Kategorie:Das goldene Buch:Unterrichtsbuch-6

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VI. Die Ruhe


Wie wir den Tag mit Maria begannen, so schließen wir ihn auch mit ihr. Opfern wir in Vereinigung mit ihr der Heiligen Dreifaltigkeit das Abendgebet auf, erwecken wir in ihrer Gesinnung die Akte des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe; bitten wir sie, als die Zuflucht der Sünder, um eine gute Reue über unsere Sünden und sprechen wir mit Inbrunst die schönen Anrufungen der Lauretanischen Litanei mit der Bitte an sie, nochmals ihre Hände über uns auszubreiten und uns zu segnen. „Heilige Jungfrau, mit dem Kinde lieb, für diese Nacht mir Deinen Segen gib!“ Eine ausgezeichnete Übung ist es, zu Ehren der unbefleckten Empfängnis drei Ave Maria zu beten, mit dem jeweiligen Zusatz: „Durch Deine Unbefleckte Empfängnis, o Maria, reinige meinen Leib und heilige meine Seele“ (300 Tage Ablass); oder: „Bewahre mich, o gute Mutter, während dieser Nacht, vor der schweren Sünde“ (200 Tage Ablass). Beim Schlafengehen opfern wir den Schlaf auf, um den süßen Schlummer Mariä zu ehren, deren Gedanken sich auch im Schlaf mit Gott beschäftigen. „Ich schlafe, aber mein Herz wacht“, heißt es von ihr im Hohenliede. Empfehlen wir Maria nochmals unsere Seele, wie wenn wir in der Nacht sterben müssten. Vergessen wir nicht unseren Namenspatron anzurufen und zu Ehren des hl. Schutzengels noch ein Ave zu beten, damit er die Trugbilder des bösen Feindes abwende. Beim Erwachen in der Nacht und am Morgen soll der erste Gruß wieder der Mutter gehören. Wie schön und köstlich ist dieses Leben in Vereinigung mit Maria! Welch‘ reichliche Ernte einst am großen Tage der Vergeltung! Welche Ehre für Maria und ihren Sohn, welche Freude für die Engel und welcher Trost schon hienieden für eine Seele, die sich bestrebt, dem heiligen Herzen Mariä sich gleichförmig zu machen! Alles dieses bereitet ihr schon auf Erden den Vorgeschmack der Seligkeit des Himmels. – Wie werden wir in der Sterbestunde jeden Tag segnen, den wir so mit Maria zugebracht haben! Alle Werke, getan mit Maria, werden unser Sterbelager umgeben und uns, wie der hl. Bernhard sagt, mit den Worten trösten: Deine Kinder sind wir, du hast uns hervorgebracht. Mit Maria, der Mutter, begleiten wir dich zum Richterstuhl ihres Sohnes und werden deine Krone sein in Ewigkeit. O glückselige Ewigkeit in Vereinigung mit Jesus und Maria!

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