Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore03.November-Martin

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03. November
Hl. Martin von Porres, Ordensmann


Johannes XXIII.(† 1963)

Aus der Homilie zur Heiligsprechung des heiligen Martin von Porres


Martin von der Liebe

„Martin zeigt am Beispiel seines Lebens, dass wir das Heil auf dem Weg erlangen können, den Christus gezeigt hat: Wenn wir nämlich an erster Stelle Gott lieben, aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele und mit unserem ganzen Denken, an zweiter Stelle aber unsere Nächsten wie uns selbst1. Da Martin überzeugt war, dass Christus Jesus unsere Sünden mit seinem Leib auf das Holz des Kreuzes hinaufgetragen hat2, schenkte er ihm seine Liebe vor allem als dem Gekreuzigten, und wenn er die bitteren Leiden des Gekreuzigten betrachtete, berührte es ihn so stark, dass er viele Tränen vergoss. Er liebte auch mit besonderer Zuneigung das erhabene Sakrament der Eucharistie, betete es viele Stunden lang an, in der Sakristei der Kirche verborgen, und wünschte es so oft wie möglich zu empfangen.
Gehorsam der Mahnung des göttlichen Meisters, schenkte der heilige Martin den Brüdern eine große Liebe, die aus seinem ungebrochenen Glauben und aus tiefer Demut des Herzens kam. Er liebte alle Menschen, weil er sie als Gotteskinder und als seine Brüder betrachtete. Ja, er liebte sie mehr als sich selbst, und zuweilen meinte er in seiner Demut, sie alle seien besser und gerechter als er. Die Fehler der anderen entschuldigte er und verzieh das bittere Unrecht, weil er überzeugt war, er verdiene wegen seiner Sünden noch viel härtere Strafen; mit allem Eifer mühte er sich, die Schuldigen wieder zum Guten zurückzuführen. Den Kranken stand er gütig bei. Den Armen half er mit Speise, Kleidung und Arzneien. Den Landarbeitern, den Menschen schwarzer Hautfarbe und den Mischlingen, die zu jener Zeit für die niedrigsten Dienstleistungen herangezogen wurden, half er mit allem Eifer, soweit es in seiner Macht lag, sodass er im Volksmund mit Recht "Martin von der Liebe" genannt wurde.
Dieser heilige Martin, der durch seinen Zuspruch und seine Tugend andere so erfolgreich für den Glauben gewann, vermag auch heute noch unseren Geist wunderbar zum Himmel zu erheben. Leider begreifen nicht alle diese Güter von droben, wie sie es sollten, nicht alle ehren sie, ja viele, die sich sündhaften Freuden hingeben, schätzen sie gering, finden sie langweilig und vernachlässigen sie völlig. Möge das Beispiel Martins ihnen die heilsame Lehre geben, wie gut und glücklich ein jeder ist, der in den Fußstapfen Jesu Christi steht und seinen göttlichen Geboten gehorcht.“

(1) Vgl. Mt 22,37.39. (2) Vgl. 1Petr 2,24.


RESPONSORIUM
R. Als Diener Christi soll man uns betrachten und als Verwalter der Geheimnisse Gottes. * Von Verwaltern verlangt man, dass sie sich treu erweisen.
V. Viele Menschen rühmen sich ihrer Güte, aber wer findet einen, auf den Verlass ist? * Von Verwaltern verlangt man, dass sie sich treu erweisen.


ORATION

Barmherziger Gott, du hast den heiligen Martin von Porres auf dem Weg der Armut zur himmlischen Herrlichkeit geführt. Mit großer Hingabe hat er den Notleidenden seiner Vaterstadt gedient. Wecke auch in uns die Bereitschaft, denMitmenschen in Not und Krankheit beizustehen, und lass uns zusammen mit ihnen die Fülle des Lebens empfangen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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