Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore18Donnerstag

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Donnerstag 18. WOCHE IM JAHRESKREIS

JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG


Aus dem zweiten Buch der Könige. (2,1-15)

Entrückung des Elias: Er stieg im Sturm zum Himmel empor
Als der Herr den Elias im Sturm in den Himmel entrücken wollte, da gingen Elias und Elisäus von Gilgal weg. Elias bat den Elisäus: »Bleibe hier; denn der Herr hat mich nach Betel gesandt!« Doch Elisäus entgegnete: »So wahr der Herr lebt, und so wahr du lebst, auf keinen Fall verlasse ich dich!« Sie stiegen also hinab nach Betel. Da kamen die Prophetenjünger, die in Betel waren, zu Elisäus heraus und fragten ihn: »Weißt du, dass der Herr heute deinen Meister über dein Haupt hinweg entrücken wird?« Er antwortete: »Ja, auch ich weiß es; doch schweigt nur still!« Elias aber bat ihn: »Elisäus, bleibe hier; denn der Herr hat mich nach Jericho gesandt.« Doch dieser entgegnete: »So wahr der Herr lebt und so wahr du lebst, auf keinen Fall verlasse ich dich!« Sie kamen also nach Jericho. Die Prophetenjünger, die in Jericho waren, traten zu Elisäus heran und fragten ihn: »Weißt du, dass der Herr heute deinen Meister über dein Haupt hinweg in den Himmel entrücken wird?« Dieser antwortete: »Ja, auch ich weiß es; doch schweigt nur still!« Elias aber bat ihn: »Bleibe hier; denn der Herr hat mich an den Jordan gesandt.« Doch er entgegnete: »So wahr der Herr lebt, und so wahr du lebst, ich verlasse dich nicht!« So schritten beide miteinander fort. Fünfzig von den Prophetenjüngern folgten ihnen. Sie blieben abseits von ferne stehen. Die beiden aber traten an den Jordan.
Elias nahm seinen Mantel, rollte ihn zusammen und schlug auf das Wasser. Es teilte sich nach zwei Seiten, und beide schritten durch das trockene Flussbett. Als sie drüben angekommen waren, sagte Elias zu Elisäus: »Verlange, was ich dir tun soll, bevor ich von dir entrückt werde!« Elisäus antwortete: »Mögen doch von deinem Geiste zwei Erbteile mir zufallen!« Elias entgegnete: »Du hast Schweres erbeten. Wenn du siehst, wie ich von dir entrückt werde, wird es dir zuteil, andernfalls aber nicht.« Während sie noch miteinander gingen und sprachen, erschien ein feuriger Wagen mit feurigen Pferden und trennte beide. Elias stieg im Sturm zum Himmel empor. Elisäus sah es und schrie: »Mein Vater, mein Vater! Wagen Israels und sein Lenker!« Dann sah er ihn nicht mehr. Er fasste seine Kleider und zerriss sie in zwei Stücke.
Dann hob er den Mantel des Elias auf, der heruntergefallen war, kehrte um und trat an das Ufer des Jordans. Er nahm den Mantel, der Elias entfallen war, schlug auf das Wasser und rief: »Wo ist der Herr, der Gott des Elias?« Sobald nun auch er auf das Wasser schlug, teilte es sich nach beiden Seiten, und Elisäus konnte hinüberschreiten. Die Prophetenjünger aus Jericho, die abseits standen, erblickten ihn und sagten: »Der Geist des Elias ruht auf Elisäus.« Sie kamen ihm entgegen und warfen sich vor ihm auf die Erde nieder.


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Seht, ich sende euch den Propheten Elija, * bevor der große und furchtbare Tag des Herrn kommt.
V. Er wird das Herz der Väter den Söhnen wieder zuwenden und das Herz der Söhne den Vätern. * Bevor der große und furchtbare Tag des Herrn kommt.


Zweite Lesung

Ambrosius († 397)

Aus dem Buch über die Mysterien.

Das Sakrament wird durch das Wort Christi geschaffen

Das Sakrament, das du empfängst, wird durch das Wort Christi geschaffen. Wenn das Wort des Elija so viel vermochte, dass es Feuer vom Himmel holte, sollte dann das Wort Christi nicht imstande sein, das Wesen der Elemente zu verwandeln? Von allen Geschöpfen der Welt hast du gelesen: „Er gebot, und sie waren erschaffen.“1 Das Wort Christi also, der aus dem Nichts schaffen konnte, was nicht da war, sollte das, was da ist, nicht in das verwandeln können, was es nicht war?
Doch wozu brauchen wir Beweise? Wir wollen ihn selbst als Beispiel nehmen und die Wahrheit dieses Mysteriums durch das Mysterium der Menschwerdung erhärten. Führte etwa ein natürlicher Zeugungsvorgang zur Geburt Jesu aus Maria? Beim natürlichen Verlauf der Dinge empfängt die Frau das Kind aus der Verbindung mit dem Mann. Es ist also klar, dass die Jungfrau außerhalb der Naturordnung geboren hat. Und eben der leib, den wir gegenwärtig machen, ist aus der Jungfrau. Weshalb fragst du hier beim Leib Christi nach der Naturordnung, da doch der Herr Jesus selbst außerhalb der Naturordnung von der Jungfrau geboren wurde? Das wahre Fleisch Christi ist gekreuzigt und begraben worden; hier ist wirklich das Sakrament dieses Fleisches.
Der Herr Jesus selbst ruft: „Das ist mein Leib!“ Vor dem Segen mit den heiligen Worten wird es anders genannt, nach der Konsekration aber als Leib bezeichnet. Christus selbst spricht von seinem Blut. Vor der Konsekration wird es anders genannt, nach der Konsekration heißt es Blut. Und du sagst ´Amen´, das heißt: ´Das ist wahr.´ Was der Mund spricht, bekenne im Innern der Geist. Was die Sprache laut werden lässt, spüre das Herz.
Angesichts so großer Gnade fordert die Kirche ihre Kinder auf, ermahnt sie die Freunde, zur Feier der Geheimnisse zusammenzukommen. Sie spricht: „Freunde, esst und trinkt, berauscht euch“2, Brüder. Was wir essen und was wir trinken sollen, erklärt dir der Heilige Geist an anderer Stelle durch den Propheten: „Kostet und seht, wie gütig der Herr ist; wohl dem, der zu ihm sich flüchtet.“3 In diesem Sakrament ist Christus, weil dieses Sakrament der Leib Christi ist. Es ist also keine leibliche Speise, sondern eine geistliche.

(1) Ps 148,5. (2) Hld 5,1. (3) Ps 34,9.



RESPONSORIUM
R. Während des Mahles nahm Jesus das Brot, sprach den Segen, brach das Brot und gab es seinen Jüngern mit den Worten: * Nehmt und esst, das ist mein Leib.
V. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist; wer von diesem Brot isst, wird leben in Ewigkeit.* Nehmt und esst, das ist mein Leib.


ORATION
Gott, unser Vater, steh deinen Dienern bei und erweise allen, die zu dir rufen, Tag für Tag deine Liebe. Du bist unser Schöpfer und der Lenker unseres Lebens. Erneuere deine Gnade in uns, damit wir dir gefallen, und erhalte, was du erneuert hast. Darum bitten wir durch Jesus Christus.



Jahreskreis II

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Joel. (4,9-21)

Endkampf
Verkündet folgendes unter den Völkern: ›Rüstet zum Krieg! Ruft die Helden auf! Es sollen herbeikommen und anrücken alle Kriegsleute!‹ Schmiedet eure Pflugscharen zu Schwertern um, eure Winzermesser zu Lanzen! Selbst der Schwache soll sprechen: ›Ich bin ein Held!‹ Beeilt euch und kommt, all ihr Völker ringsum, und versammelt euch! [Dorthin führe, o Herr, deine Helden hinab!] Die Völker sollen aufbrechen und heranziehen in das Tal Josaphat; denn dort will ich zu Gericht sitzen über alle Völker ringsum. Legt die Sichel an, denn die Ernte ist reif! Kommt, tretet, denn die Kelter ist voll! Die Kufen laufen über, denn groß ist ihre Bosheit. Menschenmassen, welche Menschenmassen im Tal der Entscheidung! Ja, es hat sich genaht der Tag des Herrn im Tal der Entscheidung!
Sonne und Mond werden finster, die Sterne verlieren ihren Glanz. Dazu donnert der Herr vom Sion her, von Jerusalem aus läßt er seine Stimme erschallen, dass Himmel und Erde erbeben. Aber der Herr ist eine Zuflucht für sein Volk und eine feste Burg für die Söhne Israels. Dann sollt ihr erkennen, daß ich der Herr bin, euer Gott, der auf Sion wohnt, meinem heiligen Berg. Jerusalem wird ein Heiligtum sein, und Fremde werden es nicht mehr betreten.
Segen über Juda
An jenem Tag wird es geschehen: Da triefen die Berge von Most, die Hügel fließen von Milch, und alle Bachtäler Judas strömen von Wasser. Eine Quelle entspringt im Hause des Herrn und tränkt das Akaziental. Ägypten wird zur Wüste, Edom zur wüsten Steppe wegen der Gewalttat an den Söhnen Judas, da es unschuldiges Blut vergoss in ihrem Land. Juda aber bleibt für immer bewohnt und Jerusalem von Geschlecht zu Geschlecht. Ich räche ihr Blut, das ich noch nicht gerächt! Und der Herr wohnt in Sion.« 

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. In allen Bächen Judas strömt Wasser, und eine Quelle entspringt im Haus des Herrn. * Wer dürstet, der komme, wer Verlangen hat, empfange Wasser des Lebens als Geschenk.
V. Der Engel zeigte mir das Wasser des Lebens, klar wie Kristall. * Wer dürstet, der komme, wer Verlangen hat, empfange Wasser des Lebens als Geschenk.


ZWEITE LESUNG

Fulgentius von Ruspe († 532)

Aus dem Buch „Über die Vergebung der Sünden“.

Allen, die siegen, kann der zweite Tod nicht schaden

„Plötzlich, in einem Augenblick, beim letzten Posaunenschall. Die Posaune wird erschallen, die Toten werden zur Unvergänglichkeit auferweckt; wir aber werden verwandelt werden.“1 Wenn Paulus sagt „wir“, weist er darauf hin, dass alle, die in dieser Zeit durch die Gemeinschaft der Kirche und eines heiligen Lebens mit ihm und seinen Gefährten verbunden sind, mit ihm auch die Gabe der künftigen Verwandlung erhalten werden. Die Art der Verwandlung deutet er mit den Worten an: „Dieses Vergängliche muss sich mit Unvergänglichkeit bekleiden und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit.“2 Damit also die Verwandlung in gerechter Vergeltung folgen kann, geht jetzt die Verwandlung durch eine Freigebigkeit voraus, die keinen Lohn erwartet.
Die sich in diesem Leben vom Bösen zum Guten gewandelt haben, denen ist als Lohn die künftige Verwandlung verheißen.
Durch die Gnade geschieht es also, dass sie zunächst durch die Rechtfertigung geistlicherweise auferstehen und dass damit die göttliche Gabe der Verwandlung beginnt. Später wird die Verwandlung der Gerechtfertigten bei der Auferstehung des Leibes vollendet. Die Herrlichkeit der gerechtfertigten bleibt dann in Ewigkeit unwandelbar. Zuerst verwandelt sie die Gnade der Rechtfertigung und dann die Gnade der Verherrlichung, damit die Verherrlichung in ihnen unwandelbar und ewig währt.
Denn hier auf der Erde werden sie durch die erste Auferstehung verwandelt, in der sie erleuchtet und bekehrt werden: vom Tod zum Leben, von der Bosheit zur Gerechtigkeit, vom Unglauben zum Glauben, von bösen Taten zu einem heiligen leben. Von ihnen heißt es in der Offenbarung: „Selig und heilig, wer an der ersten Auferstehung teilhat! Über solche hat der zweite Tod keine Gewalt.“3 In demselben Buch heißt es weiter: „Wer siegt, dem kann der zweite Tod nichts anhaben.“4 Wie also die erste Auferstehung in der Bekehrung des Herzens besteht, so besteht der zweite Tod im Ewigen Verderben.
Ein jeder möge sich daher beeilen, hier der ersten Auferstehung teilhaft zu werden, wenn er nicht zur ewigen Strafe des zweiten Todes verurteilt werden will. Die sich nämlich im gegenwärtigen Leben aus Gottesfurcht verwandeln lassen und von einem schlechten Leben zu einem guten übergehen, die kommen vom Tod zum Leben und werden später aus der Schmach in Herrlichkeit verwandelt.

(1) 1Kor 15,52. (2) 1Kor 15,53. (3) Offenb 20,6. (4) Offenb 2,11.



RESPONSORIUM
R. Ich will dir zeigen, was gut ist und was der Herr von dir erwartet: * Recht üben, die Güte lieben und ehrfürchtig seinen Weg gehen vor Gott.
V. Welche Gabe soll ich Gott darbringen, die seiner würdig ist? * Recht üben, die Güte lieben und ehrfürchtig seinen Weg gehen vor Gott.


ORATION
Gott, unser Vater, steh deinen Dienern bei und erweise allen, die zu dir rufen, Tag für Tag deine Liebe. Du bist unser Schöpfer und der Lenker unseres Lebens. Erneuere deine Gnade in uns, damit wir dir gefallen, und erhalte, was du erneuert hast. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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