Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore15Montag

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MONTAG 15. WOCHE IM JAHRESKREIS
JAHRESREIHE I:
ERSTE LESUNG

Aus dem zweiten Buch Samuel. 2, 1-11; 3, 1-5

David wird König über Juda

David befragte den Herrn: Soll ich in eine der Städte Judas hinaufziehen? Der Herr antwortete ihm: Zieh hinauf! David fragte: Wohin soll ich ziehen? Er antwortete: Nach Hebron. David zog also nach Hebron mit seinen beiden Frauen, Ahinoam aus Jesreel und Abigajil, der Frau Nabals aus Karmel. Auch die Männer, die bei ihm waren, führte David hinauf, jeden mit seiner Familie, und sie ließen sich in den Städten um Hebron nieder. Dann kamen die Männer Judas (nach Hebron) und salbten David dort zum König über das Haus Juda.
Als man David berichtete, dass die Einwohner von Jabesch-Gilead Saul begraben hatten, schickte er Boten zu den Männern von Jabesch-Gilead und ließ ihnen sagen: Ihr sollt vom Herrn gesegnete sein, weil ihr Saul, eurem Herrn dieses Wohlwollen erwiesen und ihn begraben habt. Möge der Herr euch jetzt auch sein Wohlwollen und seine Treue erweisen; auch ich will euch dafür Gutes tun, dass ihr das getan habt. Nun aber zeigt euren Mut, und seid tapfer, denn Saul, euer Herr, ist tot, mich aber hat das Haus Juda zu seinem König gesalbt.
Doch Abner, der Sohn Ners, der Heerführer Sauls, hatte Ischbaal, den Sohn Sauls, mit sich nach Mahanajim genommen und ihn (dort) zum König über Gilead, Ascher, Jesreel, Efraim und Benjamin und über ganz Israel gemacht. Sauls Sohn Ischbaal war vierzig Jahre alt, als er König von Israel wurde, und er war zwei Jahre König; nur das Haus Juda stand hinter David. Die Zeit, die David in Hebron König über das Haus Juda war, betrug sieben Jahre und sechs Monate.
Der Krieg zwischen dem Haus Saul und dem Haus David zog sich lange hin. David wurde immer stärker, während das Haus Sauls immer schwächer wurde.
Die in Hebron geborenen Söhne Davids
In Hebron wurden David folgende Söhne geboren: Sein Erstgeborener Amnon stammte von Ahinoam aus Jesreel, sein zweiter, Kilab, von Abigajil, der Frau Nabals aus Karmel; der dritte war Abschalom, der Sohn der Maacha, der Tochter des Königs Talmai von Geschur, der vierte Adonija, der Sohn der Haggit, der fünfte Schefatja, der Sohn der Abital, der sechste Jitream von Davids Frau Egla. Die Söhne wurden David in Hebron geboren.

RESPONSORIUM

R. Juda, dir jubeln deine Brüder zu, * deines Vaters Söhne fallen vor dir nieder.
V. Nie weiche von Juda das Zepter, der Herrscherstab von deinen Füßen, bis der kommt, dem er gehört. * Deines Vaters Söhne fallen vor dir nieder.


ZWEITE LESUNG

Augustinus (+430)

Aus einer Predigt über die Nachfolge Christi:

Wollte ich den Menschen gefallen, wäre ich kein Diener Christi
„Das ist unser Ruhm, und dafür zeugt auch unser Gewissen.“(1) Es gibt leichtsinnige Richter, Verleumder, Ohrenbläser, Menschen, die immer murren; was sie nicht sehen, suchen sie zu vermuten und schwatzen selbst von dem, was sie nicht einmal vermuten. Was bleibt ihnen gegenüber anderes übrig als das Zeugnis unseres Gewissens? Denn, liebe Brüder, selbst bei denen, denen wir gerne gefallen möchten, suchen wir nicht unseren Ruhm und dürfen diesen auch nicht suchen, sondern wir suchen ihr Heil. Wir müssen ein gutes Leben führen, damit sie nicht in die Irre gehen, wenn sie uns nachfolgen. Sie sollen uns nachahmen, soweit wir Nachahmer Christi sind. Sind wir es nicht, dann sollen sie es sein. Denn er weidet seine Herde. Mit allen guten Hirten ist er der eine und einzige, weil sie alle in ihm sind.
Wir suchen also nicht den eigenen Nutzen, wenn wir den Menschen gefallen wollen; wir wollen uns an den Menschen freuen, aber wir freuen uns, wenn ihnen gefällt, was gut ist, und zwar wegen des Nutzens, den sie haben, nicht unseretwegen. Es liegt offen zutage, gegen wen der Apostel sagt: „Wollte ich den Menschen gefallen, dann wäre ich kein Knecht Christi.“(2) Es ist auch klar, für wen er sagt: Sucht allen in allem entgegenzukommen, wie auch ich suche allen in allem entgegenzukommen(3). Beide Sätze sind durchsichtig, rein und ohne Verwirrung. Iss du nur und trink, aber zertritt nicht die Weide und trübe nicht das Wasser.
Ihr habt ja auch Jesus Christus selbst gehört, den Lehrer der Apostel: „Euer Licht soll vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“(4), ihn, der euch so geschaffen hat.
„Wir sind das Volk seiner Weide, die Herde, von seiner Hand geführt.“(5) Gelobt sei also der ,der dich gut gemacht hat, sofern du gut bist! Nicht du sollst gelobt werden, denn du könntest aus dir nur böse sein. Warum willst du die Wahrheit in ihr Gegenteil verkehren, dass du selbst gelobt werden willst, wenn du etwas Gutes tust, und dass man den Herrn tadeln soll, wenn du etwas Böses vollbringst? In derselben Rede, in der Jesus sagt: „Eure Werke sollen vor den Menschen leuchten“, sagt er auch: Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen.“(6) Aber im Evangelium scheint dir das widersprüchlich wie beim Apostel. Doch wenn du das Wasser deiner Seele nicht trübst, dann wirst du auch in dieser Frage die Übereinstimmung der heiligen Schriften erkennen und Friede mit ihnen haben.
Liebe Brüder, wir wollen uns also nicht bloß bemühen, ein gutes Leben zu führen, sondern dies auch vor den Menschen tun. Es darf uns nicht genügen, selber ein gutes Gewissen zu haben. Sondern soweit es unsere Schwachheit, soweit es die Wachsamkeit unseres gebrechlichen Menschseins vermag, wollen wir uns auch bemühen, nicht zu tun, was unserem schwachen Bruder, Anstoß gibt, damit wir nicht für ihn die Weide Gottes zertreten, und, während wir selber unverdorbene Weide genießen und reines Wasser trinken, die schwachen Schafe aber zertretenes Gras zu sich nehmen und trübes Wasser trinken müssen.
(1)Kor. 1,12. (2)Gal. 1,10. (3)Vgl. 1Kor. 10,33. (4)Mt. 5,16. (5)Ps. 95,7. (6)Mt. 6,1.


RESPONSORIUM
R. Macht meine Freude vollkommen, habt gleichen Sinn und gleiche Liebe. * Ein jeder achte nicht nur auf sein eigenes Wohl, sondern auch auf das des andern.
V. Bemüht euch um das Gute füreinander und für alle. * Ein jeder achte nicht nur auf sein eigenes Wohl, sondern auch auf das des andern.


JAHRESREIHE II
ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Ijob. 2,1-13

Der Verlust der Gesundheit

Eines Tages geschah es, da kamen die Göttessöhne, um vor den Herrn hinzutreten; unter ihnen kam auch der Satan, um vor den Herrn hinzutreten. Da sprach der Herr zum Satan: Woher kommst du? Der Satan antwortete dem Herrn: Die Erde habe ich durchstreift, hin und her. Der Herr sprach zum Satan: Hast du auf meinen Knecht Ijob geachtet? Seinesgleichen gibt es nicht auf der Erde, so untadelig und rechtschaffen; er fürchtet Gott und meidet das Böse. Noch immer hält er fest an seiner Frömmigkeit., obwohl du mich gegen ihn aufgereizt hast, ihn ohne Grund zu verderben. Der Satan antwortete dem Herrn und sagte: Haut um Haut! Alles, was der Mensch besitzt, gibt er hin für sein Leben. Doch streck deine Hand aus, und rühr an sein Gebein und Fleisch; wahrhaftig, er wird dir ins Angesicht fluchen. Da sprach der Herr zum Satan: Gut, er ist in deiner Hand. Nur schone sein Leben! Der Satan ging weg vom Angesicht Gottes und schlug Ijob mit bösartigem Geschwür von der Fußsohle bis zum Scheitel. Ijob setzte sich mitten in die Asche und nahm eine Scherbe, um sich damit zu schaben. Da sagte seine Frau zu ihm: Hältst du immer noch fest an deiner Frömmigkeit? Lästere Gott, und stirb! Er aber sprach zu ihr: Wie eine Törin redet, so redest du. Nehmen wir das Gute an von Gott, sollen wir dann nicht auch das Böse annehmen? Bei alldem sündigte Ijob nicht mit seinen Lippen.
Der Besuch der Freunde
Die drei Freunde Ijobs hörten von all dem Bösen, das über ihn gekommen war. Und sie kamen, jeder aus seiner Heimat: Elifas aus Teman, Bildad aus Schuach und Zofar aus Naama. Sie vereinbarten hinzugehen, um ihm ihre Teilnahme zu bezeigen und um ihn zu trösten. Als sie von fern aufblickten, erkannten sie ihn nicht; sie schrien auf und weinten. Jeder zerriss sein Gewand; sie streuten Asche über ihren Kopf gegen den Himmel. Sie saßen bei ihm auf der Erde sieben Tage und sieben Nächte; keiner sprach ein Wort zu ihm. Denn sie sahen, dass sein Schmerz sehr groß war.

RESPONSORIUM
R. Herr strafe mich nicht in deinem Zorn, denn deine Pfeile haben mich getroffen * nichts blieb gesund an meinem Leib, weil du mir grollst.
V. Freunde und Gefährten bleiben mir fern in meinem Unglück. * Nichts blieb gesund an meinem Leib, weil du mir grollst.


ZWEITE LESUNG

Gregor der Große (+604)

Aus einer Auslegung zum buch Ijob.

Nehmen wir das Gute von Gott an, warum sollen wir nicht auch das Böse annehmen?
Als Paulus in seinem Herzen den Reichtum der inneren Weisheit schaute und sah, dass er nach außen ein vergänglicher Leib war, sagte er: „Diesen Schatz tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen.“(1) bei dem seligen Ijob spürte das „Irdene Gefäß“ außen die Risse der Geschwüre, doch innen blieb der Schatz unversehrt. Außen nämlich barst das Gefäß durch die Geschwüre, doch innen entsprang unablässig der Schatz der Weisheit und ergoss sich in Worten heiliger Lehren nach außen. Er sprach: „Nehmen wir das Gute an von Gott, sollen wir dann nicht auch das Böse annehmen?“(2) Das Gute sind die zeitlichen und ewigen Gaben Gottes. Die augenblicklichen Plagen nennt er das Böse. Davon sagt der Herr durch den Propheten: „Ich bin der Herr, und sonst niemand. Ich erschaffe das Licht und mache das Dunkel, ich bewirke das Heil und erschaffe das Unheil.“(3)
„Ich erschaffe das Licht und mache das Dunkel“; denn wenn durch die Plagen im Äußeren die FINSTERNIS DER Schmerzen hervorgerufen wird, wird im Innern durch die Unterweisung das Licht des Herzens entzündet. „Ich bewirke das Heil und erschaffe das Unheil“; denn wir erlangen den Frieden mit Gott wieder, wenn die Dinge, die er gut erschaffen hat, die wir aber in verkehrter Weise verlangen, sich in Plagen verwandeln, die für uns schlimm sind. Durch die Schuld sind wir ja uneins mit Gott. Es liegt also in der Ordnung, wenn wir durch Plagen zum Frieden mit ihm zurückkehren. So wird, wenn sich jede gut geschaffene Wirklichkeit in Schmerz für uns verwandelt, das Herz des Gezüchtigten in Demut zurückverwandelt in den Frieden mit dem Schöpfer.
An den Worten des Ijob ist aber zu beachten, mit welcher Kunst der Besonnenheit er gegen den Überredungsversuch seiner Frau gefasst erklärt: „nehmen wir das Gute an von Gott, warum sollen wir dann nicht auch das Böse annehmen?“ Großen Trost bringt ja die Drangsal, wenn wir Widerwärtiges erleiden, dabei aber an die Gaben des Schöpfers denken. Der uns begegnende Schmerz bricht uns nicht, wenn das Herz eher an die Gabe denkt, die uns aufrichtet. Darum steht in der Heiligen Schrift: „Vergiss nicht über dem Glück von heute das Unglück und über dem Unglück von heute das Glück.“(4)
Wer nämlich die Geschenke annimmt, sich aber zur Zeit des Schenkens überhaupt nicht vor der Züchtigung fürchtet, der überhebt sich und fällt durch die Freude. Wer aber von Plagen getroffen wird und sich in dieser Zeit gar nicht durch die empfangenen Gaben trösten lässt, der wird von diesem Geisteszustand in völliger Verzweiflung zugrunde gerichtet.
Beides muss demnach so miteinander verbunden sein, dass das eine immer vom andern verdeutlicht wird. Die Strafe der Züchtigung soll durch die Erinnerung an die Gabe gemildert werden, und an der Freude über die Gaben soll die besorgte Furcht vor der Züchtigung nagen. Der heilige Mann erwägt im Schmerz des Unglücks die Güte der Gaben, um den Schmerz des verwundeten Herzens zu mäßigen. Darum spricht er: „Nehmen wir das Gute an von Gott, warum sollen wir dann nicht auch das Böse annehmen?“
(1)2.Kor. 4,7. (2)Ijob 2,10. (3)Jes. 45,5-7. (4)Sir. 11,27 (Vg.).

RESPONSORIUM
R. Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen. * Gelobt sei der Name des Herrn.
V. Nehmen wir das Gute an von Gott, warum dann nicht auch das Böse? * Gelobt sei der Name des Herrn.


ORATION

Gott, du bist unser Ziel, du zeigst den Irrenden das Licht der Wahrheit und führst sie auf den rechten Weg zurück. Gib allen, die sich Christen nennen, die Kraft, zu meiden, was diesem Namen widerspricht, und zu tun, was unserem Glauben entspricht. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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