Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore1.WocheFreitag

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V, Herr, über mich komme deine Huld.
R Deine Hilfe, wie du es verheißen.

JAHRESREIHE I

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Jesaja (11,10-16)

Heimkehr des Restvolkes

An jenem Tag wird es der Sproß aus der Wurzel Isais sein, der dasteht als Zeichen für die Nationen; die Völker suchen ihn auf; sein Wohnsitz ist prächtig. An jenem Tag wird der Herr seine Hand von neuem erheben, um den übriggebliebenen Rest seines Volkes zurückzugewinnen, von Assur und Ägypten, von Patros und Kusch, von Elam, Schinar, Hamat und von den Inseln des Meeres. Er stellt für die Völker ein Zeichen auf, um die Versprengten Israels wieder zu sammeln, um die Zerstreuten Judas zusammenzuführen von den vier Enden der Erde. Dann hört der Neid Efraims auf, die Feinde Judas werden vernichtet. Efraim ist nicht mehr eifersüchtig auf Juda, und Juda ist nicht mehr Efraims Feind. Sie stoßen nach Westen vor wie im Flug, den Philistern in die Flanke; vereint plündern sie die Völker des Ostens aus. Sie ergreifen Besitz von Edom und Moab, die Ammoniter müssen ihnen gehorchen. Der Herr trocknet die Bucht des ägyptischen Meeres aus; er schwingt in glühendem Zorn seine Faust gegen den Eufrat und zerschlägt ihn in sieben einzelne Bäche, so daß man in Sandalen hindurchgehen kann. So entsteht eine Straße für den Rest seines Volkes, der übriggelassen wurde von Assur, eine Straße, wie es sie für Israel gab, als es aus Ägypten heraufzog.


RESPONSORIUM
R. Mit Freuden zieht ihr aus und werdet in Frieden geleitet:* Die Berge und Hügel brechen in Jubel aus, alle Bäume des Feldes klatschen in die Hände.
V. Es wird eine Straße sein für den Rest des Volkes wie für Israel, als es heraufzog aus dem Land Ägypten.* Die Berge und Hügel brechen in Jubel aus, alle Bäume des Feldes klatschen in die Hände.


ZWEITE LESUNG

Petrus von Blois (um 1204)

Aus einer Predigt zum Advent.

Schnell wird er kommen und nicht zögern

Brüder, laßt uns mit Zuversicht das Kommen des Erlösers erwarten! Es heißt: „Ich bin sicher, daß er am Ende erscheinen wird und daß er nicht lügt. Wenn er sich verzögert, werde ich auf ihn warten." (1) Aber auch er, der für Jakob Heil entbietet, grüßt durch den Propheten Hosea seine Braut, die Kirche, die er sich in Treue verlobt hat, und tröstet sie. Damit auf sie das Herz ihres Mannes vertraut (2), lehrt er sie, wie sie auf ihn warten soll: „Viele Tage sollst du einsam dasitzen." (3) Brüder, vor langer Zeit ist das gesagt. Jeremia spricht: „Kommt der Herr nicht aus der Ferne?" (4) „Wir aber sind es, die das Ende der Zeiten erreicht hat." (5) Darum steht das Kommen des Bräutigams, unseres Königs und Gesetzgebers, nahe bevor. „Denn schnell wird er kommen und nicht zögern." (6) So sind wir denn wie Menschen, die auf ihren Herrn warten (7). Wir wollen nach dem Rat des Apostels „besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt leben und auf die selige Erfüllung unserer Hoffnung warten, auf das Erscheinen der Herrlichkeit des großen Gottes" (8). Beim Menschen zielt die Frömmigkeit auf Gott hin, die Gerechtigkeit auf den Mitmenschen, die Besonnenheit auf ihn selber. Das Kommen Gottes bringt uns Verderben, wenn wir ihn nicht mit Frömmigkeit, Besonnenheit und Gerechtigkeit erwarten.

1 Vgl.Hab.2,3. 2 Vgl.Spr.31,11. 3 Vgl.Hos.3,3. 4 Vgl.Jer.23,23. 5 1.Kor.10,11.
6 Vgl.Hab. 2,3. 7 Lk.12,36. 8 Tit.2,12.13.


RESPONSORIUM
R. Um die Mitte der Nacht erscholl der Ruf: * Der Bräutigam kommt, eilt ihm entgegen!
V. Sie werden den Menschensohn kommen sehen mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels.* Der Bräutigam kommt, eilt ihm entgegen!


JAHRESREIHE II

ERSTE LESUNG
Aus dem Buch Jesaja (19,16-25)

Ausspruch über Ägypten

An jenem Tag werden die Ägypter wie die Weiber sein: Sie erschrecken und zittern, wenn der Herr der Heere seine Faust gegen sie schwingt. Das Land Juda wird für Ägypten zum Schrecken werden. Sooft man Judas Namen erwähnt, erschrickt Ägypten vor dem Plan, den der Herr der Heere gegen Ägypten gefaßt hat. An jenem Tag werden fünf Städte in Ägypten die Sprache Kanaans sprechen und beim Herrn der Heere schwören. Eine von ihnen wird Ir-Heres (Sonnenstadt) heißen. An jenem Tag wird es für den Herrn mitten in Ägypten einen Altar geben, und an Ägyptens Grenze wird ein Steinmal für den Herrn aufgestellt. Das wird ein Zeichen und Zeugnis für den Herrn der Heere in Ägypten sein: Wenn sie beim Herrn gegen ihre Unterdrük-ker Klage erheben, wird er ihnen einen Retter schicken, der für sie kämpft und sie befreit. Der Herr wird sich den Ägyptern offenbaren, und die Ägypter werden an jenem Tag den Herrn erkennen; sie werden ihm Schlachtopfer und Speiseopfer darbringen, sie werden dem Herrn Gelübde ablegen und sie auch erfüllen. Der Herr wirdtlie Ägypter zwar schlagen, er wird sie aber auch heilen: Wenn sie zum Herrn umkehren, läßt er sich durch ihre Bitten erweichen und heilt sie. An jenem Tag wird eine Straße von Ägypten nach Assur führen, so daß die Assyrer nach Ägypten und die Ägypter nach Assur ziehen können. Und Ägypten wird zusammen mit Assur (dem Herrn) dienen. An jenem Tag wird Israel als drittes dem Bund von Ägypten und Assur beitreten, zum Segen für die ganze Erde. Denn der Herr der Heere wird sie segnen und sagen: Gesegnet ist Ägypten, mein Volk, und Assur, das Werk meiner Hände, und Israel, mein Erbbesitz.


RESPONSORIUM
R. An jenem Tag werden die Ägypter den Herrn erkennen,* sie werden ihm Schlachtopfer und Speiseopfer darbringen.
V. Dann werden die Menschen von Osten und Westen, von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tische sitzen.* Sie werden ihm Schlachtopfer und Speiseopfer darbringen.


ZWEITE LESUNG

Anselm von Canterbury (1109)

Aus dem Buch „Proslogion".
Verlangen nach der Anschauung Gottes

Auf, du kleiner Mensch, flieh ein wenig deine Geschäftigkeit, und versteck dich eine kleine Weile vor deinen lauten Gedanken! Wirf die Sorgen ab, die auf dir lasten, und laß deine Zerstreuungen! Gönne dir Zeit für Gott, komm bei ihm zur Ruhe!
Geh in das Kämmerlein deines Herzens; schließ alles aus außer Gott und dem, was dir hilft, ihn zu suchen! Schließ die Tür zu, und suche ihn! Dann, mein ganzes Herz, sprich zu Gott: Ich suche dein Angesicht. „Dein Angesicht, Herr, will ich suchen." (1) Nun, mein Herr und mein Gott, lehre du mein Herz, wo und wie es dich suchen, wo und wie es dich finden kann.
Herr, wenn du nicht hier bist, wo soll ich dich, den Abwesenden, finden! Wenn du aber überall bist, warum sehe ich dich nicht, da du doch anwesend bist? Gewiß, du wohnst in unzugänglichem Licht (2). Wo ist dies unzugängliche Licht, oder wie soll ich Zugang zu ihm finden? Oder wer wird mich führen und hineingeleiten, daß ich dich darin erblicke? Und, welche Zeichen helfen mir, dich zu suchen, und was für ein Angesicht hast du? Ich habe dich nie gesehen, Herr, mein Gott; ich kenne dein Antlitz nicht. Höchster Gott, was soll einer tun, der so weit weg von dir in der Verbannung lebt? Was soll dein Knecht tun, so gepeinigt von Liebe zu dir, so weit entfernt von deinem Angesicht? Er schmachtet danach, dich zu sehen, und dein Angesicht ist so weit weg von ihm! Er verlangt danach, vor dich zu treten, aber deine Wohnung ist unzugänglich. Er begehrt, dich zu schauen, aber er kennt deinen Ort nicht. Das Gemüt treibt ihn, dich zu suchen, aber er kennt dein Angesicht nicht.
Herr, du bist mein Gott, und du bist mein Herr (3), und ich habe dich niemals gesehen. Du hast mich geschaffen und neu geschaffen und mir alles Gute geschenkt. Doch immer noch kenne ich dich nicht. Schließlich bin ich dazu erschaffen, dich zu sehen, und habe noch immer nicht getan, wozu ich erschaffen bin. O Herr, wie lange noch? „Wie lange noch, Herr, vergißt du uns? Wie lange noch verbirgst du dein Angesicht vor uns?" (4) Wann wirst du herschauen und uns erhören? Wann wirst du unsere Augen erleuchten und uns dein Angesicht zeigen? Wann gibst du dich uns wieder zurück? Herr schau her, erhöre, erleuchte uns und zeige uns dich selbst! Gib dich uns wieder, damit es uns wohlergehe; denn wir sind arm ohne dich. Hab Erbarmen mit unserm Mühen und unsern Versuchen, zu dir zu kommen; denn wir vermögen nichts ohne dich!
Lehre mich, dich zu suchen, und zeige dich dem Suchenden; denn ich vermag dich nicht zu suchen, wenn du mich nicht lehrst; ich kann dich nicht finden, wenn du dich nicht zeigst. Ich möchte dich suchen in Sehnsucht, nach dir verlangen im Suchen. Ich will dich finden im Lieben und dich lieben im Finden.

1 Ps.27,8. 2 Vgl. 1.Tim.6,16. 3 Vgl.Joh.20,18. 4 Vgl.Ps.13,2.


RESPONSORIUM
R. Erhalte uns am Leben, Herr, so wollen wir deinen Namen anrufen und nicht von dir weichen;* laß dein Angesicht über uns leuchten, dann ist uns geholfen.
V. Denk an uns, Herr, aus Liebe zu deinem Volk; suche uns auf mit deinem Heil.* Laß dein Angesicht über uns leuchten, dann ist uns geholfen.


ORATION
Biete auf deine Macht, Herr, unser Gott, und komm. Entreiße uns den Gefahren, in die unsere Sünden uns bringen. Mache uns frei und rette uns. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

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