Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore03.Sonntag: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Heiligen Geist frei von Sünde und Tod<br/>
Nichts jedoch gereicht nunmehr denen zur Verdammnis, die in Christus Jesus sind [und nicht nach dem Fleische wandeln]. Denn das Gesetz des Geistes des Lebens machte dich in Christus Jesus frei vom Gesetz der Sünde und des Todes. Was nämlich unmöglich war dem Gesetz, da es schwach war durch das Fleisch: Gott sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches und um der Sünde willen und hat Gericht gehalten über die Sünde am Fleische, damit erfüllt würde die Forderung des Gesetzes in uns, die wir nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geiste. Denn die nach Art des Fleisches sind, trachten nach dem, was des Fleisches ist, die aber nach Art des Geistes sind, nach dem, was des Geistes ist. Das Trachten des Fleisches ist Tod, das Trachten des Geistes aber Leben und Friede. Das Trachten des Fleisches ist feindlich gegen Gott; denn es unterwirft sich nicht dem Gesetze Gottes und kann es auch nicht. Die im Fleische sind, können Gott nicht gefallen. Ihr aber seid nicht im Fleische, sondern im Geiste, wenn anders der Geist Gottes in euch wohnt. Hat aber einer den Geist Christi nicht, so gehört er nicht zu ihm. Ist dagegen Christus in euch, so ist der Leib zwar tot, der Sünde wegen, der Geist aber ist Leben, der Gerechtigkeit wegen. Wohnt aber der Geist dessen in euch, der Jesus von den Toten erweckte, so wird er, der Christus Jesus von den Toten erweckte, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen in euch wohnenden Geist. <br/>
 
Wir sind Kinder Gottes<br/>
Jetzt gibt es keine Verurteilung mehr für die, welche in Christus sind. Denn das Gesetz des Geistes, des Lebens in Christus Jesus hat dich frei gemacht Vom Gesetz der Sünde und des Todes. Weil das Gesetz, ohnmächtig durch das Fleisch, nichts vermochte, sandte Gott seinen Sohn in der Gestalt des Fleisches, das unter der Macht der Sünde steht, zur Sühne für die Sünde, um an diesem Fleisch die Sünde zu verurteilen; dies tat er, damit die Forderung des Gesetzes durch uns erfüllt werde, die wir nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist leben. Denn alle, die vom Fleisch bestimmt sind, trachten nach dem, was dem Fleisch entspricht, alle, die vom Geist bestimmt sind, nach dem, was dem Geist entspricht. Das Trachten des Fleisches führt zum Tod, das Trachten des Geistes aber zu Leben und Frieden. Denn das Trachten des Fleisches ist Feindschaft gegen Gott: es unterwirft sich nicht dem Gesetz Gottes und kann es auch nicht; wer vom Fleisch bestimmt ist, kann Gott nicht gefallen. Ihr aber seid nicht vom Fleisch, sondern vom Geist bestimmt, da ja der Geist Gottes in euch wohnt. Wer den Geist Christi nicht hat, der gehört nicht zu ihm. Wenn Christus in euch ist, dann ist zwar der Leib tot aufgrund der Sünde, der Geist aber ist Leben aufgrund der Gerechtigkeit. Wenn der Geist dessen in euch wohnt, der Jesus von den Toten auferweckt hat, dann wird er, der Christus Jesus von den Toten
Demnach also, Brüder, sind wir nicht verpflichtet dem Fleische, um nach dem Fleische zu leben; denn wenn ihr nach dem Fleische lebt, werdet ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist das Tun des Fleisches zum Sterben bringt, werdet ihr leben. Denn, die vom Geiste Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes. Ihr habt ja nicht den Geist des Knechtseins empfangen, um euch von neuem zu fürchten, sondern den Geist des Kindseins, in dem wir rufen: Abba, Vater! Eben dieser Geist bezeugt es unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. Sind wir aber Kinder, dann auch Erben, Erben Gottes und Miterben Christi, sofern wir mit ihm leiden, um mit ihm auch verherrlicht zu werden. <br/>
auferweckt hat, auch euren sterblichen Leib lebendig machen, durch seinen Geist, der in euch wohnt.<br/>
Wir sind also nicht dem Fleisch verpflichtet, Brüder, so daß wir nach dem Fleisch leben müßten. Wenn ihr nach dem Fleisch lebt, müßt ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die (sündigen) Taten des Leibes tötet, werdet ihr leben. Denn alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Söhne Gottes. Denn ihr habt nicht einen Geist empfangen, der euch zu Sklaven macht, so daß ihr euch immer noch fürchten müßtet, sondern ihr habt den Geist empfangen, der euch zu Söhnen macht, den Geist, in dem wir rufen: Abba, Vater! So bezeugt der Geist selber unserem Geist, daß wir Kinder Gottes sind. Sind wir aber Kinder, dann auch Erben; Erben Gottes und Miterben Christi sind wir aber, wenn wir mit ihm leiden, um mit ihm auch verherrlicht zu werden.<br/>


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger ) <br/>




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Gott zu Gast bei Abraham<br/>
Fremder Besuch<br/>
Der Herr erschien ihm bei der Rieseneiche von Mamre; er saß gerade an dem Zelteingang zur heißen Tageszeit. Als er seine Blicke erhob, siehe, da standen drei Männer vor ihm. Sobald er sie erblickte, lief er ihnen vom Zelteingang entgegen und beugte sich tief zur Erde nieder. Er sprach: »Meine Herren, habe ich Gunst vor euch gefunden, so eilt doch nicht an eurem Knecht vorüber! 4 Es werde ein wenig Wasser geholt; wascht eure Füße und ruht unter den Bäumen aus! Ich hole einen Bissen Brot; labt euch dann und wandert nachher weiter; denn darum seid ihr ja bei eurem Knechte vorbeigekommen!« Sie sprachen: »Tue, wie du gesagt hast!« Da eilte Abraham in das Zelt zu Sara und sprach: »Eile doch! Nimm drei Maß Mehl, und zwar Weizengrieß, knete es und backe Kuchen!« Abraham lief zur Rinderherde, suchte sich ein zartes und schönes Jungrind und gab es dem Knechte; der beeilte sich, es zu bereiten. Er holte Sahne und Milch und das hergerichtete Jungrind und setzte es ihnen vor. Er selbst wartete ihnen auf unter den Bäumen, während sie aßen. Dann fragten sie ihn: »Wo ist deine Frau Sara?« Er antwortete: »Hier im Zelt.« Der Herr sprach: »Gewiss werde ich dich übers Jahr wiederum besuchen; dann hat deine Frau Sara einen Sohn.« Sara aber horchte im Zelteingang hinter ihm. Abraham und Sara waren alt, vorgerückt an Tagen; Sara ging es nicht mehr nach der Frauen Regel. 1Sara lachte in sich hinein und dachte: »Ich bin doch verblüht; da soll mir noch Liebeswonne werden? Und auch mein Gatte ist schon ein Greis.« Der Herr sprach zu Abraham: »Warum hat Sara denn gelacht und gedacht: >Soll ich wahrhaftig noch gebären, da ich doch alt bin?<  Ist für den Herrn etwas unmöglich? Übers Jahr zur festgesetzten Zeit kehre ich zu dir zurück; dann hat Sara einen Sohn.« Sara versuchte zu heucheln und sprach: »Ich habe nicht gelacht.« Denn sie fürchtete sich. Er aber sprach: »Doch, du hast gelacht.« Von dort erhoben sich die Männer und blickten nach Sodom hinüber. Abraham ging mit ihnen, sie zu geleiten. <br/>
Gottes Gedanken<br/>
Der Herr aber erwog: »Soll ich vor Abraham verbergen, was ich tun will? Abraham soll doch zu einem großen und starken Volke werden; gesegnet werden sollen durch ihn alle Völker der Erde. Ihn habe ich ja auserkoren, dass er seinen Söhnen und seiner Nachkommenschaft gebiete, sie sollen den Weg des Herrn beobachten durch Übung von Recht und Gerechtigkeit, damit der Herr über Abraham das bringen kann, was er ihm verheißen hat.« <br/>
Fürbitte Abrahams<br/>
Dann sprach der Herr: »Das Klagegeschrei wider Sodom und Gomorra ist groß, ihre Sünde ist überaus schwer. Ich will hinab und sehen, ob das Klagegeschrei, das zu mir gedrungen ist, ihren Taten entspricht oder nicht. Ich muss mich darum kümmern.« Die Männer wandten sich von dort und gingen Sodom zu. Abraham stand immer noch vor dem Herrn. Da trat Abraham näher und fragte: »Willst du wirklich Fromme und Frevler dahinraffen? Vielleicht sind fünfzig Fromme in der Stadt; willst du sie wirklich vertilgen? Willst du dem Orte nicht lieber verzeihen um der fünfzig Frommen willen, die in der Stadt sind? Fern sei es von dir, so zu handeln, Fromme zusammen mit Frevlern zu töten! Dann müsste ja der Fromme gleich dem Frevler sein; das sei ferne von dir! Muss nicht der ganzen Welt Richter das tun, was recht ist?« Da antwortete der Herr: »Wenn ich in Sodom fünfzig Fromme innerhalb der Stadt finde, so will ich dem ganzen Orte um ihretwillen vergeben.« Abraham entgegnete und sprach: »Siehe, ich habe gewagt, zu meinem Herrn zu reden, wiewohl ich nur Staub und Asche bin. Vielleicht fehlen an den fünfzig Frommen nur fünf. Willst du um dieser fünf willen die ganze Stadt vernichten?« Er aber sagte: »Nein, sofern ich dort fünfundvierzig finde.« Er fuhr fort, mit ihm zu reden, und sprach: »Vielleicht finden sich dort nur vierzig.« Er erwiderte: »Ich will es nicht tun um dieser vierzig willen.« Darauf jener: »Zürne doch nicht, mein Herr, wenn ich weiterrede! Vielleicht finden sich dort nur dreißig.« Er sprach: »Ich will es nicht tun, wenn ich dort dreißig finde.« Da sagte er: »Siehe doch, ich habe gewagt, zu meinem Herrn zu reden. Vielleicht finden sich dort nur zwanzig.« Er antwortete: »Ich will nicht vernichten um der zwanzig willen!« Darauf jener: Zürne doch nicht, mein Herr, nur noch dieses Mal will ich reden! Vielleicht finden sich dort nur zehn.« Er sagte: »Ich will nicht vernichten um der zehn willen.« Als er das Gespräch mit Abraham beendet hatte, ging der Herr hinweg. Abraham jedoch kehrte an seinen Ort zurück. <br/>


Der Herr erschien Abraham bei den Eichen von Mamre. Abraham saß zur Zeit der Mittagshitze am Zelteingang. Er blickte auf und sah vor sich drei Männer stehen. Als er sie sah, lief er ihnen vom Zelteingang aus entgegen, warf sich zur Erde nieder und sagte: Mein Herr, wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, geh doch an deinem Knecht nicht vorbei! Man wird etwas Wasser holen; dann könnt ihr euch die Füße waschen und euch unter dem Baum ausruhen. Ich will einen Bissen Brot holen, und ihr könnt dann nach einer kleinen Stärkung weitergehen; denn deshalb seid ihr doch bei eurem Knecht vorbeigekommen. Sie erwiderten: Tu, wie du gesagt hast. Da lief Abraham eiligst ins Zelt zu Sara und rief: Schnell drei Sea feines Mehl! Rühr es an, und backe Brotfladen! Er lief weiter zum Vieh, nahm ein zartes, prächtiges Kalb und übergab es dem Jungknecht, der es schnell zubereitete. Dann nahm Abraham Butter, Milch und das Kalb, das er hatte zubereiten lassen, und setzte es ihnen vor. Er wartete ihnen unter dem Baum auf, während sie aßen. Sie fragten ihn: Wo ist deine Frau Sara? Dort im Zelt, sagte er. Da sprach der Herr: In einem Jahr komme ich wieder zu dir, dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben. Sara hörte am Zelteingang hinter seinem Rücken zu. Abraham und Sara waren schon alt; sie waren in die Jahre gekommen. Sara erging es längst nicht mehr, wie es Frauen zu ergehen pflegt. Sara lachte daher still in sich hinein und dachte: Ich bin doch schon alt und verbraucht und soll noch das Glück der Liebe erfahren? Auch ist mein Herr doch schon ein alter Mann! Da sprach der Herr zu Abraham: Warum lacht Sara und sagt: Soll ich wirklich noch Kinder bekommen, obwohl ich so alt bin ? Ist beim Herrn etwas unmöglich? Nächstes Jahr um diese Zeit werde ich wieder zu dir kommen; dann wird Sara einen Sohn haben. Sara leugnete: Ich habe nicht gelacht. Sie hatte nämlich Angst. Er aber sagte: Doch, du hast gelacht.<br/>
(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger ) <br/>
Die Männer erhoben sich von ihrem Platz und schauten gegen Sodom. Abraham wollte mitgehen, um sie zu verabschieden. Da sagte sich der Herr: Soll ich Abraham verheimlichen, was ich vorhabe? Abraham soll doch zu einem großen, mächtigen Volk werden, durch ihn sollen alle Völker der Erde Segen erlangen. Denn ich habe ihn dazu auserwählt, daß er seinen Söhnen und seinem Haus nach ihm aufträgt, den Weg des Herrn einzuhalten und zu tun, was gut und recht ist, damit der Herr seine Zusagen an Abraham erfüllen kann. Der Herr sprach also: Das Klagegeschrei über Sodom und Gomorra, ja, das ist laut geworden, und ihre Sünde, ja, die ist schwer. Ich will hinabgehen und sehen, ob ihr Tun wirklich dem Klagegeschrei entspricht, das zu mir gedrungen ist. Ich will es wissen. Die Männer wandten sich von dort ab und gingen auf Sodom zu.<br/>
Abraham aber stand noch immer vor dem Herrn. Er trat näher und sagte: Willst du auch den Gerechten mit den Ruchlosen wegraffen? Vielleicht gibt es fünfzig Gerechte in der Stadt: Willst du auch sie wegraffen und nicht doch dem Ort vergeben wegen der fünfzig Gerechten dort? Das kannst du doch nicht tun, die Gerechten zusammen mit den Ruchlosen umbringen. Dann ginge es ja dem Gerechten genauso wie dem Ruchlosen. Das kannst du doch nicht tun. Sollte sich der Richter über die ganze Erde nicht an das Recht halten? Da sprach der Herr: Wenn ich in Sodom, in der Stadt, fünfzig Gerechte finde, werde ich ihretwegen dem ganzen Ort vergeben. Abraham antwortete und sprach: Ich habe es nun einmal unternommen, mit meinem Herrn zu reden, obwohl ich Staub und Asche bin. Vielleicht fehlen an den fünfzig Gerechten fünf. Wirst du wegen der fünf die ganze Stadt vernichten? Nein, sagte er, ich werde sie nicht vernichten, wenn ich dort fünfundvierzig finde. Er fuhr fort, zu ihm zu reden: Vielleicht finden sich dort nur vierzig. Da sprach er: Ich werde es der vierzig wegen nicht tun. Und weiter sagte er: Mein Herr zürne nicht, wenn ich weiterrede. Vielleicht finden sich dort nur dreißig. Er entgegnete: Ich werde es nicht tun, wenn ich dort dreißig finde. Darauf sagte er: Ich habe es nun einmal unternommen, mit meinem Herrn zu reden. Vielleicht finden sich dort nur zwanzig. Er antwortete: Ich werde sie um der zwanzig willen nicht vernichten. Und nochmals sagte er: Mein Herr, zürne nicht, wenn ich nur noch einmal das Wort ergreife. Vielleicht finden sich dort nur zehn. Und wiederum sprach er: Ich werde sie um der zehn willen nicht vernichten. Nachdem der Herr das Gespräch mit Abraham beendet hatte, ging er weg, und Abraham kehrte heim.<br/>





Aktuelle Version vom 23. Juni 2016, 11:49 Uhr

3. SONNTAG IM JAHRESKREIS


JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG
Aus dem Brief an die Römer. 8,1-17


Nichts jedoch gereicht nunmehr denen zur Verdammnis, die in Christus Jesus sind [und nicht nach dem Fleische wandeln]. Denn das Gesetz des Geistes des Lebens machte dich in Christus Jesus frei vom Gesetz der Sünde und des Todes. Was nämlich unmöglich war dem Gesetz, da es schwach war durch das Fleisch: Gott sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches und um der Sünde willen und hat Gericht gehalten über die Sünde am Fleische, damit erfüllt würde die Forderung des Gesetzes in uns, die wir nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geiste. Denn die nach Art des Fleisches sind, trachten nach dem, was des Fleisches ist, die aber nach Art des Geistes sind, nach dem, was des Geistes ist. Das Trachten des Fleisches ist Tod, das Trachten des Geistes aber Leben und Friede. Das Trachten des Fleisches ist feindlich gegen Gott; denn es unterwirft sich nicht dem Gesetze Gottes und kann es auch nicht. Die im Fleische sind, können Gott nicht gefallen. Ihr aber seid nicht im Fleische, sondern im Geiste, wenn anders der Geist Gottes in euch wohnt. Hat aber einer den Geist Christi nicht, so gehört er nicht zu ihm. Ist dagegen Christus in euch, so ist der Leib zwar tot, der Sünde wegen, der Geist aber ist Leben, der Gerechtigkeit wegen. Wohnt aber der Geist dessen in euch, der Jesus von den Toten erweckte, so wird er, der Christus Jesus von den Toten erweckte, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen in euch wohnenden Geist.
Wir sind Kinder Gottes
Demnach also, Brüder, sind wir nicht verpflichtet dem Fleische, um nach dem Fleische zu leben; denn wenn ihr nach dem Fleische lebt, werdet ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist das Tun des Fleisches zum Sterben bringt, werdet ihr leben. Denn, die vom Geiste Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes. Ihr habt ja nicht den Geist des Knechtseins empfangen, um euch von neuem zu fürchten, sondern den Geist des Kindseins, in dem wir rufen: Abba, Vater! Eben dieser Geist bezeugt es unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. Sind wir aber Kinder, dann auch Erben, Erben Gottes und Miterben Christi, sofern wir mit ihm leiden, um mit ihm auch verherrlicht zu werden.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Gott sandte seinen Sohn in der Gestalt des Fleisches, und so verurteilte er an diesem Fleisch die Sünde, * damit die Forderung des Gesetzes erfüllt werde.
V. Als Gerechter hat mein Knecht die Vielen gerechtfertigt und ihre Schuld auf sich geladen. * Damit die Forderung des Gesetzes erfüllt werde.



ZWEITE LESUNG
Aus einem Pauluskommentar des 4. Jh. (Ambrosiaster)

Zum Brief an die Römer.


Ihr habt den Geist empfangen, der euch zu Söhnen Gottes macht

„Alle, die sich vom Geist Gottes führen lassen, sind Söhne Gottes“ (1). Mit denen, die sich vom Geist Gottes führen lassen, meint Paulus die Menschen, in deren Taten nicht die Pläne der Fürsten und Mächte sichtbar werden. Denn alle, in denen diese sichtbar werden, sind nicht Kinder Gottes, sondern Kinder des Teufels; denn „jeder, der von Gott stammt, tut keine Sünde“ (2) sagt der Apostel Johannes. Daran unterscheidet man die Kinder Gottes von denen des Teufels. „Ihr habt nicht einen Geist empfangen, der euch zu Sklaven macht, so daß ihr euch immer noch fürchten müßtet“ (3). Das sagt der Apostel, weil wir nach dem Empfang des Heiligen Geistes von aller Furcht vor bösen Taten befreit sind, so daß wir fortan, was uns von neuem fürchten ließe, nicht mehr tun; denn vorher standen wir unter der Furcht, weil alle durch den Erlaß des Gesetzes Sünder wurden. Paulus nennt das Gesetz „Geist der Furcht", weil es die Menschen wegen der Sünde in Furcht versetzte. Das Gesetz des Glaubens aber, auf das mit dem „Geist der Kindschaft" hingewiesen wird, ist ein Geist der Sicherheit, weil es uns von der Furcht rettet, indem es uns die Sünde nachläßt und dadurch zuversichtlich macht. Es wird Geist nicht der Furcht im Sinn dieser Welt genannt. „Ihr habt den Geist empfangen, der euch zu Söhnen macht, den Geist, in dem wir rufen: Abba, Vater!“ (4). Durch die Gnade Gottes von der Furcht befreit, haben wir den Geist empfangen, der uns zu Kindern (Gottes) macht. Darum wollen wir bedenken, was wir waren und was wir durch die Gnade Gottes empfangen haben, und wir wollen unser Leben mit großer Sorgfalt so ordnen, daß dem Namen Gottes in uns kein Schimpf angetan wird und daß wir nicht als Undankbare all dem wieder verfallen, dem wir entgangen sind. Haben wir doch eine derartige Gnade empfangen, daß wir es wagen dürfen, zu Gott zu sprechen: Abba! das heißt: Vater!

1. Röm.8,14. 2. 1.Joh.3,9. 3. Röm.8,15a. 4. Röm.8,15b.



RESPONSORIUM
R. Eine große Liebe hat der Vater uns geschenkt; * Kinder Gottes werden wir genannt und sind es.
V. Denen, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden. * Kinder Gottes werden wir genannt und sind es.



JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Genesis 18,1-33


Fremder Besuch
Der Herr erschien ihm bei der Rieseneiche von Mamre; er saß gerade an dem Zelteingang zur heißen Tageszeit. Als er seine Blicke erhob, siehe, da standen drei Männer vor ihm. Sobald er sie erblickte, lief er ihnen vom Zelteingang entgegen und beugte sich tief zur Erde nieder. Er sprach: »Meine Herren, habe ich Gunst vor euch gefunden, so eilt doch nicht an eurem Knecht vorüber! 4 Es werde ein wenig Wasser geholt; wascht eure Füße und ruht unter den Bäumen aus! Ich hole einen Bissen Brot; labt euch dann und wandert nachher weiter; denn darum seid ihr ja bei eurem Knechte vorbeigekommen!« Sie sprachen: »Tue, wie du gesagt hast!« Da eilte Abraham in das Zelt zu Sara und sprach: »Eile doch! Nimm drei Maß Mehl, und zwar Weizengrieß, knete es und backe Kuchen!« Abraham lief zur Rinderherde, suchte sich ein zartes und schönes Jungrind und gab es dem Knechte; der beeilte sich, es zu bereiten. Er holte Sahne und Milch und das hergerichtete Jungrind und setzte es ihnen vor. Er selbst wartete ihnen auf unter den Bäumen, während sie aßen. Dann fragten sie ihn: »Wo ist deine Frau Sara?« Er antwortete: »Hier im Zelt.« Der Herr sprach: »Gewiss werde ich dich übers Jahr wiederum besuchen; dann hat deine Frau Sara einen Sohn.« Sara aber horchte im Zelteingang hinter ihm. Abraham und Sara waren alt, vorgerückt an Tagen; Sara ging es nicht mehr nach der Frauen Regel. 1Sara lachte in sich hinein und dachte: »Ich bin doch verblüht; da soll mir noch Liebeswonne werden? Und auch mein Gatte ist schon ein Greis.« Der Herr sprach zu Abraham: »Warum hat Sara denn gelacht und gedacht: >Soll ich wahrhaftig noch gebären, da ich doch alt bin?< Ist für den Herrn etwas unmöglich? Übers Jahr zur festgesetzten Zeit kehre ich zu dir zurück; dann hat Sara einen Sohn.« Sara versuchte zu heucheln und sprach: »Ich habe nicht gelacht.« Denn sie fürchtete sich. Er aber sprach: »Doch, du hast gelacht.« Von dort erhoben sich die Männer und blickten nach Sodom hinüber. Abraham ging mit ihnen, sie zu geleiten.
Gottes Gedanken
Der Herr aber erwog: »Soll ich vor Abraham verbergen, was ich tun will? Abraham soll doch zu einem großen und starken Volke werden; gesegnet werden sollen durch ihn alle Völker der Erde. Ihn habe ich ja auserkoren, dass er seinen Söhnen und seiner Nachkommenschaft gebiete, sie sollen den Weg des Herrn beobachten durch Übung von Recht und Gerechtigkeit, damit der Herr über Abraham das bringen kann, was er ihm verheißen hat.« 
Fürbitte Abrahams
Dann sprach der Herr: »Das Klagegeschrei wider Sodom und Gomorra ist groß, ihre Sünde ist überaus schwer. Ich will hinab und sehen, ob das Klagegeschrei, das zu mir gedrungen ist, ihren Taten entspricht oder nicht. Ich muss mich darum kümmern.« Die Männer wandten sich von dort und gingen Sodom zu. Abraham stand immer noch vor dem Herrn. Da trat Abraham näher und fragte: »Willst du wirklich Fromme und Frevler dahinraffen? Vielleicht sind fünfzig Fromme in der Stadt; willst du sie wirklich vertilgen? Willst du dem Orte nicht lieber verzeihen um der fünfzig Frommen willen, die in der Stadt sind? Fern sei es von dir, so zu handeln, Fromme zusammen mit Frevlern zu töten! Dann müsste ja der Fromme gleich dem Frevler sein; das sei ferne von dir! Muss nicht der ganzen Welt Richter das tun, was recht ist?« Da antwortete der Herr: »Wenn ich in Sodom fünfzig Fromme innerhalb der Stadt finde, so will ich dem ganzen Orte um ihretwillen vergeben.« Abraham entgegnete und sprach: »Siehe, ich habe gewagt, zu meinem Herrn zu reden, wiewohl ich nur Staub und Asche bin. Vielleicht fehlen an den fünfzig Frommen nur fünf. Willst du um dieser fünf willen die ganze Stadt vernichten?« Er aber sagte: »Nein, sofern ich dort fünfundvierzig finde.« Er fuhr fort, mit ihm zu reden, und sprach: »Vielleicht finden sich dort nur vierzig.« Er erwiderte: »Ich will es nicht tun um dieser vierzig willen.« Darauf jener: »Zürne doch nicht, mein Herr, wenn ich weiterrede! Vielleicht finden sich dort nur dreißig.« Er sprach: »Ich will es nicht tun, wenn ich dort dreißig finde.« Da sagte er: »Siehe doch, ich habe gewagt, zu meinem Herrn zu reden. Vielleicht finden sich dort nur zwanzig.« Er antwortete: »Ich will nicht vernichten um der zwanzig willen!« Darauf jener: Zürne doch nicht, mein Herr, nur noch dieses Mal will ich reden! Vielleicht finden sich dort nur zehn.« Er sagte: »Ich will nicht vernichten um der zehn willen.« Als er das Gespräch mit Abraham beendet hatte, ging der Herr hinweg. Abraham jedoch kehrte an seinen Ort zurück.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Im Glauben empfing Sara noch Kraft, Mutter zu werden trotz ihres Alters, * denn bei Gott ist nichts unmöglich.
V. Sie hielt den für treu, der die Verheißung gegeben hat, * denn bei Gott ist nichts unmöglich.



ZWEITE LESUNG

Beda Venerabilis (+ 735)

Aus einer Auslegung zum Buch Genesis.


Adam und Abraham
„Ist beim Herrn etwas unmöglich? Nächstes Jahr um diese Zeit werde ich wieder zu dir kommen; dann wird Sara einen Sohn haben“ (1). Als Sara dieses Wort hörte, wurde ihr Zweifel behoben, und sie wurde so sehr im Glauben gestärkt, daß der Apostel von ihr sagt: „Aufgrund ihres Glaubens empfing selbst Sara die Kraft, trotz ihres Alters noch Mutter zu werden“ (2).
Wie es scheint, sollten wir diese Stelle von ihrem Gegensatz aus, nämlich vom Stammvater her, betrachten. Er sah, wie es heißt, nach dem Sündenfall Gott den Herrn nicht, sondern hörte nur seine Stimme. Abraham sah, vom Glauben an den künftigen Segen, von Hoffnung und Liebe entzündet, den Herrn dastehen. Jener Adam hörte die Stimme des Herrn und versteckte sich zitternd, gewiß, weil er sich schämte, gefehlt zu haben. Dieser sah den Herrn und eilte ihm froh entgegen, weil er glaubte, wegen des Gehorsams sein Wohlgefallen zu besitzen.
Er nahm den Herrn als Gast auf und erquickte ihn, um durch die irdischen Speisen anzudeuten, daß er ihn durch ein gutes Leben im Herzen mit geistlicher Speise labe. Jener erste Mensch aß das Verbotene und verlor die ewigen Freuden, die er in der Gegenwart des Herrn und der Engel hätte haben können, und wurde auch sichtbar vom Baum des Lebens ausgeschlossen. So sollte offen dargetan werden, daß er die unvergängliche Frucht der Weisheit, die er (bis dahin) unsichtbar genießen durfte, verlor. Weil der selige Abraham aufgrund seiner frommen Hingabe die Frucht der Weisheit und des Lebens, die Christus ist, ein wenig gekostet hatte, so wird mit Recht von ihm berichtet, er habe, unter dem Baum stehend, den Herrn gesehen und empfangen. Im Paradies warf Eva die Gottesfurcht von sich ab. Sie machte auch ihren Mann zum Genossen ihrer Sünde. Darum mußte sie zusammen mit ihrem Mann das gerechte Verwerfungsurteil hören.
Hier aber ist Sara. Sie unterwirft sich der Gottesfurcht und folgt zugleich dem frommen Glauben und Handeln ihres Mannes. Abraham und Sara erhielten durch die Verheißung des Kindes den Lohn für ihr gutes Handeln. Und es war kein gewöhnliches Kind, sondern jenes Kind, in dem alle Völker Segen erhalten sollen. Mit Recht: Dort (im Paradies) wurde am ersten Adam die Schuld der Sünde bestraft. Hier aber wird die Zeit des Erlösers angekündigt und vorbereitet.

1. Gen.18,14. 2. Hebr.11,11.



RESPONSORIUM
R. Wie der erste Adam irdisch war, so sind es auch seine Nachkommen. Und wie der zweite Adam himmlisch war, * so sind es auch seine Nachkommen.
V. Der erste Adam stammt von der Erde und ist Staub; der zweite stammt vom Himmel. * So sind es auch seine Nachkommen.



Te Deum



ORATION
Allmächtiger, ewiger Gott, lenke unser Tun nach deinem Willen und gib, daß wir im Namen deines geliebten Sohnes reich werden an guten Werken. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

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