Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore10Sonntag

Aus Vulgata
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Sonntag 10. WOCHE IM JAHRESKREIS

JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG


Aus dem Buch Jesus Sirach (46,1-10)

Josua und Kaleb Ein starker Held war Josua, der Sohn des Nun, Gehilfe Moses' im Prophetenamt, dazu geschaffen, um in seiner Zeit zu werden die große Rettung für die Auserwählten Gottes, um Rache zu vollziehen an dem Feind und Israel in seinen Erbbesitz zu führen. Wie herrlich war er, wenn die Hand er hob, den Speer schwang wider eine Stadt! Wer konnte je vor ihm bestehen, da er die Kriege führte für den Herrn? Blieb nicht auf seinen Wink die Sonne stehen, und wurde nicht ein Tag zu zweien? Er rief zu Gott, dem Allerhöchsten, in Not umringt von seinen Feinden; und Gott, der Höchste, sandte ihm Erhörung durch Hagelsteine und durch Schloßen. Er warf sie auf das Volk der Feinde, und er vernichtete am Abhang seine Gegner, dass alle Völker, die dem Bann verfallen, merken sollten, dass der Herr auf ihre Kriege achthat.
Auch weil er Gott in allem folgte und in der Zeit des Moses Frömmigkeit bewies, er und Kaleb, Sohn des Jephunne, da sie beim Aufruhr der Gemeinde standhaft blieben, den Zorn abwandten von der Volksgemeinschaft und zum Verstummen brachten schlimme Worte. Drum wurden auch nur diese beiden ausgenommen von den sechsmal hunderttausend Mann zu Fuß, indem er sie zu ihrem Erbland kommen ließ, ein Land, das überfloss von Milch und Honig. Und er verlieh dem Kaleb große Stärke, die bis ins Greisenalter ihm erhalten blieb, so dass das Bergland er besetzen konnte, und auch sein Stamm behielt das Erbe, damit die Söhne Jakobs alle merken sollten, wie gut es ist, dem Herrn in allem zu gehorchen.


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Als er in Bedrängnis war, umringt von seinen Feinden, da rief er zu Gott, dem Höchsten. * Der höchste Gott erhörte ihn und schickte Hagel und Eis.
V. Wer könnte vor ihm bestehen? Stand nicht auf seinen Befehl die Sonne still? * Der höchste Gott erhörte ihn und schickte Hagel und Eis.


Zweite Lesung

Ignatius von Antiochien († nach 107)

Aus dem Brief an die Römer.

Ich will nicht Menschen gefallen, sondern Gott

Ignatius, der auch Theophorus (Gott_Träger) heißt, an die Kirche, die Erbarmen gefunden hat durch die Herrlichkeit des höchsten Vaters und seines einzigen Sohnes Jesus Christus; die geliebt und erleuchtet und durch den Willen dessen, der alles, was ist, gewollt hat; gemäß der Liebe Jesu Christi, unseres Gottes; die den Vorsitz führt im Gebiet der Römer, Gottes würdig, des Lobes würdig, des Erfolges würdig, der Heiligung würdig; die den Vorrang führt in der Liebe, das Gesetz Christi hat und den Namen des Vaters trägt. Sie grüße ich im Namen Jesu Christi, des Sohnes des Vaters. Und allen, die nach Geist und Fleisch einig mit jedem seiner Gebote sind, unwiderruflich erfüllt von der Gnade Gottes und geläutert von jeder Falschheit, ihnen wünsche ich reiche und ungetrübte Freude in Jesus Christus, unserem Gott.
Durch mein Gebet zu Gott habe ich erreicht, dass ich eure Gesichter sehen darf, die Gottes würdig sind. Inständig habe ich darum gebetet, dass es mir geschenkt würde. Gefesselt in Christus Jesus, hoffe ich, euch zu begrüßen, sofern Gott mich für würdig hält, dass ich mein Ziel erreiche. Es ist ein guter Anfang gesetzt, doch bedarf ich der Gnade, um mein Erbe ungehindert zu empfangen. Doch ich fürchte, eure Liebe könnte mir schaden. Denn für euch ist es leicht, zu tun, was ihr vorhabt; für mich aber ist es schwer, Gott zu erreichen, wenn ihr mich nicht gewähren lasst.
Ich will nicht, dass ihr den Menschen zu gefallen sucht, sondern Gott – und ihr habt ja schon sein Wohlgefallen. Niemals werde ich wieder eine so gute Gelegenheit von Gott erhalten, zu ihm zu gelangen, und ihr könnt kein besseres Werk unterstützen, als wenn ihr schweigt.
Denn wenn ihr von mir schweigt, werde ich ein Wort Gottes; wenn ihr aber mein irdisches Leben liebt, werde ich wiederum nur ein Laut sein. Gewährt mir nur das eine: für Gott geopfert zu werden, solange noch der Altar bereitsteht, damit ihr in Liebe einen Chor bildet und dem Vater durch Christus Jesus lobsingt, weil Gott in seiner Gnade den Bischof von Syrien vom Sonnenaufgang zum Sonnenuntergang geholt hat. Denn es ist gut für mich, von der Welt unterzugehen, um bei ihm aufzugehen.



RESPONSORIUM
R. Für mich ist Christus das Leben, und Sterben ist mit Gewinn. * Ich will mich rühmen im Kreuz unseres Herrn Jesus Christus.
V. Durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt. * Ich will mich rühmen im Kreuz unseres Herrn Jesus Christus.


ORATION
Gott, unser Vater, alles Gute kommt allein von dir. Schenke uns deinen Geist, damit wir erkennen, was recht ist, und es mit deiner Hilfe auch tun. Darum bitten wir durch Jesus Christus.



Jahreskreis II

ERSTE LESUNG

Aus dem Brief an die Philipper. (1,1-11)

Paulus und Timotheus, Knechte Christi Jesu, an alle Heiligen in Christus Jesus in Philippi mit Bischöfen und Diakonen. Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.
Lob und Aufmunterung der Gemeinde
Ich danke meinem Gott bei jedem Gedenken an euch und bete allzeit in all meinen Gebeten für euch alle, voll Freude über eure Anteilnahme am Evangelium [Christi] vom ersten Tag an bis jetzt. Ich habe dabei die Zuversicht, dass er, der in euch ein gutes Werk begann, es vollenden wird bis zum Tag Christi Jesu. Ja, es ist recht für mich, dass ich so von euch allen denke; denn ich trage euch im Herzen, euch, die ihr in meinem Gefangensein wie in der Verteidigung und Beglaubigung des Evangeliums allesamt in Gemeinschaft steht mit meiner Gnade. Denn Gott ist mein Zeuge, wie ich mich nach euch allen sehne in innigster Liebe zu Christus Jesus. Und um das bete ich, dass eure Liebe immerzu reicher werde an Erkenntnis und allem Verstehen, damit ihr zu unterscheiden vermögt, worauf es ankommt, so dass ihr lauter und makellos seid für den Tag Christi, voll von Frucht der Gerechtigkeit durch Jesus Christus, zur Ehre und zum Lobe Gottes.


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Eure Liebe werde immer reicher an Einsicht und Verständnis, * damit ihr beurteilen könnt, worauf es ankommt, und ohne Tadel seid.
V. Ich vertraue darauf, dass er, der bei euch das gute Werk begonnen hat, es auch vollenden wird. * Damit ihr beurteilen könnt, worauf es ankommt, und ohne Tadel seid.



ZWEITE LESUNG

Polykarp († um 156)

Aus dem Brief an die Philipper.

Durch die Gnade seid ihr gerettet

Polykarp und die mit ihm vereinten Presbyter an die Kirche Gottes zu Philippi, in der Fremde. Erbarmen und Friede schenke euch in Fülle Gott, der Herrscher des Alls, und Jesus Christus, unser Erlöser. Ich habe mich mit euch in unserem Herrn Jesus Christus sehr gefreut; denn ihr habt Ignatius und seine Begleiter, die Abbilder der wahren Liebe, aufgenommen du ihnen das Geleit gegeben, wie es sich für euch ziemte. Denn sie waren in Fesseln geschlagen, die den Heiligen anstehen, Diademe derer, die Gott, unser Herr, in Wahrheit auserwählt hat.
Auch darüber habe ich mich gefreut, dass in euch die feste Wurzel eures Glaubens, die seit allen Zeiten gerühmt wird, bis heute fortlebt und Frucht bringt in unserm Herrn Jesus Christus. Er ging für unsere Sünden in den Tod, doch Gott hat ihn auferweckt und von den Wehen des Todes befreit1.
An ihn glaubt ihr, obwohl ihr ihn nicht gesehen habt, in unsagbarer und von Herrlichkeit erfüllter Freude2. Viele möchten sich mit euch freuen, da sie wissen, dass ihr aus Gnade gerettet seid, nicht aufgrund von Leistungen, sondern nach dem Willen Gottes durch Jesus Christus3.
Deshalb umgürtet euch4 und dient Gott in Furcht und Aufrichtigkeit5. Verlasst das leere Geschwätz und die Irrwege der vielen, glaubt an dem, der unsern Herrn Jesus Christus von den Toten erweckte und ihm die Herrlichkeit und den Thron zu seiner Rechten gab6. Ihm wurden alle Lebewesen unterworfen, die im Himmel und auf der Erde sind. Ihm dient alles, was Atem hat. Er kommt als Richter der Lebenden und der Toten7. Sein Blut wird Gott von denen fordern, die ihm nicht gehorchen.
Der ihn von den Toten erweckte, wird auch uns auferwecken8: wenn wir seinen Willen tun, nach seinen Geboten leben, das lieben, was er liebt, und uns fernhalten von Ungerechtigkeit, Gewinnsucht, Habgier, Verleumdung und falschem Zeugnis; wenn wir nicht Böses mit Bösem vergelten, Kränkung mit Kränkung, Fausthieb mit Fausthieb und Fluch mit Fluch; wenn wir an die Lehre des Herrn denken: „Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet; erlasst einander die Schuld, dann wird auch eure Schuld erlassen werden“9, erbarmt euch, damit ihr Erbarmen findet; „nach dem Maß, mit dem ihr messt, wird auch euch wiedergemessen werden“10. „Selig sind die Armen, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Reich Gottes.“11

(1) Vgl. Apg 2,14. (2) Vgl. 1Petr 1,8. (3) Vgl. Eph 2,5.8.9. (4) Vgl. 1Petr 1,13. (5) Vgl. Ps 2,11; Eph 6,14. (6) Vgl. 1Petr 1,21. (7) Vgl. Apg 10,42. (8) Vgl. 2Kor 4,14. (9) Lk 6,37. (10) Lk 6,38. (11) Mt 5,3.10)


RESPONSORIUM
R. Mit einem heiligen Ruf hat Gott uns gerufen, aus eigenem Entschluss und aus Gnade, * die uns vor ewigen Zeiten in Christus Jesus geschenkt wurde.
V. Nicht uns, o Herr, nicht uns, nein, deinem Namen gib die Ehre, in deiner Huld und Treue! * Die uns vor ewigen Zeiten in Christus Jesus geschenkt wurde.


ORATION
Gott, unser Vater, alles Gute kommt allein von dir. Schenke uns deinen Geist, damit wir erkennen, was recht ist, und es mit deiner Hilfe auch tun. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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