Kategorie:Stundenbuch:AT:Advent3.Woche-Donnerstag

Aus Vulgata
Zur Navigation springen Zur Suche springen

V. Hört das Wort des Herrn, ihr Völker.
R. Verkündet es an den Grenzen der Erde.


1. Jahresreihe

ERSTE LESUNG
Aus dem Buch Micha (7,7-13)

Ich aber will ausschauen nach dem Herrn, will harren auf Gott, der mir hilft! Es erhört mich mein Gott.
Begnadigung Jerusalems in der Zukunft
Juble nicht, meine Feindin, über mich! Wenn ich auch fiel, ich stehe wieder auf; wenn ich in Finsternis sitze, ist der Herr mein Licht. Das Zürnen des Herrn muss ich ertragen, da ich wider ihn sündigte, bis er meinen Streitfall schlichtet und mir Recht verschafft. Er führt mich heraus ins Licht, ich schaue seine Gerechtigkeit. Meine Feindin soll es sehen, und Scham bedecke sie! Sprach sie doch zu mir: »Wo bleibt denn der Herr, dein Gott?« Meine Augen können sich weiden an ihr, nun wird sie zertreten wie Gassenkot.
Die Heimkehr
Ein Tag bricht an, deine Mauern wieder aufzubauen, jener Tag, da die Grenze sich weitet; jener Tag, da man zu dir kommt von Assur her bis Ägypten und von Ägypten her bis zum Euphratstrom, von Meer zu Meer, von Gebirge zu Gebirge. Die Erde aber wird zur Wüste um ihrer Bewohner willen, zur Strafe für deren Missetaten.


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM

R. Ihr meine Feinde, freut euch nicht über mich, weil ich am Boden liege; der Herr wird mich hinausführen ans Licht. * Ich werde sein Heil schauen.
V. Der Herr ist mein Licht und mein Heil, wen soll ich fürchten? * Ich werde sein Heil schauen.
Ehre sei...


ZWEITE LESUNG

Pacian (+ vor 392)

Aus dem Buch über die Taufe.

Lasst uns durch den Geist ein neues Leben führen in Christus

Die Sünde des Adam ist auf das ganze Menschengeschlecht übergegangen, wie der Apostel sagt: „Durch einen Menschen kam die Sünde in die Welt und durch die Sünde der Tod, und auf diese Weise gelangte der Tod zu allen Menschen.“1 Also muss auch die Gerechtigkeit Christi auf das ganze Menschengeschlecht übergehen. Wie jener es durch die Sünde verdarb, so macht Jesus es durch die Gerechtigkeit lebendig. Das betont der Apostel: „Wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die vielen zu Sündern wurden, so werden auch durch den Gehorsam des einen die vielen zu Gerechten gemacht werden. Und wie die Sünde herrschte und zum Tod führte, so soll auch die Gnade herrschen und durch die Gerechtigkeit zum ewigen Leben führen.“2
Vielleicht sagt mir jemand: Die Sünde des Adam ging mit Recht auf die Nachkommen über, weil sie aus ihm gezeugt waren; sind wir etwa durch Christus gezeugt, um durch ihn gerettet zu werden? Nein, denkt nicht nach Menschenart. Ihr werdet sehen, wie wir (gleichsam) aus Christus als dem Vater gezeugt werden. In der Endzeit nahm Christus aus Maria eine Seele – natürlich mit einem Leib – an. Er kam, die Seele zu retten, und ließ sie nicht im Reich des Todes zurück3. Er verband sie mit seinem Geist und machte sie zu der seinigen. Das ist die Hochzeit des Herrn, die Vereinigung zu seinem Fleisch. So wurden in diesem großen Geheimnis die Zwei ein Fleisch, Christus und die Kirche4.
Der Geist des Herrn kommt herab, und aus dieser Ehe wird das christliche Volk geboren. Wir werden in den Schoß der Mutter Kirche eingepflanzt und erhalten das Leben in Christus, wenn wir aus diesem Schoß hervorgehen. Darum schreibt der Apostel: „Adam, der Erste Mensch, wurde ein irdisches Lebewesen, der Letzte Adam ein lebendigmachender Geist.“5
Wir müssen also Christus aufnehmen, damit er uns Leben schenken kann. Den so schreibt der Apostel Johannes: „Allen, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden.“6 Das alles kann nur durch das Geheimnis des Bades verwirklicht werden, durch das Geheimnis des Chrisams und des Bischofs. Denn durch das Bad der Taufe wird die Sünde abgewaschen. Durch den Chrisam wird der Heilige Geist gegeben. Beides erbitten wir durch Hand und Mund des Bischofs. So wird der ganze Mensch wiedergeboren und erneuert in Christus. „Wie Christus von den Toten auferstanden ist, so sollen auch wir als neue Menschen leben.“7 Das heißt, wir sollen die Irrtümer des alten Lebens ablegen und durch den Geist ein neues Leben führen in Christus.

(1) Röm 5,12. (2) Röm 5,19.21. (3) Vgl. Ps 16,10. (4) Vgl. Eph 5,32. (5) 1Kor 15,45. (6) Joh 1,12. (7) Röm 6,4.


RESPONSORIUM

R. Durch den Gehorsam des einen Menschen werden die vielen zu Gerechten gemacht, * durch Jesus Christus, unsern Herrn.
V. Denn wie die Sünde herrschte und zum Tode führte, so soll die Gnade zum ewigen Leben führen. * Durch Jesus Christus, unsern Herrn.
Ehre sei...


ORATION
Heiliger Gott, wir sind vor dir schuldig geworden, und die Sünde belastet uns. Schenke deinen unwürdigen Dienern die Freude wieder durch die heilbringende Ankunft deines Sohnes, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.


2. Jahresreihe

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Jesaja. (32,15-33,6)

Bis über uns sich ergießt ein Geist aus der Höhe. Dann wird zum Fruchtgarten die Steppe; der Fruchtgarten aber gilt als Wald. In der Steppe wird wohnen das Recht, im Fruchtgarten weilt die Gerechtigkeit. Die Gerechtigkeit aber bewirkt das Heil, und die Gerechtigkeit schafft ständige Ruhe und Sicherheit. Auf einer Friedensaue wohnt mein Volk, an sicheren Stätten und sorglosen Ruheplätzen. Stürzen aber wird, ja stürzen der Wald und die Stadt in die Senkung versinken. Heil euch, die ihr säen könnt an allen Gewässern und Ochs und Esel frei laufen lasst!
Not und Rettung
Wehe dir, Verwüster, den man noch nicht verwüstet hat, wehe dir, Räuber, den man noch nicht beraubte! Bist du mit dem Verwüsten fertig, so wirst du verwüstet, bist du mit dem Rauben zu Ende, so beraubt man dich! O Herr, sei uns gnädig, wir vertrauen auf dich, sei unser Arm an jeglichem Morgen, ja, unser Heil zur Zeit der Bedrängnis! Vor dem lauten Getöse flüchten sich Völker; wenn du dich erhebst, zerstieben die Heiden. Dann rafft man Beute, wie Heuschrecken raffen, wie Heupferde anstürmen, stürmt man darauf los.
Der Herr ist erhaben, denn er wohnt in der Höhe, erfüllt Sion mit Recht und Gerechtigkeit. Seine Zeiten werden gesichert sein. Rettender Reichtum sind Weisheit und Kenntnis; die Furcht des Herrn sein Schatz.


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM

R. An einer Stätte des Friedens werdet ihr wohnen: * Das Werk der Gerechtigkeit wird euer Friede sein.
V. Meinen Frieden gebe ich euch, euer Herz sei nicht verwirrt und erschreckt. * Das Werk der Gerechtigkeit wird euer Friede sein.
Ehre sei...


ZWEITE LESUNG

II. Vatikanisches Konzil (1962 – 1965)

Aus der dogmatischen Konstitution über die göttliche Offenbarung.

Christus erfüllt die ganze Offenbarung

Gott, der durch das Wort alles erschafft1 und erhält, gibt den Menschen jederzeit in den geschaffenen Dingen Zeugnis von sich2. Da er aber den Weg übernatürlichen Heiles eröffnen wollte, hat er darüber hinaus sich selbst schon am Anfang den Stammeltern kundgetan. Nach ihrem Fall hat er sie wiederaufgerichtet in Hoffnung auf das Heil, indem er die Erlösung versprach3. Ohne Unterlass hat er für das Menschengeschlecht gesorgt, um allen das ewige Leben zu geben, die das Heil suchen durch Ausdauer im guten Handeln4. Später berief er Abraham, um ihn zu einem großen Volk zu machen5, das er dann nach den Patriarchen durch Moses und die Propheten erzog, ihn allein als lebendigen und wahren Gott, als fürsorgenden Vater und gerechten Richter anzuerkennen und auf den versprochenen Erlöser zu harren. So hat er dem Evangelium den Weg durch die Zeiten bereitet.
Nachdem Gott viele Male und auf viele Weisen durch die Propheten gesprochen hatte, „hat er zuletzt in diesen Tagen zu uns gesprochen im Sohn"6. Er hat seinen Sohn, das ewige Wort, das Licht aller Menschen, gesandt, damit er unter den Menschen wohne und ihnen vom Innern Gottes Kunde bringe7. Jesus Christus, das fleischgewordene Wort, als "Mensch zu den Menschen" gesandt8, „redet die Worte Gottes"9 und vollendet das Heilswerk, dessen Durchführung der Vater ihm aufgetragen hat10. Wer ihn sieht, sieht auch den Vater11. Er ist es, der durch sein ganzes Dasein und seine ganze Erscheinung, durch Worte und Werke, durch Zeichen und Wunder, vor allem aber durch seinen Tod und seine herrliche Auferstehung von den Toten, schließlich durch die Sendung des Geistes der Wahrheit die Offenbarung erfüllt und abschließt und durch göttliches Zeugnis bekräftigt, dass Gott mit uns ist, um uns aus der Finsternis von Sünde und Tod zu befreien und zu ewigem Leben zu erwecken. Daher ist die christliche Heilsordnung, nämlich der neue und endgültige Bund, unüberholbar, und es ist keine neue öffentliche Offenbarung mehr zu erwarten vor der Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus in Herrlichkeit12.

(1) Vgl. Joh 1,3. (2) Vgl. Röm 1,19-20. (3) Vgl. Gen 3,15. (4) Vgl. Röm 2,6-7. (5) Vgl. Gen 12,2-3. (6) Hebr 1,1-2. (7) Vgl. Joh 1,1 bis 18. (8) Brief an Diognet VII.4. (9) Joh 3,34. (10) Vgl. Joh 5,36; 17,4. (11) Vgl. Joh 14,9. (12) Vgl. 1 Tim 6,14; Tit 2,13.


RESPONSORIUM

R. Deine Ohren werden den Ruf vernehmen: Das ist der Weg, den ihr gehen sollt. * Deine Augen werden deinen Lehrer sehen.
V. Einen Propheten wie mich wird dir der Herr, dein Gott, mitten unter deinen Brüdern erwecken. * Deine Augen werden deinen Lehrer sehen.
Ehre sei...


ORATION
Heiliger Gott, wir sind vor dir schuldig geworden, und die Sünde belastet uns. Schenke deinen unwürdigen Dienern die Freude wieder durch die heilbringende Ankunft deines Sohnes, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.