Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore02.August

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02. August
HL. Eusebius von Vercelli, Bischof

Eusebius von Vercelli (+ 371)

Aus einem Brief aus der Verbannung an seine Brüder“

Ich habe den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt

Liebe Brüder, ich weiß nun, dass ihr ohne Tadel seid, so wie ich es wünschte. Es kommt mir vor, als sei ich zu euch gekommen, plötzlich über die ganze Weite der Erde zu euch hingetragen, wie es Habakuk geschah, den ein Engel zu Daniel brachte1. Wenn ich von einigen von euch Briefe bekam und beim Durchlesen dieser Schreiben eure heilige Gesinnung und eure Liebe spürte, mischten sich bei mir Freude und Tränen; und der Geist, der gerne gelesen hätte, wurde durch die Tränen daran gehindert. Beides musste sein, damit jeder einzelne dabei den Wunsch empfinde, die Sehnsucht durch Taten der Lebe zu ergänzen und zu übertreffen. Tagelang war ich damit beschäftigt, und es kam mir vor, als unterhielte ich mich mit euch. Ich vergaß darüber die Mühsal der Vergangenheit; so sehr umgaben mich Freuden von allen Seiten. Die Freuden gaben mir festen Glauben, Liebe, und Frucht, dass es mir inmitten so großer Güter vorkam, als sei ich bei euch. Liebe Brüder, ich freue mich über euren Glauben und über das Heil aus dem Glauben. Ich freue mich über die Früchte, die ihr nicht nur den dort Weilenden, sondern auch denen in der Ferne darrreicht. Denn wie der Bauer dem guten Baum dient, der wegen der Früchte nicht die Streiche der Axt zu fürchten braucht und nicht dem Feuer überantwortet wird, so wollen und wünschen wir euch nicht nur dem Fleisch nach zu dienen, sondern unser Leben für euch hinzugeben.

Wir haben übrigens beim Schreiben dieses Briefes Gott unaufhörlich gebeten, er möge unsern Wächter Stunde um Stunde hinhalten und dafür sorgen, dass der Diakon euch nicht so sehr von unserer Drangsal berichtet als vielmehr euch unsere brieflichen Grüße überbringe. Darum bitte ich euch: Wahrt in aller Wachsamkeit den Glauben, wahrt die Eintracht, widmet euch dem Gebet, denkt stets an uns, damit Gott seine Kirche befreit, die auf dem ganzen Erdkreis bedrängt wird, und damit wir, die Unterdrückten, uns mit euch der Freiheit erfreuen dürfen. Auch bitte ich euch bei dem Erbarmen Gottes, jeder möge aus diesem Brief seinen Gruß entnehmen. Denn unter dem Zwang der Notwendigkeit konnte ich nicht wie sonst jedem einzelnen schreiben. Darum rufe ich in dieser meinen Not euch alle an, euch, Brüder, und euch, heilige Schwestern, Söhne und Töchter. Jedes Geschlecht, jedes Lebensalter bitte ich, mit diesem Gruß zufrieden zu sein. Grüßt in unserem Auftrag auch diejenigen, die außerhalb unserer Gemeinschaft sind und uns dennoch lieben.

(1) Vgl. Dan 14,32-39.

RESPONSORIUM
R. Legt euren Gürtel nicht ab und lasst eure Lampen brennen! * Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten.
V. Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. * Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten.


ORATION
Wir bitten dich, Herr, unser Gott, gib, dass wir die Glaubenstreue des heiligen Bischofs Eusebius nachahmen, der die Lehre von der Gottheit Christi unerschrocken verteidigt hat, und lass uns teilhaben am göttlichen Leben deines Sohnes, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

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