Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Fastenzeit05 Donnerstag: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Beispiel Christi<br/>
Mahnung zur Standhaftigkeit im Leiden<br/>
So lasst denn auch uns, von einer so großen Wolke von Zeugen umgeben, abwerfen alle hemmende Last und die Bestrickung der Sünde und lasst mit Ausdauer uns laufen auf der vor uns liegenden Rennbahn. Dabei wollen wir aufblicken zu Jesus, dem Begründer und Vollender des Glaubens, der angesichts der vor ihm liegenden Freude das Kreuz erduldete, ohne der Schmach zu achten, und zur Rechten des Thrones Gottes sich gesetzt hat (Ps 110,1). Ja, betrachtet ihn, der solchen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldete, damit ihr nicht erschlafft in eurer Seele und den Mut nicht sinken lasset. <br/>
Noch habt ihr nicht bis aufs Blut widerstanden im Kampf wider die Sünde und habt die Mahnung vergessen, die an euch als die Söhne ergeht: »Mein Sohn, achte nicht gering die Züchtigung des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm gestraft wirst; denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er; er schlägt jeden Sohn, den er annimmt« (Spr 3,11f). Haltet aus unter der Züchtigung! Gott verfährt mit euch als seinen Söhnen; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? Wäret ihr frei von Züchtigung, wie sie alle anderen erfahren haben, wäret ihr nicht vollgültige und echte Söhne. Ferner: an unseren leiblichen Vätern hatten wir Erzieher, denen wir in Ehrfurcht uns beugten; sollten wir da nicht viel mehr dem Vater der Geister uns unterwerfen, damit wir leben? Jene züchtigten uns für kurze Zeit nach ihrem Gutdünken; er aber tut es zu unserem Besten, damit wir teilhaben an seiner Heiligkeit. Jede Züchtigung bedeutet für den Augenblick nicht Freude, sondern Schmerz; später aber bringt sie denen, die durch sie geschult worden sind, als Entgelt eine heilbringende Frucht: die Gerechtigkeit. Darum »richtet wieder auf die erschlafften Hände und die wankenden Knie« (Jes 35,3) und macht gerade Wege euren Füßen, damit, was gelähmt ist, sich nicht verrenke, sondern geheilt werde. <br/>


Da uns eine solche Wolke von Zeugen umgibt, wollen auch wir alle Last und die Fesseln der Sünde abwerfen. Laßt uns mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der uns aufgetragen ist, und dabei auf Jesus blicken, den Urheber und Vollender des Glaubens; er hat angesichts der vor ihm liegenden Freude das Kreuz auf sich genommen, ohne auf die Schande zu achten, und sich zur Rechten von Gottes Thron gesetzt. Denkt an den, der von den Sündern solchen Widerstand gegen sich erduldet hat; dann werdet ihr nicht ermatten und den Mut nicht verlieren.<br/>
(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger ) <br/>
 
Die Züchtigung als Zeichen väterlicher Liebe<br/>
 
Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut Widerstand geleistet, und ihr habt die Mahnung vergessen, die euch als Söhne anredet: Mein Sohn, verachte nicht die Zucht des Herrn, verzage nicht, wenn er dich zurechtweist! Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er; er schlägt mit der Rute jeden Sohn, den er gern hat.<br/>
Haltet aus, wenn ihr gezüchtigt werdet! Gott behandelt euch wie Söhne. Denn wo ist ein Sohn, den sein Vater nicht züchtigt? Würdet ihr nicht gezüchtigt, wie es doch bisher allen ergangen ist, dann wäret ihr nicht wirklich seine Kinder, ihr wäret nicht seine Söhne. Ferner: An unsern leiblichen Vätern hatten wir harte Erzieher, und wir achteten sie. Sollen wir uns dann nicht erst recht dem Vater der Geister unterwerfen und so das Leben haben? Jene haben uns für kurze Zeit nach ihrem Gutdünken in Zucht genommen; er aber tut es zu unserem Besten, damit wir Anteil an seiner Heiligkeit gewinnen. Jede Züchtigung scheint zwar für den Augenblick nicht Freude zu bringen, sondern Schmerz; später aber schenkt sie denen, die durch diese Schule gegangen sind, als Frucht den Frieden und die Gerechtigkeit. Darum macht die erschlafften Hände wieder stark und die wankenden Knie wieder fest, und ebnet die Wege für eure Füße, damit die lahmen Glieder nicht ausgerenkt, sondern geheilt werden.<br/>




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'''Aus dem Buch Numeri.  20,1-13; 21,4-9'''<br/>
'''Aus dem Buch Numeri.  20,1-13; 21,4-9'''<br/>


'''Wasser aus dem Felsen.'''<br/>
Tod Mirjams<br/>
Im ersten Monat gelangte die ganze Gemeinde der Israeliten in die Wüste Zin. Das Volk ließ sich in Kades nieder. Mirjam starb dort und wurde daselbst bestattet. <br/>
 
Wasser aus dem Felsen<br/>
Der Tod Mirjams und Aarons<br/>
Die Gemeinde hatte kein Wasser und rottete sich deshalb wider Moses und Aaron zusammen. Das Volk haderte mit Moses und schrie: »Ach, wären wir doch damals mit umgekommen, als unsere Brüder vor dem Herrn umkamen! Warum habt ihr die Gemeinde des Herrn in diese Wüste geführt, damit wir hier sterben zusammen mit unserem Vieh? Und warum habt ihr uns aus Ägypten fortgeführt, um uns an diesen bösen Ort zu bringen? Hier gibt es keine Saat, keinen Feigenbaum, keinen Weinstock, keinen Granatapfel und nicht einmal Trinkwasser.« Moses und Aaron gingen von der Gemeinde weg vor den Eingang des Offenbarungszeltes. Sie warfen sich auf ihr Antlitz nieder, und es erschien ihnen die Herrlichkeit des Herrn. Der Herr sprach zu Moses: »Nimm den Stab, versammle die Gemeinde, du und dein Bruder Aaron, und redet vor ihren Augen zum Felsen; dieser wird daraufhin sein Wasser hervorsprudeln lassen. Laß für sie Wasser aus dem Felsen fließen und tränke damit die Gemeinde zusammen mit ihrem Vieh!« Da holte Moses den Stab vor dem Herrn, wie er ihm befohlen hatte. Moses und Aaron versammelten die Gemeinde vor dem Felsen. Moses sprach zu ihnen: »Hört, ihr Widerspenstigen, können wir wohl aus diesem Felsen Wasser für euch fließen lassen?« Moses erhob seine Hand und schlug mit dem Stab zweimal gegen den Felsen. Es kam viel Wasser heraus. Die Gemeinde samt ihrem Vieh konnte trinken. Der Herr sprach zu Moses und Aaron: »Weil ihr kein Vertrauen in mich gesetzt und mich vor den Augen der Israeliten nicht als den Heiligen geehrt habt, werdet ihr diese Gemeinde nicht in das Land, das ich für sie bestimmt habe, hineinführen.« Dies ist das Haderwasser (Meriba), wo die Israeliten mit dem Herrn haderten und er sich ihnen als heilig erwies. <br/>
 
Aufblick zur ehernen Schlange<br/>
Im ersten Monat kam die ganze Gemeinde der Israeliten in die Wüste Zin, und das Volk ließ sich in Kadesch nieder. Dort starb Mirjam und wurde auch dort begraben. Da die Gemeinde kein Wasser hatte, rotteten sie sich gegen Mose und Aaron zusammen. Das Volk geriet mit Mose in Streit; sie sagten: Wären wir doch umgekommen wie unsere Brüder, die vor den Augen des Herrn gestorben sind. Warum habt ihr das Volk des Herrn in diese Wüste geführt? Nur damit wir hier zusammen mit unserem Vieh sterben? Wozu habt ihr uns aus Ägypten hierher geführt? Nur um uns an diesen elenden Ort zu bringen, eine Gegend ohne Korn und Feigen, ohne Wein und Granatäpfel? Nicht einmal Trinkwasser gibt es. Mose und Aaron verließen die Versammlung, gingen zum Eingang des Offenbarungszeltes und warfen sich auf ihr Gesicht nieder. Da erschien ihnen die Herrlichkeit des Herrn.<br/>
Vom Berg Hor zog man in der Richtung nach dem Schilfmeer weiter, um das Land Edom zu umgehen. Unterwegs aber wurde das Volk ungeduldig. Die Leute haderten wider Gott und Moses: »Warum habt ihr uns aus Ägypten weggeführt? Damit wir etwa in der Wüste sterben? Kein Brot gibt es, kein Wasser gibt es, und uns ekelt diese dürftige Speise an!« Da sandte der Herr unter das Volk giftbrennende Schlangen. Sie bissen das Volk, und viele aus Israel starben. Nun kamen die Leute zu Moses und klagten: »Wir haben gesündigt; denn wir haben geredet wider den Herrn und dich; lege beim Herrn Fürbitte ein, er möge die Schlangen von uns vertreiben!« Moses trat also fürbittend für das Volk ein. Darauf sagte der Herr zu Moses: »Fertige dir eine Schlange und befestige sie an einer Stange! Jeder, der gebissen ist, soll dann zu ihr aufblicken, und er wird am Leben bleiben.« Moses verfertigte also eine eherne Schlange und hängte sie an eine Stange. Und wirklich, wenn eine Schlange jemanden biß, und er blickte zur ehernen Schlange auf, so blieb er am Leben. <br/>
Der Herr sprach zu Mose: Nimm deinen Stab; dann versammelt die Gemeinde, du und dein Bruder Aaron, und sagt vor ihren Augen zu dem Felsen, er solle sein Wasser fließen lassen. Auf diese Weise wirst du für sie Wasser aus dem Felsen fließen lassen und ihnen und ihrem Vieh zu trinken geben. Mose holte den Stab von seinem Platz vor dem Herrn, wie der Herr ihm befohlen hatte. Mose und Aaron riefen die Versammlung vor dem Felsen zusammen, und Mose sagte zu ihnen: Hört, ihr Meuterer, können wir euch wohl aus diesem Felsen Wasser fließen lassen? Dann hob er seine Hand hoch und schlug mit seinem Stab zweimal auf den Felsen. Da kam Wasser heraus, viel Wasser, und die Gemeinde und ihr Vieh konnten trinken. Der Herr aber sprach zu Mose und Aaron: Weil ihr mir nicht geglaubt habt und mich vor den Augen der Israeliten nicht als den Heiligen bezeugen wolltet, darum werdet ihr dieses Volk nicht in das Land hineinführen, das ich ihm geben will. Das ist das Wasser von Meriba (Streitwasser), weil die Israeliten mit dem Herrn gestritten haben und er sich als der Heilige erwiesen hat.<br/>
 
Die kupferne Schlange<br/>


Die Israeliten brachen vom Berg Hör auf und schlugen die Richtung zum Schilfmeer ein, um Edom zu umgehen. Unterwegs aber verlor das Volk den Mut, es lehnte sich gegen Gott und gegen Mose auf und sagte: Warum habt ihr uns aus Ägypten heraufgeführt? Etwa damit wir in der Wüste sterben? Es gibt weder Brot noch Wasser. Dieser elenden Nahrung sind wir überdrüssig. Da schickte der Herr Giftschlangen unter das Volk. Sie bissen die Menschen, und viele Israeliten starben. Die Leute kamen zu Mose und sagten: Wir haben gesündigt, denn wir haben uns gegen den Herrn und gegen dich aufgelehnt. Bete zum Herrn, daß er uns von den Schlangen befreit. Da betete Mose für das Volk. Der Herr antwortete Mose: Mach dir eine Schlange, und häng sie an einer Fahnenstange auf! Jeder, der gebissen wird, wird am Leben bleiben, wenn er sie ansieht. Mose machte also eine Schlange aus Kupfer und hängte sie an einer Fahnenstange auf. Wenn nun jemand von einer Schlange gebissen wurde und zu der Kupferschlange aufblickte, blieb er am Leben.<br/>
(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger ) <br/>





Aktuelle Version vom 25. Juni 2016, 09:45 Uhr

V. Wer über die Weisung des Herrn nachsinnt.
R. Der bringt Frucht zur rechten Zeit.


JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG

Aus dem Brief an die Hebräer. 12,1-13


Mahnung zur Standhaftigkeit im Leiden
So lasst denn auch uns, von einer so großen Wolke von Zeugen umgeben, abwerfen alle hemmende Last und die Bestrickung der Sünde und lasst mit Ausdauer uns laufen auf der vor uns liegenden Rennbahn. Dabei wollen wir aufblicken zu Jesus, dem Begründer und Vollender des Glaubens, der angesichts der vor ihm liegenden Freude das Kreuz erduldete, ohne der Schmach zu achten, und zur Rechten des Thrones Gottes sich gesetzt hat (Ps 110,1). Ja, betrachtet ihn, der solchen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldete, damit ihr nicht erschlafft in eurer Seele und den Mut nicht sinken lasset.
Noch habt ihr nicht bis aufs Blut widerstanden im Kampf wider die Sünde und habt die Mahnung vergessen, die an euch als die Söhne ergeht: »Mein Sohn, achte nicht gering die Züchtigung des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm gestraft wirst; denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er; er schlägt jeden Sohn, den er annimmt« (Spr 3,11f). Haltet aus unter der Züchtigung! Gott verfährt mit euch als seinen Söhnen; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? Wäret ihr frei von Züchtigung, wie sie alle anderen erfahren haben, wäret ihr nicht vollgültige und echte Söhne. Ferner: an unseren leiblichen Vätern hatten wir Erzieher, denen wir in Ehrfurcht uns beugten; sollten wir da nicht viel mehr dem Vater der Geister uns unterwerfen, damit wir leben? Jene züchtigten uns für kurze Zeit nach ihrem Gutdünken; er aber tut es zu unserem Besten, damit wir teilhaben an seiner Heiligkeit. Jede Züchtigung bedeutet für den Augenblick nicht Freude, sondern Schmerz; später aber bringt sie denen, die durch sie geschult worden sind, als Entgelt eine heilbringende Frucht: die Gerechtigkeit. Darum »richtet wieder auf die erschlafften Hände und die wankenden Knie« (Jes 35,3) und macht gerade Wege euren Füßen, damit, was gelähmt ist, sich nicht verrenke, sondern geheilt werde.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Jesus Christus, der Urheber und Vollender des Glaubens, nahm angesichts der vor ihm liegenden Freude das Kreuz auf sich, ohne auf die Schmach zu achten,* und er hat sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt.
V. Er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod. * Und er hat sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt.



ZWEITE LESUNG

Basilius der Große (+ 379)

Aus dem Buch über den Heiligen Geist.


Es gibt nur einen Tod für das Heil der Welt und nur eine Auferstehung von den Toten

Der Heilsplan unseres Gottes und Erlösers ruft den Menschen zurück vom Fall und führt ihn aus der Entfremdung, die vom Ungehorsam kam, wieder in den vertrauten Umgang mit Gott. Daher das Kommen Christi im Fleisch, das Vorbild seines Lebens im Evangelium, die Leiden, das Kreuz, das Grab und die Auferstehung. Der gerettete Mensch erlangt durch die Nachfolge Christi wieder die alte Gnade, Kind Gottes zu sein.
Darum ist zu einem vollkommenen Leben die Nachfolge Christi erforderlich, und zwar nicht bloß im Hinblick auf sein beispielhaftes Leben: daß er nicht zornmütig, sondern demütig und langmütig war. Die Nachfolge muß sich auch auf seinen Tod erstrecken, wie Paulus, der Nachahmer Christi, schreibt: „Sein Tod soll mich prägen. So hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen.“ (1) Wie gelangen wir nun zur Gleichförmigkeit mit seinem Tod? Dadurqh daß wir mit ihm in der Taufe begraben werden (2). Was ist unter begraben werden zu verstehen, und worin besteht die Frucht der Nachahmung? An erster Stelle ist es notwendig, das frühere Leben nicht mehr fortzusetzen. Das ist jedoch nicht möglich, wenn man nicht, wie der Herr sagt, „von oben geboren ist“ (3). Der Name deutet darauf hin, daß die Wiedergeburt Anfang eines zweiten Lebens ist. So muß dem früheren ein Ende gesetzt werden, bevor das zweite einsetzen kann. Wie der Läufer in der Rennbahn, wenn er in die Gegenrichtung einbiegt, einen Augenblick stillsteht und ruht, so auch hier. Offenbar ist es notwendig, daß zwischen den beiden Leben beim Wechsel der Tod eingeschaltet wird, der dem früheren Leben ein Ende setzt und dem nachfolgenden den Anfang vermittelt.
Wie kommen wir auf den Weg zur Welt des Todes? Indem wir durch die Taufe wie der Herr begraben werden. Der Leib der Täuflinge wird gleichsam im Wasser begraben. Die Taufe zeigt im Sinnbild an, wie die Sünden abgelegt werden4. Sie reinigt die Seele gleichsam vom irdischen Denken, das sich ihr wie Schmutz angehängt hat nach dem Schriftwort: „Wasche mich, dann werde ich weißer als Schnee.“ (5) So wissen wir, daß es nur eine Taufe gibt, die das Heil bringt. Es gibt ja nur einen Tod für das Heil der Welt und nur eine Auferstehung von den Toten.

1. Phil.3,10.11. 2. Vgl. Kol.2,12. 3. Joh.3,3. 4. Kol.2,11.12. 5. Ps.51,9.


RESPONSORIUM
R. Wir alle, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, sind auf seinen Tod getauft. * Wenn wir nämlich vereinigt sind mit der Gestalt seines Todes, werden wir auch mit der Gestalt seiner Auferstehung vereinigt.
V. Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod. * Wenn wir nämlich vereinigt sind mit der Gestalt seines Todes, werden wir auch mit der Gestalt seiner Auferstehung vereinigt.



JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Numeri. 20,1-13; 21,4-9

Tod Mirjams
Im ersten Monat gelangte die ganze Gemeinde der Israeliten in die Wüste Zin. Das Volk ließ sich in Kades nieder. Mirjam starb dort und wurde daselbst bestattet.
Wasser aus dem Felsen
Die Gemeinde hatte kein Wasser und rottete sich deshalb wider Moses und Aaron zusammen. Das Volk haderte mit Moses und schrie: »Ach, wären wir doch damals mit umgekommen, als unsere Brüder vor dem Herrn umkamen! Warum habt ihr die Gemeinde des Herrn in diese Wüste geführt, damit wir hier sterben zusammen mit unserem Vieh? Und warum habt ihr uns aus Ägypten fortgeführt, um uns an diesen bösen Ort zu bringen? Hier gibt es keine Saat, keinen Feigenbaum, keinen Weinstock, keinen Granatapfel und nicht einmal Trinkwasser.« Moses und Aaron gingen von der Gemeinde weg vor den Eingang des Offenbarungszeltes. Sie warfen sich auf ihr Antlitz nieder, und es erschien ihnen die Herrlichkeit des Herrn. Der Herr sprach zu Moses: »Nimm den Stab, versammle die Gemeinde, du und dein Bruder Aaron, und redet vor ihren Augen zum Felsen; dieser wird daraufhin sein Wasser hervorsprudeln lassen. Laß für sie Wasser aus dem Felsen fließen und tränke damit die Gemeinde zusammen mit ihrem Vieh!« Da holte Moses den Stab vor dem Herrn, wie er ihm befohlen hatte. Moses und Aaron versammelten die Gemeinde vor dem Felsen. Moses sprach zu ihnen: »Hört, ihr Widerspenstigen, können wir wohl aus diesem Felsen Wasser für euch fließen lassen?« Moses erhob seine Hand und schlug mit dem Stab zweimal gegen den Felsen. Es kam viel Wasser heraus. Die Gemeinde samt ihrem Vieh konnte trinken. Der Herr sprach zu Moses und Aaron: »Weil ihr kein Vertrauen in mich gesetzt und mich vor den Augen der Israeliten nicht als den Heiligen geehrt habt, werdet ihr diese Gemeinde nicht in das Land, das ich für sie bestimmt habe, hineinführen.« Dies ist das Haderwasser (Meriba), wo die Israeliten mit dem Herrn haderten und er sich ihnen als heilig erwies.
Aufblick zur ehernen Schlange
Vom Berg Hor zog man in der Richtung nach dem Schilfmeer weiter, um das Land Edom zu umgehen. Unterwegs aber wurde das Volk ungeduldig. Die Leute haderten wider Gott und Moses: »Warum habt ihr uns aus Ägypten weggeführt? Damit wir etwa in der Wüste sterben? Kein Brot gibt es, kein Wasser gibt es, und uns ekelt diese dürftige Speise an!« Da sandte der Herr unter das Volk giftbrennende Schlangen. Sie bissen das Volk, und viele aus Israel starben. Nun kamen die Leute zu Moses und klagten: »Wir haben gesündigt; denn wir haben geredet wider den Herrn und dich; lege beim Herrn Fürbitte ein, er möge die Schlangen von uns vertreiben!« Moses trat also fürbittend für das Volk ein. Darauf sagte der Herr zu Moses: »Fertige dir eine Schlange und befestige sie an einer Stange! Jeder, der gebissen ist, soll dann zu ihr aufblicken, und er wird am Leben bleiben.« Moses verfertigte also eine eherne Schlange und hängte sie an eine Stange. Und wirklich, wenn eine Schlange jemanden biß, und er blickte zur ehernen Schlange auf, so blieb er am Leben.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muß der Menschensohn erhöht werden, * damit jeder, der glaubt, in ihm das ewige Leben hat.
V. Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.* Damit jeder, der glaubt, in ihm da's ewige Leben hat.



ZWEITE LESUNG

Romano Guardini (+ 1968)

Aus dem Buch „Der Herr".


Der Entwicklungsgang des Judas

Judas muß mit einer wirklichen Bereitschaft zum Glauben und zur Nachfolge gekommen sein, sonst hätte Jesus ihn nicht angenommen. Wenigstens erfahren wir nichts von einem Widerstand oder Mißtrauen des Herrn - noch weniger von so abseitigen Gedanken, als ob er von vorneherein und mit Absicht den Verräter in die Zahl seiner Nächsten aufgenommen hätte. Wir können nicht anders als annehmen, daß Judas wirklich bereit war. Er hat seine Fehler mitgebracht wie jeder Apostel. Auch Petrus zum Beispiel hatte solche. In Judas muß etwas Gemeines gewesen sein. Wie hätte ihn sonst Johannes einen „Heuchler" und„ Dieb“ genannt? (1) Und wie hätte er sonst zu einer solchen Niedertracht kommen können wie dem Verrat durch den Friedenskuß? Dergleichen kommt nicht mit einemmal, sondern bereitet sich vor. Aber die Möglichkeit des Heiles war auch in ihm. Er war zum Apostel berufen und konnte auch wirklich einer sein. Dann aber muß die Bereitschaft zur Umkehr erlahmt sein. Wann das geschah, wissen wir nicht; vielleicht in Kafarnaum, als Jesus die Eucharistie verhieß und den Zuhörern „die Rede unerträglich" erschien. Damals wendete sich die öffentliche Meinung von Jesus ab, und „auch viele seiner Jünger gingen nicht mehr mit ihm“ (2). Da muß die Erschütterung bis in den engsten Kreis gedrungen sein; denn Jesus hat die Zwölf nicht umsonst gefragt: „Wollt auch ihr gehen?“ Zu glauben im vollen Sinne des Wortes, war keiner von ihnen fähig. Petrus tat das Höchste, was ihnen möglich war, als er sich sozusagen mit einem Sprung ins Vertrauen hinein rettete: „Wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens"; wir verstehen nicht, aber wir glauben an dich, und um deinetwillen nehmen wir dein Wort an (3). Vielleicht ist damals der Glaube im Herzen des Judas erloschen. Daß er dann nicht ging, sondern blieb als einer von „den Zwölfen", war der Beginn des Verrats. Warum er blieb, kann man nicht sagen. Vielleicht hat er doch noch eine Hoffnung gehabt, innerlich durchzukommen; oder er hat sehen wollen, wie die Dinge gehen würden.

1. Vgl. Joh.12,6. 2. Vgl. Joh.6,60-66. 3. Vgl. Joh.6,68-69.


RESPONSORIUM
R. Jesus war im Innersten erschüttert und sprach: * Amen, amen, das sage ich euch: Einer von euch wird mich verraten.
V. Der ist es, dem ich den Bissen Brot, den ich eintauche, geben werde.* Amen, amen, das sage ich euch: Einer von euch wird mich verraten.


ORATION
Allmächtiger Gott, erhöre unser Gebet und beschütze uns, denn wir setzen unsere ganze Hoffnung auf dich. Reinige uns von aller Sünde und hilf uns, in deiner Gnade zu leben, damit wir Erben deiner Verheißung werden. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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