! Es gibt kein größeres Werk der Barmherzigkeit, als den armen Seelen zu Hilfe zu kommen und sie aus ihrem Leidenszustande zu erlösen. Der hl. Alphonsus sagt, durch fleißige Gewinnung von Ablässen könne man leicht zu großer Heiligkeit gelangen. Gewinnen wir also Ablässe, vollkommene und unvollkommene, soviel wir nur können; aber geben wir sie alle großmütig der allerseligsten Jungfrau zur beliebigen Verteilung. Wer so Barmherzigkeit übt, wird gewiss sogleich nach dem Tode auch Barmherzigkeit erlangen. Ein wahrer Verehrer Mariä ist auch ein fleißiger Ablassgewinner, ein barmherziger Samaritan und Apostel für die armen Seelen im Fegefeuer. Man gewöhne sich daran, gleich nach der heiligen Kommunion die Ablassgebet zu verrichten.


Ablassgebet zum Gekreuzigten

Siehe, o gütigster und süßester Jesus! Vor Deinem Angesichte werfe ich mich auf die Knie nieder und bitte und beschwöre Dich mit der heißesten Inbrunst meiner Seele: durchdringe mein Herz mit den lebhaftesten Gefühlen des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe und verleihe mir eine wahre Reue über meine Sünden mit dem unerschütterlichen Willen, mich zu bessern, da ich jetzt mit inniger Rührung und tiefstem Schmerz meiner Seele Deine fünf Wunden betrachte und dabei beherzige, was von Dir, o guter Jesus, der Prophet David geweissagt hat: „Sie haben meine Hände und Füße durchbohrt, sie haben alle meine Gebeine gezählt.“
(Alle Gläubigen, welche dieses Gebet andächtig vor einem Bilde des Gekreuzigten verrichten und nach reumütiger Beichte und heiliger Kommunion eine Zeit lang nach der Meinung des Heiligen Vaters beten (etwa fünf Vater unser und Gegrüßet seist Du Maria), gewinnen einen vollkommenen Ablass, der auch den armen Seelen zugewendet werden kann. (Pius IX., 31.Juli 1858).)


Gebet nach der Meinung des Heiligen Vaters

1. O Gott, höchster Hirt und Vater der Gläubigen, der Du durch Deinen Geist den ganzen Leib der Kirche leitest und heiligst und durch Jesus Christus die Herrlichkeit Deines Namens allen Völkern verkündet hast: erhalte und befördere das Werk Deiner Erbarmung, damit Deine Kirche in allem Guten wachse, über die ganze Erde sich ausbreite und in dem Bekenntnis Deines Namens standhaft verharre. Amen. Dass Du Deine heilige Kirche behüten und erhalten wollest, wir bitten Dich, erhöre uns! Vater unser… Gegrüßet…
2. Allmächtiger ewiger Gott, der Du alle zur Seligkeit berufen hast und nicht willst, dass einer verloren gehe: siehe gnädig auf die Seelen, welche die Arglist des bösen Feindes betrogen hat. Verleihe den Irrgläubigen, dass sie die Irrtümer ablegen, zur Einheit Deiner Wahrheit zurückkehren und durch treue Befolgung derselben das ewige Leben erlangen, durch Christus, unsern Herrn. Amen. Dass Du die Feinde Deiner heiligen Kirche demütigen und bekehren wollest, wir bitten Dich, erhöre uns! Vater unser… Gegrüßet…
3. O Gott, der Du den Frieden gibst und die Einigkeit liebst: verleihe allen christlichen Fürsten, Deinen Dienern, vollkommene Eintracht im Guten; entferne alle Kriege, Unruhen und Zwistigkeiten, damit Deine Gläubigen in vollkommener Freiheit des Glaubens dir dienen mögen. Amen. Dass Du den christlichen Königen und Fürsten Frieden und wahre Eintracht verleihen wollest, wir bitten Dich, erhöre uns! Vater uns… Gegrüßet…
4. Höchster und ewiger Herr, Jesus Christus, ich empfehle Dir unsern Heiligen Vater, den Papst…, Deinen Stellvertreter auf Erden. Erhöre seine Gebete und erfülle seine Wünsche, die Deine Ehre und das Beste der Kirche bezwecken. Leite, erleuchte, stärke, verteidige und unterstütze ihn, damit er der Kirche würdig vorstehe. Amen. Dass Du den apostolischen obersten Hirten und alle Stände der Kirche in der heiligen Religion erhalten wollest, wir bitten Dich, erhöre uns! Vater unser… Gegrüßet… Ich glaube an Gott, den Vater…


Schlussgebet

O Gott der Erbarmungen, ich habe nun nach meinen schwachen Kräften alles erfüllt, was zur Erlangung des Ablasses vorgeschrieben war: lass also mich (oder die Seele…) durch Deine unendliche Güte desselben teilhaftig werden, und was sonst dem erforderlichen Bußeifer noch abgeht, das ersetze durch die unendlichen Verdienste Deines Sohnes Jesus Christus, durch die Genugtuungen und Fürbitten der allerseligsten Jungfrau Maria und aller Heiligen. Lass mich künftig, frei von der Last der Sünde, dir treu dienen und in Deiner Gnade bis ans Ende standhaft verharren.

Lobet den Herr, ihr Völker alle, lobet ihn, alle Nationen, denn es ist bestätigt über uns seine Barmherzigkeit, und die Wahrheit des Herrn bleibt in Ewigkeit. Ehre sei…

Aufopferung des Ablasses für die armen Seelen

(vom hl. Alphonsus) O mein erbarmungsvoller Gott, mit der heiligen Kirche bringe ich Dir diesen Ablass als Opfer dar zum Heile der abgeschiedenen Seele… und bitte Dich, du wollest ihr die Fülle Deiner Erbarmungen zuwenden. Sei ihr gnädig und mildere durch die Verdienste des bitteren Leidens und Sterbens Deines eingeborenen Sohnes Jesus Christus ihre Leiden. Lass sie recht bald einkehren in die Heimat des Friedens, wo sie mit all Deinen lieben Heiligen Dich loben und preisen in alle Ewigkeit. Amen.


Aufopferung des Ablasses für sich selbst

(vom hl. Alphonsus) O mein erbarmungsvoller Jesus, ich opfere Dir auf diesen Ablass, dessen Wirksamkeit in deinem bitteren Leiden und in den Verdiensten all Deiner Heiligen begründet ist. Ich opfere Dir ihn auf für alle meine Sünden, welche ich von meiner Jugend an begangen habe, und hoffe durch dieses Opfer die milde Nachlassung aller meiner Sündenstrafen zu erlangen. In aller Demut vereinige ich mit diesem Opfer zur Genugtuung aller meiner Sünden jedes Leid, jede Trübsal, jede Verfolgung, jede Schmach, jedes Wehe und jeden Schmerz, die noch über mich hereinbrechen sollen und werden, besonders aber alle Peinen und Entbehrungen, welche die Welt über Dich verhängte, und die Leiden aller Deiner Heiligen.


Kleinere Ablassgebete nach der hl. Kommunion Gebet des hl. Ignatius

Seele Christi heilige mich, Leib Christi erlöse mich, Blut Christi tränke mich, Wasser der Seite Christi wasche mich, Leiden Christi stärke mich, O gütigster Jesus erhöre mich! Verbirg in Deinen Wunden mich, Lass nimmer von Dir scheiden mich, Vor dem bösen Feinde beschütze mich, In meiner Todesstunde rufe mich, Und heiße zu Dir kommen mich, Damit ich möge loben Dich, Mit Deinen Heiligen ewiglich. Amen. (Teilablass)


Gebet zum allerheiligsten Sakramente und zum heiligsten Herzen Jesu

Siehe, o mein liebreichster Jesus, wohin Du im Übermaß Deiner Liebe gekommen bist! Du hast mir mit Deinem Fleisch und Deinem kostbaren Blut eine himmlische Tafel zubereitet, um Dich mir ganz zu schenken. Wer hat Dich doch zu solchem Übermaß der Liebe bewogen? Gewiss niemand anders, als Dein liebevollstes Herz. O anbetungswürdiges Herz meines Jesu, brennender Feuerofen der göttlichen Liebe, nimm meine Seele in Deine heiligste Wunde auf, damit ich in dieser Schule der Liebe lernen möge, jenen Gott wieder zu lieben, der mir so erstaunliche Beweise seiner Liebe gegeben hat. Amen. (Teilablass)


Gebet zu Jesus, lebend in Maria

O Jesus, der Du in Maria lebst, komm und lebe in Deinen Dienern im Geiste Deiner Heiligkeit, in der Fülle Deiner Kraft, in der Wahrheit Deiner Tugenden, in der Vollkommenheit Deiner Wege, in der Gemeinschaft Deiner Geheimnisse; herrsche über jede feindliche Gewalt in Kraft Deines Geistes zur Ehre des Vaters. Amen. (Teilablass) Lob und Dank sei jetzt und ohne End‘ dem heiligsten und göttlichen Sakrament! (Teilablass) Gelobt, angebetet, geliebt und dankbar verehrt sei jeden Augenblick das Herz Jesu im heiligsten Sakrament, in allen Tabernakeln der Welt bis zu Vollendung der Zeiten. Amen.
(Teilablass)

Jesus, mein Gott, über alles liebe ich Dich. (Teilablass) Mein Jesus Barmherzigkeit! (Teilablass) Süßes Herz meines Jesus, gib, dass ich immer mehr Dich lieb‘! (Teilablass) Geliebt sei überall das heiligste Herz Jesu! (Teilablass) Heiligstes Herz Jesu, ich vertraue auf Dich! (Teilablass)


Gebet für die mit dem Tode Ringenden

O gütigster Jesu, Du Liebhaber der Seelen, ich beschwöre Dich durch den Todeskampf Deines heiligsten Herzens und die Schmerzen Deiner unbefleckten Mutter, reinige in Deinem Blute alle Sünder der ganzen Welt, die jetzt im Todeskampf liegen und heute noch sterben werden. Herz Jesu, das Du die Todesangst gelitten, erbarme Dich der Sterbenden. (Teilablass) Jesus sanftmütig und demütig von Herzen, mache mein Herz Deinem Herzen gleich! (Teilablass) O mein liebenswürdiger Jesus, zum Beweise meiner Dankbarkeit und zum Ersatze für meine vielfache Untreue schenke ich… Dir mein Herz und weihe mich Dir ganz, und nehme mir vor, mit Deiner Gnade Dich nie mehr zu beleidigen. (Teilablass) Heiligstes Herz Jesu, wir bitten Dich, gieße Deinen reichsten Segen aus über die heilige Kirche, über den Papst und über die ganze Geistlichkeit; gewähre den Gerechten Beharrlichkeit; bekehre die Sünder; erleuchte die Ungläubigen; segne unsere Verwandten, unsere Feinde und unsere Wohltäter; stehe bei den Sterbenden; befreie die Seelen aus dem Fegefeuer, und errichte in allen Herzen die süße Herrschaft Deiner Liebe. Amen. (Teilablass) Gepriesen sei das heiligste eucharistische Herz Jesu. (Teilablass) Mein Herr und mein Gott! (Teilablass) Unsere liebe Frau vom allerheiligsten Altarsakramente, bitte für uns. (Teilablass) O Maria, unsere Hoffnung, erweise Dich uns gnädig. (Teilablass) O Maria, schmerzensreiche Jungfrau und Mutter aller Christgläubigen, bitte für uns. (Teilablass) Jesus, Maria und Joseph! (Teilablass) O Jungfrau Maria, unsere liebe Frau vom allerheiligsten Sakramente, Ruhm des christlichen Volkes, Freude der gesamten Kirche, Heil der Welt, bitte für uns und erneuere in allen Gläubigen die Andacht zur heiligen Eucharistie, damit sie sich dadurch würdig machen, dieselbe täglich zu empfangen. (Teilablass)

Jesus, Maria! (Teilablass) O heiliger Joachim, Gemahl der heiligen Anna und Vater der allerseligsten Jungfrau, bringe Deinen Dienern hier Hilfe des Heiles. (Teilablass)


Vollkommener Ablass für die Sterbestunde

(Papst Pius X. hat durch Dekret der Ablasskongregation vom 9. März 1904 allen Gläubigen einen vollkommenen Ablass für die Sterbestunde gewährt, wenn sie einmal während ihres Lebens an einem beliebigen Tage nach würdigem Empfang des heiligen Bußsakramentes und der heiligen Kommunion mit wahrer Liebe zu Gott beten: )

Herr, mein Gott, schon jetzt nehme ich jede Art des Todes, wie es Dir gefallen wird, mit allen ihren Ängsten, Leiden und Schmerzen, mit voller Ergebung und Bereitwilligkeit an!
(Durch diese Ablassgewährung ist es jedem Gläubigen sehr leicht gemacht, sich schon in gesunden Tagen die große Gnade zu sichern, einst in der Todesstunde eines vollkommenen Ablasses teilhaftig zu werden. Außer den angegebenen Bedingungen ist weiter nichts gefordert. Diese Bedingungen kann man an einem beliebigen Tage erfüllen; des Ablasses teilhaft aber wird man erst im Augenblick des Todes. Auch geht der Ablass nicht verloren, wenn man nach Erfüllung der Bedingungen das Unglück hätte, in eine schwere Sünde zu fallen, wenn man sich nur dann im Augenblick des Todes selbst wieder im Zustande der Gnade befindet.)

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