Kategorie:Ordenskatechismus:9.Kapitel:I-163

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163. Wer soll die Ergebnisse der Gewissenserforschung aufschreiben?

Die Ergebnisse der Gewissenserforschung soll aufschreiben,

1. wer sich zwingen will, die Gewissenserforschung jedes Mal mit Ernst und Eifer anzustellen,
2. wer sich die Gewissenserforschung vor der Beichte erleichtern will,
3. wer einen klaren Überblick über den geistlichen Fortschritt oder Rückschritt gewinnen will,
4. wer jeden Tag einen neuen mächtigen Ansporn zum Tugendleben haben will,
5. wer auf einfache Weise seinem geistlichen Führer über den Zustand seiner Seele Rechenschaft ablegen will.


Zur schriftlichen Kontrolle einer bestimmten Tagesordnung verpflichten sich die priesterlichen Mitglieder der Unio apostolica. Sie senden überdies ihre Aufzeichnung jeden Monat dem Bezirksdirektor ein. Sie bekennen, dass sie aus der gewissenhaften Durchführung dieser Übung den größten Segen für sich und die ihnen anvertrauten Seelen schöpfen.
Auch in Laienkreisen findet diese Übung immer weitere Verbreitung und stiftet unberechenbaren Nutzen für die Seelen.
Doch soll nur derjenige zu dieser Übung greifen, der in sich einen sanften, aber starken und anhaltenden Zug dazu verspürt. Wer jedoch einmal damit begonnen hat, sollte die treue Durchführung nicht ein einziges Mal aus Trägheit unterlassen. Möchte er diese Übung aber wieder ganz aufgeben, so sollte er dies erst nach reiflicher Überlegung und nach Beratung mit dem Beichtvater tun.
Am besten trägt man die Ergebnisse jeden Abend zur bestimmten Zeit in ein Schema ein. Dabei bezeichnet man eine vorgenommene Übung mit einem Kreuzchen (+), eine ohne eigene Schuld unterlassene mit einem Strich (-), eine durch eigene Schuld unterlassene Übung mit einer Null (0). Für Tugendübungen kann man sich Noten geben: 1 bedeutet sehr gut, 2 gut, 3 genügend, 4 mangelhaft und 5 ungenügend.
Ein solches Schema kann man sich selbst herstellen. Man hüte sich aber sehr vor Überladung. Man fange mit einigen wenigen Punkten an, die besonders wichtig sind. Es wächst sich dann mit der Zeit schon von selbst so aus, wie es für uns gerade passt.*

  • Gedruckte Formulare sind erhältlich z.B. in Altötting, Verlag des Seraphischen Liebeswerkes, und in Vallendar a. Rh., Pallottinerkloster.

Wem die tägliche Aufzeichnung zuviel ist, kann sie auch nur einmal in der Woche oder einmal im Monat vornehmen. Zettel, die man mit der Zeit einem geistlichen Direktor einschickt, sollten keine Bemerkungen über eigentliche Sünden enthalten. Ein ausgebautes Schema sieht etwa so aus:


Datum: Okt. 19... . 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. ...
Pünktliches Aufstehen +
Betrachtung +
Heilige Messe +
Heilige Kommunion +
Besondere Gewissenserforschung -
Geistliche Lesung 0
Abendgebet +
Gute Meinung 3
Demut 3
Gehorsam 2
Nächstenliebe 4

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