Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore1.Woche:Montag: Unterschied zwischen den Versionen

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Aus dem Brief an die Römer. 1,1-17<br/>'''
Aus dem Brief an die Römer. 1,1-17<br/>'''


Anschrift und Gruß<br/>
Paulus, Knecht Christi Jesu, berufen zum Apostel, ausgesondert für das Evangelium Gottes, das er zuvor verheißen hat durch seine Propheten in Heiligen Schriften, von seinem Sohn - hervorgegangen aus Davids Geschlecht dem Fleische nach, - gesetzt zum Sohne Gottes in Macht dem Geist der Heiligkeit nach, zufolge der Auferstehung von den Toten - Jesus Christus, unserem Herrn, durch den wir Gnade empfingen und Apostelamt zur Weckung von Glaubensgehorsam unter allen Völkern für seinen Namen, - unter denen auch ihr seid, berufen von Jesus Christus -, an alle, die in Rom sind als von Gott geliebte, berufene Heilige. Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. <br/>
 
Begründung des Briefes<br/>
Paulus, Knecht Christi Jesu, berufen zum Apostel, auserwählt, das Evangelium Gottes zu verkündigen, das er durch seine Propheten im voraus verheißen hat in den heiligen Schriften: das Evangelium von seinem Sohn, der dem Fleisch nach geboren ist als Nachkomme Davids, der dem Geist der Heiligkeit nach eingesetzt ist als Sohn Gottes in Macht seit der Auferstehung von den Toten, das Evangelium von Jesus Christus, unserem Herrn. Durch ihn haben wir Gnade und Apostelamt empfangen, um in seinem Namen alle Heiden zum Gehorsam des Glaubens zu führen; zu ihnen gehört auch ihr, die ihr von Jesus Christus berufen seid. An alle in Rom, die von Gott geliebt sind, die berufenen Heiligen: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.<br/>
Zuallererst danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle, weil euer Glaube gerühmt wird auf der ganzen Welt. Ist doch Gott mein Zeuge, er, dem ich diene in meinem Geist durch das Evangelium von seinem Sohn, wie ich ohne Unterlass an euch denke und allzeit bei meinen Gebeten darum flehe, es möchte mir nach Gottes Willen doch endlich einmal ein Weg sich auftun, zu euch zu kommen. Denn es verlangt mich, euch zu sehen, um euch etwas mitzuteilen an geistlicher Gabe zu eurer Stärkung, das heißt, um uns mitsammen aufzurichten bei euch durch den beiderseitigen Glauben, den euren und den meinen.  
 
Ich möchte nicht, dass ihr nicht wüsstet, Brüder, wie oft schon ich mir vornahm, zu euch zu kommen, und wie ich daran gehindert wurde bis zur Stunde; möchte ich doch auch bei euch einige Frucht gewinnen wie bei den übrigen Völkern. Hellenen und Barbaren, Weisen und Toren bin ich verpflichtet; so drängt es in mir, auch euch in Rom das Evangelium zu verkünden. Denn nicht schäme ich mich des Evangeliums; ist es doch eine Kraft Gottes zum Heil für einen jeden, der glaubt - für den Juden sowohl wie für den Hellenen. Denn Gerechtigkeit Gottes offenbart sich in ihm, vom Glauben her, zum Glauben hin, wie geschrieben steht: »Der Gerechte wird leben aus Glauben« (Hab 2,4). <br/>
Dankgebet und Thema des Briefes<br/>
(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger ) <br/>
Zunächst danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle, weil euer Glaube in der ganzen Welt verkündet wird. Denn Gott, den ich im Dienst des Evangeliums von seinem Sohn mit ganzem Herzen ehre, ist mein Zeuge: Unablässig denke ich in allen meinen Gebeten an euch und bitte darum, es möge mir durch Gottes Willen endlich gelingen, zu euch zu kommen. Denn ich sehne mich danach, euch zu sehen; ich möchte euch geistliche Gaben vermitteln, damit ihr dadurch gestärkt werdet, oder besser: damit wir, wenn ich bei euch bin, miteinander Zuspruch empfangen durch euren und meinen Glauben. Ihr sollt wissen, Brüder, daß ich mir schon oft vorgenommen habe, zu euch zu kommen, aber bis heute daran gehindert wurde; denn wie bei den anderen Heiden soll meine Arbeit auch bei euch Frucht bringen. Griechen und Nichtgrie-chen, Gebildeten und Ungebildeten bin ich verpflichtet; so liegt mir alles daran, auch euch in Rom das Evangelium zu verkündigen. Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht: es ist eine Kraft Gottes, die jeden rettet, der glaubt, zuerst den Juden, aber ebenso den Griechen. Denn im Evangelium wird die Gerechtigkeit Gottes offenbart aus Glauben zum Glauben, wie in der Schrift steht: Der aus Glauben Gerechte wird leben.<br/>
 




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Die Erschaffung der Welt<br/>
Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. Die Erde war wüst und leer, Finsternis lag über der Urflut, und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. Da sprach Gott: »Es werde LichtUnd es ward Licht. Gott sah, dass das Licht gut war. Da trennte Gott Licht von Finsternis. Gott nannte das Licht Tag, die Finsternis aber Nacht. Es ward Abend, und es ward Morgen: ein Tag. Dann sprach Gott: »Es entstehe ein festes Gewölbe inmitten der Wasser, und es bilde eine Scheidewand zwischen den Wassern!« Gott bildete das feste Gewölbe und schied zwischen den Wassern oberhalb und unterhalb des Gewölbes, und es geschah so. Gott nannte das feste Gewölbe Himmel. Es ward Abend, und es ward Morgen: zweiter Tag <br/>
 
Wasser und Land<br/>
Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde; die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut, und Gottes Geist schwebte über dem Wasser.<br/>
Sodann sprach Gott: »Es werde das Wasser unterhalb des Himmels an einen Ort gesammelt, und das Trockene werde sichtbar!« Und es geschah so. Gott nannte das Trockene Erde, und das zusammengeflossene Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, dass es gut war. Da sprach Gott: »Die Erde lasse Grünes hervorsprießen, samentragende Pflanzen sowie Fruchtbäume, die Früchte bringen nach ihrer Art, in denen Samen ist auf Erden!« Und es geschah so. Die Erde brachte Grünes hervor, samentragende Pflanzen nach ihrer Art und Bäume, die Früchte bringen, in denen ihr Same ist nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war. Es ward Abend, und es ward Morgen: dritter Tag. <br/>
Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht. Gott sah, daß das Licht gut war. Gott schied das Licht von der Finsternis, und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: erster Tag.
Himmelsleuchten<br/>
Dann sprach Gott: Ein Gewölbe entstehe mitten im Wasser und scheide Wasser von Wasser. Gott machte also das Gewölbe und schied das Wasser unterhalb des Gewölbes vom Wasser oberhalb des Gewölbes. So geschah es, und Gott nannte das Gewölbe Himmel. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: zweiter Tag. Dann sprach Gott: Das Wasser unterhalb des Himmels sammle sich an einem Ort, damit das Trockene sichtbar werde. So geschah es. Das Trockene nannte Gott Land, und das angesammelte Wasser nannte er Meer. Gott sah, daß es gut war. Dann sprach Gott: Das Land lasse junges Grün wachsen, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, und von Bäumen, die auf der Erde Früchte bringen mit ihrem Samen darin. So geschah es. Das Land brachte junges Grün hervor, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, alle Arten von Bäumen, die Früchte bringen mit ihrem Samen darin. Gott sah, daß es gut war. Es wurde Abend, und es wurde Morgen : dritter Tag.<br/>
Dann sprach Gott: »Es sollen Leuchten werden am Gewölbe des Himmels, um zu scheiden zwischen der Nacht und dem Tag, und sie sollen als Zeichen dienen sowohl für die Festzeiten als auch für die Tage und Jahre! Sie sollen Lichtspender an dem Gewölbe des Himmels sein, um zu leuchten über der Erde!« Und es geschah so. So machte denn Gott die beiden großen Leuchten: die größere, dass sie den Tag beherrsche, die kleinere zur Beherrschung der Nacht und dazu die Sterne. Gott setzte sie als Leuchten über die Erde an das Gewölbe des Himmels, zu beherrschen Tag und Nacht und zu trennen zwischen Licht und Finsternis. Und Gott sah, dass es gut war. Es ward Abend, und es ward Morgen: vierter Tag. <br/>
Dann sprach Gott: Lichter sollen am Himmelsgewölbe sein, um Tag und Nacht zu scheiden. Sie sollen Zeichen sein und zur Bestimmung von Festzeiten, von Tagen und Jahren dienen; sie sollen Lichter am Himmelsgewölbe sein, die über die Erde hia leuchten. So geschah es. Gott machte die beiden großen Lichter, das größere, das über den Tag herrscht, das kleinere, das über die Nacht herrscht, auch die Sterne. Gott setzte die Lichter an das Himmelsgewölbe, damit sie über die Erde hin leuchten, über Tag und Nacht herrschen und das Licht von der Finsternis scheiden. Gott sah, daß es gut war. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: vierter Tag.
Tiere<br/>
Dann sprach Gott: Das Wasser wimmle von lebendigen Wesen, und Vögel sollen über dem Land am Himmelsgewölbe dahinfliegen. Gott schuf alle Arten von großen Seetieren und anderen Lebewesen, von denen das Wasser wimmelt, und alle Arten von gefiederten Vögeln. Gott sah, daß es gut war. Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar, und vermehrt euch, und bevölkert das Wasser im Meer, und die Vögel sollen sich auf dem Land vermehren. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: fünfter Tag. Dann sprach Gott: Das Land bringe alle Arten von lebendigen Wesen hervor, von Vieh, von Kriechtieren und von Tieren des Feldes. So geschah es. Gott machte alle Arten von Tieren des Feldes, alle Arten von Vieh und alle Arten von Kriechtieren auf dem Erdboden. Gott sah, daß es gut war. Dann sprach Gott: Laßt uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land. Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch, und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen. Dann sprach Gott: Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen. Allen Tieren des Feldes, allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, was Lebensatem in sich hat, gebe ich alle grünen Pflanzen zur Nahrung. So geschah es. Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag.
Dann sprach Gott: »Es sollen wimmeln die Gewässer von Lebewesen und Vögel am Himmelsgewölbe fliegen über der Erde!« Gott schuf die großen Seeungetüme und alle sich regenden lebendigen Wesen, von denen nach ihren Arten das Wasser wimmelt, und alle geflügelten Vögel nach ihren Arten. Und Gott sah, dass es gut war. Gott segnete sie und sprach:»Seid fruchtbar, mehrt euch und erfüllt das Wasser in den Meeren! Die Vögel aber mögen sich vermehren auf Erden!« Es ward Abend, und es ward Morgen: fünfter Tag. Da sprach Gott: »Die Erde bringe lebende Wesen nach ihrer Art hervor: Vieh, Kriech- und Feldtiere nach ihren Arten!« Und es geschah so. Gott bildete die Feldtiere, das Vieh und alle Kriechtiere des Erdbodens jeweils nach ihren Arten. Und Gott sah, dass es gut war. <br/>
So wurden Himmel und Erde vollendet und ihr ganzes Gefüge. Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er geschaffen hatte, und er ruhte am siebten Tag, nachdem er sein ganzes Werk vollbracht hatte. Und Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig; denn an ihm ruhte Gott, nachdem er das ganze Werk der Schöpfung vollendet hatte. Das ist die Entstehungsgeschichte von Himmel und Erde, als sie erschaffen wurden.<br/>
Menschen<br/>
Dann sprach Gott: »Lasst uns Menschen machen nach unserem Abbild, uns ähnlich; sie sollen herrschen über des Meeres Fische, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über alle Landtiere und über alle Kriechtiere am Boden!« So schuf Gott den Menschen nach seinem Abbild, nach Gottes Bild schuf er ihn, als Mann und Frau erschuf er sie. Gott segnete sie und sprach zu ihnen: »Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde und macht sie untertan und herrscht über des Meeres Fische, die Vögel des Himmels und über alles Getier, das sich auf Erden regt!« Gott sprach weiter: »Seht, ich gebe euch alles Grünkraut, das auf der ganzen Erde Samen trägt, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten; dies diene euch als Nahrung! Allem Getier des Feldes und allen Vögeln des Himmels und allen am Boden kriechenden Tieren, in denen Lebenshauch atmet, gebe ich hingegen alles Grünkraut zur Nahrung.« Und es geschah so. Gott sah alles, was er gemacht hatte, und fürwahr, es war sehr gut. Es ward Abend, und es ward Morgen: sechster Tag. <br/>
Sabbatruhe: Und Gott ruhte am siebten Tag von all seinem Werke<br/>
So wurden vollendet der Himmel und die Erde und all ihr Heer. Gott vollendete am siebten Tag sein Werk, das er vollbracht hatte, und ruhte am siebten Tag von all seinem Werke, das er vollbracht hatte. Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn. Denn an ihm hat er von all seinem Werk geruht, das Gott wirkend schuf. Dies ist der Werdegang des Himmels und der Erde, da sie geschaffen wurden.- <br/>


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger ) <br/>




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Die Allmacht des Schöpfers<br/>
Die Allmacht des Schöpfers<br/>


Ein hohes Licht ist uns in der Geschichte der Schöpfung angezündet, daß wir darin mit gläubigem Auge Gott und die Welt betrachten. Der Schöpfer erscheint uns vor allem als der unendlich große Gott, als der Gott, dessen Größe all unsere Begriffe, und Vorstellungen übersteigt. „Im Anfang schuf Gott" Erlabt ihr jemals bedacht, was das heißt: Erschaffen? Ein unsichtbares Wesen, ein unendlicher Geist, ewig selig in seinem eigenen inneren Leben, sieht von Ewigkeit eine ganze Welt in seinen Gedanken vor sich stehen, und er will gleichsam eines Tages in seinem göttlichen Leben, daß die ganze sichtbare Welt entstehe. Er will, und das Licht webt seine Strahlen über die Schöpfung hin; er will nur, und sein Wille jagt die Meere in ihre Grenzen, und es regt sich das bunte Leben der Pflanzenwelt, und die Tierwelt füllt die Berge und Täler, die Wälder und die Fluren. Er will nur, und zahllose Sterne schlagen ihre glänzenden Augen am Himmelsgewölbe auf in einer Schönheit des Lichtes, welcher Jahrtausende nichts von ihrem Glanz rauben können. Er „sprach", sagt die Heilige Schrift, indem sie in sinnbildlicher herablassender Sprache ausdrücken will, wie Gott ohne alle Mühe mit seinem Willen wirksam gebot, und es steht da, wie Gott es gewollt, wie er es von Ewigkeit her in seinem Gedanken getragen. Eine solche Kraft des Willens übersteigt alles unendlich, was wir im irdischen Leben beobachten und erfahren können. Wir können nur Dinge und Kräfte verbinden und trennen, Neues schaffen können wir nicht. Wer nur ein Staubkorn erschaffen könnte, hätte eine Macht, die alle Macht der Erde übersteigt. Eine solche Kraft des Willens, wie Gott sie in der Schöpfung betätigt, können wir uns nicht eigentlich vorstellen, und wenn wir die kühnste, glühendste Einbildungskraft hätten. Vorstellen können wir es uns nicht, aber denken müssen wir: es ist so und kann anders nicht sein. Vorstellen können wir uns so vieles nicht, was doch wahr und wirklich ist. Großer Gott, dessen Macht alle unsere Vorstellungen unendlich weit übersteigt! Wahrlich, unser Gott ist kein bloßes Wort, kein bloßes Gedankending. Er ist eine unendliche Macht.<br/>
Ein hohes Licht ist uns in der Geschichte der Schöpfung angezündet, daß wir darin mit gläubigem Auge Gott und die Welt betrachten. Der Schöpfer erscheint uns vor allem als der unendlich große Gott, als der Gott, dessen Größe all unsere Begriffe, und Vorstellungen übersteigt. „Im Anfang schuf Gott" Habt ihr jemals bedacht, was das heißt: Erschaffen? Ein unsichtbares Wesen, ein unendlicher Geist, ewig selig in seinem eigenen inneren Leben, sieht von Ewigkeit eine ganze Welt in seinen Gedanken vor sich stehen, und er will gleichsam eines Tages in seinem göttlichen Leben, daß die ganze sichtbare Welt entstehe. Er will, und das Licht webt seine Strahlen über die Schöpfung hin; er will nur, und sein Wille jagt die Meere in ihre Grenzen, und es regt sich das bunte Leben der Pflanzenwelt, und die Tierwelt füllt die Berge und Täler, die Wälder und die Fluren. Er will nur, und zahllose Sterne schlagen ihre glänzenden Augen am Himmelsgewölbe auf in einer Schönheit des Lichtes, welcher Jahrtausende nichts von ihrem Glanz rauben können. Er „sprach", sagt die Heilige Schrift, indem sie in sinnbildlicher herablassender Sprache ausdrücken will, wie Gott ohne alle Mühe mit seinem Willen wirksam gebot, und es steht da, wie Gott es gewollt, wie er es von Ewigkeit her in seinem Gedanken getragen. Eine solche Kraft des Willens übersteigt alles unendlich, was wir im irdischen Leben beobachten und erfahren können. Wir können nur Dinge und Kräfte verbinden und trennen, Neues schaffen können wir nicht. Wer nur ein Staubkorn erschaffen könnte, hätte eine Macht, die alle Macht der Erde übersteigt. Eine solche Kraft des Willens, wie Gott sie in der Schöpfung betätigt, können wir uns nicht eigentlich vorstellen, und wenn wir die kühnste, glühendste Einbildungskraft hätten. Vorstellen können wir es uns nicht, aber denken müssen wir: es ist so und kann anders nicht sein. Vorstellen können wir uns so vieles nicht, was doch wahr und wirklich ist. Großer Gott, dessen Macht alle unsere Vorstellungen unendlich weit übersteigt! Wahrlich, unser Gott ist kein bloßes Wort, kein bloßes Gedankending. Er ist eine unendliche Macht.<br/>





Aktuelle Version vom 16. November 2017, 15:02 Uhr

ERSTE LESUNG
Aus dem Brief an die Römer. 1,1-17

Paulus, Knecht Christi Jesu, berufen zum Apostel, ausgesondert für das Evangelium Gottes, das er zuvor verheißen hat durch seine Propheten in Heiligen Schriften, von seinem Sohn - hervorgegangen aus Davids Geschlecht dem Fleische nach, - gesetzt zum Sohne Gottes in Macht dem Geist der Heiligkeit nach, zufolge der Auferstehung von den Toten - Jesus Christus, unserem Herrn, durch den wir Gnade empfingen und Apostelamt zur Weckung von Glaubensgehorsam unter allen Völkern für seinen Namen, - unter denen auch ihr seid, berufen von Jesus Christus -, an alle, die in Rom sind als von Gott geliebte, berufene Heilige. Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.
Begründung des Briefes
Zuallererst danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle, weil euer Glaube gerühmt wird auf der ganzen Welt. Ist doch Gott mein Zeuge, er, dem ich diene in meinem Geist durch das Evangelium von seinem Sohn, wie ich ohne Unterlass an euch denke und allzeit bei meinen Gebeten darum flehe, es möchte mir nach Gottes Willen doch endlich einmal ein Weg sich auftun, zu euch zu kommen. Denn es verlangt mich, euch zu sehen, um euch etwas mitzuteilen an geistlicher Gabe zu eurer Stärkung, das heißt, um uns mitsammen aufzurichten bei euch durch den beiderseitigen Glauben, den euren und den meinen. Ich möchte nicht, dass ihr nicht wüsstet, Brüder, wie oft schon ich mir vornahm, zu euch zu kommen, und wie ich daran gehindert wurde bis zur Stunde; möchte ich doch auch bei euch einige Frucht gewinnen wie bei den übrigen Völkern. Hellenen und Barbaren, Weisen und Toren bin ich verpflichtet; so drängt es in mir, auch euch in Rom das Evangelium zu verkünden. Denn nicht schäme ich mich des Evangeliums; ist es doch eine Kraft Gottes zum Heil für einen jeden, der glaubt - für den Juden sowohl wie für den Hellenen. Denn Gerechtigkeit Gottes offenbart sich in ihm, vom Glauben her, zum Glauben hin, wie geschrieben steht: »Der Gerechte wird leben aus Glauben« (Hab 2,4).
(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Christus ist dem Fleisch nach geboren als Nachkomme Davids. * Dem Geist nach ist er als Sohn Gottes in Macht eingesetzt seit der Auferstehung von den Toten.
V. Gerecht gemacht aus Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus. * Dem Geist nach ist er als Sohn Gottes in Macht eingesetzt seit der Auferstehung von den Toten.



ZWEITE LESUNG
Johannes Chrysostomus (+ 407)

Zum Brief an die Römer.


Lobpreis des heiligen Paulus
Immer wenn ich eine Lesung aus den Briefen des heiligen Paulus höre - wöchentlich zweimal, dreimal, ja viermal, wenn wir nämlich das Gedächtnis der Märtyrer feiern -, freue ich mich an dem Klang dieser geistlichen Posaune. Ich gerate in Begeisterung und empfinde ein heifies Verlangen.
Wenn ich die liebe Stimme vernehme, meine ich fast ihn vor mir zu sehen und seine Erklärungen zu hören. Aber es bedrückt und schmerzt mich, daß nicht alle diesen Mann so kennen, wie er es verdient. Manche wissen so wenig von ihm, daß sie nicht einmal die genaue Anzahl seiner Briefe wissen. Das kommt nicht von geistiger Unfähigkeit, sondern sie versäumen, sich mit seinen Schriften unablässig zu beschäftigen. Auch ich verdanke, was ich weiß - wenn ich etwas weiß -, nicht einer besonderen Begabung und Geistesschärfe, sondern ich liebe diesen Mann und beschäftige mich dauernd mit seinen Schriften. Wer jemand liebt, weiß mehr von ihm als alle andern, eben weil er ihm wichtig ist. Das meint auch unser Heiliger, wenn er an die Philipper schreibt: „Es ist nur recht, daß ich so über euch denke, weil ich euch ins Herz geschlossen habe, in meiner Gefangenschaft und bei der Verteidigung und Bekräftigung des Evangeliums." (1) Wenn ihr daher nur der Lesung aufmerksam folgt, braucht ihr sonst nichts. Denn wahrhaftig ist das Wort Christi: „Sucht, und ihr werdet finden, klopft an, und es wird euch geöffnet!" (2) Freilich haben die meisten, die mit uns zusammenkommen, für die Erziehung der Kinder, für ihre Frauen und für den Unterhalt der Familie zu sorgen und können sich dem Studium des Apostels nicht ganz widmen. Aber macht euch wenigstens eifrig daran, das mitzunehmen, was andere zusammengetragen haben. So viel Eifer sollte jeder wenigstens für das aufwenden, wovon wir gesprochen haben, wie für das Geldverdienen. Es ist zwar eigentlich eine Schande, daß ich nicht mehr Eifer von euch verlange. Aber wenigstens so viel solltet ihr aufbringen.

1.Phil.1,7. 2.Mt.7,7.



RESPONSORIUM
R. Der den Petrus zum Apostelamt berief, hat mich zu den Heiden gesandt. * Und sie erkannten die Gnade Gottes, die mir verliehen wurde.
V. Die Gnade Gottes war in mir nicht unwirksam, sondern bleibt in mir allezeit. * Und sie erkannten die Gnade Gottes, die mir verliehen wurde.



JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG
Aus dem Buch Genesis.1,1 - 2,4a


Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. Die Erde war wüst und leer, Finsternis lag über der Urflut, und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. Da sprach Gott: »Es werde Licht!« Und es ward Licht. Gott sah, dass das Licht gut war. Da trennte Gott Licht von Finsternis. Gott nannte das Licht Tag, die Finsternis aber Nacht. Es ward Abend, und es ward Morgen: ein Tag. Dann sprach Gott: »Es entstehe ein festes Gewölbe inmitten der Wasser, und es bilde eine Scheidewand zwischen den Wassern!« Gott bildete das feste Gewölbe und schied zwischen den Wassern oberhalb und unterhalb des Gewölbes, und es geschah so. Gott nannte das feste Gewölbe Himmel. Es ward Abend, und es ward Morgen: zweiter Tag
Wasser und Land
Sodann sprach Gott: »Es werde das Wasser unterhalb des Himmels an einen Ort gesammelt, und das Trockene werde sichtbar!« Und es geschah so. Gott nannte das Trockene Erde, und das zusammengeflossene Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, dass es gut war. Da sprach Gott: »Die Erde lasse Grünes hervorsprießen, samentragende Pflanzen sowie Fruchtbäume, die Früchte bringen nach ihrer Art, in denen Samen ist auf Erden!« Und es geschah so. Die Erde brachte Grünes hervor, samentragende Pflanzen nach ihrer Art und Bäume, die Früchte bringen, in denen ihr Same ist nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war. Es ward Abend, und es ward Morgen: dritter Tag.
Himmelsleuchten
Dann sprach Gott: »Es sollen Leuchten werden am Gewölbe des Himmels, um zu scheiden zwischen der Nacht und dem Tag, und sie sollen als Zeichen dienen sowohl für die Festzeiten als auch für die Tage und Jahre! Sie sollen Lichtspender an dem Gewölbe des Himmels sein, um zu leuchten über der Erde!« Und es geschah so. So machte denn Gott die beiden großen Leuchten: die größere, dass sie den Tag beherrsche, die kleinere zur Beherrschung der Nacht und dazu die Sterne. Gott setzte sie als Leuchten über die Erde an das Gewölbe des Himmels, zu beherrschen Tag und Nacht und zu trennen zwischen Licht und Finsternis. Und Gott sah, dass es gut war. Es ward Abend, und es ward Morgen: vierter Tag.
Tiere
Dann sprach Gott: »Es sollen wimmeln die Gewässer von Lebewesen und Vögel am Himmelsgewölbe fliegen über der Erde!« Gott schuf die großen Seeungetüme und alle sich regenden lebendigen Wesen, von denen nach ihren Arten das Wasser wimmelt, und alle geflügelten Vögel nach ihren Arten. Und Gott sah, dass es gut war. Gott segnete sie und sprach:»Seid fruchtbar, mehrt euch und erfüllt das Wasser in den Meeren! Die Vögel aber mögen sich vermehren auf Erden!« Es ward Abend, und es ward Morgen: fünfter Tag. Da sprach Gott: »Die Erde bringe lebende Wesen nach ihrer Art hervor: Vieh, Kriech- und Feldtiere nach ihren Arten!« Und es geschah so. Gott bildete die Feldtiere, das Vieh und alle Kriechtiere des Erdbodens jeweils nach ihren Arten. Und Gott sah, dass es gut war.
Menschen
Dann sprach Gott: »Lasst uns Menschen machen nach unserem Abbild, uns ähnlich; sie sollen herrschen über des Meeres Fische, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über alle Landtiere und über alle Kriechtiere am Boden!« So schuf Gott den Menschen nach seinem Abbild, nach Gottes Bild schuf er ihn, als Mann und Frau erschuf er sie. Gott segnete sie und sprach zu ihnen: »Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde und macht sie untertan und herrscht über des Meeres Fische, die Vögel des Himmels und über alles Getier, das sich auf Erden regt!« Gott sprach weiter: »Seht, ich gebe euch alles Grünkraut, das auf der ganzen Erde Samen trägt, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten; dies diene euch als Nahrung! Allem Getier des Feldes und allen Vögeln des Himmels und allen am Boden kriechenden Tieren, in denen Lebenshauch atmet, gebe ich hingegen alles Grünkraut zur Nahrung.« Und es geschah so. Gott sah alles, was er gemacht hatte, und fürwahr, es war sehr gut. Es ward Abend, und es ward Morgen: sechster Tag.
Sabbatruhe: Und Gott ruhte am siebten Tag von all seinem Werke
So wurden vollendet der Himmel und die Erde und all ihr Heer. Gott vollendete am siebten Tag sein Werk, das er vollbracht hatte, und ruhte am siebten Tag von all seinem Werke, das er vollbracht hatte. Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn. Denn an ihm hat er von all seinem Werk geruht, das Gott wirkend schuf. Dies ist der Werdegang des Himmels und der Erde, da sie geschaffen wurden.-

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Durch das Wort des Herrn sind die Himmel geschaffen, ihr ganzes Heer durch den Hauch seines Mundes. * Alle Welt fürchte den Herrn.
V. Durch das Wort ist alles geworden, und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. * Alle Welt fürchte den Herrn.



ZWEITE LESUNG Matthias Eberhard (+ 1876)
Aus einem homiletischen Vortrag über das erste Buch des Mose.

Die Allmacht des Schöpfers

Ein hohes Licht ist uns in der Geschichte der Schöpfung angezündet, daß wir darin mit gläubigem Auge Gott und die Welt betrachten. Der Schöpfer erscheint uns vor allem als der unendlich große Gott, als der Gott, dessen Größe all unsere Begriffe, und Vorstellungen übersteigt. „Im Anfang schuf Gott" Habt ihr jemals bedacht, was das heißt: Erschaffen? Ein unsichtbares Wesen, ein unendlicher Geist, ewig selig in seinem eigenen inneren Leben, sieht von Ewigkeit eine ganze Welt in seinen Gedanken vor sich stehen, und er will gleichsam eines Tages in seinem göttlichen Leben, daß die ganze sichtbare Welt entstehe. Er will, und das Licht webt seine Strahlen über die Schöpfung hin; er will nur, und sein Wille jagt die Meere in ihre Grenzen, und es regt sich das bunte Leben der Pflanzenwelt, und die Tierwelt füllt die Berge und Täler, die Wälder und die Fluren. Er will nur, und zahllose Sterne schlagen ihre glänzenden Augen am Himmelsgewölbe auf in einer Schönheit des Lichtes, welcher Jahrtausende nichts von ihrem Glanz rauben können. Er „sprach", sagt die Heilige Schrift, indem sie in sinnbildlicher herablassender Sprache ausdrücken will, wie Gott ohne alle Mühe mit seinem Willen wirksam gebot, und es steht da, wie Gott es gewollt, wie er es von Ewigkeit her in seinem Gedanken getragen. Eine solche Kraft des Willens übersteigt alles unendlich, was wir im irdischen Leben beobachten und erfahren können. Wir können nur Dinge und Kräfte verbinden und trennen, Neues schaffen können wir nicht. Wer nur ein Staubkorn erschaffen könnte, hätte eine Macht, die alle Macht der Erde übersteigt. Eine solche Kraft des Willens, wie Gott sie in der Schöpfung betätigt, können wir uns nicht eigentlich vorstellen, und wenn wir die kühnste, glühendste Einbildungskraft hätten. Vorstellen können wir es uns nicht, aber denken müssen wir: es ist so und kann anders nicht sein. Vorstellen können wir uns so vieles nicht, was doch wahr und wirklich ist. Großer Gott, dessen Macht alle unsere Vorstellungen unendlich weit übersteigt! Wahrlich, unser Gott ist kein bloßes Wort, kein bloßes Gedankending. Er ist eine unendliche Macht.



RESPONSORIUM
R. Preist den Herrn, alle Werke des Herrn; * lobt und erhebt ihn in Ewigkeit.
V. Sie sollen loben den Namen des Herrn, denn er gebot, und sie wurden erschaffen. * Lobt und erhebt ihn in Ewigkeit.

ORATION
Herr, unser Gott, wir haben uns im Namen deines Sohnes versammelt und rufen zu dir: Erhöre die Bitten deines Volkes, mach uns hellhörig für unseren Auftrag in dieser Zeit und gib uns die Kraft, ihn zu erfüllen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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