Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore05Sonntag

Aus Vulgata
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JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG

Aus dem ersten Brief an die Korinther. 1,1-17


Anschrift und Gruß

Paulus, durch Gottes Willen berufener Apostel Christi Jesu, und der Bruder Sosthenes an die Kirche Gottes, die in Korinth ist - an die Geheiligten in Christus Jesus, berufen als Heilige mit allen, die den Namen Jesu Christi, unseres Herrn, überall anrufen, bei ihnen und bei uns. Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und Jesus Christus, dem Herrn.

Dank an Gott

Ich danke Gott jederzeit euretwegen für die Gnade Gottes, die euch in Christus geschenkt wurde, daß ihr an allem reich geworden seid in ihm, an aller Rede und aller Erkenntnis. Denn das Zeugnis über Christus wurde bei euch gefestigt, so daß euch keine Gnadengabe fehlt, während ihr auf die Offenbarung Jesu Christi, unseres Herrn, wartet. Er wird euch auch festigen bis ans Ende, so daß ihr schuldlos dasteht am Tag Jesu, unseres Herrn. Treu ist Gott, durch den ihr berufen worden seid zur Gemeinschaft mit seinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn.

Mahnung zur Einheit

Ich ermahne euch aber, Brüder, im Namen Jesu Christi, unseres Herrn: Seid alle einmütig und duldet keine Spaltungen unter euch; seid ganz eines Sinnes und einer Meinung. Es wurde mir nämlich, meine Brüder, von den Leuten der Chloe berichtet, daß es Zank und Streit unter euch gibt. Ich meine damit, daß jeder von euch etwas anderes sagt: Ich halte zu Paulus - ich zu Apollos - ich zu Kephas - ich zu Christus. Ist denn Christus zerteilt? Wurde etwa Paulus für euch gekreuzigt? Oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft worden? Ich danke Gott, daß ich niemand von euch getauft habe, außer Krispus und Gaius, so daß keiner sagen kann, ihr seiet auf meinen Namen getauft worden. Ich habe allerdings auch die Familie des Stephanas getauft. Ob ich sonst noch jemand getauft habe, weiß ich nicht mehr. Denn Christus hat mich nicht gesandt, zu taufen, sondern das Evangelium zu verkünden, aber nicht mit gewandten und klugen Worten, damit das Kreuz Christi nicht um seine Kraft gebracht wird.



RESPONSORIUM
R. Wir warten auf die Offenbarung unseres Herrn Jesus Christus. * Er wird uns stärken bis ans Ende.
V. Treu ist Gott, durch den wir berufen sind zur Gemeinschaft mit seinem Sohn Jesus Christus, unserm Herrn. * Er wird uns stärken bis ans Ende.



ZWEITE LESUNG

Johannes Chrysostomus (+ 407)

Zum ersten Brief an die Korinther.


Das Wort vom Kreuz ist denen, die verlorengehen, Torheit

„Das Wort vom Kreuz ist denen, die verlorengehen, Torheit; uns aber, die gerettet werden, ist es Gottes Kraft. Es heißt nämlich in der Schrift: „Ich lasse die Weisheit der Weisen vergehen und die Klugheit der Klugen verschwinden! Wo ist ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo ein Wortführer dieser Welt?"
Den Kranken und den mit dem Tod Ringenden sind auch die gesunden Speisen zuwider. Freunde und Verwandte sind ihnen lästig. Sie erkennen sie oft gar nicht mehr, und ihre Anwesenheit empfinden sie oft als Last. So pflegt es auch denen zu gehen, die seelisch zugrunde gehen. Sie erkennen nicht, was zum Heil dient. Was sie in ihrem Wahn tun, daß sie die Menschen, die für sie sorgen, hassen und schmähen, das findet sich auch bei den Ungläubigen. Wir wollen sie beklagen, weil ihnen das Wort vom Kreuz eine Torheit ist, wo es doch Kraft und Weisheit bedeutet: „Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verlorengehen, Torheit." Es liegt in der Natur der Sache, daß die Menschen, die verlorengehen, die Macht des Kreuzes nicht erkennen. Darum lästern sie und fühlen sich durch das Heilmittel des Kreuzes belästigt." Was meinst du, Mensch? Christus wurde deinetwegen wie ein Sklave (1), er wurde gekreuzigt und auferweckt am dritten Tage, gemäß der Schrift. Deswegen müssen wir uns vor dem Auferstandenen niederwerfen und seine Menschenliebe bestaunen. Was kein Vater, kein Freund und kein Sohn für dich getan hat, das hat der Herr alles deinetwegen vollbracht, obwohl du doch ein Feind warst, der ihn beleidigt hatte. Wir müssen ihn also deswegen bewundern. Du aber nennst eine Wirklichkeit töricht, die so voller Weisheit ist?

1. Phil.2,7.



RESPONSORIUM
R. Herr Jesus Christus, wir preisen dich; * denn durch dein Kreuz hast du die Welt erlöst.
V. Du hast uns geliebt und dich für uns geopfert. * Denn durch dein Kreuz hast du die Welt erlöst.



Te Deum



JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Genesis. 39,1-23


Josef als Sklave in Ägypten

Josef hatte man nach Ägypten gebracht. Ein Hofbeamter des Pharao, ein Ägypter namens Potifar, der Oberste' der Leibwache, hatte ihn den Ismaelitern abgekauft, die ihn dorthin gebracht hatten. Der Herr war mit Josef, und so glückte ihm alles. Er blieb im Haus seines ägyptischen Herrn. Dieser sah, daß der Herr mit Josef war und daß der Herr alles, was er unternahm, unter seinen Händen gelingen ließ. So fand Josef sein Wohlwollen, und er durfte ihn bedienen. Er bestellte ihn zum Verwalter seines Hauses und vertraute ihm alles an, was er besaß. Seit er ihm sein Haus und alles, was ihm gehörte, anvertraut hatte, segnete der Herr das Haus des Ägypters um Josefs willen. Der Segen des Herrn ruhte auf allem, was ihm gehörte im Haus und auf dem Feld. Er ließ seinen ganzen Besitz in Josefs Hand und kümmerte sich, wenn Josef da war, um nichts als nur um sein Essen. Josef war schön von Gestalt und Aussehen. Nach einiger Zeit warf die Frau seines Herrn ihren Blick auf Josef und sagte: Schlaf mit mir! Er weigerte sich und entgegnete der Frau seines Herrn: Du siehst doch, mein Herr kümmert sich, wenn ich da bin, um nichts im Haus; alles, was ihm gehört, hat er mir anvertraut. Er ist in diesem Haus nicht größer als ich, und er hat mir nichts vorenthalten als nur dich, denn du bist seine Frau. Wie könnte ich da ein so großes Unrecht begehen und gegen Gott sündigen?
Obwohl sie Tag für Tag auf Josef einredete, bei ihr zu schlafen und ihr zu Willen zu sein, hörte er nicht auf sie. An einem solchen Tag kam er ins Haus, um seiner Arbeit nachzugehen. Niemand vom Hausgesinde war anwesend. Da packte sie ihn an seinem Gewand und sagte: Schlaf mit mir! Er ließ sein Gewand in ihrer Hand und lief hinaus. Als sie sah, daß er sein Gewand in ihrer Hand zurückgelassen hatte und hinausgelaufen war, rief sie nach ihrem Hausgesinde und sagte zu den Leuten: Seht nur! Er hat uns einen Hebräer ins Haus gebracht, der seinen Mutwillen mit uns treibt. Er ist zu mir gekommen und wollte mit mir schlafen; da habe ich laut geschrien. Als er hörte, daß ich laut aufschrie und rief, ließ er sein Gewand bei mir liegen und floh ins Freie. Sein Kleid ließ sie bei sich liegen, bis sein Herr nach Hause kam. Dann erzählte sie die gleiche Geschichte: Der hebräische Sklave, den du uns gebracht hast, ist zu mir gekommen, um mit mir seinen Mutwillen zu treiben. Als ich laut aufschrie und rief, ließ er sein Gewand bei mir liegen und lief hinaus. Als sein Herr hörte, wie ihm seine Frau erzählte: So hat es dein Sklave mit mir getrieben!, packte ihn der Zorn. Er ließ Josef ergreifen und in den Kerker bringen, wo die Gefangenen des Königs in Haft gehalten wurden. Dort blieb er im Gefängnis. Aber der Herr war mit Josef. Er wandte ihm das Wohlwollen und die Gunst des Gefängnisleiters zu.

Josef im Gefängnis

Der Gefängnisleiter vertraute der Hand Josefs alle Gefangenen im Kerker an. Alles, was dort zu besorgen war, mußte er tun. Der Gefängnisleiter brauchte sich um nichts zu sorgen, was Josef in seine Hand nahm, denn der Herr war mit ihm. Was er auch unternahm, der Herr ließ es ihm gelingen.



RESPONSORIUM
R. Mein Sohn, achte auf meine Weisheit, ein schlechtes Weib beachte nicht. * Sprich zur Weisheit: Du, meine Schwester!, Freundin nenne die Einsicht.
V. Sie bewahrt dich vor der Sünde und steigt mit dir in den Kerker hinab, sie verläßt dich nicht. * Sprich zur Weisheit: Du, meine Schwester!, Freundin nenne die Einsicht.



ZWEITE LESUNG

Johannes Chrysostomus (+ 407)

Aus einer Auslegung zum Buch Genesis.


Die Frau des Potifar

„Josef war schön von Gestalt und Aussehen“ (1) heißt es. Warum spricht uns die Schrift von der leiblichen Schönheit? Damit wir wissen, daß nicht nur seine Seele, sondern auch sein Leib wohlgestaltet war. Er war in der Blüte seines Lebensalters, er war jung und schön von Gestalt. Es war eine Freude, ihn zu sehen. Das nimmt die Heilige Schrift vorweg, um dann zu erzählen, daß die Ägypterin, wie gefangen von der Schönheit des jungen Mannes, ihn zu der unerlaubten Vereinigung aufforderte. Sie ist von der Schönheit gefangen, das Feuer des Satans brennt in ihr, und sie versucht schließlich, sich dem jungen Mann aufzudrängen. Sie behält ihre böse Absicht bei sich und sucht eine passende Zeit und ein Alleinsein, das ihrem unerlaubten Versuch günstig ist. „Er weigerte sich“ (2) Er hörte nicht auf sie und nahm ihre Worte nicht in sich auf. Doch schaute er nicht nur auf sich selbst, sondern bemühte sich, auch sie nach Möglichkeit von ihrem Wahn und dieser verkehrten Begierde zu befreien. Um sie rechtzeitig zu erschüttern, ihr das Wohlwollen ihres Mannes in Erinnerung zu rufen und sie zu überreden, nicht undankbar gegen ihren Mann zu sein, sprach er: Du bist meiner Macht entzogen, „weil du seine Frau bist". Wenn du also seine Frau bist, „wie könnte ich ein so großes Unrecht begehen und gegen Gott sündigen?“ (3)
„Tag für Tag redete sie auf Josef ein; aber er hörte nicht auf sie." Mir scheint, es war weniger erstaunlich, daß die drei jungen Männer zu Babylon im Feuerofen unversehrt blieben, als die erstaunliche und unglaubliche Tatsache, daß dieser junge bewundernswerte Mann es fertigbrachte, von dieser zügellosen Frau an den Kleidern festgehalten zu werden, und ihr dennoch nicht nachzugeben, daß er die Kleider zurückließ und entfloh. Wie die drei jungen Männer durch ihre eigene Tugend mit Hilfe der Stärkung durch Gott sich dem Feuer überlegen erwiesen, so auch dieser. Er tat, was an ihm lag, und weil er Kämpfe der Besonnenheit und Standhaftigkeit aufzuweisen hatte, genoß er große Hilfe von oben, und die Rechte Gottes wirkte mit ihm, so daß er in diesem schweren Kampf siegte.

1. Gen.39,6. 2. Gen 39,8. 3. Gen.39,9.



RESPONSORIUM
R. Unser Gott, den wir verehren, kann uns aus dem glühenden Ofen befreien; * er wird uns retten.
V. Gepriesen sei der Herr, gelobt und verherrlicht sei sein Name in Ewigkeit. * Er wird uns retten.



Te Deum



ORATION
Gott, unser Vater, wir sind dein Eigentum und setzen unsere Hoffnung allein auf deine Gnade. Bleibe uns nahe in jeder Not und Gefahr und schütze uns. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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