Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore07Sonntag

Aus Vulgata
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Sonntag 07. WOCHE IM JAHRESKREIS

JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG


Aus dem ersten Brief an die Korinther (10,14-11,1)

Darum, meine Geliebten, flieht vor dem Götzendienst! Zu Verständigen rede ich; beurteilt selbst, was ich sage. Der Kelch des Segens, den wir segnen, ist er nicht Teilhabe am Blute Christi? Und das Brot, das wir brechen, ist es nicht Teilhabe am Leibe Christi? Weil es ein Brot ist, sind wir ein Leib als die vielen; denn wir nehmen alle teil an dem einen Brot. Seht auf das Israel dem Fleische nach! Haben nicht jene, die vom Opfer essen, teil am Opferaltar?
19 Was sage ich damit? Sage ich, dass ein Götzenopfer etwas sei? Oder dass ein Götze etwas sei? Nein, vielmehr, dass die Heiden das, was sie opfern, den Dämonen opfern und nicht Gott. Ich will aber nicht, dass ihr Gemeinschaft habt mit den Dämonen. Ihr könnt nicht den Kelch des Herrn trinken und den Kelch von Dämonen. Ihr könnt nicht Anteil haben am Tisch des Herrn und am Tisch der Dämonen. Oder wollen wir den Herrn herausfordern? Sind wir etwa stärker als er? Alles ist erlaubt, doch nicht alles tut gut. Alles ist erlaubt, doch nicht alles erbaut. Keiner suche den eigenen Nutzen, sondern den des andern. Alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, das esset, ohne um des Gewissens willen nachzufragen; denn »des Herrn ist die Erde und was sie erfüllt« (Ps 24,1). Wenn einer von den Ungläubigen euch einlädt und ihr hingehen wollt, so esst alles, was euch vorgesetzt wird, ohne um des Gewissens willen nachzufragen. Wenn aber einer euch sagt: »Dies ist Götzenopferfleisch!«, so esst nicht davon, und zwar um dessentwillen, der darauf hinwies, und um des Gewissens willen. Ich meine damit nicht das eigene Gewissen, sondern das des anderen. Was soll denn meine Freiheit von eines andern Gewissen sich richten lassen? Wenn ich mit Danksagung genieße, was soll ich mich lästern lassen für das, wofür ich Dank sage? Möget ihr nun essen oder trinken oder etwas anderes tun, tut alles zur Ehre Gottes! Gebt nicht Ärgernis, weder Juden noch Hellenen noch der Gemeinde Gottes, wie auch ich allen in allem zu Gefallen bin, indem ich nicht suche, was mir nützt, sondern den vielen, damit sie gerettet werden.
Ahmt mein Beispiel nach, wie auch ich Christi Nachahmer bin!

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Der Kelch, den wir segnen – ist er nicht Anteil an Christi Blut? * Das Brot, das wir brechen – ist es nicht Anteil an seinem Leib?
V. Weil wir von einem Brote essen, sind wir, die Vielen, ein einziger Leib. * Das Brot, das wir brechen – ist es nicht Anteil an seinem Leib?


Zweite Lesung

Johann Michael Sailer († 1832)

Aus der Abhandlung „Von einer höheren Betrachtung des menschlichen Lebens.

Paulus stellt sich uns selbst zum Muster auf und erklärt uns durch sein Tun und Lassen, was es heiße, so laufen, dass wir den Preis, so kämpfen, dass wir die Krone empfangen. „Ich“, sagt Paulus, „laufe nicht ins Ungewisse, ich tue keine Luftstreiche.“1 Paulus will also sagen: Sieh stets auf den Preis des ewigen Lebens, dann wird dich kein Trug des zeitlichen Lebens verführen können.
Gott nie aus dem Auge lassen kann nur die Frömmigkeit; den Feind nie aus dem Auge lassen kann nur die Wachsamkeit. Wer also so laufen will, dass er den Preis, so kämpfen will, dass er die Krone empfange, dem muss das Wort Christi: „Betet, wachet!“ heilig sein2. Bete, damit dir das Göttliche, das Ewige nie aus dem Auge gerückt werden kann. Wache, damit dich das Ungöttliche nie wie im Schlaf überfallen kann.
Noch hat der Apostel sich uns zum Muster gemacht in einem Ding, darin ihm die wenigsten nachfolgen werden: „Damit ich im Laufen und Fechten mir keinen Fehler zuschulden kommen lasse, so halte ich meinen Leib in Zaum und Zucht wie einen zum Aufruhr geneigten Knecht.“3
Wenn wir im Lauf, im Kampf uns nicht selbst hindern wollen, so kann es nicht anders sein, wir müssen den Leib in Zaum und Zucht halten, damit wir nicht, von der Lust des Lebens geblendet, unsern Gott und unsern Feind aus dem Auge lassen, von jenem abfallen und von diesem überwunden werden.
Und so drängen sich denn für den Wettläufer auf der großen Laufbahn, für dne Kämpfer auf dem großen Kampfplatz alle Lehren der Weisheit in das dreifache Wort Christi zusammen: Wenn du im Wettlauf zum Ziel, wenn du im Kampf zur Krone gelangen willst:
Bete,
wache,
verleugne dich selbst!
Und du wirst in Gott das ewige Leben – deinen Preis, deine Krone – finden.
(1) vgl. 1Kor 9,25. (2) vgl. Mk 14,38. (3) vgl. 1Kor 9,27.



RESPONSORIUM
R. Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue gehalten. * Der Kranz der Gerechtigkeit liegt für mich bereit.
V. Ich laufe nicht wie einer, der ins Ungewisse läuft. * Der Kranz der Gerechtigkeit liegt für mich bereit.


ORATION
Barmherziger Gott, du hast durch deinen Sohn zu uns gesprochen. Lass uns immer wieder über dein Wort nachsinnen, damit wir reden und tun, was dir gefällt. Darum bitten wir durch Jesus Christus.



Jahreskreis II

ERSTE LESUNG

Aus dem zweiten Brief an die Korinther. (1,1-14)


Paulus, durch Gottes Willen Apostel Christi Jesu, und der Bruder Timotheus an die Gemeinde in Korinth mit allen Heiligen in ganz Achaia. Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Erbarmungen und der Gott allen Trostes, der uns tröstet in all unserer Drangsal, damit auch wir fähig seien, all jene, die in irgendwelcher Bedrängnis sind, zu trösten mit dem Trost, durch den wir selbst getröstet wurden von Gott. Denn wie die Leiden Christi sich überreich ergießen über uns, so strömt auch durch Christus überreicher Trost auf uns nieder. Ob wir nun Drangsal haben, es geschieht zu eurem Trost und zu eurem Heil; ob wir Trost erfahren, es geschieht zu eurem Trost, der sich auswirkt im Ertragen dergleichen Leiden, wie auch wir sie erfahren. So ist unsere Hoffnung für euch festgegründet, da wir wissen, dass ihr wie in den Leiden so auch Genossen seid im Troste.
Denn wir möchten euch, Brüder, nicht ohne Wissen lassen von der Drangsal, die uns in Asia widerfuhr; über unsere Kraft hinaus hatten wir in einem solchen Übermaß zu tragen, dass wir keine Möglichkeit mehr sahen, noch weiter zu leben. Wir hatten ja für uns selbst das Urteil des Todes gesprochen und sollten so nicht auf uns selbst vertrauen, sondern auf Gott der die Toten erweckt. Er rettete uns aus so großer Todesgefahr und wird uns retten, er, auf den wir die Hoffnung gesetzt, dass er auch ferner rettet, da auch ihr mithelft durch euer Beten für uns; so soll aus vieler Mund für die uns zuteil gewordene Gnade Dank gesagt werden für uns.
Denn das ist ja unser frohes Bewusstsein, das Zeugnis unseres Gewissens, dass wir in Gottes Heiligkeit und Lauterkeit, nicht in der Weisheit des Fleisches, sondern in Gottes Gnade gewandelt sind in dieser Welt, vorzüglich aber bei euch. Wir schreiben euch ja nichts anderes, als was ihr lesen und verstehen könnt, und ich hoffe, ihr werdet vollends verstehen, so wie ihr uns schon teilweise verstanden habt, dass wir nämlich euer Ruhm sind, wie auch ihr für uns es seid am Tage unseres Herrn Jesus [Christus].

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Herr, deine Huld stützt mich. * Mehren sich die Sorgen, so erquickt dein Trost meine Seele.
V. Wie uns die Leiden Christi zuteil geworden sind, so wird uns auch Trost zuteil durch Christus. * Mehren sich die Sorgen, so erquickt dein Trost meine Seele.


ZWEITE LESUNG

Ignatius von Antiochien(† nach 107)

Aus dem Brief an die Magnesier.

Wahrhaft Christ sein in Einheit mit dem Bischof
Ignatius, auch Theophorus, das heißt Gottesträger, genannt, an die Kirche von Magnesia am Mäander, die gesegnet ist durch die Gnade Gottes des Vaters in Christus Jesus, unserm Erretter. Gruß und Heil ihr in Gott dem Vater und Jesus Christus.
Als ich eure gottesfürchtige wohlgeordnete Liebe erkannte, nahm ich mir in meiner Freude vor, im Glauben an Christus das Wort an euch zu richten. Eines erhabenen Namens gewürdigt, preise ich in den Fesseln, die ich trage, die Kirchen. Ich wünsche ihnen eine Einheit gleich der zwischen Fleisch und Geist Jesu Christi, der allzeit unser Leben ist, eine Einheit, wie die zwischen dem Glauben und der über alles erhabenen Liebe, ja noch mehr: eine Einheit, wie die zwischen Jesus und und dem Vater. Durch ihn werden wir dem Fürsten dieser Welt und all seiner Macht entkommen und zu Gott gelangen.
Ich durfte euch sehen in eurem gotteswürdigen Bischof Damas, in den werten Presbytern Bassus und Apollonius und in meinem Mitknecht, dem Diakon Zotion, den ich gerne bei mir hätte, weil er sich dem Bischof wie der Gnade Gottes und dem Presbyterium wie dem Gesetz Christi unterordnet.
Auch ihr dürft euch nicht mit eurem Bischof auf eine Stufe stellen wegen seiner Jugend, sondern ihr müsst ihm aus Achtung vor der Kraft Gottes des Vaters alle Ehrfurcht erweisen. Wie ich erfahre, tun das auch die heiligen Presbyter. Sie berufen sich nicht darauf, dass er noch ein junger Mann ist, sondern verständig, wie sie als Älteste sind, gehorchen sie ihm – doch nicht ihm, sondern dem Vater Jesu Christi, dem Bischof aller Menschen. Zur Ehre dessen, der uns erwählt hat, müssen wir daher einen ungeheuchelten Gehorsam leisten. Denn man täuscht ja nicht diesen sichtbaren Bischof, sondern man betrügt den unsichtbaren. Es handelt sich nicht um einen Menschen dieser Erde, sondern um Gott, der das Verborgene kennt. Es sollte nicht genügen, Christ zu heißen, man soll es auch sein. So gibt es ja Christen, die den Bischof zwar Bischof nennen, aber alles ohne ihn tun. Sie scheinen mir kein gutes Gewissen zu haben. Denn sie versammeln sich, ohne sich zuverlässig an die Vorschriften (des Bischofs) zu halten.


RESPONSORIUM
R. Sei den Gläubigen ein Vorbild in deinem Leben. Wenn du das tust, * dann rettest du dich selbst und alle, die auf dich hören.
V. Es genügt nicht, Christ zu heißen, du musst es auch sein. * Dann rettest du dich selbst und alle, die auf dich hören.


ORATION
Barmherziger Gott, Du hast durch deinen Sohn zu uns gesprochen. Lass uns immer wieder über dein Wort nachsinnen, damit wir reden und tun, was dir gefällt. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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