Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore03.Februar

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3. Februar
HL. ANSGAR, BISCHOF, GLAUBENSBOTE

ZWEITE LESUNG

Rimbertus (+ 888)


Aus der Lebensbeschreibung des hl. Ansgar.


Er wollte dem Blinden Auge, dem Lahmen Fuß, dem Armen ein Vater sein


Nach Empfang des Bischofsamtes suchte Ansgar, wo es anging, das im Kloster Begonnene zu vervollkommnen und mühte sich, in seinem Wandel allen Heiligen nachzustreben, besonders dem heiligen Martin. Voller Eifer suchte er, wie er in dessen Lebensbeschreibung gelesen hatte, durch Verkündigung des Gotteswortes den Menschen zu helfen. Zuweilen jedoch liebte er auch Einsamkeit, um sich göttlicher Weisheit zu befleißigen. Solange sich Ansgar einigermaßen jugendkräftig fühlte, maß er sich sehr oft Brot und Wasser genau zu, besonders wenn er in der Einsamkeit weilen durfte. Doch weil er im Alter von seiner gewohnten, kargen Lebensweise abgehen mußte, suchte er durch Almosen, Gebet und viele andere gute Werke einen Ausgleich zu schaffen. Deshalb kaufte er viele Gefangene los und schenkte ihnen die Freiheit zurück. Einige aber, die sich hierfür eigneten, ließ er in Theologie unterweisen, um sie für den Dienst Gottes heranzuziehen. Wie sehr er sich aus Liebe zu Gott der Andacht befleißigte, bezeugen unsere dicken Bücher, die er mit eigener Hand Wort für Wort niederschrieb. Schließlich stellte sich unser Vater aus Bußsprüchen der Heiligen Schrift für jeden Psalm des Psalters eigene kurze Gebete zusammen. Bald preist er darin Gottes Allmacht und gerechtes Gericht, bald tadelt und schilt er sich selber. Bald rühmt er die Heiligen, die Gott dienen, bald beklagt er die armen Sünder. Sich selbst achtete er geringer als sie alle. Diese Sprüche pflegte er beim gemeinsamen Psalmengesang nach jedem Psalm leise vor sich hin zu murmeln, wollte sie aber niemand mitteilen. Bei Gesundheit sang er regelmäßig zur gehörigen Tageszeit selbst die öffentliche Messe. Andernfalls hörte er sie wenigstens. All seinen Besitz wünschte er nach dem Willen des Herrn Notleidenden zu geben. Nicht nur im eigenen Sprengel, selbst in fernen Gegenden leistete er Hilfe und Unterstützung. Besondere Fürsorge durch Überweisung des Zehnts einiger Dörfer galt dem Armenspital in Bremen, seiner Gründung; dort sollte neben der täglichen Aufnahme Bedürftiger auch Krankenpflege geübt werden. Wenn er als Bischof seinen Sprengel visitierte, ließ er erst die Armen hereinführen, bevor er sich selbst zu Tisch setzte, reichte ihnen selbst das Wasser zum Waschen der Hände, gab ihnen gesegnetes Brot, mischte den Trank und ging mit seinen Begleitern nicht eher zum Mahle, als bis vor ihnen ein Tisch stand. Er wollte dem Blinden Auge, dem Lahmen Fuß, den Armen ein wahrer Vater sein. In solcher Glaubensinbrunst wurde er von der Welt genommen; mit einer sehr großen Gefolgschaft von Gläubigen aus dem Dänen- und Schwedenvolke, die er dem Herrn gewann, wird er daher, so glauben wir, zum Lohne für seinen guten Kampf durch göttliches Gnadengeschenk am Tage der Auferstehung aller ruhmreich und glücklich ins Himmelreich eingehen.



RESPONSORIUM

R. Wenn ich das Evangelium verkündige, so kann ich mich nicht rühmen; denn ein Zwang liegt auf mir. * Wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkündige!
V. Allen bin ich alles geworden, um wenigstens einige zu retten. * Wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkündige!



ORATION
Gott, du Heil der Menschen, du hast den heiligen Bischof Ansgar gesandt, den Völkern des Nordens das Evangelium zu verkünden. Höre auf seine Fürsprache und erhalte auch den Menschen unserer Zeit das Licht deiner Wahrheit. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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