Kategorie:Lektionar:AT:Ijob3,1-3.11-17.20-23

Aus Vulgata
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Warum schenkt Gott dem Elenden das Licht?


Lesung aus dem Buch Ijob


Job öffnete seinen Mund und verfluchte den Tag seiner Geburt.
Und Job begann und sprach:

Vertilgt sei der Tag, an dem ich geboren,
und die Nacht, welche sprach: Empfangen ist ein Mann!
Warum denn starb ich nicht vom Mutterleibe weg,
kam aus dem Schoss hervor und schied dahin?
Weshalb nur kamen Knie mir entgegen,
und wozu Brüste, dass ich sog?

So läge ich nun still und könnte rasten, ich schliefe, alsdann hätt' ich Ruh'
bei Königen und Ratsherren der Erde,
die Grabeskammern sich erbauten,
oder auch bei Fürsten, reich an Gold,
die ihre Häuser angefüllt mit Silber.
Vielmehr wie die verscharrte Fehlgeburt bestünde ich nicht mehr,
wie Kindlein, die das Licht nicht schauten.
Dort haben Frevler aufgehört zu toben,
dort ruhen Krafterschöpfte aus.

Warum schenkt Er dem Elenden das Licht
und Leben den mit Bitternis Erfüllten,
denen, die des Todes harren, doch umsonst,
und sehnlicher nach ihm als wie nach Schätzen suchen;
die Freude hätten bis zum Jubel,
frohlockten, wenn ein Grab sie fänden;
dem Manne, dessen Lebensweg im Dunkel liegt
und den Gott ringsum eingeschlossen hat?

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