Kategorie:Stundenbuch:AT:Ps22,2-12

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Gottverlasenheit und Heilsgewißheit

Jesus schrie laut: Eli, Eli, lema sabachtani? (Mt 27,46)


Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? * Stöhnend klage ich, aber die Hilfe bleibt fern.
»Mein Gott« ruf ich bei Tag, doch du antwortest nicht, * auch in der Nacht, und finde keine Ruhe.
Du aber thronst als Heiliger, * du Lobpreis Israels!
Auf dich vertrauten unsere Väter; * sie vertrauten, und du hast sie gerettet.
Zu dir schrieen sie und wurden befreit, * auf dich vertrauten sie und wurden nicht beschämt.
Ich aber bin ein Wurm, kein Mensch, * der Leute Spott und verachtet vom Volk.
Wer mich sieht, verhöhnt mich, * verzieht den Mund, schüttelt den Kopf:
»Er baute auf den Herrn; der soll ihn befreien, * der soll ihn retten, wenn er ihn liebt!« 
Ja, du halfst mir aus dem Mutterschoß, * du bargst mich an der Mutterbrust!
Dir bin ich anvertraut von Jugend auf, * vom Mutterleibe an bist du mein Gott.
Sei mir nicht fern, denn nah ist die Not, * da niemand hilft!
Ehre sei dem Vater und dem Sohn * und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit * und in Ewigkeit. Amen.

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