Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore1.WocheMontag

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V. Erweise uns, Herr, deine Huld.
R. Und gewähre uns dein Heil.

JAHRESREIHE I
ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Jesaja.

Weissagung über den Immanuel (7,1-17)

Der syrisch-efraimitische Krieg

In der Zeit, als Ahas, der Sohn Jotams, des Sohnes Usijas, König von Juda war, zogen Rezin, der König von Aram, und Pekach, der Sohn Remaljas, der König von Israel, gegen Jerusalem in den Krieg; aber sie konnten die Stadt nicht einnehmen. Als man dem Haus David meldete: „Aram hat sich mit Efraim verbündet", da zitterte das Herz des Königs und das Herz seines Volkes, wie die Bäume des Waldes im Wind zittern. Der Herr aber sagte zu Jesaja: Geh zur Walkerfeldstraße hinaus, zusammen mit deinem Sohn Schear-Jaschub (ein Rest kehrt um), an das Ende der Wasserleitung des oberen Teiches, um Ahas zu treffen. Sag zu ihm: Bewahre die Ruhe, fürchte dich nicht! Dein Herz soll nicht verzagen wegen dieser beiden Holzscheite, dieser rauchenden Stummel, wegen des glühenden Zorns Rezins von Aram und des Sohnes Remaljas. Zwar planen Aram, Efraim und der Sohn Remaljas Böses gegen dich und sagen: Wir wollen gegen Juda ziehen, es an uns reißen und es für uns erobern; dann wollen wir den Sohn Tabeals dort zum König machen. Doch so spricht Gott der Herr: Das kommt nicht zustande, das wird nicht geschehen. Denn das Haupt von Aram ist Damaskus, und das Haupt von Damaskus ist Rezin. Noch fünfundsechzig Jahre, dann wird Efraim zerschlagen, es wird aufhören, ein Volk zu sein. Das Haupt von Efraim ist Samaria, und das Haupt von Samaria ist der Sohn Remaljas. Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht.

Das Zeichen des Immanuel

Der Herr sprach noch einmal zu Ahas; er sagte: Erbitte dir vom Herrn, deinem Gott, ein Zeichen, sei es von unten, aus der Unterwelt, oder von oben, aus der Höhe. Ahas antwortete: Ich will um nichts bitten und den Herrn nicht auf die Probe stellen. Da sagte Jesaja: Hört her, ihr vom Haus David! Genügt es euch nicht, Menschen zu belästigen? Müßt ihr auch noch meinen Gott belästigen? Darum wird euch der Herr von sich aus ein Zeichen geben: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären, und sie wird ihm den Namen Immanuel - Gott mit uns - geben. Er wird Butter und Honig essen bis zu der Zeit, in der er versteht, das Böse zu verwerfen und das Gute zu wählen. Denn noch bevor das Kind versteht, das Böse zu verwerfen und das Gute zu wählen, wird das Land verödet sein, vor dessen beiden Königen dich das Grauen packt. Der Herr wird Tage kommen lassen über dich und dein Volk und das Haus deines Vaters (durch den König von Assur), wie man sie nicht mehr erlebt hat, seit Efraim von Juda abgefallen ist.


RESPONSORIUM
R. Seht, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären:* und sein Name wird sein Immanuel, „Gott mit uns".
V. Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast Gnade gefunden bei Gott. Du wirst einen Sohn gebären.* Und sein Name wird sein Immanuel, „Gott mit uns".


ZWEITE LESUNG

Bernhard von Clairvaux (1153)
Aus einer Predigt zum Advent.

Das Zeichen in der Tiefe und in der Höhe

„Erbitte dir vom Herrn, deinem Gott, ein Zeichen, sei es von unten, aus der Unterwelt, oder von oben, aus der Höhe!" (1) Wir haben gehört, wie Jesaja den König Ahas aufforderte, vom Herrn ein Zeichen zu erbitten von unten, aus der Unterwelt, oder von oben, aus der Höhe. Wir hörten auch die Antwort des Königs, die fromm klang, ohne fromm zu sein. Darum geschah es ihm recht, daß er am Ende von dem getadelt wurde, der in das Herz sieht und von dem jeder Gedanke laut redet, zuletzt verworfen zu werden. „Ich will nichts erbitten und den Herrn nicht auf die Probe stellen" (2): Stolz war Ahas auf die Hoheit seines Königtums, und listig sprach er Worte (rein) menschlicher Weisheit. Jesajja also hatte von Gott den Auftrag erhalten: Geh und sage diesem Fuchs, er solle sich ein Zeichen vom Herrn in der Unterwelt erbitten; denn der Fuchs hat seine Höhle; aber wenn er auch bis zur Hölle hinabstiege, so wäre dort einer, der die Listigen in ihrer Schlauheit durchschaut. Wiederum sprach der Herr: Geh und sage diesem (stolzen) Vogel dort, er solle sich ein Zeichen aus der Höhe erbitten; denn der Vogel hat sein Nest; aber stiege er auch bis zum Himmel auf, so wäre dort einer, der den Stolzen widersteht und durch seine Kraft den Hoffärtigen und Hochfahrenden auf den Nacken tritt. Doch jener unterließ es, ein Zeichen der Macht in der Höhe oder in der unendlichen Tiefe der Weisheit zu verlangen. Darum verspricht der Herr selbst ein Zeichen der Liebe und Güte dem Haus David, damit sich alle, die weder Macht noch Weisheit erschreckt, wenigstens durch das Angebot der Liebe anziehen lassen ...: „Seht, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären und ihm den Namen Immanuel geben", das heißt Gott mit uns.

1 Jes.7,11. 2 Jes.7,12.


RESPONSORIUM
R. Seht, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären, * und sein Name wird sein Immanuel, „Gott mit uns".
V. Der Herr wird euch ein Zeichen geben. * Und sein Name wird sein Immanuel, „Gott mit uns".


JAHRESREIHE II

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Jesaja (1,21-27; 2,1-5)

Das Gericht über Jerusalem

Ach, sie ist zur Dirne geworden, die treue Stadt.
Einst war dort das Recht in voller Geltung,
die Gerechtigkeit war dort zu Hause,
jetzt aber herrschen die Mörder.
Dein Silber wurde zu Schlacke,
dein Wein ist verwässert.
Deine Fürsten sind Aufrührer
und eine Bande von Dieben,
alle lassen sich gerne bestechen
und jagen Geschenken nach.
Sie verschaffen den Waisen kein Recht,
die Sache der Witwen gelangt nicht vor sie.
Darum - Spruch Gottes, des Herrn der Heere,
des Starken Israels: ich will Rache nehmen an ihnen,
mich rächen an meinen Feinden.
Ich will meine Hand gegen dich wenden,
deine Schlacken
will ich mit Lauge ausschmelzen,
all dein Blei schmelze ich aus.
Ich will dir wieder Richter geben wie am Anfang
und Ratsherren wie zu Beginn.
Dann wird man dich
die Burg der Gerechtigkeit nennen,
die treue Stadt.
Zion wird durch das Recht gerettet,
wer sich dort bekehrt,
durch die Gerechtigkeit.

Jerusalem als Mittelpunkt des messianischen Reiches

Das Wort, das Jesaja, der Sohn des Amoz,
in einer Vision über Juda und Jerusalem gehört hat.
Am Ende der Tage wird es geschehen:
Der Berg mit dem Haus des Herrn
steht fest gegründet als höchster der Berge;
er überragt alle Hügel.
Zu ihm strömen alle Völker.
Viele Nationen machen sich auf den Weg;
sie sagen:
Kommt, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn
und zum Haus des Gottes Jakobs.
Er zeige uns seine Wege,
auf seinen Pfaden wollen wir gehen.
Denn von Zion kommt die Weisung des Herrn,
aus Jerusalem sein Wort.
Er spricht Recht im Streit der Völker,
er weist viele Nationen zurecht.
Dann schmieden sie Pflugscharen
aus ihren Schwertern
und Winzermesser aus ihren Lanzen.
Man zieht nicht mehr das Schwert,
Volk gegen Volk,
und übt nicht mehr für den Krieg.
Ihr vom Haus Jakob, kommt, wir wollen unsere Wege gehen im Licht des Herrn.


RESFONSORIUM
R. Kommt, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn und zum Hause des Gottes Jakobs; * er soll uns seine Wege weisen, auf seinen Pfaden wollen wir gehen.
V. Der Messias wird kommen, der Christus genannt wird; er wird uns alles verkünden. * Er soll uns seine Wege weisen, auf seinen Pfaden wollen wir gehen.



ZWEITE LESUNG

Karl Borromäus (1584)

Aus den Pastoralbriefen.

Die Adventszeit

Diese Zeit, die wir festlich begehen, ist, wie der Heilige Geist sagt, die rechte Zeit, der Tag des Heils, des Friedens und der Versöhnung (1). Es ist die von den Patriarchen und Propheten der Vorzeit voll Sehnsucht und Verlangen erwartete Zeit; mit übergroßer Freude hat Simeon sie erlebt; immer wieder wird sie von der Kirche feierlich begangen. So müssen auch wir diese Zeit immer wieder mit frommem Herzen feiern, mit Lob und Dank gegen den ewigen Vater, voll Freude über die Huld, die er uns in diesem Geheimnis erweist. Denn im Kommen seines Eingeborenen hat er in seiner unendlichen Liebe zu uns Sündern den gesandt, der uns von der Tyrannei Satans befreit; der uns zum Himmel ruft, uns in die himmlischen Wohnungen führt; der uns die Wahrheit selbst schenkt, uns ein Leben lehrt nach der Ordnung Gottes; der die Tugenden in unser Herz einpflanzt; der uns reich macht mit den Schätzen seiner Gnade und uns schließlich als seine Söhne und Erben annimmt.
Wenn die Kirche alljährlich dieses Geheimnis feiert, mahnt sie uns immer wieder neu, an die große Liebe Gottes zu denken, die uns zuteil geworden ist. Zugleich lehrt uns die Feier, daß das Kommen Christi nicht nur seinen Zeitgenossen zum Heil wurde, sondern daß seine Gnadengaben uns allen bis auf den heutigen Tag geschenkt werden, sofern wir bereit sind, durch den heiligen Glauben und die Sakramente anzunehmen, was uns Christus verdient hat, und mit dieser Gnade unser Leben im Gehorsam gegen Christus zu ordnen. Auch sollen wir nach dem Willen der Kirche wissen, daß Christus nicht nur das eine Mal in die Welt gekommen ist: er ist bereit, zu jeder Stunde und in jedem Augenblick zu uns zu kommen und durch seinen Geist mit der Fülle seiner Gnaden in unserm Herzen zu wohnen. Nur müssen wir wegräumen, was in uns seinem Kommen im Weg ist.
Daher belehrt uns die Kirche als die fromme und auf unser Heil bedachte Mutter in dieser Zeit durch geisterfüllte Hymnen und Gesänge, Gebete und Riten, wie wir diese so große Wohltat dankbar annehmen sollen, damit sie Frucht bringt in uns. Darum soll sich unser Herz nicht weniger auf diese Zeit des Kommens Christi vorbereiten, als wenn er jetzt in diese Welt käme. Das und nichts anderes haben die Väter des Alten Bundes uns in Wort und im Beispiel gelehrt.

1 Vgl.2.Kor.6,2.


RESPONSORIUM
R. Auf dem Zion stoßt in das Hörn, kündet den Völkern: * Seht, Gott, euer Erlöser, kommt.
V. Meldet es, verkündet und ruft: * Seht, Gott, euer Erlöser, kommt.


ORATION
Hilf uns, Gott, daß wir voll Freude in diesen Tagen die Ankunft deines Sohnes erwarten. Nimm alle Trägheit von uns und mache uns bereit, zu wachen und zu beten, damit uns Christus nicht schlafend findet, wenn er kommt und anklopft. Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

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