Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore1Ostern-Dienstag

Aus Vulgata
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DIENSTAG DER OSTEROKTAV

LESEHORE

V. Gott hat Christus von den Toten erweckt. Halleluja.
R. Damit wir an Gott glauben und auf ihn hoffen. Halleluja.



ERSTE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus dem ersten Petrusbrief. 1,22 – 2,10

Da ihr eure Seelen im Gehorsam gegenüber der Wahrheit geheiligt habt zu ungeheuchelter Bruderliebe, so liebt in Hingabe einander aus lauterem Herzen! Ihr seid ja wiedergeboren, nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen durch Gottes lebendiges und bleibendes Wort. Denn »alles Fleisch ist wie Gras und all seine Herrlichkeit wie die Blüte des Grases; das Gras verdorrt, und die Blüte fällt ab, das Wort des Herrn aber bleibt in Ewigkeit« (Jes 40,6-8). Dieses »Wort« ist die Frohbotschaft, die an euch erging.
In der Gemeinschaft mit Christus Legt daher alles Böse ab, alle Hinterlist, Heuchelei und Missgunst und alles böse Nachreden! Wie neugeborene Kinder verlangt nach der euch zusagenden, lauteren Milch, damit ihr durch sie heranwachst zum Heil, da ihr doch »verkostet habt, wie gut der Herr ist« (Ps 34,9). Wenn ihr hintretet zu ihm, dem lebendigen Stein, der von den Menschen verworfen, vor Gott aber »auserlesen« ist und »kostbar« (Jes 28,16), werdet auch ihr selber als lebendige Steine aufgebaut zu einem geistigen Haus, zu einer heiligen Priesterschaft, um geistige Opfer darzubringen, wohlgefällig vor Gott, durch Jesus Christus. Darum heißt es in der Schrift: »Siehe, ich setze auf Sion einen auserlesenen, kostbaren Eckstein; wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden« (Jes 28,16). Für euch nun, die ihr glaubt, ist er von Wert; den Ungläubigen aber ist er »der Stein, den die Bauleute verwarfen und der dennoch zum Eckstein wurde« (Ps 113,22), und »ein Stein des Anstoßes und ein Fels des Ärgernisses« (Jes 8,14). Die dem Wort nicht glauben, stoßen sich daran; dazu sind sie ja hingesetzt.
Ihr aber seid »ein auserwähltes Geschlecht« (Jes 43,20), »eine königliche Priesterschaft, ein geheiligtes Volk« (2Mos 19,6), »ein Volk, das dazu erworben wurde, damit ihr die Ruhmestaten dessen verkündet« (Jes 43,21), der euch aus der Finsternis berufen hat in sein wunderbares Licht. Einst waret ihr ein Nicht-Volk, jetzt aber seid ihr Gottes Volk; die ihr kein Erbarmen fandet, habt jetzt Erbarmen gefunden (Hos 1,6.9; 2,3.25).

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Laßt euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen, zu einer heiligen Priesterschaft, * um durch Jesus Christus geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen. Halleluja, halleluja.
V. Ehr seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft. * Um durch Jesus Christus geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen. Halleluja, halleluja.



ZWEITE LESUNG

Anastasius von Antiochien (1" 599)

Aus einer Rede.

Christus mußte leiden und so in seine Herrlichkeit eingehen

Nachdem sich Christus durch seine Worte und Taten als Gott und Herr der ganzen Welt erwiesen hatte und nun nach Jerusalem hinaufsteigen wollte, sagte er zu seinen Jüngern: „Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird der Menschensohn den Hohenpriestern und Schriftgelehrten ausgeliefert; sie werden ihn zum Tod verurteilen und den Heiden übergeben, damit er verspottet, gegeißelt und gekreuzigt wird.“ (1). Was er sagte, stimmte mit der Verkündigung der Propheten überein, die das Ende geweissagt hatten, das sich in Jerusalem erfüllen sollte. (2) Die Heilige Schrift sagte von Anfang an den Tod Christi voraus, sein Leiden vor dem Tod und was sich mit seinem toten Leib nach seinem Tod begab. Sie sagt aber auch voraus, daß er, mit dem dies alles geschah, Gott war, und darum leidensunfähig und unsterblich. Er war wirklich Mensch und dennoch Gott, und nur wenn wir darauf schauen, sind wir berechtigt, beides zu bekennen: sein Leiden und seine Leidensunfähigkeit, und zu begründen, wie das leidensunfähige Wort zum Leiden kam. Denn anders konnte der Mensch nicht gerettet werden. Er allein wußte das und alle, denen er es offenbarte. Denn er weiß alles, was den Vater betrifft, wie der Geist, „der alles ergründet, auch die Tiefen Gottes". (3)
Doch Christus mußte leiden, das Leiden konnte unmöglich fehlen. Das versicherte er, als er jene trag und töricht nannte, die nicht wußten, daß der Christus leiden und so in seine Herrlichkeit eingehen mußte. (4) So zog er aus zum Heil für sein Volk und verließ die Herrlichkeit, die er beim Vater hatte, bevor die Welt war. (5) Das Heil war die Vollendung, die durch Leiden kommen und dem Urheber unseres Lebens zugeschrieben werden mußte, wie Paulus lehrt, nach dem der Urheber des Lebens durch Leiden vollendet wurde. (6) Wie es scheint, wurde dem eingeborenen Sohn die Herrlichkeit, deren er sich unseretwegen eine Zeitlang entäußert hatte, durch das Kreuz in der von ihm angenommenen Menschheit gewissermaßen zurückgegeben. Um nämlich zu erklären, was für ein Wasser es ist, von dem der Heiland sagt, „aus seinem Inneren werden Ströme von lebendigem Wasser fließen", (7) sagt der heilige Johannes in seinem Evangelium: „Damit meinte er den Geist, den alle empfangen sollten, die an ihn glauben; denn der Geist war noch nicht gegeben, weil Jesus noch nicht verherrlicht war." (8) Herrlichkeit nennt er den Tod am Kreuz. (9) Als der Herr darum vor dem Tod am Kreuz betete, flehte er den Vater an, ihm die Herrlichkeit zu geben, die er bei ihm hatte, ehe die Welt wurde. (10)

1. Mt.20,18.19. 2. Vgl. Lk.9,31. 3. 1.Kor.2,10; vgl. Mt.11,27. 4. Vgl. Lk 24,25. 5. Vgl. Joh.17,5. 6. Vgl. Hebr. 2,10. 7. Joh.7,38. 8. Joh.7,39. 9. Vgl. Joh 3,14; 8,28; 12,32. 10. Vgl. Joh.17,5.


RESPONSORIUM
R. Es ziemte Gott, der viele Söhne zur Herrlichkeit führen wollte, den Urheber ihres Heils durch Leiden zu vollenden. * Ihm sei die Herrlichkeit und die Herrschermacht auf ewig. Halleluja.
V. Der Messias mußte all das erleiden und so in seine Herrlichkeit eintreten. * Ihm sei die Herrlichkeit und die Herrschermacht auf ewig. Halleluja.



ZWEITE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Apostelgeschichte. 2,1-21

Das Kommen des Heiligen Geistes
Als der Tag für das Pfingstfest gekommen war, waren sie alle beisammen am gleichen Ort. Da erhob sich plötzlich vom Himmel her ein Brausen wie von einem daherfahrenden gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie weilten. Es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten und einzeln herabsenkten auf einen jeden von ihnen; und alle wurden erfüllt von Heiligem Geist und fingen an, in anderen Zungen zu reden, so wie der Geist ihnen zu sprechen verlieh.
In Jerusalem hielten sich gottesfürchtige jüdische Männer auf, aus jedem Volk unter dem Himmel. Als sich nun dieses Brausen erhob, lief die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn es hörte ein jeder in seiner eigenen Sprache sie reden. Sie gerieten außer sich und sagten voll Staunen: »Sind sie den nicht alle, die da reden, Galiläer? Wie aber hören wir, ein jeder von uns in der eigenen Sprache, in der wir geboren sind: Parther und Meder und Elamiter, die Bewohner von Mesopotamien, von Judäa und Kappadozien, von Pontus und Asia, von Phrygien und Pamphylien, Ägypten und den Gegenden Libyens nach Cyrene hin, auch die hier weilenden Römer, Juden wie Proselyten, Kreter und Araber - wir hören sie in unseren Sprachen die Großtaten Gottes verkünden!« Alle staunten und waren ratlos und sagten zueinander: »Was soll das sein?« Andere aber spotteten und sagten: »Sie sind voll süßen Weines.« 
Petrus deutet das Pfingstgeheimnis
Da trat Petrus mit den Elfen vor, erhob seine Stimme und sprach zu ihnen: »Jüdische Männer und alle, die ihr in Jerusalem wohnt! Dies sei euch kundgetan; hört auf meine Worte! Denn nicht betrunken sind diese, wie ihr meint - es ist ja erst die dritte Stunde des Tages -, sondern hier trifft ein, was gesagt wurde durch den Propheten Joel: ›Es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, ich werde ausgießen von meinem Geist über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter werden prophetisch reden, eure jungen Männer werden Gesichte schauen und eure Alten Traumbilder haben; ja, über meine Knechte und über meine Mägde will ich ausgießen in jenen Tagen von meinem Geist, und sie werden prophetisch reden. Ich werde Wunder kommen lassen am Himmel oben und Zeichen auf der Erde unten, Blut, Feuer und Rauchqualm. Die Sonne wird sich in Finsternis wandeln und der Mond in Blut, ehe kommen wird der Tag des Herrn, der große und glanzvolle. Und es wird geschehen: Jeder, der anruft den Namen des Herrn, wird gerettet werden‹(Joe 3,1-5).

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet. * Halleluja, halleluja.
V. Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden. * Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG

Augustinus (430)

Aus einer Auslegung zum Johannesevangelium.

Maria Magdalena und der Auferstandene

Maria Magdalena hatte den Jüngern Petrus und Johannes berichtet, der Herr sei aus dem Grab fortgenommen worden. Als diese dorthin kamen, fanden sie nur die Leinenbinden, in die der Leichnam gewickelt worden war. Was konnten sie anderes meinen als das, was Maria gesagt hatte? „Dann kehrten die Jünger wieder nach Hause zurück", (1) dahin nämlich, wo sie sich aufhielten und von wo aus sie zum Grab geeilt waren.
„Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte“ (2). Während die Männer heimgingen, hielt die stärkere Liebe das schwächere Geschlecht am Ort fest. Die Augen, die den Herrn gesucht, aber nicht gefunden hatten, gaben sich den Tränen hin. Es schmerzte sie mehr, daß man ihn aus dem Grab weggeholt hatte, als daß sie ihn am Kreuz getötet hatten; von ihrem Meister war ihnen nicht einmal ein Andenken geblieben, nachdem sein Leben ihnen entzogen worden war.
Dieser Schmerz hielt die Frau am Grab fest. „Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein (3). Ich weiß nicht, weshalb sie es tat. Trauerte sie vielleicht so sehr, daß sie ihren eigenen Augen und denen der Jünger nicht leicht glauben zu können meinte? Oder bewirkte vielmehr eine Eingebung Gottes in ihrer Seele, daß sie hineinsah? Denn sie sah hinein und „sah zwei Engel in weißen Gewändern. Der eine saß dort, wo der Kopf, der andere dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat“ (4). Das war der Hauptgrund ihres Schmerzes, daß sie nicht wußte, wohin sie gehen sollte, um in ihrem Schmerz Trost zu finden. Aber die Stunde war nicht mehr fern, da auf die Tränen die Freude folgen sollte, die Freude, die von den Engem sozusagen verkündet wurde, als sie dem Weinen Einhalt geboten.
„Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wußte aber nicht, daß es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und sagte auf hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister“ (5) Niemand tadele die Frau, daß sie den Gärtner „Herr" nannte und Jesus „Meister". Dort hatte sie eine Bitte, hier wurde ihr eine Erkenntnis. Dort ehrte sie einen Menschen, den sie um einen Gefallen bat, hier huldigte sie dem Lehrer, von dem sie lernte, Menschliches und Göttliches zu unterscheiden. Sie nannte einen Menschen „Herr", dessen Magd sie nicht war, um zu dem Herrn zu gelangen, für den sie es war.

1. Joh.20,10. 2. Joh.20,11. 3. Ebd. 4. Joh.20,12.13. 5. Joh.20,14-16.


RESPONSORIUM
R. Als ich am Grabe weinte, sah ich meinen Herrn. * Halleluja, halleluja.
V. Er, den ich suchte, ist mir erschienen. * Halleluja, halleluja.


Te Deum


ORATION
Allmächtiger Gott, du hast dein Volk durch die österlichen Geheimnisse befreit und gestärkt. Bleibe bei uns mit deiner Gnade und führe uns zur vollkommenen Freiheit, damit der Osterjubel, der uns heute erfüllt, sich in der Freude des Himmels vollendet. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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