Kategorie:Stundenbuch:AT:Advent3-Woche-Montag

Aus Vulgata
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V. Erweise uns, Herr, deine Huld.
R. Und gewähre uns dein Heil.


1. Jahresreihe

ERSTE LESUNG
Aus dem ersten Buch der Chronik (17,1-15)

Verwerfung des Tempelbauplanes Als David in seinem Palast Wohnung genommen hatte, sprach er zum Propheten Natan: »Siehe, ich wohne in einem Zedernpalast, die Bundeslade des Herrn aber steht unter Zeltdecken.« Natan antwortete David: »Alles, was du vorhast, bringe zur Ausführung; denn Gott ist mit dir!« In jener Nacht aber erging das Wort an Natan: »Auf, sprich zu meinem Knecht David: So spricht der Herr: Nicht du sollst mir das Haus als Wohnstätte bauen! Ich habe in keinem Haus gewohnt seit der Zeit, da ich Israel aus Ägypten fortführte bis heute, sondern ich bin von Zelt zu Zelt gewandert und von einer Wohnung zur andern. Solange ich nun in ganz Israel umherzog, habe ich da etwa zu einem von den Richtern Israels, die ich als Hirten über mein Volk bestellte, gesprochen: Warum erbaut ihr mir keinen Zedernpalast?
Verheißung an David
Darum sprich jetzt zu meinem Knechte David: So spricht der Herr der Heerscharen: Ich habe dich von der Weide hinter der Herde weggeholt, damit du Fürst seist über mein Volk Israel. Ich war mit dir auf all deinen Wegen und vertilgte vor dir alle deine Feinde. Ich will dir einen Namen machen gleich dem Namen der Großen auf Erden. Ich werde meinem Volk Israel Platz zuweisen und es einpflanzen, dass es an seiner Stätte wohnen kann. Es braucht nicht mehr zu bangen, und frevelhafte Menschen dürfen es nicht mehr bedrücken wie früher, seit ich Richter über mein Volk Israel bestellt habe. Ich will all deine Feinde demütigen. Ich künde dir an, dass der Herr dir ein Haus bauen wird. Sind deine Tage erfüllt, und gehst du zu deinen Vätern, so werde ich einen deiner unmittelbaren Nachkommen, der unter deinen Söhnen sein wird, einsetzen und sein Königtum bestätigen. Er wird mir ein Haus bauen, und ich werde seinen Thron für immer befestigen. Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein. Meine Huld entziehe ich ihm nicht, wie ich sie dem entzogen habe, der vor dir war. Ich will ihm in meinem Haus und in meinem Reich für immerwährende Zeit Bestand verleihen. Sein Thron soll dauernd gefestigt sein!« Ganz nach diesen Worten und genau nach diesem Gesicht redete Natan zu David.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM

R. Ich will deinen Nachkommen zum König machen, * ich will sein Reich bestätigen.
V. Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein. * ich will sein Reich bestätigen.
Ehre sei...



ZWEITE LESUNG

Cassiodor (+ um 583)

Aus einer Auslegung zu Psalm 89 (88)

Ich will ihm Vater sein, und er wird mir Sohn sein

„Ich habe David, meinen Knecht gefunden, mit meinem heiligen Öl ihn gesalbt.“1 Das Wort: „Ich habe David gefunden“, meint sichtlich Jesus Christus, den er vorher einen „Helden“ nennt2. Denn dieser Name bezieht sich oft mit Sicherheit auf ihn, weil er mit der ´starken Hand´3 und ´der Ersehnte´4 genannt wird, vor allem, weil Aussgen über ihn gemacht werden, die weder auf David noch auf irgendeinen anderen Gerechten zutreffen können, sondern einzig auf den Herrn und Erlöser, von dem in einem anderen Psalm gesagt wird: „Darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit dem Öl der Freude wie keinen deiner Gefährten.“5
„Ich mache ihn zum erstgeborenen Sohn, zum Höchsten unter den Herrschern der Erde“6… Was ist einleuchtender als die Erklärung, es sei der Sohn, der da den Vater anruft, und der den Sohn ruft, sei der Vater?... Nun folgt: „Ich mache ihn zum erstgeborenen Sohn, zum Höchsten unter den Herrschern der Erde.“ Wir müssen fragen, wieso er sagt „zum erstgeborenen Sohn“. Ist es etwa so, dass der Vater den Sohn aus seinem Wesen zeugte, und dann doch noch ein weiterer folgte? Nein, wie wir sicher wissen, liegt eine der Heiligen Schrift eigentümliche Aussageweise vor. So verhält es sich auch mit jenem Wort des Evangeliums über Josef und Maria: „Er aber erkannte sie nicht, bis sie ihren erstgeborenen Sohn gebar.“7 Kann man daraus etwa folgern, dass die immerwährende Jungfrau Maria nach dem Herrn Jesus Christus noch ein anderes Kind geboren hat? Er wird mit Recht der „Erstgeborene“ genannt, obwohl feststeht, dass er allein aus dem Vater gezeugt ist. Sagt er doch selbst: „Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.“8

(1) Ps 89,21. (2) Ps 89,20. (3) Ps 132,12. (4) Hag 2,8. (5) Ps 45,8. (6) Ps 89,28. (7) Mt 1,25. (Vg.). (8) Offenb 22,13.

RESPONSORIUM

R. In meinem Haus und in meinem Königtum werde ich ihm auf ewig Bestand verleihen. * Sein Thron wird fest stehen für immer.
V. Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird herrschen über das haus Jakob in Ewigkeit, und seine Herrschaft hat kein Ende. * Sein Thron wird fest stehen für immer.
Ehre sei...


ORATION

Gütiger Gott, neige dein Ohr und erhöre unsere Bitten. Erleuchte die Finsternis unseres Herzens durch die Ankunft deines Sohnes, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.



2. Jahresreihe

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Jesaja. (30,18-26)

Darum zögert der Herr, euch huldvoll zu sein, darum rührt er sich nicht, sich euer zu erbarmen. Denn ein Gott des Rechtes ist der Herr. Heil allen, die auf ihn harren! Ja, Volk auf Sion, das du wohnst in Jerusalem, du sollst nimmer weinen! Er wird dir gnädig sein nach deinem Hilferuf; sobald er ihn hört, erhört er dich. Der Herr gibt euch zwar Brot der Drangsal und Wasser der Trübsal, doch dein Lehrmeister verbirgt sich fürderhin nicht mehr, und deine Augen schauen deinen Lehrer. Deine Ohren vernehmen von rückwärts folgenden Zuruf: »Dies ist der Weg, auf dem ihr wandeln sollt«, falls ihr nach rechts oder nach links abbiegen möchtet. Dann entweihst du deiner Götzen Silberbeschlag und deiner Gußbilder goldenen Überzug; wie etwas Unreines wirfst du sie weg, als Unflat bezeichnest du sie. Dann spendet er Regen für deine Saat, mit der du den Boden besäst. Das Getreide, das der Acker hervorbringt, saftig und fett wird es sein; dein Vieh soll weiden zu jener Zeit auf weitem Grund. Die pflügenden Ochsen und Esel erhalten zum Fressen würziges Mengfutter, das mit Schaufel und Schippe geworfelt ist. Auf jeglichem hohen Berg und auf jeglichem ragenden Hügel wird es Bäche fließenden Wassers geben am Tag des gewaltigen Mordens, wenn Türme fallen. Das Licht des Mondes wird dem der Sonne gleich sein, das Licht der Sonne aber wird siebenfach, wie das Licht von sieben Tagen sein am Tag, da der Herr die Verletzungen seines Volkes verbindet und die ihm geschlagenen Wunden heilt.


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM

R. An jenem Tag verbindet der Herr die Wunden seines Volkes, Gott wird die Leiden seines Volkes heilen. * Selig, die auf ihn warten.
V. Warte auf den Herrn, sei stark, hab festen Mut und harre auf den Herrn. * Selig, die auf ihn warten.
Ehre sei...


ZWEITE LESUNG

Wilhelm von St. Thierry (+ 1148)

Aus der Abhandlung „Über die Anschauung Gottes“.

Er hat uns zuerst geliebt

Du allein bist wahrhaft der Herr; dein Herrschen über uns ist für uns Rettung; dir dienen heißt für uns nichts anderes als von dir gerettet werden.
Herr, bei dem das Heil ist und der du der Segen bist für dein Volk: Wodurch werden wir von dir gerettet, wenn nicht dadurch, dass wir von dir empfangen haben, dich zu lieben und von dir geliebt zu werden!
Herr, darum wolltest du, dass der Sohn zu deiner Rechten – der Mensch, den du für dich hast stark werden lassen1 – Jesus genannt wurde, das heißt Heiland: „denn er wird sein Volk von den Sünden erlösen“2 und „durch keinen anderen kommt die Rettung“3.Er hat uns gelehrt, dass wir ihn lieben; denn er hat uns zuerst geliebt bis zum Tod am Kreuz. Durch seine Liebe treibt er uns an, ihn zu lieben, er, der uns zuerst geliebt hat und uns liebt bis ans Ende.
So ist es ganz gewiss: Du hast uns zuerst geliebt, damit wir dich lieben. Nicht als ob du es nötig hättest, von uns geliebt zu werden, sondern weil wir nicht sein können, wozu du uns geschaffen hast, ohne dass wir dich lieben.
Deswegen hast du „viele Male und auf vielerlei Weise einst zu den Vätern durch die Propheten gesprochen; in dieser Endzeit aber hast du zu uns gesprochen durch den Sohn“4, durch dein Wort, „durch das der Himmel geschaffen ist, sein ganzes Heer und durch den Hauch seines Mundes“5.
Durch deinen Sohn zu sprechen heißt für dich nichts anderes, als sonnenklar machen, wie sehr und auf welche Weise du uns liebst, der du „deinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hast“6, den Sohn, der uns auch selbst „geliebt und sich für uns alle hingegeben hat“7.
Er ist dein Wort an uns, Herr, das „allmächtige Wort“, das vom Königsthron kam, als mitternächtliches Schweigen, das heißt tiefer Irrtum, alles umfing8. Er ist der entschlossene Kämpfer gegen den Irrtum; uns mahnt er in Güte, einander zu lieben.
Was immer Christus auf Erden gesprochen, was immer getan und glitten hat bis hin zu Schmach, Angespienwerden und Backenstreich, bis hin zu Kreuz und Grab, stets sprachst du zu uns in ihm, deinem Sohn, immer riefst du uns zur Liebe auf und erwecktest durch deine Liebe unsere Liebe zu dir.
Du wolltest also, dass wir dich lieben sollen, wir, die ohne die Liebe zu dir nicht gerettet werden können, wir, die wir dich nicht lieben können, wenn es nicht von dir ausgeht. Daher ist es so, Herr, wie der Apostel deiner Liebe schreibt – und wie wir es schon gesagt haben: „Du hast uns zuerst geliebt“9; alle, die dich lieben, hast du zuerst geliebt.

(1) Vgl. Ps 80,18. (2) Mt 1,21. (3) Apg 4,12. (4) Vgl. Hebr 1,1-2. (5) Vgl. Ps 33,6. (6) Vgl. Röm 8,36. (7) Gal 2,20. (8) Vgl. Weish 18,15. (9) Vgl. 1 Joh 4,10.


RESPONSORIUM

R. Meine Huld wird nicht von dir weichen und mein Friedensbund nicht wanken; * ich mache alle deine Söhne zu Schülern des Herrn, und groß ist der Friede deiner Söhne.
V. Ich bin der Herr, dein Gott, der dich lehrt, was frommt, der dich auf den Weg führt, den du gehen sollst. * Ich mache alle deine Söhne zu Schülern des Herrn, und groß ist der Friede deiner Söhne.
Ehre sei...


ORATION
Gütiger Gott, neige dein Ohr und erhöre unsere Bitten. Erleuchte die Finsternis unseres Herzens durch die Ankunft deines Sohnes, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

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