Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore03.Woche-Montag: Unterschied zwischen den Versionen

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Hoffnung auf die Erlösung der Welt<br/>
In der Zuversicht auf die Vollendung<br/>
 
Ich bin ja überzeugt, dass die Leiden dieser Zeit nicht zu vergleichen sind mit der Herrlichkeit, die sich offenbaren soll an uns. Denn das Harren der Schöpfung ist ein Warten auf die Offenbarung der Söhne Gottes. Der Nichtigkeit ist ja die Schöpfung unterworfen - nicht aus sich heraus, sondern nach dem Willen dessen, der sie unterwarf, zugleich mit der Hoffnung, dass auch sie, die Schöpfung, von der Knechtung an die Vergänglichkeit befreit wird zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, dass bis zur Stunde die gesamte Schöpfung mit in Seufzen und Wehen liegt; doch nicht nur sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlingsgabe des Geistes besitzen, ja wir selbst seufzen in uns im Warten auf die Kindschaft, auf die Erlösung unseres Leibes. Denn auf Hoffnung hin wurden wir gerettet; Hoffnung aber, die schon geschaut wird, ist nicht Hoffnung; denn was einer schaut, was soll er da noch hoffen? Hoffen wir aber auf das, was wir nicht schauen, so warten wir in Geduld. <br/>
Ich bin überzeugt, daß die Leiden der gegenwärtigen Zeit nichts bedeuten im Vergleich zu der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll. Denn die ganze Schöpfung wartet sehnsüchtig auf das Offenbarwerden der Söhne Gottes. Die Schöpfung ist der Vergänglichkeit unterworfen, nicht aus eigenem Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat; aber zugleich gab er ihr Hoffnung: auch die Schöpfung soll von der Sklaverei und Verlorenheit befreit werden zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, daß die gesamte Schöpfung bis zum heutigen Tag seufzt und in Geburtswehen liegt. Aber auch wir, obwohl wir als Erstlingsgabe den Geist haben, seufzen in unserem Herzen und warten darauf, daß wir mit der Erlösung unseres Leibes als Söhne offenbar werden. Denn wir sind gerettet, doch in der Hoffnung. Hoffnung aber, die man schon erfüllt sieht, ist keine Hoffnung; wie kann man auf etwas hoffen, das man sieht? Hoffen wir aber auf das, was wir nicht sehen, dann harren wir aus in Geduld. So nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit Seufzen, das wir nicht in Worte fassen können. Und Gott, der die Herzen erforscht, weiß, was die Absicht des Geistes ist: Er tritt so, wie Gott es will, für die Heiligen ein. Wir wissen, daß Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt, bei denen, die nach seinem ewigen Plan berufen sind; denn alle, die er im voraus erkannt hat, hat er auch im voraus dazu bestimmt, der verherrlichten Gestalt seines Sohnes nachgebildet zu werden, damit dieser der Erstgeborene von vielen Brüdern sei. Die aber, die er vorausbestimmt hat, hat er auch berufen, und die er berufen hat, hat er auch gerecht gemacht; die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht.<br/>
Ebenso auch nimmt der Geist sich unserer Schwachheit an; denn um was wir beten sollen, wie es sich gebührt, das wissen wir nicht; doch der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern. Der die Herzen erforscht, weiß um das Anliegen des Geistes; denn er tritt im Sinne Gottes ein für die Heiligen. Wir wissen, dass denen, die Gott lieben, alles mitwirkt zum Guten, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind. Denn die er im voraus erkannte, die bestimmte er auch im voraus zur Teilhabe an der Bildgestalt seines Sohnes, auf dass er Erstgeborener sei unter vielen Brüdern; die er aber vorherbestimmte, die rief er auch, und die er rief, die machte er auch gerecht; die er aber gerecht machte, die verherrlichte er auch. <br/>
 
Geborgen in der Liebe Gottes<br/>
Die Gewißheit der Glaubenden<br/>
Was sollen wir angesichts dessen nun sagen? Wenn Gott für uns ist, wer ist gegen uns? Der seines eigenen Sohnes nicht schonte, sondern für uns alle ihn hingab, wie sollte er nicht auch mit ihm uns alles geben? Wer soll Klage führen gegen die Auserwählten Gottes? Gott, der gerecht macht? Wer soll verurteilen? Christus Jesus, der für uns starb? Mehr noch: der auferweckt wurde und der zur Rechten Gottes sitzt und der eintritt für uns? Wer will uns trennen von der Liebe Christi? Trübsal oder Bedrängnis oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert, wie geschrieben steht: »Um deinetwillen werden wir hingemordet den ganzen Tag, werden wir erachtet wie Schafe, die zu schlachten sind« (Ps 44,23)? Doch in all dem obsiegen wir durch den, der uns liebte. Denn ich bin überzeugt, weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Kräfte, weder Höhe noch Tiefe noch sonst etwas Geschaffenes wird uns zu trennen vermögen von der Liebe Gottes in Christus Jesus, unserem Herrn. <br/>
 
Was ergibt sich nun, wenn wir das alles bedenken ? Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns? Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben; wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Wer kann die Auserwählten Gottes anklagen? Gott ist es, der gerecht macht. Wer kann sie verurteilen? Christus Jesus, der gestorben ist, mehr noch: der auferweckt wurde, sitzt zur Rechten Gottes und tritt für uns ein. Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Not oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert? In der Schrift steht: Um deinetwillen sind wir
den ganzen Tag dem Tod ausgesetzt; wir werden behandelt wie Schafe, die man zum Schlachten bestimmt hat. Doch all das überwinden wir durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin gewiß: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Gewalten der Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.<br/>
 


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger ) <br/>




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Das Gericht über Sodom und die Rettung Lots<br/>
Sodomitische Sünde<br/>
 
Die beiden Engel kamen abends nach Sodom. Lot saß gerade am Stadttor von Sodom. Als er sie sah, stand er vor ihnen auf und verneigte sich tief zur Erde. Er sprach: »0 meine Herren, kehrt doch ein ins Haus eures Knechtes! Übernachtet und wascht euch die Füße! Am frühen Morgen könnt ihr dann aufstehen und eures Weges ziehen!« Sie aber antworteten: »Nein, wir wollen im Freien übernachtenEr nötigte sie inständig; deshalb kehrten sie bei ihm ein. Sie kamen in sein Haus, und er bereitete ihnen ein Mahl. Er buk ungesäuertes Brot, und man aß. <br/>
 
Noch waren sie nicht schlafen gegangen, da umringten die Männer der Stadt, Sodoms Leute, das Haus. Jung und alt waren dabei, das Volk insgesamt vom äußersten Ende her. Sie riefen Lot zu und sprachen zu ihm: »Wo sind denn die Männer, die heute nacht zu dir gekommen sind? Führe sie heraus zu uns, wir wollen sie erkennen!« Lot ging zu ihnen hinaus vor die Tür, er schloss sie aber hinter sich zu. Er sagte: »Meine Brüder, handelt doch nicht so verwerflich! Seht, ich habe zwei Töchter, die noch keinen Mann kennen; ich will sie zu euch herausbringen. Tut mit ihnen, wie es euch gut dünkt; nur diesen Männern tut nichts; denn sie sind doch nun einmal unter den Schatten meines Daches getreten.« Sie aber sprachen: »Hinweg da!« Sie meinten: »Da ist ein einzelner als Fremdling hierher gekommen und wirft sich jetzt zum Richter auf! Dir wollen wir noch schlimmer zusetzen als jenen!« Sie drangen ungestüm auf Lot ein und waren nahe daran, die Tür aufzubrechen. Die Männer aber streckten ihre Hand aus, um Lot zu sich ins Haus zu ziehen. Die Tür verschlossen sie. Dann schlugen sie die Leute vor dem Tor des Hauses mit Blindheit, klein und groß, so dass sie sich vergebens bemühten, das Tor zu finden. <br/>
Die beiden Engel kamen am Abend nach Sodom. Lot saß im Stadttor von Sodom. Als er sie sah, erhob er sich, trat auf sie zu, warf sich mit dem Gesicht zur Erde nieder und sagte: Meine Herren, kehrt doch im Haus eures Knechtes ein, bleibt über Nacht, und wascht euch die Füße! Am Morgen könnt ihr euren Weg fortsetzen. Nein, sagten sie, wir wollen im Freien übernachten. Er redete ihnen aber so lange zu, bis sie mitgingen und bei ihm einkehrten. Er bereitete ihnen ein Mahl, ließ ungesäuerte Brote backen, und sie aßen. Sie waren noch nicht schlafen gegangen, da umstellten die Einwohner der Stadt das Haus, die Männer von Sodom, jung und alt, alles Volk von weit und breit. Sie riefen nach Lot und fragten ihn: Wo sind die Männer, die heute abend zu dir gekommen sind? Heraus mit ihnen, wir wollen mit ihnen verkehren! Da ging Lot zu ihnen hinaus vor die Tür, schloß sie hinter sich zu und sagte: Aber meine Brüder, begeht doch nicht ein solches Verbrechen! Seht, ich habe zwei Töchter, die noch keinen Mann erkannt haben. Ich will sie euch herausbringen. Dann tut mit ihnen, was euch gefällt. Nur jenen Männern tut nichts an; denn deshalb sind sie ja unter den Schutz meines Daches getreten. Sie aber schrien: Mach dich fort!, und sagten: Kommt da so ein einzelner Fremder daher und will sich als Richter aufspielen! Nun wollen wir es mit dir noch schlimmer treiben als mit ihnen. Sie setzten dem Mann, nämlich Lot, arg zu und waren schon dabei, die Tür aufzubrechen. Da streckten jene Männer die Hand aus, zogen Lot zu sich ins Haus und sperrten die Tür zu. Dann schlugen sie die Leute draußen vor dem Haus, groß und klein, mit Blindheit, so daß sie sich vergebens bemühten, den Eingang zu finden. Die Männer sagten dann zu Lot: Hast du hier noch einen Schwiegersohn, Söhne, Töchter oder sonst jemand in der Stadt? Bring sie weg von diesem Ort! Wir wollen nämlich diesen Ort vernichten; denn schwer ist die Klage, die über die Leute zum Herrn gedrungen ist. Der Herr hat uns geschickt, die Stadt zu vernichten. Da ging Lot hinaus, redete auf seine Schwiegersöhne ein, die seine Töchter heiraten wollten, und sagte: Macht euch auf, und verlaßt diesen Ort; denn der Herr will die Stadt vernichten. Aber seine Schwiegersöhne meinten, er mache nur Spaß.<br/>
Die Männer sprachen zu Lot: »Hast du noch jemand hier, einen Schwiegersohn, deine Söhne und Töchter oder sonst noch einen aus der Stadt? Bringe sie fort von diesem Orte! Denn wir wollen diesen Ort vernichten; groß ist nämlich das Klagegeschrei, das vor den Herrn über ihn gekommen ist. Der Herr hat uns gesandt, ihn zu vernichten.« Lot ging hinaus und redete zu seinen Schwiegersöhnen, die seine Töchter heiraten sollten: »Auf! Verlasst diesen Ort! Denn vernichten wird der Herr diese Stadt.« Er aber kam seinen Schwiegersöhnen vor wie einer, der zu scherzen beliebte. <br/>
Als die Morgenröte aufstieg, drängten die Engel Lot zur Eile: Auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind, damit du nicht wegen der Schuld der Stadt hinweggerafft wirst. Da er noch zögerte, faßten die Männer ihn, seine Frau und seine beiden Töchter an der Hand, weil der Herr mit ihm Mitleid hatte, führten ihn hinaus und ließen ihn erst draußen vor der Stadt los. Während er sie hinaus ins Freie führte, sagte er: Bring dich in Sicherheit, es geht um dein Leben. Sieh dich nicht um, und bleib in der ganzen Gegend nicht stehen! Rette dich ins Gebirge, sonst wirst du auch weggerafft.<br/>
Schwefel und Feuer<br/>
Als die Sonne über dem Land aufgegangen und Lot in Zoar angekommen war, ließ der Herr auf Sodom und Gomorra Schwefel und Feuer regnen, vom Herrn, vom Himmel herab. Er vernichtete von Grund auf jene Städte und die ganze Gegend, auch alle Einwohner der Städte und alles, was auf den Feldern wuchs. Als Lots Frau zurückblickte, wurde sie zu einer Salzsäule.<br/>
Als aber die Morgenröte aufstieg, drängten die Engel den Lot und sprachen: »Auf! Nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die da sind, damit du nicht durch die Schuld der Stadt dahingerafft wirst!« Er zauderte noch; da ergriffen die Männer ihn, seine Frau und seine beiden Töchter bei den Händen, weil der Herr mit ihm Mitleid hatte. Sie führten ihn hinaus und ließen ihn außerhalb der Stadt rasten. Während sie jene hinausbrachten, sprach der eine: »Rette dein Leben, blicke nicht hinter dich, bleibe nicht stehen im ganzen Umkreis, sondern rette dich ins Gebirge, damit du nicht dahingerafft wirst<br/>
Am frühen Morgen begab sich Abraham an den Ort, an dem er dem Herrn gegenübergestanden hatte. Er schaute gegen Sodom und Gomorra und auf das ganze Gebiet im Umkreis und sah: Qualm stieg von der Erde auf wie der Qualm aus einem Schmelzofen. Als Gott die Städte der Gegend vernichtete, dachte er an Abraham und ließ Lot mitten aus der Zerstörung fortgeleiten, während er die Städte, in denen Lot gewohnt hatte, von Grund auf zerstörte.<br/>
Die Sonne war eben über der Erde aufgegangen, und Lot war in Zoar angekommen. Da ließ der Herr auf Sodom und Gomorra Schwefel und Feuer vom Himmel herab regnen und vernichtete von Grund auf jene Städte, die ganze Umgebung, alle Einwohner der Städte und was auf dem Erdboden wuchs. Lots Frau sah hinter sich und erstarrte zur Salzsäule. <br/>
 
Nach der Zerstörung<br/>
Abraham begab sich in der Morgenfrühe zu dem Orte, wo er vor dem Herrn gestanden hatte. Er blickte nach Sodom und Gomorra aus und schaute das ganze Gefilde jenes Landes, und siehe, Rauch stieg aus dem Erdboden wie der Rauch eines Schmelzofens. Als Gott die Städte des Gefildes zerstörte, erinnerte er sich an Abraham. Er ließ Lot aus der Zerstörung entkommen, während er die Städte vernichtete, in denen Lot gewohnt hatte. <br/>


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger ) <br/>





Aktuelle Version vom 23. Juni 2016, 11:50 Uhr

JAHRESREIHE I:
ERSTE LESUNG



Aus dem Brief an die Römer. 8,18-39


In der Zuversicht auf die Vollendung
Ich bin ja überzeugt, dass die Leiden dieser Zeit nicht zu vergleichen sind mit der Herrlichkeit, die sich offenbaren soll an uns. Denn das Harren der Schöpfung ist ein Warten auf die Offenbarung der Söhne Gottes. Der Nichtigkeit ist ja die Schöpfung unterworfen - nicht aus sich heraus, sondern nach dem Willen dessen, der sie unterwarf, zugleich mit der Hoffnung, dass auch sie, die Schöpfung, von der Knechtung an die Vergänglichkeit befreit wird zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, dass bis zur Stunde die gesamte Schöpfung mit in Seufzen und Wehen liegt; doch nicht nur sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlingsgabe des Geistes besitzen, ja wir selbst seufzen in uns im Warten auf die Kindschaft, auf die Erlösung unseres Leibes. Denn auf Hoffnung hin wurden wir gerettet; Hoffnung aber, die schon geschaut wird, ist nicht Hoffnung; denn was einer schaut, was soll er da noch hoffen? Hoffen wir aber auf das, was wir nicht schauen, so warten wir in Geduld.
Ebenso auch nimmt der Geist sich unserer Schwachheit an; denn um was wir beten sollen, wie es sich gebührt, das wissen wir nicht; doch der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern. Der die Herzen erforscht, weiß um das Anliegen des Geistes; denn er tritt im Sinne Gottes ein für die Heiligen. Wir wissen, dass denen, die Gott lieben, alles mitwirkt zum Guten, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind. Denn die er im voraus erkannte, die bestimmte er auch im voraus zur Teilhabe an der Bildgestalt seines Sohnes, auf dass er Erstgeborener sei unter vielen Brüdern; die er aber vorherbestimmte, die rief er auch, und die er rief, die machte er auch gerecht; die er aber gerecht machte, die verherrlichte er auch.
Geborgen in der Liebe Gottes
Was sollen wir angesichts dessen nun sagen? Wenn Gott für uns ist, wer ist gegen uns? Der seines eigenen Sohnes nicht schonte, sondern für uns alle ihn hingab, wie sollte er nicht auch mit ihm uns alles geben? Wer soll Klage führen gegen die Auserwählten Gottes? Gott, der gerecht macht? Wer soll verurteilen? Christus Jesus, der für uns starb? Mehr noch: der auferweckt wurde und der zur Rechten Gottes sitzt und der eintritt für uns? Wer will uns trennen von der Liebe Christi? Trübsal oder Bedrängnis oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert, wie geschrieben steht: »Um deinetwillen werden wir hingemordet den ganzen Tag, werden wir erachtet wie Schafe, die zu schlachten sind« (Ps 44,23)? Doch in all dem obsiegen wir durch den, der uns liebte. Denn ich bin überzeugt, weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Kräfte, weder Höhe noch Tiefe noch sonst etwas Geschaffenes wird uns zu trennen vermögen von der Liebe Gottes in Christus Jesus, unserem Herrn.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Der Geist nimmt sich unserer Schwachheit an, * denn wir wissen nicht, worum wir beten sollen.
V. Der Geist selber tritt für uns ein mit unaussprechlichem Seufzen. * Denn wir wissen nicht, worum wir beten sollen.



ZWEITE LESUNG


Cyrill von Alexandrien (+ 444)


Zum Brief an die Römer.


Gott bewahrt die Schöpfung auf für die Freiheit derer, die ihn lieben

„Die ganze Schöpfung wartet sehnsüchtig auf das Offenbarwerden der Söhne Gottes“ (1). Erwartung ist Hoffnung und gespanntes Ausschauen nach dem Ausgang der Dinge. Die Schöpfung wartet auf das Offenbarwerden der Söhne Gottes, nicht als ob sie jemals das Künftige zu wissen vermöchte. Und doch wird sie durch die geheimnisvollen Fügungen Gottes, der alles zum Besten lenkt, an dieses Ziel gelangen. Wenn nämlich die Kinder Gottes verwandelt werden, dann wird auch die Schöpfung selbst zum Besseren gewandelt werden. Darüber läßt uns auch der heilige Petrus keinen Zweifel, da er sagt, daß wir einen neuen Himmel und eine neue Erde erwarten(2). „Die Schöpfung ist der Vergänglichkeit unterworfen“ (3). Unter „Vergänglichkeit" versteht Paulus hier alle Menschen, die in der Vergänglichkeit, das heißt in fleischlicher Gesinnung, leben. Von ihnen könnte höchst treffend gesagt werden: „Der Mensch gleicht einem Hauch“ (4). Er wird ja auch neben die vernunftlosen Tiere gestellt und mit ihnen verglichen. Vergänglichkeit ist das Leben solcher Menschen gewiß. Ihnen wird die Schöpfung unterstellt, auch wenn diese niemals irgendwie zustimmt. Warum betonen wir das? Weil die wahrnehmbare und sichtbare Schöpfung durchaus nichts von unseren Angelegenheiten weiß; denn sie hat keine Vernunft. Gäbe ihr aber jemand die Fähigkeit, etwas zu erkennen, so würde sie es nicht ertragen - das will Paulus sagen -, in einem so schimpflichen Dienst zu stehen, und sie würde es ablehnen, sich dem Dienst derer zu beugen, die in keiner Weise bereit sind, der Verpflichtung zum Guten zu leben. Aber, wie der Apostel sagt, die Welt bleibt unterworfen wegen der Hoffnung auf die durch alle Zeiten hin erwählten Heiligen. Gott selbst beugt sie unter dieses Joch und bewahrt sie für die Freiheit (die sie erlangen wird) unter denen, die heilig sind und ihn lieben.

1. Rom 8,19. 2. 2.Petr.3,13. 3. Röm.8,20. 4. Ps.144,4.



RESPONSORIUM

R. Weil ihr Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen, * den Geist, der da ruft: Abba, Vater!
V. Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern einen Geist der Kraft, der Besonnenheit und Liebe. * Den Geist, der da ruft: Abba, Vater!



JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Genesis. 19,1-17.23-29


Sodomitische Sünde
Die beiden Engel kamen abends nach Sodom. Lot saß gerade am Stadttor von Sodom. Als er sie sah, stand er vor ihnen auf und verneigte sich tief zur Erde. Er sprach: »0 meine Herren, kehrt doch ein ins Haus eures Knechtes! Übernachtet und wascht euch die Füße! Am frühen Morgen könnt ihr dann aufstehen und eures Weges ziehen!« Sie aber antworteten: »Nein, wir wollen im Freien übernachten!« Er nötigte sie inständig; deshalb kehrten sie bei ihm ein. Sie kamen in sein Haus, und er bereitete ihnen ein Mahl. Er buk ungesäuertes Brot, und man aß.
Noch waren sie nicht schlafen gegangen, da umringten die Männer der Stadt, Sodoms Leute, das Haus. Jung und alt waren dabei, das Volk insgesamt vom äußersten Ende her. Sie riefen Lot zu und sprachen zu ihm: »Wo sind denn die Männer, die heute nacht zu dir gekommen sind? Führe sie heraus zu uns, wir wollen sie erkennen!« Lot ging zu ihnen hinaus vor die Tür, er schloss sie aber hinter sich zu. Er sagte: »Meine Brüder, handelt doch nicht so verwerflich! Seht, ich habe zwei Töchter, die noch keinen Mann kennen; ich will sie zu euch herausbringen. Tut mit ihnen, wie es euch gut dünkt; nur diesen Männern tut nichts; denn sie sind doch nun einmal unter den Schatten meines Daches getreten.« Sie aber sprachen: »Hinweg da!« Sie meinten: »Da ist ein einzelner als Fremdling hierher gekommen und wirft sich jetzt zum Richter auf! Dir wollen wir noch schlimmer zusetzen als jenen!« Sie drangen ungestüm auf Lot ein und waren nahe daran, die Tür aufzubrechen. Die Männer aber streckten ihre Hand aus, um Lot zu sich ins Haus zu ziehen. Die Tür verschlossen sie. Dann schlugen sie die Leute vor dem Tor des Hauses mit Blindheit, klein und groß, so dass sie sich vergebens bemühten, das Tor zu finden.
Die Männer sprachen zu Lot: »Hast du noch jemand hier, einen Schwiegersohn, deine Söhne und Töchter oder sonst noch einen aus der Stadt? Bringe sie fort von diesem Orte! Denn wir wollen diesen Ort vernichten; groß ist nämlich das Klagegeschrei, das vor den Herrn über ihn gekommen ist. Der Herr hat uns gesandt, ihn zu vernichten.« Lot ging hinaus und redete zu seinen Schwiegersöhnen, die seine Töchter heiraten sollten: »Auf! Verlasst diesen Ort! Denn vernichten wird der Herr diese Stadt.« Er aber kam seinen Schwiegersöhnen vor wie einer, der zu scherzen beliebte.
Schwefel und Feuer
Als aber die Morgenröte aufstieg, drängten die Engel den Lot und sprachen: »Auf! Nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die da sind, damit du nicht durch die Schuld der Stadt dahingerafft wirst!« Er zauderte noch; da ergriffen die Männer ihn, seine Frau und seine beiden Töchter bei den Händen, weil der Herr mit ihm Mitleid hatte. Sie führten ihn hinaus und ließen ihn außerhalb der Stadt rasten. Während sie jene hinausbrachten, sprach der eine: »Rette dein Leben, blicke nicht hinter dich, bleibe nicht stehen im ganzen Umkreis, sondern rette dich ins Gebirge, damit du nicht dahingerafft wirst!« 
Die Sonne war eben über der Erde aufgegangen, und Lot war in Zoar angekommen. Da ließ der Herr auf Sodom und Gomorra Schwefel und Feuer vom Himmel herab regnen und vernichtete von Grund auf jene Städte, die ganze Umgebung, alle Einwohner der Städte und was auf dem Erdboden wuchs. Lots Frau sah hinter sich und erstarrte zur Salzsäule.
Nach der Zerstörung
Abraham begab sich in der Morgenfrühe zu dem Orte, wo er vor dem Herrn gestanden hatte. Er blickte nach Sodom und Gomorra aus und schaute das ganze Gefilde jenes Landes, und siehe, Rauch stieg aus dem Erdboden wie der Rauch eines Schmelzofens. Als Gott die Städte des Gefildes zerstörte, erinnerte er sich an Abraham. Er ließ Lot aus der Zerstörung entkommen, während er die Städte vernichtete, in denen Lot gewohnt hatte.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Als Lot Sodom verließ, regnete es Feuer vom Himmel; * so wird es an dem Tag sein, an dem sich der Menschensohn offenbart.
V. Wer sein Leben zu retten sucht, wird es verlieren; wer es aber verliert, wird es gewinnen. * So wird es an dem Tag sein, an dem sich der Menschensohn offenbart.



ZWEITE LESUNG


Reinhold Schneider (+ 1958)


Aus der Schrift„Das Vater unser".


Vergib uns unsere Schuld

Unsre Schuld ist vor allem die Schuld am Herrn; daß er unter uns weilt und wir ihm nicht folgen, daß wir in seiner Gegenwart leben und ihn beleidigen; daß wir ihn täglich verraten, so wie er einst verraten worden ist: das ist unsere größte Schuld. Vergib uns unsre Schuld, sie ist unermeßlich; und mit einer furchtbaren immer noch wachsenden Macht kommt die Schuld über die Welt, die schöne Ordnung störend, die du in sie eingepflanzt hast. Es ist, als wolle die Schuld alles, was da ist, zusammenraffen und dem Gericht entgegendrängen. Keine andere Macht kann ihr entgegentreten als die Liebe, die von Anfang an stärker war als das Böse. Das Böse lebt in tausenderlei Gestalt, es besetzt die Zinnen der Macht; es quillt aus dem Abgrund. Die Liebe hat nur eine Gestalt: es ist dein Sohn. Wenn es sein kann nach deinem Plan, so laß einmal die Kraft deines Sohnes so stark werden in uns, daß unsre Liebe an keiner Schuld versagt. Das ganze Grauen der Welt ist nur ein Abbild des Grauens in unserm Herzen. Aber dein Reich will dort die Welt betreten, wo die entsetzlichste Schuld geschehen ist: auf Golgotha wurde das Wort der Vergebung gesprochen. So ist die Stunde der Schuld auch die Stunde der Verheißung: in dieser Stunde schenke uns deinen Sieg, siege du in uns.



RESPONSORIUM

R. Erweise, Herr, uns deine Huld, * und schenke uns dein Heil.
V. Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. * Und schenke uns dein Heil.



ORATION
Allmächtiger, ewiger Gott, lenke unser Tun nach deinem Willen und gib, daß wir im Namen deines geliebten Sohnes reich werden an guten Werken. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

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