Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Fastenzeit01 Donnerstag

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V. Wer über die Weisung des Herrn nachsinnt.
R. Der bringt Frucht zur rechten Zeit.


JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Deuteronomium. 12,1-14

Deuteronomische Gesetze

Das sind die Gesetze und Rechtsvorschriften, auf die ihr achten und die ihr halten sollt in dem Land, das der Herr, der Gott deiner Väter, dir gegeben hat, damit du es in Besitz nimmst. Sie sollen so lange gelten, wie ihr in dem Land leben werdet. Ihr sollt alle Kultstätten zerstören, an denen die Völker, die ihr vertreibt, ihren Göttern gedient haben: auf den hohen Bergen, auf den Hügeln und unter jedem üppigen Baum. Ihr sollt ihre Altäre niederreißen und ihre Steinmale zerschlagen. Ihre Kultpfähle sollt ihr im Feuer verbrennen und die Bilder ihrer Götter umhauen. Ihre Namen sollt ihr an jeder solchen Stätte tilgen.
Ihr sollt nicht das gleiche tun (wie diese Völker), wenn ihr den Herrn, euren Gott, verehrt, sondern ihr sollt nach der Stätte fragen, die der Herr, euer Gott, aus allen euren Stammesgebieten auswählen wird, indem er dort seinen Namen anbringt. Nach seiner Wohnung sollt ihr fragen, und dorthin sollst du ziehen. Dorthin sollt ihr eure Brandopfertiere und Schlachtopfertiere bringen, eure Zehnten und Handerhebungsopfer, was ihr dem Herrn gelobt habt und was ihr freiwillig gebt, und die Erstlinge eurer Rinder, Schafe und Ziegen. Dort sollt ihr vor dem Herrn, eurem Gott, das Mahl halten. Ihr sollt fröhlich sein, ihr und eure Familien, aus Freude über alles, was eure Hände geschafft haben, weil der Herr, dein Gott, dich gesegnet hat. Ihr sollt nicht tun, was jeder einzelne für richtig hält, wie es hier bei uns heute noch geschieht. Denn ihr seid bis jetzt nicht in die Ruhe und in den Erbbesitz eingezogen, die der Herr, dein Gott, dir gibt. Wenn ihr aber den Jordan überschritten habt und in dem Land wohnt, das der Herr, euer Gott, an euch als Erbbesitz verteilt, wenn er euch Ruhe vor allen euren Feinden ringsum geschaffen hat und ihr in Sicherheit wohnt, dann sollt ihr alles, wozu ich euch verpflichte, an die Stätte bringen, die der Herr, euer Gott, auswählt, indem er dort seinen Namen wohnen läßt: eure Brandopfertiere und Schlachtopfertiere, eure Zehnten und Handerhebungsopfer und alle eure auserlesenen Gaben, die ihr dem Herrn gelobt habt. Dort sollt ihr vor dem Herrn, eurem Gott, fröhlich sein, ihr, eure Söhne und Töchter, eure Sklaven und Sklavinnen sowie die Leviten, die in euren Stadtbereichen Wohnrecht haben; denn der Levit hat nicht wie ihr Landanteil und Erbbesitz. Nimm dich in acht! Verbrenne deine Brandopfertiere nicht an irgendeiner Stätte, die dir gerade vor die Augen kommt, sondern nur an der Stätte, die der Herr im Gebiet eines deiner Stämme auswählt. Dort sollst du deine Brandopfertiere verbrennen, und dort sollst du alles ausführen, wozu ich dich verpflichte.


RESPONSORIUM
R. Ich will Israel nicht mehr aus dem Land vertreiben. * In meinem Tempel will ich für immer meinem Namen eine Stätte geben.
V. Ihr seid der Tempel des lebendigen Gottes, denn Gott hat gesprochen: Ich will unter ihnen wohnen und leben. * In meinem Tempel will ich für immer meinem Namen eine Stätte geben.



ZWEITE LESUNG

Augustinus ( 430)

Zum Johannesevangelium.


Alle, die zu Gott beten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten

„Frau, glaube mir", denn „wenn ihr nicht glaubt, werdet ihr nicht verstehen" (1). Also: „Frau, glaube mir, es kommt die Stunde, in der ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr betet an, was ihr nicht kennt, wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden." (2) „Aber es kommt die Stunde." Wann? „Sie ist schon da." Welche Stunde also? Jene, „in der die wahren Beter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit" (3). Nicht auf diesem Berg, nicht im Tempel, sondern im Geist und in der Wahrheit. ,Denn so will der Vater angebetet werden." (4) Warum verlangt der Vater solche Beter, die ihn anbeten nicht auf diesem Berg, nicht im Tempel, sondern im Geist und in der Wahrheit? „Gott ist Geist!" (5) Wäre Gott ein Körper, müßte man auf dem Berg anbeten, weil der Berg körperlich ist. Man müßte im Tempel anbeten, weil der Tempel körperlich ist. „Gott ist Geist, und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten." (6)
Wir haben es gehört, und es ist klargeworden; wir waren nach draußen gegangen, doch wir wurden in das Innere zurückverwiesen. Du sagtest: Könnte ich doch einen hohen Berg finden, einen einsamen Berg! Denn ich glaube, Gott wird mich in der Höhe eher erhören, weil er selbst in der Höhe ist. Weil du auf dem Berg bist, meinst du Gott nahe zu sein. Du glaubst, er wäre dich schnell erhören, weil du gleichsam aus der Nähe rufst? Er wohnt in der Höhe, aber auf das Niedrige schaut er, „nahe ist der Herr" (7) .Wem ist er nahe? Etwa den Hohen? Nein! Denen, die zerknirscht sind! Wunderbar: Er wohnt in der Höhe. Aber den Niedrigen ist er nahe! „Er schaut auf die Niedrigen, und die Stolzen erkennt er von fern." (8) Die Stolzen schaut er von ferne. Denen, die sich hoch glauben, ist er desto ferner. Hast du also einen Berg gesucht? Dann geh nach unten, um ihn zu finden! Aber du willst emporsteigen? Gut, steig empor, aber such keinen Berg! Der Psalmist sagt: „Aufstiege gibt es in seinem Herzen, im Tal der Tränen." (9) Das Tal ist unten. Also tu alles in deinem Innern. Suchst du einen hohen Ort, dann mach dein Inneres zu einem Tempel für Gott. Denn „der Tempel Gottes ist heilig, und der seid ihr" (10). In deinem Innern bete! Aber sei zuerst ein Tempel Gottes; denn in seinem Tempel erhört er den Beter.

1.Jes 7,9 (LXX). 2.Joh.4,21.22. 3.Joh.4,23. 4.Ebd. 5.Joh.4,24. 6.Ebd. 7.Ps.34,19. 8.Ps.138,6. 9.Ps.84,6 (Vg.). 10.1.Kor.3,17.



RESPONSORIUM
R. Wenn ihr den Herrn, euren Gott, verehrt, * fragt nach der Stätte, die er auswählen wird.
V. Es kommt die Stunde, in der die wahren Anbeter Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten. * Fragt nach der Stätte, die er auswählen wird.



JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Exodus. 12,1-20


Anordnungen für das Pascha und das Fest der ungesäuerten Brote

Der Herr sprach zu Mose und Aaron in Ägypten: Dieser Monat soll die Reihe eurer Monate eröffnen, er soll euch als der erste unter den Monaten des Jahres gelten. Sagt der ganzen Gemeinde Israel: Am Zehnten dieses Monats soll jeder ein Lamm für seine Familie holen, ein Lamm für jedes Haus. Ist die Hausgemeinschaft für ein Lamm zu klein, so nehme er es zusammen mit dem Nachbarn, der seinem Haus am nächsten wohnt, nach der Anzahl der Personen. Bei der Aufteilung des Lammes müßt ihr berücksichtigen, wieviel der einzelne essen kann. Nur ein fehlerfreies, mannliches, einjähriges Lamm darf es sein, das Junge eines Schafes oder einer Ziege müßt ihr nehmen. Ihr sollt es bis zum vierzehnten Tag dieses Monats aufbewahren. Gegen Abend soll die ganze versammelte Gemeinde Israel die Lämmer schlachten. Man nehme etwas von dem Blut und bestreiche damit die beiden Türpfosten und den Türsturz an den Häusern, in denen man das Lamm essen will. Noch in der gleichen Nacht soll man das Fleisch essen. Über dem Feuer gebraten und zusammen mit ungesäuertem Brot und Bitterkräutern soll man es essen. Nichts davon dürft ihr roh oder in Wasser gekocht essen, sondern es muß über dem Feuer gebraten sein. Kopf und Beine dürfen noch nicht vom Rumpf getrennt sein. Ihr dürft nichts bis zum Morgen übriglassen. Wenn aber am Morgen noch etwas übrig ist, dann verbrennt es im Feuer! So aber sollt ihr es essen: eure Hüften gegürtet, Schuhe an den Füßen, den Stab in der Hand. Eßt es hastig! Es ist die Paschafeier für den Herrn. In dieser Nacht gehe ich durch Ägypten und erschlage in Ägypten jeden Erstgeborenen bei Mensch und Vieh. Über alle Götter Ägyptens halte ich Gericht, ich, der Herr. Das Blut an den Häusern, in denen ihr wohnt, soll ein Zeichen zu eurem Schutz sein. Wenn ich das Blut sehe, werde ich an euch vorübergehen, und das vernichtende Unheil wird euch nicht treffen, wenn ich in Ägypten dreinschlage. Diesen Tag sollt ihr als Gedenktag begehen. Feiert ihn als Fest zur Ehre des Herrn! Für die kommenden Generationen macht euch diese Feier zur festen Regel! Sieben Tage lang sollt ihr ungesäuertes Brot essen. Gleich am ersten Tag schafft den Sauerteig aus euren Häusern! Denn jeder, der zwischen dem ersten und dem siebten Tag Gesäuertes ißt, soll aus Israel ausgemerzt werden. Am ersten Tag sollt ihr eine heilige Versammlung einberufen und ebenso eine heilige Versammlung am siebten Tag. An diesen beiden Tagen darf man keinerlei Arbeit tun. Nur das, was jeder zum Essen braucht, dürft ihr zubereiten. Begeht das Fest der ungesäuerten Brote! Denn gerade an diesem Tag habe ich eure Scharen aus Ägypten herausgeführt. Begeht diesen Tag in allen kommenden Generationen; das sei für euch eine feste Regel. Im ersten Monat, vom Abend des vierzehnten Tags bis zum Abend des einundzwanzigsten Tags, eßt ungesäuerte Brote! Sieben Tage lang darf sich in euren Häusern kein Sauerteig befinden; denn jeder, der Gesäuertes ißt, sei er fremd oder einheimisch, soll aus der Gemeinde Israel ausgemerzt werden. Eßt also nichts Gesäuertes! Überall, wo ihr wohnt, sollt ihr ungesäuerte Brote essen.


RESPONSORIUM
R. Die Ältesten fielen nieder vor dem Lamm und sangen ein neues Lied. * Du hast uns, Herr, erlöst mit deinem Blut.
V. Nicht mit Gold und Silber sind wir erlöst worden, sondern durch das kostbare Blut von Christus, dem Lamm ohne Makel und Gebrechen . * Du hast uns, Herr, erlöst mit deinem Blut.



ZWEITE LESUNG

Afrahat ( nach 345)

Aus der Schrift „Über die Beschneidung".


Die Beschneidung des Herzens

Gott änderte den Bund mit Adam und schloß einen neuen Bund mit Noach; einen weiteren mit Abraham, und den änderte er, um Mose wiederum einen neuen zu geben. Als der mosaische Bund nicht gehalten wurde, gab er in der letzten Zeit einen Bund, der nicht mehr geändert werden soll.
Dem Adam hatte Gott das Gebot gegeben, nicht vom Baum des Lebens zu essen. Noah gab er den Regenbogen als Zeichen des Bundes. Abraham, der wegen seines Glaubens bereits erwählt war, gab er die Beschneidung als Zeichen und Siegel für die Nachfahren. Mose erhielt das Paschalamm als Sühne für das Volk. Jedes dieser Bündnisse war von den andern verschieden . Beglaubigt von dem, der die Bündnisse geschenkt hat, sagt Jeremia von der Beschneidung: „Entfernt die Vorhaut eures Herzens!" (1) Wenn der Bund zuverlässig ist, den Gott mit Abraham geschlossen hat, dann muß auch das Wort von der Beschneidung des Herzens zuverlässig und glaubwürdig sein. Darum kann es nicht sein, daß Gott später ein anderes Gesetz gibt, mag es nun für Heiden oder für Juden bestimmt sein. Gott gab Mose das Gesetz mit seinen Regeln und Geboten. Als die Israeliten es nicht hielten, erklärte er Gesetz und Gebote für nichtig und versprach, einen neuen Bund zu stiften, verschieden von dem früheren, obwohl der Stifter der gleiche ist. Dies ist der Bund, den er verheißen hat: „Sie alle, klein und groß, werden mich erkennen." (2) In diesem Bund gibt es keine Beschneidung des Fleisches mehr als Kennzeichen des Volkes.
Gott hat in den verschiedenen Geschlechtern verschiedene Bündnisse gestiftet. Sie waren in Geltung, solange es ihm gefiel, und veralteten dann, wie der Apostel sagt: Das Reich Gottes bestand einst zu den verschiedenen Zeiten in vielen Sinnbildern (3). Unser Gott ist wahrhaftig, und seine Satzungen sind zuverlässig. Jedes seiner Bündnisse hat sich zu seiner Zeit als fest und wahr erwiesen.
Die am Herzen beschnitten sind, leben und werden noch einmal beschnitten, und zwar im wahren Jordan, in der Taufe zur Vergebung der Sünden. Josua, der Sohn des Nun, beschnitt das Volk mit einem Messer aus Stein, als er mit dem Volk den Jordan überschritt. Jesus, unser Retter, hat die Völker beschnitten mit der Beschneidung des Herzens, soweit sie an ihn glaubten und sich taufen ließen. Sie sind „mit dem Schwert, das sein Wort ist, schärfer als jedes zweischneidige Schwert" (4), beschnitten. Josua führte das Volk in das Land der Verheißung. Jesus, unser Retter, versprach allen das Land des Lebens, die den wahren Jordan durchschreiten, die glauben und die Beschneidung am Herzen empfangen.
Selig alle, die die Beschneidung des Herzens erlangen und aus dem Wasser der zweiten Beschneidung wiedergeboren sind. Sie werden mit Abraham das Erbe empfangen, mit ihm, dem treuen Führer und Vater aller Völker. Denn sein Glaube wurde ihm zur Gerechtigkeit angerechnet (5).

1. Jer.4,4. 2.Jer.31,34. 3.Vgl. Hebr.1.1. 4.Vgl. Hebr.4,12. 5.Vgl. Gen.15,6.


RESPONSORIUM
R. Selig, die glauben und die Beschneidung des Herzens erlangen.* Ihr Glaube wird ihnen zur Gerechtigkeit angerechnet.
V. Sie werden mit Jesus den wahren Jordan durchschreiten. * Ihr Glaube wird ihnen zur Gerechtigkeit angerechnet.


ORATION
Allmächtiger Gott, gib uns die Gnade, daß wir stets auf das Rechte bedacht sind und es auch entschlossen tun. Da wir ohne dich nicht bestehen können, hilf uns, nach deinem Willen zu leben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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