Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore18.Mai

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18. Mai
HL. JOHANNES I., PAPST, MÄRTYRER


LESEHORE

ZWEITE LESUNG


Johannes von Avila (1569)

Aus einem Brief an seine Freunde.

Damit das Leben Jesu sichtbar wird

„Gepriesen sei der Gott und Vater Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater des Erbarmens und der Gott allen Trostes. Er tröstet uns in all unserer Not, damit auch wir die Kraft haben, alle zu trösten, die in Not sind, durch den Trost, mit dem auch wir von Gott getröstet werden. Wie uns nämlich die Leiden Christi überreich zuteil geworden sind, so wird uns durch Christus auch überreicher Trost zuteil.“ (1) sind Worte des heiligen Paulus. Dreimal wurde er ausgepeitscht, einmal gesteinigt und liegen gelassen, als wäre er tot. (2) Von allen möglichen Leuten wurde er verfolgt, mit allen Martern und Mühsalen gepeinigt, nicht ein- oder zweimal, sondern, wie er anderswo sagt: „Immer werden wir, obgleich wir leben, um Jesu willen dem Tod ausgeliefert, damit auch das Leben Jesu an unserem sterblichen Fleisch offenbar wird.“ (3)
In all diesen Nöten murrte er nicht und beklagte sich nicht über Gott, wie es die Schwachen zu tun pflegen. Er ließ sich auch nicht betrüben wie die Menschen, die ihre eigene Ehre und Lust lieben. Er flehte nicht zu Gott, von der Not befreit zu werden, wie jene, welche die Not nicht kennen und darum nichts mit ihr zu tun haben wollen. Er verharmlost sie auch nicht, wie es die tun, die sie geringschätzen. Er weist alles Scheinwissen und alle Schwäche von sich. Er preist Gott in der Not und dankt ihm, der sie schickt, dafür, wie für einen großen Lohn. Er schätzt sich glücklich, wenn er etwas für die Ehre Christi leiden darf, der so viel Schmach erduldet hat, um uns von der Schmach zu befreien, der wir durch unsere Sünde verhaftet waren, der uns verherrlicht und ausgezeichnet hat durch seinen Geist und die Annahme an Kindes Statt. In ihm und durch ihn gab er uns Angeld und Siegel des himmlischen Glückes. Wenn ihr also an jenen Festen Freude habt, wenn ihr sie sehen und genießen wollt, dann sollt ihr wissen, daß es keinen besseren Weg gibt als den des Leidens. Das ist der Weg, den Christus und all die Seinen gegangen sind. Er nennt ihn schmal, aber dieser Weg führt gerade zum Leben. Und so lehrte er: Wenn wir zu ihm gelangen wollen, dann müssen wir denselben Weg gehen wie er. Wenn der Sohn Gottes den Weg der Schmach geht, dann ist es nicht recht, wenn Menschen den Weg der Ehre suchen. „Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Sklave nicht über seinem Herrn.“ (4)
Gebe Gott, daß unser Geist nirgends Ruhe finde und keine andere Speise in dieser Welt suche als in der Mühsal, die zum Kreuz Christi hinführt.

1. 2.Kor.1,3-5. 2. Vgl. 2.Kor.11. 3. 2.Kor.4,11. 4. Mt.10,24.


RESPONSOR1UM
R. Immer sind wir dem Tod ausgeliefert, obgleich wir leben, * damit das Leben Jesu Christi an uns offenbar wird. Halleluja.
V. Wenn auch unser äufierer Mensch vernichtet wird, der innere wird Tag für Tag erneuert. * Damit das Leben Jesu Christi an uns offenbar wird. Halleluja.


ORATION
Gott, du selbst bist der Lohn deiner getreuen Knechte; wir ehren die Verdienste des Bekennerpapstes Johannes, den du am heutigen Tag zu dir heimgerufen hast. Auf seine Fürsprache gib auch uns einen festen Glauben und Geduld in aller Bedrängnis. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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