Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore07Mittwoch

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Mittwoch 07. WOCHE IM JAHRESKREIS

JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG


Aus dem ersten Brief an die Korinther (12,1-11)
Gaben des einen Geistes Was die Geistesgaben betrifft, so will ich euch nicht ohne Kenntnis lassen, Brüder. Ihr wisst, als ihr noch Heiden waret, wurdet ihr unwiderstehlich zu den stummen Götzenbildern hingezogen. Darum tue ich euch zu wissen, dass niemand, der im Geiste Gottes redet, sagen kann: »Verflucht ist Jesus«, und keiner kann sagen: »Herr Jesus«, außer im Heiligen Geist. Es gibt Verschiedenheiten unter den Gnadengaben, doch ist es derselbe Geist. Und es gibt Verschiedenheiten unter den Diensten, doch ist es derselbe Herr. Es gibt Verschiedenheiten unter den wirkenden Kräften, doch ist es derselbe Gott, der alles in allem wirkt. Dem einzelnen wird die Offenbarung des Geistes zum Nutzen aller verliehen. Dem einen nämlich wird durch den Geist das Wort der Weisheit verliehen, dem andern das Wort der Erkenntnis nach demselben Geist, einem andern der Glaube in demselben Geist, einem andern die Gabe zu heilen in dem einen Geist, einem andern machtvoll wirkende Kräfte, einem andern Prophetengabe, einem andern Unterscheidung der Geister, einem andern Arten des Zungenredens, einem andern Auslegung der Zungenreden. Dies alles aber wirkt ein und derselbe Geist, der einem jeden zuteilt, wie er will.


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Jeder von uns empfing die Gnade in dem Maß, wie Christus sie ihm geschenkt hat; das alles bewirkt der eine und gleiche Geist; * einem jeden teilt er seine Gabe zu, wie er will.
V. Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur einen Geist. * Einem jeden teilt er seine Gabe zu, wie er will.


Zweite Lesung

Cyrill von Alexandrien († 444)

Zum ersten Brief an die Korinther.

Der Geist verherrlicht Christus, indem er Menschen weise macht

„Keiner kann sagen: Jesus ist der Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet.“1 Als unser Herr Jesus Abschied nahm, versprach er, uns den Beistand zu senden. Dabei fügte er hinzu: „Er wird mich verherrlichen.“2 Der Geist Christi wird Christus dadurch verherrlichen, dass er die Menschen, in denen er ist, weise macht und dass er Christus selbst im Geist in den Heiligen wohnen lässt. Denn Christus ist in uns durch den Heiligen Geist. Dieser verherrlicht Christus aber auch noch auf andere Weise: Er wirkt durch die Hand der Heiligen, was zur Ehre Christi ist. Wenn aber der Geist den Sohn verherrlicht, wie könnte dann jemand, der im Geist spricht, Böses gegen Jesus reden? Er wird vielmehr sagen: „Jesus ist der Herr!“ Wer also den Herrn unter die Geschöpfe rechnet, obwohl er doch Schöpfer des Alls ist, der ist ohne den Heiligen Geist. Wer aber ehrfürchtig bekennt, dass er Gott und Herr ist, erhält mit diesem Bekenntnis das Zeugnis, dass er durch den Heiligen Geist in das Mysterium der Gotteserkenntnis eingeweiht ist. „Der Geist ergründet nämlich alles, auch die Tiefen Gottes.“3 Der Geist teilt den Seelen der Heiligen das in Gott Verborgene mit und schenkt ihnen lautere Erkenntnis.
Das bezeugt der heilige Paulus, in dem er weiterfährt: „Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er wirkt alles in allen.“4 Denn alles kommt vom Vater durch den Sohn im Geist.

(1) 1Kor 12,3. (2) Joh 8,54: vgl. Joh 16,13-14. (3) 1Kor 2,10. (4) 1Kor 12,4



RESPONSORIUM
R. Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. * Alles kommt vom Vater durch den Sohn im Geist.
V. Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott. * Alles kommt vom Vater durch den Sohn im Geist.


ORATION
Barmherziger Gott, du hast durch deinen Sohn zu uns gesprochen. Lass uns immer wieder über dein Wort nachsinnen, damit wir reden und tun, was dir gefällt. Darum bitten wir durch Jesus Christus.



Jahreskreis II

ERSTE LESUNG

Aus dem zweiten Brief an die Korinther. (3,7-4,4)
Wenn aber schon der Dienst am todbringenden Buchstaben, eingegraben auf Steine, in einem solchen Glanze geschah, dass die Söhne Israels das Antlitz des Moses nicht anzuschauen vermochten wegen des Lichtglanzes auf seinem Angesicht, der doch vergänglich war, wie sollte der Dienst des Geistes nicht noch viel glanzvoller sein? War schon der Dienst, der zur Verurteilung führte, so glanzvoll, wieviel mehr ist der zur Gerechtigkeit führende Dienst noch reicher an Glanz! Ja, was dort im Glanze erstrahlte, ist gar kein Glanz mehr angesichts dieses alles überstrahlenden Glanzes. Denn wenn das Vergängliche in so herrlichem Glanze sich zeigte, wird das Bleibende noch viel mehr im Glanze erstrahlen.
Von so großer Zuversicht erfüllt, treten wir mit großem Freimut auf, nicht wie Moses, der eine Hülle über sein Angesicht legte, damit die Söhne Israels nicht hinblickten auf das Vergehen dessen, was abgetan wird.
Doch es verhärteten sich ihre Gedanken; denn bis auf den heutigen Tag liegt dieselbe Hülle über der Lesung des Alten Bundes, ohne dass sie weggenommen würde, nachdem er doch mit Christus abgetan wird. Ja, bis auf den heutigen Tag liegt, wenn Moses gelesen wird, eine Hülle über ihrem Herzen. »Wenn es sich aber hinwendet zum Herrn, wird die Hülle weggenommen« (2Mos 34,34). Der Herr aber ist der Geist, und wo der Geist des Herrn, da ist Freiheit. Wir alle aber werden, wenn wir mit enthülltem Antlitz den Glanz des Herrn widerspiegeln, zum selben Bild umgeformt von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie sie ausstrahlt vom Geist des Herrn. Zuversicht in Schwachheit Betraut also mit diesem Dienst, wie er aus Erbarmen uns zuteil wurde, sind wir nicht mutlos, sondern sagten uns los von ehrlosen Heimlichkeiten, treten nicht arglistig auf und treiben kein Falschspiel mit dem Gotteswort, suchen vielmehr durch Offenbarung der Wahrheit Zutritt zu jedem Gewissen der Menschen im Angesichte Gottes. Sollte jedoch auch unser Evangelium verhüllt sein, so ist es nur denen verhüllt, die verlorengehen, den Ungläubigen, deren Sinn der Gott dieser Welt geblendet hat, um ihnen nicht aufstrahlen zu lassen das Leuchten der herrlichen Botschaft von Christus, der das Bild Gottes ist.


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Mit enthülltem Angesicht spiegeln wir die Herrlichkeit des Herrn * und werden so in sein eigenes Bild verwandelt, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit.
V. Im Geist Gottes dienen wir und rühmen uns in Christus Jesus. * Und werden so in sein eigenes Bild verwandelt, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit.


ZWEITE LESUNG

Thomas von Kempen († 1471)

Aus dem Buch über die Nachfolge Christi.

Das Reich Gottes ist Friede und Freude im Geist

Wende dich von ganzem Herzen dem Herrn zu und verlass diese elende Welt. Dann wird deine Seele Ruhe finden. Denn das Reich Gottes ist Friede und Freude im Heiligen Geist. Christus wird zu dir kommen und dir seinen Trost zeigen, wenn du ihm in dir eine würdige Wohnung bereitet hast.
All seine Herrlichkeit und Zier ist im Innern1, und es gefällt ihm dort. Oft besucht er den inneren Menschen. Seine Rede ist lieblich, wohltuend sein Friede, erstaunlich seine vertraute Freundschaft.
Nun denn, gläubige Seele, bereite dein Herz für diesen Bräutigam, damit er in Gnaden zu dir kommt und in dir wohnt. Denn er spricht: „Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen.“2 Schaff also Raum für Christus! Wenn du Christus hast, bist du reich, und es genügt dir. Er wird für dich vorsehen und in allem treu für dich sorgen, dass du es nicht nötig hast, auf Menschen zu bauen3. Setz dein ganzes Vertrauen auf Gott, er sei deine Furcht und deine Liebe. Er wird die Verantwortung für dich übernehmen und tun, was für dich besser ist. Du hast hier keine bleibende Stätte. Wo immer du dich aufhältst, bist du ein Fremder und ein Pilger. Niemals wirst du Ruhe haben, wenn du nicht mit Christus innig verbunden bist.
Bei Gott dem Allerhöchsten sei dein Denken, und dein Beten ricte sich unablässig auf Christus. Wenn du nicht imstande bist, Hohes und Himmlische szu denken, ruhe aus im Leiden Christi und weile gern in seinen heiligen Wunden. Ertrage dich selbst mit Christus und für Christus, wenn du mit Christus herrschen willst.
Wenn du einmal vollkommen in das Innere Christi eingedrungen wärst, und ein wenig seine brennende Liebe gekostet hättest, würde dich dein Wohl und Wehe nicht mehr kümmern. Über zugefügte Schmach würdest du dich eher freuen, weil die Liebe Jesu den Menschen die Kraft gibt, von sich selbst gering zu denken.

(1) Ps 45,14 (Vg.). (2) Joh 14,23. (3) Vgl. Ps 118,8.



RESPONSORIUM
R. Herr, ich suche Zuflucht bei dir, lass mich niemals scheitern; * in deiner Gerechtigkeit rette und befreie mich.
V. Denn du bist meine Zuversicht, Herr, meine Hoffnung von Jugend auf. * In deiner Gerechtigkeit rette und befreie mich.


ORATION
Barmherziger Gott, Du hast durch deinen Sohn zu uns gesprochen. Lass uns immer wieder über dein Wort nachsinnen, damit wir reden und tun, was dir gefällt. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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